Archiv der Kategorie: Natur & Umweltschutz

Richtfest für „Sonnenhaus“ erlaubt Blick in die Zukunft des Bauens in Wernigerode

Wernigerode (ots) Erstes GWW-Gebäude mit 100 Prozent nachhaltigem Energie-Konzept nimmt Gestalt an/Musterwohnungseröffnung für Mitte Februar angekündigt/Richtfestgäste würdigen Mut und Einsatz der GWW für nachhaltige Wohnangebote

Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (3.v.l.) und GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann (4.v.l.) inmitten der weiteren Projektträger beim Einschlagen des „letzten Nagels“. Bildrechte: Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH Fotograf: Polyluchs

Mit einem zünftigen Richtfest und dem Richtspruch des obersten Zimmermanns läutete die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, zusammen mit Vertretern aus Politik und Stadtgesellschaft sowie Projektbeteiligten am 6. Dezember 2023 die Halbzeit des Baus des innovativen Gebäudezuges „Sonnenhaus“ am Wernigeröder Pappelweg ein. Alles läuft dabei nach Plan.

Das Sonnenhaus ist das erste Gebäude der GWW, das ohne knapper und teurer werdendes Gas beheizt werden wird. Hier werden nur nachhaltige Rohstoffe zur Energieerzeugung eingesetzt. Mit der Dreierkombination aus Solarthermie, Fotovoltaik und Pellet-Heizung beschreitet die GWW in Zeiten der Klimaerwärmung und der Energiekrise einen neuen Weg, der auch als Blaupause für eigene Bauprojekte und andere Stadtakteure dienen kann.

Uwe Zischkale, Abteilungsleiter für Energie, Nachhaltigkeit und Strukturwandel des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, würdigte das Projekt zum Richtfest als mustergültig auch für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes.

„Das Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele ist von der Wahl künftiger Energieträger und Energiesysteme abhängig. Sachsen-Anhalt strebt im Kontext mit den Klimaschutzzielen des Bundes bis 2050 eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Energiewende mit dem Ziel einer 100-prozentigen Energieversorgung aus erneuerbaren Energien an. Strom aus Wind-, Solar- und Bioenergie wird die tragende Säule einer klimaneutralen Energieerzeugung in allen Sektoren darstellen“, unterstrich er.

Neben der Stromerzeugung stelle die Wärmebereitstellung eine wesentliche Größe in der Energiewirtschaft dar. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Klimaschutzziele sei ein zunehmender Einsatz erneuerbarer Energien in diesem Bereich in Form von Biomasse/Biomethan oder über regenerativ erzeugten Strom in Wärmepumpen notwendig. Wie die Umsetzung dieser Ziele in der Realität aussehen könne, zeige das GWW-Sonnenhaus eindrücklich. Das müsse Schule machen, so Uwe Zischkale.

Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha lobte die Initiative der GWW: „Die Stadt ist stolz auf ihre Tochter, die nach 18 Jahren wieder ein neues Mehrfamilienhaus baut. Und nicht nur irgendeines, sondern eins, das ein innovativer Schritt in die Zukunft ist. Die Vorteile für die künftigen Mieterinnen und Mieter liegen auf der Hand. Die Sonne liefert Wärme und Strom immer zum selben Preis. Nachhaltige Projekte unterstützen wir als Stadt in jeder Hinsicht. Und wir freuen uns auf Nachahmer.“

„Im Herbst 2022 gab es im Aufsichtsrat einen einstimmigen Beschluss zur Errichtung des innovativen Sonnenhauses. Das Sonnenhaus ist in diesen Zeiten in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Wohnungsunternehmen trotz der Unsicherheiten durch Energiekrise und Zinsanstieg weiterbaut und sich von der Umsetzung seiner Vorhaben nicht abbringen lässt“, würdigte Uwe-Friedrich Albrecht, Stadtratspräsident und Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der GWW, das Projekt. Vom Sonnenhaus gingen viele ermutigende Signale in die Stadtgesellschaft Wernigerodes aus.

GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann freute sich aus Anlass des Richtfestes, dass alles nach Plan läuft: „Im Pappelweg stand ein konventionelles Haus aus den 1950er-Jahren mit Kohleheizung. An diesem Platz entsteht nun unser ‚Sonnenhaus‘, das die Zukunft des Bauens in Wernigerode beschreibt. Fachwerkhäuser, Fünfzigerjahre-Bauten, Plattenbau zusammen mit den neuen Energiearchitekturhäusern werden in naher Zukunft das Stadtbild der Harzmetropole prägen“, ist der GWW-Geschäftsführer überzeugt.

„Mit dem Sonnenhaus wollen wir als Stadt-Tochter Vorreiter in Wernigerode sein“, so der GWW-Geschäftsführer weiter. Das Gebäude werde stabile sichere Nebenkosten sichern, die weitgehend unabhängig von den aktuellen Marktpreisen seien. So sei man dem Markt nicht mehr ausgeliefert. Im Sonnenhaus entstünden 15 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe mit 2- bis 4-Raum-Wohnungen für unterschiedliche Mieter-Zielgruppen. Mehr-Generationen-Wohnen stehe im Vordergrund. „Die Jungen sorgen für die Alten mit, und die Alten können die Jungen unterstützen.“ Das sei das Konzept, so Christian Zeigermann.

„Das Gebäude ist eine Kombination aus Solarthermie für die Wasserbereitung. Aus Fotovoltaik für die Stromerzeugung. Und mit Holz-Pellets und Pufferspeicher für die Wärmeerzeugung“, erläuterte GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann.

Bei Neubauten stelle die GWW jetzt energetische Konzepte in den Vordergrund. Angesichts der aktuellen energiepolitischen Diskussionen und Verteuerung sei das dringend geboten.

Auch weitere moderne Technik kommt im Sonnenhaus zum Einsatz. Jeder Stellplatz kann einen E-Anschluss bekommen, für den das Haus den Strom selbst erzeugt, sodass Mieterinnen und Mieter unabhängig von der E-Infrastruktur der Umgebung sind. Normalerweise können bisher nur Einfamilienhäuser diesen Service bieten, erzählt der GWW-Bauherr. Hier wird das nun erstmals auch ein Gemeinschafts-Wohnprojekt in Wernigerode bieten. Geplant ist auch ein Gemeinschafts-Fahrradraum mit E-Anschlüssen für Elektrofahrräder. Interessant ist darüber hinaus die Architektur. Sie folgt der maximalen Energieausnutzung der Sonne.

Das bedingt auch eine außergewöhnliche Architektursprache. So ist die Dachneigung streng nach Südwesten zur maximalen Sonnenaufnahme ausgerichtet. Das gibt dem Gebäude seine spannende Form.

Noch seien die Energiehäuser ja in der Experimentierphase. Christian Zeigermann ist überzeugt, dass die GWW mit dem Sonnenhaus die aktuelle Diskussion mitbestimmen wird. Das beginnt bei der Bauerfahrung bis hin zu Mietererfahrungen mit den neuen energetischen Bauten. Er ist sicher, dass auch die Wohnerfahrungen der Mieter*innen Teil des Experiments Solarhaus werden. Wird sich deren Leben verändern, abhängig von der Sonneneinstrahlung?

Vielleicht werden sie ihren Tagesablauf neu ausrichten. Wenn die Sonne aufgeht und viel Energie liefert, zum Beispiel die Waschmaschine anstellen und alle anderen Geräte, und wenn sie untergeht und weniger Energie liefert, dann vielleicht die weniger energieintensiven Dinge verrichten. „Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt“, so Christian Zeigermann.

Kristin Grunewald, GWW-Prokuristin und Leiterin der Vermietung, lud aus Anlass des Richtfestes bereits zur Eröffnung der Musterwohnung im Sonnenhaus Mitte Februar ein. Die GWW präsentiere dann eine vollständig eingerichtete Wohnung, die eine Vorstellung vom Wohnen in dem innovativen Gebäude vermitteln werde. „Die Nachfrage nach modernen Wohnungen ist in Wernigerode nach wie vor hoch, und die GWW hat dabei auch in Zukunft viel zu bieten“, hob sie in ihrem Statement hervor. Man sehe das Sonnenhaus auch als ein Beispiel, wie die GWW neue Mieterzielgruppen erschließen könne. Umweltbewusstes Wohnen mit deutlich geringeren Nebenkosten. „Wer sich für das Wohnen im Sonnenhaus begeistert, kann sich bereits heute bei uns melden“, rief die Vermietungsleiterin auf.

Martin Jungandreas, Geschäftsführer der B & O Bau und Projekte GmbH Chemnitz, vermeldete als Generalunternehmer zum Richtfest Plantreue. Das Sonnenhaus sei zwar baulich eine Herausforderung. Aber der stelle man sich gerne. „Es gibt keine rechten Winkel. Und ganz individuelle Zuschnitte. Wir müssen beim Bau fast überall Sonderlösungen finden. Das ist ein hoher Anspruch für die Handwerkskunst. Die hohen Energiestandards wie Pellet-Heizung, Solarelemente und auch die E-Parkplätze – nichts ist von der Stange, alles ist technisch anspruchsvoll.“

Auch für die Planungs-und Genehmigungsbehörden in Wernigerode sei das Projekt eine Herausforderung, verwies der Wohnungsbauexperte. „Wir haben bisher eine gute Zusammenarbeit mit ihnen und sind zuversichtlich, dass alles weiter gut läuft.“

Großer Erfolg: Grünes Band wird von Deutschland als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen.

Vom BUND am 9. Dezember 1989 initiiert

Berlin (ots) BUND begrüßt den positiven Beschluss der Kulturministerkonferenz

  • Bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer Nominierung als UNESCO-Weltnaturerbe
  • Zusammenarbeit mit allen Anrainerländern für den weiteren Prozess notwendig
„Grünes Band“ zwischen Mitwitz und Neustadt Bildrechte: BUND
Fotograf: Dr. Otmar Fugmann

Auf diesen Erfolg hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lange hingearbeitet: das Grüne Band wird von Deutschland der UNESCO als neues Weltnaturerbe vorgeschlagen. Beschlossen wurde dies am Montag, 4. Dezember 2023, auf der Sondersitzung der Kulturministerkonferenz (Kultur-MK) zur neuen deutschen Tentativliste für UNESCO-Welterbestätten.

Das vom BUND Bayern am 9. Dezember 1989 im oberfränkischen Hof ins Leben gerufene Grüne Band könnte als Welterbe seinen „Außergewöhnlichen Universellen Wert“ für die gesamte Menschheit belegen. Der mit rund 1400 Kilometern längste durchgängige Biotopverbund Deutschlands und Europas könnte für die Ewigkeit bewahrt werden, falls die UNESCO der Anerkennung des Grünen Bandes als Welterbe nach dem umfassenden Nominierungsprozess zustimmt. Bis heute sind bereits über vier Fünftel des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) durchgängig geschützt, was eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung als Welterbe ist.

Bereits vor einem Jahr beschloss die Umweltministerkonferenz (UMK) einstimmig die Aufnahme des Grünen Bandes als Naturerbe in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste und nahm die Option zur Weiterentwicklung hin zu einem Kulturerbe mit auf. Die Kultur-MK entschied nun final, dass sie dem Beschluss der UMK folgt und somit das Auswärtige Amt im Januar 2024 das Grüne Band als neues Naturerbe dem UNESCO-Welterbezentrum in Paris vorschlagen wird.

Für die spätere Umwandlung in eine gemischte Stätte ist ein enger Austausch von Verantwortlichen und Expert*innen aus dem Natur- und Kulturbereich aus allen beteiligten Bundesländern und dem Bund erforderlich. Der BUND wird sich weiterhin gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat und dem im Bewerbungsverfahren federführenden Thüringer Umweltministerium für die Nominierung des Grünen Bandes als gemischte Welterbestätte einsetzen.

Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND und BUND-Beauftragter für das Grüne Band: „Mit dem Beschluss der Kulturministerkonferenz wird nicht nur der Naturschutzwert des Grünen Bandes als Hotspot der Biodiversität bestätigt, sondern auch seine Bedeutung als lebendiges Monument und Erinnerungslandschaft der deutschen und europäischen Geschichte. Es ist dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig. Wir begrüßen daher die positive Entscheidung, das Grüne Band Deutschland in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste als Naturerbe aufzunehmen und den Weg für eine spätere Weiterentwicklung zum Kulturerbe zu ebnen. Dieser Beschluss ist ein starkes Signal von den Vertretern der Kulturministerien der Länder, das Grüne Band als erste ‚gemischte Welterbestätte‘ Deutschlands mit Natur- und Kulturwerten in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.“

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats: „Schon seit einigen Jahren kooperieren der BUND und der Deutsche Kulturrat, um die gemeinsamen Bemühungen einer Nominierung des Grünen Band Deutschland als gemischte UNESCO-Welterbestätte voranzubringen. Als außergewöhnlicher Ort für heutige und kommende Generationen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, ist am Grünen Band Zeitgeschichte unmittelbar erlebbar und Erinnerung möglich. Wir wollen hierzu einen Beitrag leisten und zeigen, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind. Es ist daher sehr erfreulich, dass nach der Umweltministerkonferenz auch die Kulturministerkonferenz die Dialektik von Natur und Kultur als die Stärke des Grünen Bandes erkannt hat.“

Hintergrund:

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation und hat sich dem Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Menschheit verpflichtet. Welterbestätten können Zeugnisse vergangener Kulturen, materielle Spuren von Begegnungen und Austausch, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften sein. Ihnen gemeinsam ist ihr außergewöhnlicher universeller Wert (AUW), ihre Bedeutung nicht nur für lokale oder nationale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit.

Aktuell gibt es insgesamt 1.199 Welterbestätten in 168 Ländern. In Deutschland wurden 49 Kulturerbestätten und drei Naturerbestätten nominiert. Gemischte Welterbestätten gibt es weltweit nur 39, von denen sich nur 9 in Europa befinden, keine davon liegt in Deutschland. Deutschland, als Vertragsstaat der UNESCO-Konvention, legt nur alle zehn Jahre Vorschläge für neue Welterbestätten zur Entscheidung vor. Die nächste Einreichung steht im Januar 2024 an.

Nationale Naturmonumente (NNM) sind laut §24 (4) Bundesnaturschutzgesetz festgelegte Gebiete, die aufgrund von „wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen sowie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit“ von herausragender Bedeutung sind. Heute sind 82% des innerdeutschen Grünen Bandes gesetzlich geschützt – das längste durchgängige Schutzgebiet am Grünen Band Europa wurde geschaffen.

Der BUND setzt sich seit vielen Jahren gemeinsam mit zahlreichen weiteren Akteuren für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein. Das 1393 km lange Grüne Band beherbergt über 1200 seltene und gefährdete Arten der Roten-Listen Deutschland wie Torfwiesen-Scheckenfalter, Fischotter, Wildkatze und Kranich. Es ist der einzige länderübergreifende Biotopverbund und Querschnitt durch fast alle deutschen Naturlandschaften. Es ist zudem Teil des Grünen Bandes Europa, des über 12.500 km langen Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer.

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Schmetterling des Jahres 2024: Mosel-Apollofalter

Majestätischer Falter durch Pestizideinsatz vom Aussterben bedroht

Berlin/Düsseldorf (ots)

  • Mosel-Apollofalter weltweit einzigartig
  • Vorkommen nur im unteren Moseltal
  • Mehr Artenschutz durch weniger Pestizide im konventionellen Weinanbau

Schmetterling des Jahres 2024 ist der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo ssp. vinningensis). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben die stark bedrohte Unterart des Apollofalters gemeinsam gekürt.

Mosel-Apollofalter, Valvig (Mosel), Anfang 07.95
Bildrechte: BUND Fotograf: Dr. Tim Laußmann

Der Mosel-Apollofalter kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Dort besiedelt der Schmetterling Felsen inmitten von zumeist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Der Mosel-Apollofalter hat sich durch geografische Isolation zu der einzigartigen Unterart entwickelt. Seit 2012 geht die Zahl der Falter massiv zurück. Der Apollofalter ist eine streng geschützte Schmetterlingsart.

Jochen Behrmann von der BUND NRW Naturschutzstiftung: „Der Mosel-Apollofalter ist weltweit einzigartig. Wir sehen, dass die Art schwindet und dürfen nicht zulassen, dass der große und majestätische Falter als Nebeneffekt des Pestizideinsatzes im konventionellen Weinanbau ausgerottet wird.“

Alternativen zum Pestizideinsatz müssen eingesetzt werden

In den Steillagen in unmittelbarer Nähe zu den Lebensräumen des Schmetterlings werden in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli etwa alle zehn Tage Cocktails von 20 verschiedenen Pestiziden per Hubschrauber ausgebracht. Der Pestizideinsatz aus der Luft ist grundsätzlich verboten, da sich die Giftstoffe weit über die Zielfläche hinaus verteilen und so maximale Schäden auch an anderen Tieren und Pflanzen anrichten. Das Spritzen vom Hubschrauber wird über eine Ausnahmegenehmigung gestattet.

Behrmann: „Der übermäßige Pestizideinsatz beim Weinanbau an der Mosel und insbesondere das Versprühen mit Hubschraubern in Steillagen müssen beendet werden. Nur so lässt sich an der Mosel der Verlust an Artenvielfalt in diesen wertvollen Lebensräumen stoppen.“

Der Apollofalter zählt mit einer Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Seine Flügel sind weiß beschuppt. Die Hinterflügel tragen zwei rote Augenflecken mit schwarzer Umrandung und weißem Kern. Die Raupen ernähren sich von der Weißen Fetthenne. Die Falter saugen Nektar an blauvioletten Blüten wie Flockenblumen und Kartäusernelken.

Hintergrund:

Seit 20 Jahren machen die Naturschützer mit der Kür des Schmetterlings des Jahres auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam. Nur ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.

BUND

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Film-Nachwuchs erzählt emotionale Geschichte über das Fahrrad

Kooperation der Initiative RadKULTUR und der Hochschule der Medien Stuttgart.

Stuttgart (ots) Studierende der Hochschule der Medien Stuttgart haben in Kooperation mit der Initiative RadKULTUR zwei Semester lang eine Sonderbeilage und einen Film zum Thema Radfahren entwickelt. Die Ergebnisse liegen nun vor. Sie verdeutlichen die Kreativität und die Begeisterung der Studierenden für das Thema nachhaltige Mobilität.

Kooperation der Initiative RadKULTUR mit der Hochschule der Medien Stuttgart

In Kooperation mit der Initiative RadKULTUR des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben 26 engagierte Studierende der beiden Masterstudiengänge Unternehmenskommunikation und Medienmanagement der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) Formate zur nachhaltigen Mobilität entwickelt. Entstanden sind dabei eine Sonderbeilage, die am 15. September veröffentlicht wurde, und ein Imagefilm über das Fahrradfahren. Die Kooperation fand im Rahmen eines Seminars an der HdM im Wintersemester 2022/23 und Sommersemester 2023 statt.

Das Seminar wurde gemeinschaftlich von der HdM und der Initiative RadKULTUR aufgesetzt, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich im redaktionellen Kontext auszuprobieren, eigene Formatideen zu entwickeln und schließlich auch eigenständig umzusetzen. Das dafür nötige Handwerkszeug und die didaktische Begleitung lieferte die Hochschule der Medien, die Initiative RadKULTUR unterstützte inhaltlich und stellte ihr Netzwerk zur Verfügung.

Kurzfilm „Das Fahrrad – ein Freund fürs Leben“

Die Sonderbeilage sowie der Film stehen als Ergebnisse am Ende der beiden Semester und verdeutlichen die Kreativität der Studierenden und ihre Begeisterung für das Thema nachhaltige Mobilität. Mit einer Mischung aus praktischen Tipps, Interviews und emotionalen Botschaften motivieren die Beiträge in der Sonderbeilage zum Radfahren. Der Film, bei dem die Studierenden alle Arbeitsschritte der Filmproduktion übernommen haben, zeigt mit einer einfachen Story die Flexibilität und Alltagstauglichkeit des Fahrrads als Verkehrsmittel auf und setzt dabei auf eine emotionale Kernbotschaft: Das Fahrrad ist ein Freund fürs Leben.

Eine digitale Version der Sonderbeilage finden Sie hier, der Kurzfilm ist auf dem YouTube-Kanal der Initiative RadKULTUR verfügbar.

Hintergrundinformation zur Initiative RadKULTUR: Das Land fördert mit der Initiative RadKULTUR eine moderne und nachhaltige Mobilität – und das bereits seit mehr als zehn Jahren. Das Ziel des Ministeriums für Verkehr: Den Anteil des Radverkehrs deutlich steigern. In enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Unternehmen und einem wachsenden Partnernetzwerk macht die Initiative das Fahrradfahren im Alltag zugänglich und erlebbar. Kommunikationsmaßnahmen, Veranstaltungen und weitere innovative Formate der RadKULTUR unterstreichen die Relevanz des Fahrradfahrens: Es ist gesund, zukunftsfähig – und somit eine zeitgemäße Form der Mobilität. Weitere Informationen: www.radkultur-bw.de.

Wildkatze gewinnt Lebensräume zurück

Neue Nachweise der gefährdeten Art in mehreren Bundesländern

Berlin (ots)

  • BUND schafft im Herbst in sieben Bundesländern vielfältige Lebensräume
  • Erstmals seit 100 Jahren Wildkatzen im hessischen Odenwald
  • Naturnahe Wälder und Waldränder dienen dem Arten- und Klimaschutz
Wildkatze im Wald

Im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ gestaltet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wildkatzengerechte Lebensräume und sucht nach neuen Vorkommen der Europäische Wildkatze. Die jüngsten Untersuchungen belegen neue Nachweise der Art in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Dem BUND Hessen gelang es, die Wildkatzen im hessischen Odenwald nachzuweisen – erstmals seit 100 Jahren.

Die Wildkatze soll sich weiter ausbreiten. Daran arbeitet der BUND zusammen mit regionalen Partner*innen, u.a. aus Forst und Jagd. Zusammen entwickeln sie wildkatzengerechte Wälder, Waldränder und Wiesen. Die Zusammenarbeit auf Landesebene funktioniert gut. Diesen Herbst starten die ersten sieben BUND-Landesverbände mit konkreten Waldaufwertungen.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Die Rückkehr der Wildkatze ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz. Die Regionen, in die die Art zurückkehrt, erhalten durch die Wildkatze eine Art Auszeichnung. Wo die Wildkatze sich wohlfühlt, finden auch viele andere Arten wertvollen Lebensraum. Mit unserem überregionalen Verbundprojekt decken wir fast die gesamte Verbreitungsfläche der Wildkatze ab. Somit setzen wir uns effektiv für den Schutz und die Entwicklung der streng geschützten Art ein. Wildkatzenwälder von morgen sind zudem eine Bereicherung für uns alle. Sie sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt und puffern Klimaextreme ab.“

Die Wildkatze mag ihren Lebensraum unaufgeräumt, naturnah und störungsarm. Deshalb pflanzen der BUND und seine Partner*innen heimische Bäume und Sträucher, schützen alte Bäume und schaffen mehr Totholz im Wald. Gemeinsam arbeiten sie zusätzlich daran, potenzielle Gefahrenquellen im Wald für die Wildkatze zu vermindern.

Der BUND lädt dazu ein, sich beim Schutz für die Wildkatze zu beteiligen. Angesprochen sind Organisationen und Menschen, die Wald besitzen oder verwalten. Ebenso sind Freiwillige gesucht, die sich bei den Pflanzungen oder der Kontrolle von Lockstöcken zum Nachweis von Wildkatzenvorkommen engagieren möchten. Das Engagement bietet eine Möglichkeit, sich aktiv für heimischen Wälder, bedrohte Tierarten und den natürlichen Klimaschutz einzusetzen.

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Hintergrund:

Der BUND engagiert sich seit 2004 mit seinem „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der Europäischen Wildkatze in Deutschland. Die Naturschützer*innen untersuchen regelmäßig die aktuellen Bestände der gefährdeten Tierart. Mit dem Wissen um die Verbreitungsgebiete der Wildkatze kann ihr Lebensraum gezielt geschützt und verbessert werden.

Um die Europäische Wildkatze nachweisen zu können nutzt der BUND das sogenannte Lockstock-Monitoring. Freiwillige bringen Holzstöcke in Gebieten aus, in denen die scheue Wildkatze vermutet wird. Sie besprühen die Stöcke mit Baldrian. Der Geruch ist den Sexuallockstoffen der Wildkatze sehr ähnlich und zieht die Tiere magisch an. Die Katzen reiben sich am rauen Holz und hinterlassen einzelne Haare. Die Naturschützer*innen sammeln dies ab. Anschließend schicken sie die Proben für eine genetische Untersuchung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Mehr Informationen:

BUND

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Mehrweganbieter RECUP mit dem Deutschen Nachhaltigkeits Preis 2023 ausgezeichnet

Düsseldorf/München (ots) Der 16. Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Verpackung geht in diesem Jahr an Deutschlands größtes Mehrwegsystem für die Gastronomie, RECUP/REBOWL. Die feierliche Übergabe des Preises findet am 23. und 24. November in Düsseldorf statt.

RECUP gewinnt den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

RECUP erhält den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Verpackung. Das Münchner Unternehmen war neben der gewonnenen Kategorie „Verpackung“ auch Finalist in der Kategorie „Nahrungs- und Genussmittel“. Die offizielle Preisverleihung findet am 23. und 24. November im Maritim Hotel Düsseldorf statt. Dort werden unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Bundesumweltministerin Steffi Lemke erwartet.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen im Bereich Nachhaltigkeit. Ausgezeichnet werden Akteur:innen aus Wirtschaft, Kommunen und Forschung, die mit innovativen Produkten und Dienstleistungen, hohen ökologischen Standards in der Produktion oder besonderem sozialen Engagement in ihrer Lieferkette wirksame Beiträge zu einer nachhaltigen Transformation leisten. Mit über 1.000 Bewerbern und 2.000 Gästen zu den Veranstaltungen ist der Preis der größte seiner Art in Europa.

Gründer und Geschäftsführer Florian Pachaly freut sich über den Erfolg: „Als Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises schafft es unsere Verpackungsrevolution auf die große Bühne! Diese Bühne ist entscheidend, denn unser Erfolg hängt von vielen ab: Konsumierenden, Gastronomiestandorten, Partnern und politischem Willen. Wir widmen diesen Preis allen, die auf Mehrweg setzen und Müll reduzieren, um Mehrweg endlich zum Standard zu machen.“

Nachhaltige Transformation mit RECUP

RECUP arbeitet seit sieben Jahren daran, das Müllproblem im To-go-Bereich der Gastronomie in Deutschland zu lösen. Das Münchner Unternehmen hat die Mission, Mehrwegverpackungen in der Gastronomie zum Standard zu machen. Mit rund 21.000 Partnerbetrieben, darunter Burger King, Bio Company, Shell, IKEA und Alnatura zeigt RECUP, dass Mehrweglösungen in der Gastronomie einfach und kosteneffizient umsetzbar sind und bietet die Antwort auf die seit Januar 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht.

Müllproblem

In Deutschland entstehen jedes Jahr enorme Müllmengen durch Take-away-Verpackungen: 4,5 Milliarden Essensboxen, 2,7 Milliarden Wegwerfteller und 5,8 Milliarden Getränkebecher. Dies verursacht nicht nur 190.000 Tonnen Abfall, sondern auch über 830.000 Tonnen CO2-Emissionen und hat schwerwiegende Auswirkungen, darunter Erderwärmung, Polarschmelze und Umweltverschmutzung. (Quelle: Deutsche Umwelthilfe)

Über RECUP

Das im Jahr 2016 von Fabian Eckert und Florian Pachaly gegründete Unternehmen reCup GmbH bietet mit Deutschlands größtem Mehrwegsystem für die Gastronomie – RECUP/REBOWL – eine einfache, attraktive und müllfreie Alternative zu Einwegverpackungen.

Die RECUP To-go-Becher und REBOWL Take-away-Schalen sind in vielerlei Größen verfügbar und zu 100% recyclebar. Die Produktpalette wurde von der Bundesregierung mit dem Siegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Bei deutschlandweit rund 21.000 Aus- und Rückgabestellen (Cafés, Restaurants, Bäckereien, Kiosken, Betriebsgastronomien und Tankstellen) können die Mehrwegbecher und – schalen gegen Pfand ausgeliehen und zurückgegeben werden. Mission des Unternehmens ist es, die Gesellschaft für das Thema Verpackungsmüll zu sensibilisieren und Einwegverpackungen überflüssig zu machen. Mehr unter: www.recup,de

JobRad gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeits Preis

Freiburg (ots) Damit ist erstmals ein Dienstradleasing-Anbieter Preisträger des renommiertesten Nachhaltigkeitspreises in Europa. Die Preisverleihung findet Ende November in Düsseldorf statt.

Die JobRad GmbH gewinnt den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

Die JobRad GmbH wird mit dem 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Zweiräder“ ausgezeichnet. Die deutschlandweit reputationsstärkste Auszeichnung im Bereich Nachhaltigkeit wird jährlich von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung verliehen. Mit dem Sieg konnte sich das Freiburger Unternehmen gegen mehr als zehn Mitbewerber in der Kategorie „Zweiräder“ durchsetzen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist nach eigenen Angaben die größte Auszeichnung seiner Art in Europa.

Dem Sieg waren ein umfangreicher Bewerbungsprozess sowie ein detailliertes Auswahlverfahren einer Fachjury vorausgegangen. Als Finalisten wurden neben JobRad der Fahrradhersteller Riese & Müller GmbH und der Fahrrad-Abo-Anbieter Cycle Mobility Holding GmbH nominiert. „Wir freuen uns riesig über den ersten Platz“, so Andrea Kurz, Geschäftsführerin der JobRad GmbH. „Die Strahlkraft des Preises wollen wir nutzen, um das Fahrrad noch stärker als umweltfreundliches und effizientes Fortbewegungsmittel, das Freude macht, zu etablieren. Die Würdigung unseres Unternehmens zeigt, dass Dienstradleasing längst kein Nischenthema mehr ist, sondern ein echter Faktor für nachhaltige Mobilität.“

JobRad-Gründer und Erfinder des Dienstradleasings Ulrich Prediger ergänzt: „Wir verstehen den Sieg auch als Anerkennung für unsere Bemühungen, so viele Menschen wie möglich aufs Rad zu bringen. Seit unserer Unternehmensgründung haben wir mehr Menschen Zugang zu nachhaltiger Mobilität auf dem Fahrrad verschafft als jeder andere Einzelakteur der Fahrradbranche: Über eine Million JobRäder sind bereits unterwegs. Der Preis spornt uns an, mit smarten Mobilitätslösungen rund ums Rad die grüne Mobilität weiter voranzutreiben.“

Die Preisverleihung des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises findet am 23. November 2023 im Rahmen einer Abendveranstaltung in Düsseldorf statt. Als Gäste und Laudatoren werden unter anderem Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erwartet.

JobRad GmbH

https://www.jobrad.org

Ein Nachmittag mit Reinhold Messner: Inspiration für die Gen-Z

Ruhrgebiet/Südtirol (ots) Eine bemerkenswerte Begegnung fand in dieser Woche im Schloss Bruneck in Südtirol statt, als die Bergsteigerlegende Reinhold Messner 100 Schülerinnen und Schüler aus der Gen-Z in seinem Museum willkommen hieß. Dieser unvergessliche Nachmittag führte zu tiefgreifenden Gesprächen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Bedeutung von persönlicher Entschlossenheit.

Gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern verbrachte Reinhold Messner einen Nachmittag in seinem Museum auf Schloss Bruneck.

Im Rahmen des von der Brost-Stiftung Anfang des Jahres ausgerufenen Projektes „Ruhr Natur“ konnten sich Schulklassen aus dem Ruhrgebiet mit ihrer Idee zum Thema Umweltschutz bewerben. Inzwischen stehen die drei Gewinnerklassen fest (siehe Beitrag: https://broststiftung.ruhr/drei-schulklassen-gewinnen-den-ideenwettbewerb-ruhr-natur-der-brost-stiftung/) und die ersten Austauschfahrten mit Schulen aus Südtirol finden statt. So waren in dieser Woche zwei Klassen aus dem Ruhrgebiet zu Gast in Bruneck und im Ahrntal. Projektpate Reinhold Messner lud alle Schülerinnen und Schüler – aus dem Ruhrgebiet und aus Südtirol – ins Schloss Bruneck ein.

Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Schloss Bruneck nutzten die Schülerinnen und Schüler ihre Gelegenheit und stellten Reinhold Messner viele Fragen. So wollten sie unter anderem von ihm wissen, wann er zum ersten Mal einen Berg erklommen hatte (Antwort: mit 5 Jahren), wie er seine Zehen verloren hatte (Antwort: Bei einer Himalaya-Expedition erfroren seine Zehen aufgrund von nassen Schuhen und eisigen Temperaturen) oder auch, welche Bergbesteigung für ihn bisher die Schwierigste gewesen sei. Messner lächelte und antwortete: „Jeder Berg hatte seine eigenen Schwierigkeiten, sodass ich mich nicht auf einen einzigen festlegen könnte. Kein Berg darf unterschätzt werden, da jede Tour und jeder Aufstieg unterschiedlich sind.“ Diese Antwort erinnerte daran, dass Herausforderungen auf vielen Ebenen variierten und dass wir uns ständig anpassen und lernen müssen.

Abseits der intensiven Gespräche wurden gemeinsam tibetische Gebetsfahnen gebastelt und das Messner Mountain Museum in Bruneck erkundet, was den Schülern tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergsteigens und die Werte gab, die Reinhold Messner sein ganzes Leben lang begleitet haben.

Was diesen Tag besonders auszeichnete, war die Tatsache, dass die Jugendlichen ernstgenommen wurden, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen. Die Begegnung war geprägt von einer beidseitigen Wertschätzung und einem gemeinsamen Bekenntnis zur Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. Reinhold Messner und seine Frau Diane ermutigten die Jugendlichen, Lösungen zu erarbeiten und nicht vor den Problemen zu erstarren. Diese Botschaft wurde von allen Teilnehmern einhellig akzeptiert: Nachhaltigkeit sollte in jeder Facette unseres Lebens eine zentrale Rolle spielen.

Dieser einzigartige Nachmittag mit Reinhold und Diane Messner in Südtirol war nicht nur eine einfache Exkursion, sondern eine tiefgreifende Erfahrung, die die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit für die nächste Generation unterstrich.

Über das Projekt

Ob Insektenhotel, ein eigenes Konzept zur Mülltrennung in der Schule oder ein Bauwagen als „grünes Klassenzimmer“ – die vielen Ideen, die bei dem Projekt „Ruhr Natur“ der Brost-Stiftung eingereicht wurden, hatten eins gemeinsam: alle waren auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgelegt und verändern das konkrete Lebensumfeld der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Projektpate Reinhold Messner hatte den Ideenwettbewerb im Februar 2023 offiziell ausgerufen: „Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Je mehr an dem Wettbewerb teilnehmen, desto besser“. Drei Klassen haben den Wettbewerb gewonnen – alle drei bekommen 1.000 Euro zur Umsetzung ihres jeweiligen Projektes sowie einen Schüleraustausch mit einer Klasse in Südtirol. So können die Kinder und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet hautnah erleben, was es heißt, in den Bergen zu Hause und der Natur nah und direkt verbunden zu sein. Für Reinhold Messner ist der Mehrwert des Projektes klar: „Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Die Natur kann man am besten schützen, wenn man Zuneigung dafür empfindet. Diejenigen, die zu uns kommen, gehen als andere nach Hause und tragen es wieder in eine breitere Öffentlichkeit.“

Parallel zum Besuch zweier Schulen aus dem Ruhrgebiet Bruneck und im Ahrntal in Südtirol ist auch schon eine Klasse aus Eppan in Südtirol im Ruhrgebiet in Bottrop zu Gast. Die nächsten Reisen in diesem Austausch finden in November und im März 2024 statt. So können die Kinder und Jugendlichen voneinander und miteinander lernen, die jeweiligen Umgebungen und Lebenswelten kennenlernen und werden weiterhin dazu ermutigt, ihre eigenen Ideen und Vorhaben für Natur und Nachhaltigkeit in die Tat umzusetzen.

Brost-Stiftung

http://www.broststiftung.ruhr

Wir fordern BIO für Alle!

Aktionsbündnis zeigt beim politischen Frühstück in Berlin im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Gesicht

Andechs (ots) Beim politischen Bio-Frühstück des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ am Freitag, 29. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin haben die Initiatoren ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort. Auch seitens der Politik gab es Unterstützung, darunter auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Beim Bio-Frühstück am Brandenburger Tor haben die Initiatoren von „BIO für Alle“ ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort.

Hand in Hand und aus voller Überzeugung zeigte sich die Bio-Branche bei der großen Kundgebung des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“. Mit dem Hintergrund der wissenschaftlich untermauerten Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Mensch und Natur präsentierten die Andechser Molkerei Scheitz, BÖLW, AöL, LVÖ, BUND Naturschutz und weitere Vertreter vor großem Publikum ihre Forderungen an die Politik. Denn der ökologische Landbau trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei – so das Ergebnis einer 10-jährigen Studie der TU München zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet.

„Wir fordern, dass für Bio-Lebensmittel 0% Mehrwertsteuer gilt, dass Deutschland gentechnikanbaufrei bleibt und dass 50% Bio in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt wird“, erklärte Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. „Dadurch wird „BIO für Alle“ ermöglicht und der Verbraucher für seine Kaufentscheidung belohnt! Damit wird das Ziel von 30% Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als 4 Mrd. EUR pro Jahr zur Realität. Die positiven Wirkungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz werden damit gewürdigt,“ erklärte sie weiter. Und: „Auf den Punkt gebracht: Bio steht für Kilmaschutz, Ökolandbau und gutes Essen.“

Anschließend verdeutlichten die weiteren Initiatoren des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ die Relevanz des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss die richtige Entscheidung zur einfachen Entscheidung werden. Mit jedem Hektar Öko-Landbau sparen wir allein für Klimafolgekosten von ca. 750 Euro. Aber da Umweltschäden nicht Teil des Produktpreises sind, erscheinen die fürs Gemeinwohl teureren Produkte im Supermarkt als die vermeintlich billigen. Das muss sich ändern. Verbraucher müssen auch am Preis erkennen können, welche Produkte das Gemeinwohl stärken und für Klimaschutz und Artenvielfalt stehen. Wir brauchen „Bio für alle“.“

Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND für den BUND: „Damit sich alle Bio-Produkte leisten können, brauchen wir eine sozial-politische Flankierung, durch höhere Bürgergeldsätze. Für Biobetriebe wird es aber auch entscheidend sein, alle Formen der Gentechniken streng zu regulieren. Verbraucher müssen weiterhin sehen, wo Gentechnik enthalten ist.“

Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutzes Bayern: „Der ökologische Landbau ist Klimaschutz durch CO2-Bindung, darüber hinaus erbringt er positive Leistungen für Umwelt und Biodiversität. Dadurch gehen ökologischer und ökonomischer Nutzen Hand in Hand und sparen Staat und Gesellschaft sehr viel Geld! Bundesfinanzminister Christian Lindner muss das endlich anerkennend honorieren, durch Absenkung der Mehrwertsteuer für Bioprodukte auf Null und der Re-Investition des durch den Ökolandbau erwirtschafteten Mehrwerts in den Ökolandbau! Das ist nachhaltige Wertsteigerung für Gesellschaft und Staat.“

Thomas Lang, 1.Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern: „Es braucht eine Veränderung in der Ernährungs-, Lebensmittel- und Landwirtschaft. Der Klimawandel fordert uns auf allen Ebenen. Der Ökolandbau und die Ökolebensmittelwirtschaft bieten Antworten, um Ernährungssicherung, Natur- und Klimaschutz zusammen voranzubringen. 50% weniger Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind durch den Ökolandbau möglich. Der Ökolandbau ist der Innovationsmotor der Landwirtschaft, auch ohne Gentechnik. In den letzten Jahrzehnten hat dies der Biolandbau beeindruckend bewiesen. So dass unsere Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern auch in Zukunft gut und sinnvoll wirtschaften können, braucht es Prozesse der Entbürokratisierung und Anreize. Wir fordern „green by definition“! Die Zukunft der Landwirtschaft ist Bio.“

Psychologe Thomas Ebenfeld untermauerte aus wissenschaftlicher Sicht die Wahrnehmung der Preise bei Verbraucherinnen und Verbraucher. „Bio hat vielfältige Aspekte und Dimensionen“, erklärte der Experte für tiefenpsychologische Marketingforschung: „Bio ist wirksam, progressiv, verändert konkret.“ Denn: „Bio bietet deutlich mehr als wohlschmeckende, schadstoffreduzierte Lebensmittel und idealisierte harmonisch-familiäre Produktionsbedingungen“, führte er weiter aus.

Bio-Landwirtschaft ist die Lösung für die Zukunft

Doch wie sieht die Realität aus? Kinder erzählten auf der Bühne, wie sie sich die Welt wünschen – und dass der Wunsch der Kinder zur Realität der Biolandwirtschaft passt, zeigten anschließend die praxisorientierten Redebeiträge der Bio-Bauern aus dem ganzen Land. Sepp Steinmüller, Biobauer aus Oberaudorf, brachte ein Stück humusreichen Boden aus seiner Heimat mit. Dort betreibt er wie viele andere einen Grünlandbetrieb mit Weidehaltung und setzt sich für einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf und den Erhalt eines artenreichen Ökosystems ein: „Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass so eine vielfältige Landwirtschaft mit gesunden Böden und Artenreichtum die beste Art ist Nahrungsmittel zu erzeugen“, erklärte der langjährige Bio-Milchlieferant der Andechser Molkerei Scheitz.

Auch Susanne Schoof, Betriebsleiterin Nordseeküstengenuss in Hedwigenkoog, steht hinter der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung ihres Hofes. Auf den schweren, tonhaltigen Böden wird dort Getreide, Gemüse und Feldfutter für die Rinder angebaut. Diese liefern im Gegenzug wertvollen Dünger für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum. Für Susanne Schoof ist der Anbau von ursprünglich gezüchteten, samenfesten Gemüsen eine Herzensangelegenheit – Sorten, die ohne alte oder neue Gentechnik entwickelt wurden, stattdessen herkömmlich gezüchtet mit viel Zuwendung, handwerklichem Geschick und Herzblut.

Zu Wort kam auch Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath von der Bio Gärtnerei Watzkendorf in Blankenesee: „Was mir Sorge macht ist die Deregulierung der Gentechnik – wir haben jetzt schon mit fernverdrifteten Planzenschutzmitteln zu kämpfen. Das sind Dinge, die ich nicht beeinflussen kann und dafür werde ich als Betriebsleiterin in Verantwortung genommen. Wir wissen auch, dass Gentechnik Flora und Fauna beeinflusst und wir das nie wieder zurückholen können! Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass neue gentechnische Züchtungsverfahren nach aktuell geltendem Gentechnikrecht reguliert bleiben. Als Ausbildungsbetrieb ist es mir außerdem wichtig, dass zukünftig in der Berufsausbildung und weiterführenden Bildungsstufen des Landwirts oder Gärtners die ökologische Wirtschaftsweise in den Lehrplänen thematisch einen festen Platz hat. Aktuell ist das leider nicht der Fall und lediglich eine Frage des persönlichen Engagements von Berufsschullehrern und Lehrenden an FHS und Uni´s.“

Zum Schluss stellte Landwirtschaftsmeister Georg Scheitz für den Verband Biokreis die biologische Bewirtschaftung seines Gemischtbetriebs vor, der seit 1986 ein Biobetrieb ist: „Die Vielfältigkeit und die Strukturen im Ökobereich machten es bisher möglich, dass kleinere Betriebe auch zukunftsweisend und umweltfreundlich für unsere Gesellschaft Märkte erschließen konnten. Bei dem derzeitigen Kostendruck werden wir das nicht mehr lange aushalten. Wir müssen unsere Betriebe stützen und deren Märkte deutschlandweit sichern. Unsere nachfolgende Generation an Junglandwirten braucht wieder Visionen und Perspektiven – einen Schulterschluss mit den Verbrauchern, Großabnehmern und der Politik. Im Bereich der Artenvielfalt können wir Bio-Bauern auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. So können wir auch anderen Produzenten durchaus Pate stehen, hier weiterhelfen und gemeinsam unsere Kulturlandschaft sichern.“

Die Initiative „BIO für Alle“

Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der „Zeitenwende“ politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und vielen weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis „BIO für Alle“ gegründet.

Andechser Molkerei Scheitz GmbH

https://www.andechser-natur.de

Bauen für die Zukunft: Kaufland testet Holz und Recycling-Baustoffe

Neckarsulm (ots) Kaufland will die CO2-Emissionen bei zukünftigen Filial-Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen deutlich reduzieren. Dafür testet das Handelsunternehmen an Pilotstandorten derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. In Bratislava eröffnet das Unternehmen die größte Holz-Filiale in der Slowakei. Im baden-württembergischen Tuttlingen entsteht eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade und den Parkplatz recycelte Baumaterialien verwendet werden.

Kaufland testet an Pilotstandorten wie Bratislava derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. Foto: Kaufland

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnet heute die erste Kaufland-Filiale in der Holzbauweise. Diese besteht zu drei Vierteln aus Holz, wodurch allein 335 Kubikmeter Beton weniger für den Bau benötigt wurden. Insgesamt spart die Immobilie im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise 514 Tonnen CO2 ein. Mit einer Verkaufsfläche von 2.500 Quadratmetern gehört die Immobilie zu den größten Holz-Filialen in Osteuropa.

„Durch die Holzbauweise haben wir den Energie- und CO2-Verbrauch rund um den Bau der Filiale deutlich reduziert. Als CO2-neutraler und nachwachsender Baustoff speichert Holz CO2-Emissionen gut, besitzt ein vergleichsweise geringes Eigengewicht und kann wiederverwendet werden. Wir möchten mit dieser Filiale testen, wie sich dieses Konzept in der Praxis bewährt und ob Filialen in der Holzbauweise zukünftig für weitere Länder in Frage kommen“, erklärt Michael Hiese, Geschäftsleiter Zentralbereiche International.

Neben der umweltfreundlichen Bauweise zeichnet die Filiale in Bratislava eine besondere Energieeffizienz aus. Grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche fungieren als natürlicher CO2-Speicher und grüne Klimaanlage. Geheizt wird mit Kühltruhen und -schränken. Sie erzeugen mehr Wärme als Kälte. Diese Abwärme wird für die Beheizung der Filiale genutzt und deckt fast 80 Prozent des gesamten Bedarfs ab. Ein Teil des Stroms für die Filiale kommt vom eigenen Dach. Dort ist eine Photovoltaikanlage installiert.

In Deutschland hat Kaufland vergangenes Jahr seine Filiale in Marktredwitz (Bayern) in der Holzständerbauweise errichtet. Statt Beton wurden dabei für ein Teil des Tragwerks Holzstützen und Leimbinder verwendet.

Aus alt wird neu: Bauschutt-Comeback in Tuttlingen

Neben Holz setzt Kaufland zukünftig stärker auf recycelte Baumaterialien. In Tuttlingen (Baden-Württemberg) entsteht gerade eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade, den Filialboden und den Parkplatz Baustoffe zum Einsatz kommen, die aus Abrissmaterial oder Abfall produziert werden.

Hier einige Beispiele:

  • Recycelte Pflastersteine: Die Steine bestehen zu einem Anteil von 30 bis 40 Prozent aus Abbruchmaterial. Dadurch werden die CO2-Emissionen beim Bau des Parkplatzes in Tuttlingen um zehn Prozent reduziert.
  • Recycling-Fliesen: Diese Fliesen bestehen zu einem Anteil von 45 Prozent aus Produktionsabfällen und Restprodukten der Steinindustrie. Dadurch können im Produktionsprozess rund 50 Prozent CO2-Emissionen vermieden werden.
  • Rammschutzleisten aus Rezyklat: Diese bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff.

„Wir sehen in dem Einsatz von recycelten Baumaterialien die große Chance, das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche zu fördern und so den Ressourcenverbrauch sowie den CO2-Fußabdruck beim Bau neuer Filialen zu verringern. Dafür setzen wir aktuell bewusst auf ausgewählte Teststandorte wie Tuttlingen, um die recycelten Materialien zu verproben und damit Erfahrungen zu sammeln“, sagt Michael Hiese.

Auch an weiteren Standorten sind bei Kaufland bereits vereinzelt recycelte Baumaterialien zum Einsatz gekommen.

Kaufland

http://www.kaufland.de

Komoot und NaturFreunde Deutschlands verkünden Partnerschaft

Gemeinsam setzen die Partner auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie Digitalisierung von Experten-Inhalten

Potsdam, Deutschland (ots) Zwei reichweitenstarke Outdoor-Organisationen bündeln ihr Engagement. Mit mehr als 65.000 Mitglieder zählen die NaturFreunde Deutschlands zu einer der bundesweit größten aktiven Freizeitverbände. Mit über 35 Mio. registrierten Usern ist komoot die marktführende Outdoor-Plattform in Europa. Umweltschutz, sanfter Tourismus und verantwortungsvolles Naturerleben: Das sind erklärte gemeinsame Ziele beider Partner.

NaturFreunde Wanderleiterin Brigitte von Oertzen vermittelt beim komoot HIKE & LEARN Event Hintergrundinformationen zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland und zu wichtigen Verhaltenstipps für verantwortungsvolles Naturerleben.

Die Kooperation zwischen den NaturFreunden und komoot setzt daher auf einen engen Austausch und die Zusammenarbeit bei der Aus- und Weiterbildung von Wanderleiter*innen und Trainer*innen und bei der Digitalisierung von Tourendatenbanken. Denn gemeinsam erreicht man mehr.

Digitalisierung von Inhalten

Neben den mehr als 65.000 Mitgliedern und 540 Ortsgruppen verfügen die NaturFreunde Deutschlands über einen umfassenden Pool von rund 1.300 lizenzierten Wanderleiter*innen und Trainer*innen im Berg, Kanu- und Schneesport – allesamt auch Expert*innen für naturverträgliche Tourenempfehlungen im sanften Tourismus. Allein über 150 ehrenamtlich erstellte Wege in Deutschland verzeichnet das Natura-Trail-Portal der NaturFreunde. Natura Trails sind Vorschläge für Wander-, Rad- und Kanutouren durch europäische Naturschutzgebiete (Natura 2000), die für eine sanfte touristische Nutzung besonders geeignet sind. Die Wegbeschreibungen inklusive ökologischer Zusammenhänge, Routenbeschreibung und touristischer Zusatzinformationen stehen Interessierten aktuell überwiegend als Faltblätter zum Download bereit.

Komoot unterstützt die NaturFreunde im Rahmen der Partnerschaft bei der Digitalisierung dieser umfangreichen und wertvollen Inhalte mit dem Ziel der papierlosen Navigation, einer ständigen Anpassbarkeit von Wegen im Sinne des sanften Tourismus und des Naturschutzes und der einfachen Information und Navigation für Mitglieder und Nutzer*innen.

„Das Anlegen einer hochwertigen Tourensammlung auf komoot ist zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit. Viele Wandernde sind mit digitalen Apps unterwegs. Mit dieser Kooperation ermöglichen wir ihnen, die Natur verantwortungsbewusst zu erkunden“, sagt Ralf Schmädicke, Bundesfachgruppen- und -ausbildungsleiter Wandern der NaturFreunde Deutschlands.

Das Digitalisierungsprojekt ist bereits gestartet. Die stetig wachsende Sammlung von Wegen und Natura Trails ist auf dem komoot Profil der NaturFreunde Deutschlands zu finden: https://www.komoot.de/user/naturfreundedeutschlands

Wissensaustausch

Die Wissensvermittlung spielt in der Partnerschaft eine weitere zentrale Rolle. Bereits im Sommer 2022 entdeckten 15 Wanderleiter*innen im Rahmen des Aus- und Weiterbildungsprogramms der NaturFreunde die Vorteile von komoot – auch in Zukunft wird die Touren-Plattform Teil des Fortbildungsprogramms sein: Zweimal jährlich wird ein entsprechendes Schulungsangebot für Wanderleiter*innen angeboten. Die Schulungsinhalte entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen komoot Experten und Verantwortlichen bei den NaturFreunden.

„Komoot ist eine junge Firma mit einer tollen App“, sagt NaturFreunde-Sportvorstand Matthias Grell, der die Partnerschaft mitverhandelt hat. „Durch die Kooperation ermöglichen wir all unseren Mitgliedern, die gerne draußen unterwegs sind, vor allem aber unseren Trainer*innen, einen echten Mehrwert.“

Außerdem bietet komoot seit August 2022 eine Online-Schulungsplattform an. Die komoot Academy ist eine kostenfreie Weiterbildungsplattform, auf der sich Wanderleiter*innen on-demand im eigenen Tempo zu komoot Experten und der digitalen Tourenplanung weiterbilden können. Das Angebot richtet sich an alle Interessierten von der Tourenleiter*in, Ranger*in, Marketing Manager*in bis hin zur Geschäftsführer*in.

„Der Wissensaustausch zwischen den Partnern und uns unterstützt die stetige Weiterentwicklung im Bereich Informationsvermittlung an Wanderer, Radfahrer und andere Naturliebhaber. Deshalb sind wir sehr glücklich über ein gemeinsames Schulungsangebot mit den NaturFreunden Deutschlands – einem der wichtigsten Umwelt- und Freizeitverbände“, sagt Betty Achrainer, Senior Partnership Managerin komoot, dazu.

Der Austausch von Wissen und Expertise soll jedoch keineswegs nur einseitig stattfinden. Partnerschaften haben bei komoot schon in der Vergangenheit eine zentrale Rolle gespielt, um relevante Funktionen weiterzuentwickeln. Daraus resultieren beispielsweise eine bessere Kennzeichnung von Naturschutzgebieten auf der Karte oder die Einbindung verschiedener Warnhinweisen in der Routenplanung.

Außerdem erschafft die Partnerschaft Plattformen, um die Expertise und das Wissen der NaturFreunde Deutschlands an eine noch größere Community weiterzugeben. Bei einem von komoot veranstalteten Event unter dem Titel „HIKE & LEARN“ im Naturfreundehaus Freibergsee erlebten im August 2023 zehn Meinungsbildner*innen aus der deutschsprachigen Wander- und Reisecommunity das Allgäu hautnah. Sie erhielten, neben einem Workshop zur Nutzung von komoot im Sinne des sanften Tourismus, von NaturFreunde Wanderleiterin Brigitte von Oertzen viele Hintergrundinformationen zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland und zu wichtigen Verhaltenstipps für verantwortungsvolles Naturerleben. Ihre Reichweite nutzen die Markenbotschafter*innen um die gelernten Inhalte mit ihren über 100.000 Abonnent*innen zu teilen und auch diese für Umweltschutz, sanfter Tourismus und verantwortungsvolles Naturerleben zu sensibilisieren. Denn gemeinsam erreicht man mehr …

Die Partner

NaturFreunde Deutschlands

Die NaturFreunde Deutschlands sind ein gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Die NaturFreunde wurden 1895 in Wien gegründet, haben ihre Wurzeln in der Arbeiterbewegung, Dachverband ist die NaturFreunde Internationale. Mit länderübergreifend 350.000 Einzelmitgliedern in Partnerorganisationen in über 40 Ländern zählen die NaturFreunde zu den weltweit größten Non-Governmental-Organizations (NGOs) der Welt.

www.naturfreunde.de

komoot

Komoot ist mit über 35 Millionen registrierten Nutzer*innen, davon über 18 Millionen im deutschsprachigen Raum die größte Inspirations- und Navigations-Plattform für Wandernde und Outdoor-Sportler:innen in Europa. Komoot ist gegründet mit der Mission, jedem Menschen einzigartige Naturerlebnisse zu ermöglichen. Damit diese Momente besonders bleiben, investiert Komoot stetig in Maßnahmen, die User informieren und so die Basis für ein verantwortungsvolles Naturerleben bilden.

www.komoot.de

Magenta Blossom: Telekom setzt Zeichen für Naturschutz und Artenvielfalt

Bonn (ots) Mit dem Projekt Magenta Blossom setzt die Telekom ein Zeichen für den Naturschutz und ihr nachhaltiges Engagement im XXL-Format. Auf einer Fläche von über 40 Hektar – das entspricht einer Fläche von etwa 56 Fußballfeldern – wächst und blüht derzeit eine der größten nachhaltigen Werbebotschaften. Zur Blütezeit im August/September werden das T- Logo und der Schriftzug „#GreenMagenta“ im Raum Rheinbach/Euskirchen aus der Luft zu sehen sein. Damit will der Konzern auf seinen Beitrag zum Klimaschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen aufmerksam machen.

T-Logo und #GreenMagenta-Botschaft der Deutschen Telekom blühen in Form von Blühinseln in einem Zuckerrübenfeld im Raum Rheinbach/Euskirchen

„Mit dem wahrscheinlich größten T-Logo der Welt leisten wir zwar nur einen winzigen Beitrag zur Artenvielfalt in Deutschland. Aber dahinter steckt mehr. Unser Anspruch ist nicht nur, immer das beste Netz zu haben. Wir übernehmen auch Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt“, sagt Ulrich Klenke, Markenchef der Deutschen Telekom. „Magenta Blossom lenkt die Aufmerksamkeit auf #GreenMagenta, auf unseren Beitrag zum Klimaschutz und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die eigentliche Gewinnerin ist die Natur.“

Natur- und Artenschutz mit moderner Kommunikationstechnik

Magenta Blossom zeigt, wie moderner Natur- und Artenschutz auch durch moderne Kommunikationstechnik unterstützt wird. Mit einer Patenschaft unterstützt die Telekom ein Naturschutzprojekt des Landwirtschaftsbetriebs ARIWA GbR. Dieser stellt seine Ackerflächen im Großraum Bonn zur Verfügung. Für die Umsetzung ist das Münchner Start-up GEOXIP zuständig. Durch deren hochpräzise Aussaat (VectorSeed-High-Tech) mit Hilfe von GPS und Datentransfer über das Mobilfunknetz entstehen Blühinseln. 21,7 Millionen Wildblumen und Kräuter wachsen so inmitten von 3,25 Millionen Zuckerrüben. Dieses Nebeneinander von Ackerbau und neuem Lebensraum fördert die Artenvielfalt und die Bodenqualität. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen begleiten das Projekt wissenschaftlich. Sie untersuchen die Auswirkungen auf eine nachhaltige Landwirtschaft.

Christian Hammerschmidt, Projektleiter #GreenMagenta bei der Telekom: „Unser Wildblumen-Logo fördert die Artenvielfalt. Sowohl für heimische Pflanzen als auch Tiere. Außerdem verbessert es den Boden, durch die Bindung von CO2 und Stickstoff. Indem wir Ideen wie diese fördern, sensibilisieren wir für die Themen Biodiversität und Artenschutz. Gleichzeitig zeigen wir, wie moderne Kommunikationstechnik auch die Arbeit in diesem wichtigen Themenfeld positiv unterstützen kann.“

Europaweit hat die Telekom beispielsweise mittlerweile an gut 30 Standorten Bienenvölker mit durchschnittlich rund 2 Millionen Bienen angesiedelt. 19 dieser Völker leben in intelligenten, digitalen Bienenstöcken, die mit Sensoren ausgestattet sind. Sie sind komplett vernetzt und liefern in Echtzeit wichtige Informationen über den Zustand der Insekten.

Eigens eingerichtete Webcams zeigen tagesaktuell den Blütenstand an. Weitere Informationen unter: https://www.green-magenta.com/magenta-blossom-ueberblick

Miele erreicht eigenes Klimaziel früher als geplant

CO2-Emissionen aus Energie, Wärme und Verkehr um mehr als die Hälfte reduziert

Gütersloh (ots)

  • Neues Nachhaltigkeits-Update gibt Überblick zu Fortschritten
  • Klimaschutz steht bei Miele auch auf der kommenden IFA im Fokus
Das Miele Nachhaltigkeits-Update 2023 gibt Auskunft über bisherige Erfolge bis hin zu aktuellen Projekten für mehr Nachhaltigkeit. (Foto: Miele)

Um 52 Prozent hat Miele seine direkten und indirekten CO2-Emissionen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 senken können – bei zugleich gesteigerter Produktionsmenge. Diese und viele weitere Kennzahlen präsentiert der Gütersloher Familienkonzern in seinem heute veröffentlichten Nachhaltigkeits-Update. Damit liegt Miele vor seinem selbstgesteckten Ziel, seine eigenen Emissionen (Scope 1) und die für Energielieferungen (Scope 2) bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Dank seiner besonders energieeffizienten Geräte liegt Miele mit 8,2 Prozent Einsparung auch in der Nutzungsphase seiner Produkte (Scope 3.11) über Plan.

„Gerade in diesen sehr herausfordernden Zeiten stellen wir uns als produzierendes Familienunternehmen unserer Verantwortung für den Klimaschutz“, sagt Rebecca Steinhage, als Geschäftsführerin der Miele Gruppe unter anderem für Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich. „Dass wir wichtige Klimaziele vorzeitig erreicht haben, ist ein schöner Erfolg, der vor allem den Mitarbeitenden zu verdanken ist, die Miele auf diesem Weg entscheidend vorangebracht haben.“ Gleichzeitig sei es aber auch weiterer Ansporn, diesen Kurs entschlossen weiter zu verfolgen. Das jetzt vorgelegte Nachhaltigkeits-Update dokumentiere die Erfolge, die in den vergangenen zwei Jahren erzielt wurden.

Dazu zählen vor allem die Senkung des Ressourcenverbrauchs und der CO2-Emissionen in der Produktion als auch bei den Produkten selbst. So konnten durch Energieeffizienzmaßnahmen seit 2019 jeweils rund 10 Gigawattstunden Energie pro Jahr eingespart werden, die Hälfte davon allein 2022. Im aktuellen Jahr investiert Miele 16 Millionen Euro in Photovoltaik- und Geothermie-Projekte zur Erzeugung regenerativer Energie. Standorte in China, Deutschland, den Niederlanden und Österreich verfügen über Photovoltaikanlagen oder bauen diese auf. Ende 2023 wird Miele so über 10 Gigawattstunden Strom pro Jahr selbst erzeugen. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von 3.000 privaten Haushalten in Deutschland.

Darüber hinaus hat Miele am Stammsitz in Gütersloh mit dem Bau einer Geothermie-Anlage begonnen. Ziel des Vorhabens, für das insgesamt 175 Spezialbohrungen durchgeführt werden, ist die erneuerbare Erzeugung von Wärme und Kälte für die Miele-Verwaltungsgebäude. Damit spart das Unternehmen jährlich mehr als vier Millionen Kilowattstunden Wärme aus fossilen Quellen ein – und damit rund 600 Tonnen CO2.

Insbesondere den sogenannten Scope-3-Emissionen (3.11) kommt bei Miele eine große Bedeutung zu – denn gut 83 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Produkts entstehen während der Nutzungsphase. Angesichts der langen Lebensdauer der Hausgeräte – nur Miele testet seine Produkte auf bis zu 20 Jahre – ist hier also der größte Hebel zur Nachhaltigkeit. „Genau deshalb wollen wir diese CO2-Emissionen bis 2030 verglichen mit 2019 um insgesamt 15 Prozent senken, und zwar im tatsächlichen Gebrauch über alle Programme hinweg, nicht nur im Eco-Programm“, betont Rebecca Steinhage. Auch hier sei Miele auf einem sehr guten Weg und läge vor seinen Zielen.

Dies liegt nicht zuletzt an den besonders energie- und wassersparenden Geräten des Gütersloher Familienunternehmens. So gehören etwa die Geschirrspüler der Baureihe G 7000 zu den nachhaltigsten am Markt. Das Modell G 7465 SCVi XXL wurde kürzlich mit dem renommierten „Green Product Award“ ausgezeichnet. Außerdem unterstützt Miele seine Kundinnen und Kunden durch Assistenzprogramme oder mit smarten Features. Ein Beispiel ist das Consumption Dashboard der Miele App, mit detaillierten Verbrauchsanzeigen, langfristigen Statistiken zum Nutzungsverhalten und praktischen Tipps für eine möglichst verbrauchsgünstige Nutzung.

Weniger fossile Energien auch in der Lieferkette

Durch eingekaufte Güter und Dienstleistungen entstehen 15 Prozent der CO2-Emissionen von Miele. Stahl hat hieran den größten Anteil. Mit der thyssenkrupp Steel Europe AG, der Salzgitter AG sowie mit H2 Green Steel hat Miele daher Absichtserklärungen unterzeichnet, um künftig größtenteils CO2-armen Stahl beziehen zu können. Bereits jetzt zeigt ein Pilotprojekt mit Salzgitter, wie grüner Stahl erfolgreich in Backöfen verbaut werden kann. „Wir reduzieren unseren Fußabdruck in der Beschaffung konsequent weiter und setzen seit 2023 in Backöfen auch Aluminium ein, dessen Produktion zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft erfolgt“, so Christoph Wendker, Vice President Sustainability and Regulatory Affairs bei Miele.

Regenerativer Kaffeeanbau in Brasilien

Seit Kurzem unterstützt Miele ein eigenes Klimaschutzprojekt und fördert den Aufbau einer rund zwei Hektar großen Modellfarm im brasilianischen Santana da Vargem, Minas Gerais. Ziel ist es, lokale Kaffeeproduzenten bei regenerativen Anbaumethoden zu unterstützen und so Bodenqualität, Artenvielfalt und Kohlenstoffkreislauf zu verbessern – und damit auch die Einkünfte und Lebensqualität der Menschen vor Ort. Partner im Projekt sind der brasilianische Projektinitiator Flowins und das Amsterdamer Startup reNature.

Im ersten Schritt hat Miele einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag investiert, der nach erfolgreicher Testphase um ein Mehrfaches aufgestockt werden soll. Die Farm der Projektgruppe Flowins umfasst eine Fläche von 80 Hektar, davon rund die Hälfte Kaffeeplantagen. Die gesamte Flowins-Gemeinschaft im Osten Brasiliens ist deutlich größer, mit rund 5.900 Hektar, von denen 2.800 für den Kaffeeanbau genutzt werden. Insgesamt könnten dort mehr als 5.000 Tonnen Rohkaffee produziert werden, also etwa 84.000 Kaffeesäcke zu je 60 Kilogramm. „Durch das Engagement in Brasilien müssen wir langfristig weniger Kompensationszertifikate auf dem freien Markt kaufen und unterstützen gleichzeitig lokale Kaffeeproduzenten bei Anbaumethoden, die die Kaffeequalität verbessern, belastete Bodenflächen wiederherstellen und das Klima durch CO2-Bindung im Boden entlasten“, erklärt Wendker.

Nachhaltigkeit auch auf der IFA im Fokus

Innovative Produkte und Services für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt hat Miele auch auf seinem diesjährigen IFA-Auftritt in den Fokus gerückt. Unter dem Motto „A Miele Open House“ zeigt der Gütersloher Hausgerätekonzern in Berlin, wie das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihren Alltag möglichst nachhaltig zu gestalten. Das stellt Miele vor allem mit seinen langlebigen und energiesparenden Hausgeräten unter Beweis und präsentiert etwa Waschmaschine und Kühl-Gefrier-Kombination, die jeweils um 10 Prozent sparsamer sind als die beste Energieeffizienzklasse A. Auf der IFA zeigt Miele zudem ein Update des Consumption Dashboards mit zusätzlichen Funktionen.

Auch mit einem interaktiven Infostand im neuen Sustainability Village (Halle 2.2) zeigt Miele Sparpotenziale im Haushalt auf. Besucherinnen und Besucher erfahren beispielsweise, wie sie ohne großen Aufwand Strom- und Wasserverschwendung vermeiden können – mit positiven Effekten für den Verbrauch, die Umwelt und den Geldbeutel.

Das Nachhaltigkeits-Update 2023 ergänzt den Miele Nachhaltigkeitsbericht. Beides ist über www.miele.com/nachhaltigkeit zum Download verfügbar.

Kongress „STADT.BAUM.DACH“ im Rahmen der EU-Kampagne „Mehr grüne Städte für Europa“

Berlin (ots) Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Über den Stadtbaum, seine zentrale Rolle bei der Klimaanpassung und der Hitzeminderung im urbanen Raum. Seine Einbindung in richtungsweisende Freiraum- und Dachbegrünungsprojekte und sein hohes Potenzial für das Stadtklima im direkten und übertragenen Sinn.

Mehr grüne Städte für Europa: Kongress „STADT.BAUM.DACH“

Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. lädt am 11. und 12. September 2023 im Rahmen seiner EU-Kampagne „Mehr grüne Städte für Europa“ zu einem Kongress & Exkursion unter dem Motto „Stadt.Baum.Dach“ ein.

Die beiden Veranstaltungstage richten sich insbesondere an Bürgermeister: innen, Vertreter:innen der Kommunen, lokale Entscheider: innen, Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen.

Namhafte Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis erörtern am ersten Tag in Keynotes und Paneldiskussionen zusammen mit dem Publikum den Stadtbaum in der Klimakrise. Am zweiten Tag erkunden die Teilnehmer:innen in einer Fachexkursion das Waldlabor Köln, ein Experimentierfeld, das neue Erkenntnisse und Informationen darüber bringen soll, wie der Stadtwald der Zukunft aussieht.

Unter dem nachfolgenden Link finden Sie das detaillierte Programm sowie die Anmeldung: https://www.gruen-ist-leben.de/stadtbaumdach/

++ Trockenheit und Landwirtschaft: Trotz Regen negative Wasserbilanz I #Trockenheit ++

BUND: Umgang mit Böden entscheidend für Ernteerfolge in der Klimakrise | #Trockenheit

Foto: Jörg Farys
  • Im Ackerbau als auch im Grünland zukünftig immer wieder mit Ernteeinbußen zu rechnen
  • Ursachen nicht nur mangelnder Niederschlag, sondern auch schlechter Zustand der Böden
  • BUND fordert boden- und wasserschonende Landwirtschaft

Berlin. Trotz guter Ernteaussichten 2023 haben die Dürremonate Anfang des Jahres und die Trockenheit in den Jahren zuvor insgesamt den Böden zugesetzt. Dass es nun die letzten Wochen vermehrt regnet, ist zwar wichtig – gleichzeitig erschweren die Niederschläge die Ernte und insbesondere Starkregenereignisse mindern zum Teil auch den Ertrag. Im fünften Teil seiner Serie zur #Trockenheit blickt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Folgen der Dürre in Deutschland für die Landwirtschaft. Verantwortlich für schwierige Ernten ist aus Sicht des BUND aber nicht nur der langfristig zu geringe Niederschlag, sondern auch der schädliche Umgang mit dem Boden selbst.

Maximilian Heller, wissenschaftlicher Mitarbeiter Landnutzung beim BUND: „Die Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig vom Wetter und Klima beeinflusst. In diesem Jahr fehlten vor allem zu Beginn der Wachstumsperiode im Mai und Juni Niederschläge und es war zudem sehr heiß. Der in den letzten Wochen einsetzende Regen verbesserte die Erntemengen, erschwert aber gleichzeitig die Ernte selbst. In Summe sind die Böden in Deutschland immer noch zu trocken. Die Klimakrise ist Realität für Bäuerinnen und Bauern. Und das bedeutet für die Landwirtschaft ein grundsätzliches Umdenken, was, wo und wie angebaut wird.“

Die Landwirtschaft muss sich auf die Klimakrise einstellen

Ein „Weiter so“ in der Landwirtschaft ist angesichts zunehmender Extreme von Dürren und Hitzeperioden aber auch Starkregen und Stürmen unmöglich. Die Bewirtschaftung von Ackerflächen wie auch die angebauten Kulturen müssen auf die veränderten Klimabedingungen angepasst werden. Auch die Tierhaltung muss ihren Beitrag leisten: Durch Weidehaltung beispielsweise wird der Humusaufbau verbessert, sodass Wasser besser gespeichert werden kann – wichtig für trockene und nasse Zeiten gleichermaßen.

Heller: „In Zeiten der Klimakrise braucht es mehr denn je eine boden- und wasserschonende Landwirtschaft. Irrwege, wie gentechnisch veränderten Sorten, sind dabei nicht die Lösung. Um sowohl Regen- als auch Trockenspitzen abzupuffern, müssen Grünland und Ackerflächen Wasser speichern können. Die ökologische Landwirtschaft liefert in Sachen Bodenschutz besonders viele Praxiserfahrungen, die auch konventionelle Betriebe nutzen können. Ebenso können Bauern und Bäuerinnen mit vielfältigen Fruchtfolgen oder Mischkulturen die Risiken von Ernteverlusten bei einzelnen Kulturen ausgleichen. Unverzichtbar für bessere Böden, ist aus Sicht des BUND eine bodenlebenfördernde Bewirtschaftung mit weniger Pestizideinsatz und mehr Weide- statt Stallhaltung bei Nutztieren. Dort, wo eine Minimalbewässerung nötig ist, müssen wassersparende Methoden, wie gezielte Tröpfchenbewässerung zum Einsatz kommen, und es darf nur so viel Wasser entnommen werden, dass wasserabhängige Lebensräume nicht geschädigt werden.”

Ausgelaugte Böden können Wasser kaum halten – Humus für saugfähige Böden entscheidend

Durch den auszehrenden Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und nach mehreren Dürren in Folge, sind viele Böden am Ende und können Wasser kaum halten. Bodenorganismen wie Regenwürmer, Ameisen und Bakterien spielen eine entscheidende Rolle für die Widerstandskraft der Böden gegenüber Trockenheit. Sie bauen den Humus auf, der Wasser speichern kann und lockern den Boden auf, damit Feuchtigkeit eindringt und nicht einfach oberirdisch abfließt.

Heller: “Ausgelaugte Böden speichern kaum Wasser. Monokulturen, geringe Vielfalt in den Fruchtfolgen und wenig Wildpflanzen auf den Äckern führen dazu, dass der Boden nicht gut durchwurzelt ist. Das Ergebnis ist ein immer stärker verdichteter Boden, der die Niederschlagsmengen nicht aufnehmen und halten kann. Intensive Düngung und hoher Pestizideinsatz laugen die Böden zusätzlich aus und schädigen die Bodenorganismen.”

BUND fordert deutliche Reduzierung von Pestizideinsatz

Die durchschnittlich 2,8 Kilogramm Pestizide pro Hektar, die ausgebracht werden, sind aus Sicht des BUND viel zu hoch. Insgesamt muss die Bundesregierung mindestens eine Halbierung des gesamten Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide beschließen. Ein besserer Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestiziden ist dringend notwendig.

Heller: “Die großen Mengen an Mineraldünger und an Pestiziden verschärfen in Zeiten der Trockenheit die Situation weiter. Pestizide wie Glyphosat und ihre Abbauprodukte schädigen auch die Bodenorganismen. Weniger Bodenorganismen bedeuten weniger Humus, bedeuten weniger Wasser im Boden und somit am Ende weniger Ernteertrag. Zudem bleiben Pestizide je nach Bodenart und Temperatur mehrere Wochen, manche über Jahre in der Erde nachweisbar. Die Auswirkungen sind langfristig und haben Einfluss auf die Artenvielfalt insgesamt. Diese Form der intensiven Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle beim Insektensterben mit all seinen Folgen für die Biodiversität. Die Reduzierung von Pestiziden ist deshalb auch im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise und dem Artensterben in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Für mehr Biodiversität sollten zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen für den Artenschutz bereitstehen.”

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BUND

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