Archiv der Kategorie: Natur & Umweltschutz

Ein Nachmittag mit Reinhold Messner: Inspiration für die Gen-Z

Ruhrgebiet/Südtirol (ots) Eine bemerkenswerte Begegnung fand in dieser Woche im Schloss Bruneck in Südtirol statt, als die Bergsteigerlegende Reinhold Messner 100 Schülerinnen und Schüler aus der Gen-Z in seinem Museum willkommen hieß. Dieser unvergessliche Nachmittag führte zu tiefgreifenden Gesprächen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Bedeutung von persönlicher Entschlossenheit.

Gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern verbrachte Reinhold Messner einen Nachmittag in seinem Museum auf Schloss Bruneck.

Im Rahmen des von der Brost-Stiftung Anfang des Jahres ausgerufenen Projektes „Ruhr Natur“ konnten sich Schulklassen aus dem Ruhrgebiet mit ihrer Idee zum Thema Umweltschutz bewerben. Inzwischen stehen die drei Gewinnerklassen fest (siehe Beitrag: https://broststiftung.ruhr/drei-schulklassen-gewinnen-den-ideenwettbewerb-ruhr-natur-der-brost-stiftung/) und die ersten Austauschfahrten mit Schulen aus Südtirol finden statt. So waren in dieser Woche zwei Klassen aus dem Ruhrgebiet zu Gast in Bruneck und im Ahrntal. Projektpate Reinhold Messner lud alle Schülerinnen und Schüler – aus dem Ruhrgebiet und aus Südtirol – ins Schloss Bruneck ein.

Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Schloss Bruneck nutzten die Schülerinnen und Schüler ihre Gelegenheit und stellten Reinhold Messner viele Fragen. So wollten sie unter anderem von ihm wissen, wann er zum ersten Mal einen Berg erklommen hatte (Antwort: mit 5 Jahren), wie er seine Zehen verloren hatte (Antwort: Bei einer Himalaya-Expedition erfroren seine Zehen aufgrund von nassen Schuhen und eisigen Temperaturen) oder auch, welche Bergbesteigung für ihn bisher die Schwierigste gewesen sei. Messner lächelte und antwortete: „Jeder Berg hatte seine eigenen Schwierigkeiten, sodass ich mich nicht auf einen einzigen festlegen könnte. Kein Berg darf unterschätzt werden, da jede Tour und jeder Aufstieg unterschiedlich sind.“ Diese Antwort erinnerte daran, dass Herausforderungen auf vielen Ebenen variierten und dass wir uns ständig anpassen und lernen müssen.

Abseits der intensiven Gespräche wurden gemeinsam tibetische Gebetsfahnen gebastelt und das Messner Mountain Museum in Bruneck erkundet, was den Schülern tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergsteigens und die Werte gab, die Reinhold Messner sein ganzes Leben lang begleitet haben.

Was diesen Tag besonders auszeichnete, war die Tatsache, dass die Jugendlichen ernstgenommen wurden, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen. Die Begegnung war geprägt von einer beidseitigen Wertschätzung und einem gemeinsamen Bekenntnis zur Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. Reinhold Messner und seine Frau Diane ermutigten die Jugendlichen, Lösungen zu erarbeiten und nicht vor den Problemen zu erstarren. Diese Botschaft wurde von allen Teilnehmern einhellig akzeptiert: Nachhaltigkeit sollte in jeder Facette unseres Lebens eine zentrale Rolle spielen.

Dieser einzigartige Nachmittag mit Reinhold und Diane Messner in Südtirol war nicht nur eine einfache Exkursion, sondern eine tiefgreifende Erfahrung, die die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit für die nächste Generation unterstrich.

Über das Projekt

Ob Insektenhotel, ein eigenes Konzept zur Mülltrennung in der Schule oder ein Bauwagen als „grünes Klassenzimmer“ – die vielen Ideen, die bei dem Projekt „Ruhr Natur“ der Brost-Stiftung eingereicht wurden, hatten eins gemeinsam: alle waren auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgelegt und verändern das konkrete Lebensumfeld der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Projektpate Reinhold Messner hatte den Ideenwettbewerb im Februar 2023 offiziell ausgerufen: „Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Je mehr an dem Wettbewerb teilnehmen, desto besser“. Drei Klassen haben den Wettbewerb gewonnen – alle drei bekommen 1.000 Euro zur Umsetzung ihres jeweiligen Projektes sowie einen Schüleraustausch mit einer Klasse in Südtirol. So können die Kinder und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet hautnah erleben, was es heißt, in den Bergen zu Hause und der Natur nah und direkt verbunden zu sein. Für Reinhold Messner ist der Mehrwert des Projektes klar: „Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Die Natur kann man am besten schützen, wenn man Zuneigung dafür empfindet. Diejenigen, die zu uns kommen, gehen als andere nach Hause und tragen es wieder in eine breitere Öffentlichkeit.“

Parallel zum Besuch zweier Schulen aus dem Ruhrgebiet Bruneck und im Ahrntal in Südtirol ist auch schon eine Klasse aus Eppan in Südtirol im Ruhrgebiet in Bottrop zu Gast. Die nächsten Reisen in diesem Austausch finden in November und im März 2024 statt. So können die Kinder und Jugendlichen voneinander und miteinander lernen, die jeweiligen Umgebungen und Lebenswelten kennenlernen und werden weiterhin dazu ermutigt, ihre eigenen Ideen und Vorhaben für Natur und Nachhaltigkeit in die Tat umzusetzen.

Brost-Stiftung

http://www.broststiftung.ruhr

Wir fordern BIO für Alle!

Aktionsbündnis zeigt beim politischen Frühstück in Berlin im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Gesicht

Andechs (ots) Beim politischen Bio-Frühstück des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ am Freitag, 29. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin haben die Initiatoren ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort. Auch seitens der Politik gab es Unterstützung, darunter auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Beim Bio-Frühstück am Brandenburger Tor haben die Initiatoren von „BIO für Alle“ ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort.

Hand in Hand und aus voller Überzeugung zeigte sich die Bio-Branche bei der großen Kundgebung des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“. Mit dem Hintergrund der wissenschaftlich untermauerten Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Mensch und Natur präsentierten die Andechser Molkerei Scheitz, BÖLW, AöL, LVÖ, BUND Naturschutz und weitere Vertreter vor großem Publikum ihre Forderungen an die Politik. Denn der ökologische Landbau trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei – so das Ergebnis einer 10-jährigen Studie der TU München zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet.

„Wir fordern, dass für Bio-Lebensmittel 0% Mehrwertsteuer gilt, dass Deutschland gentechnikanbaufrei bleibt und dass 50% Bio in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt wird“, erklärte Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. „Dadurch wird „BIO für Alle“ ermöglicht und der Verbraucher für seine Kaufentscheidung belohnt! Damit wird das Ziel von 30% Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als 4 Mrd. EUR pro Jahr zur Realität. Die positiven Wirkungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz werden damit gewürdigt,“ erklärte sie weiter. Und: „Auf den Punkt gebracht: Bio steht für Kilmaschutz, Ökolandbau und gutes Essen.“

Anschließend verdeutlichten die weiteren Initiatoren des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ die Relevanz des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss die richtige Entscheidung zur einfachen Entscheidung werden. Mit jedem Hektar Öko-Landbau sparen wir allein für Klimafolgekosten von ca. 750 Euro. Aber da Umweltschäden nicht Teil des Produktpreises sind, erscheinen die fürs Gemeinwohl teureren Produkte im Supermarkt als die vermeintlich billigen. Das muss sich ändern. Verbraucher müssen auch am Preis erkennen können, welche Produkte das Gemeinwohl stärken und für Klimaschutz und Artenvielfalt stehen. Wir brauchen „Bio für alle“.“

Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND für den BUND: „Damit sich alle Bio-Produkte leisten können, brauchen wir eine sozial-politische Flankierung, durch höhere Bürgergeldsätze. Für Biobetriebe wird es aber auch entscheidend sein, alle Formen der Gentechniken streng zu regulieren. Verbraucher müssen weiterhin sehen, wo Gentechnik enthalten ist.“

Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutzes Bayern: „Der ökologische Landbau ist Klimaschutz durch CO2-Bindung, darüber hinaus erbringt er positive Leistungen für Umwelt und Biodiversität. Dadurch gehen ökologischer und ökonomischer Nutzen Hand in Hand und sparen Staat und Gesellschaft sehr viel Geld! Bundesfinanzminister Christian Lindner muss das endlich anerkennend honorieren, durch Absenkung der Mehrwertsteuer für Bioprodukte auf Null und der Re-Investition des durch den Ökolandbau erwirtschafteten Mehrwerts in den Ökolandbau! Das ist nachhaltige Wertsteigerung für Gesellschaft und Staat.“

Thomas Lang, 1.Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern: „Es braucht eine Veränderung in der Ernährungs-, Lebensmittel- und Landwirtschaft. Der Klimawandel fordert uns auf allen Ebenen. Der Ökolandbau und die Ökolebensmittelwirtschaft bieten Antworten, um Ernährungssicherung, Natur- und Klimaschutz zusammen voranzubringen. 50% weniger Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind durch den Ökolandbau möglich. Der Ökolandbau ist der Innovationsmotor der Landwirtschaft, auch ohne Gentechnik. In den letzten Jahrzehnten hat dies der Biolandbau beeindruckend bewiesen. So dass unsere Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern auch in Zukunft gut und sinnvoll wirtschaften können, braucht es Prozesse der Entbürokratisierung und Anreize. Wir fordern „green by definition“! Die Zukunft der Landwirtschaft ist Bio.“

Psychologe Thomas Ebenfeld untermauerte aus wissenschaftlicher Sicht die Wahrnehmung der Preise bei Verbraucherinnen und Verbraucher. „Bio hat vielfältige Aspekte und Dimensionen“, erklärte der Experte für tiefenpsychologische Marketingforschung: „Bio ist wirksam, progressiv, verändert konkret.“ Denn: „Bio bietet deutlich mehr als wohlschmeckende, schadstoffreduzierte Lebensmittel und idealisierte harmonisch-familiäre Produktionsbedingungen“, führte er weiter aus.

Bio-Landwirtschaft ist die Lösung für die Zukunft

Doch wie sieht die Realität aus? Kinder erzählten auf der Bühne, wie sie sich die Welt wünschen – und dass der Wunsch der Kinder zur Realität der Biolandwirtschaft passt, zeigten anschließend die praxisorientierten Redebeiträge der Bio-Bauern aus dem ganzen Land. Sepp Steinmüller, Biobauer aus Oberaudorf, brachte ein Stück humusreichen Boden aus seiner Heimat mit. Dort betreibt er wie viele andere einen Grünlandbetrieb mit Weidehaltung und setzt sich für einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf und den Erhalt eines artenreichen Ökosystems ein: „Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass so eine vielfältige Landwirtschaft mit gesunden Böden und Artenreichtum die beste Art ist Nahrungsmittel zu erzeugen“, erklärte der langjährige Bio-Milchlieferant der Andechser Molkerei Scheitz.

Auch Susanne Schoof, Betriebsleiterin Nordseeküstengenuss in Hedwigenkoog, steht hinter der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung ihres Hofes. Auf den schweren, tonhaltigen Böden wird dort Getreide, Gemüse und Feldfutter für die Rinder angebaut. Diese liefern im Gegenzug wertvollen Dünger für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum. Für Susanne Schoof ist der Anbau von ursprünglich gezüchteten, samenfesten Gemüsen eine Herzensangelegenheit – Sorten, die ohne alte oder neue Gentechnik entwickelt wurden, stattdessen herkömmlich gezüchtet mit viel Zuwendung, handwerklichem Geschick und Herzblut.

Zu Wort kam auch Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath von der Bio Gärtnerei Watzkendorf in Blankenesee: „Was mir Sorge macht ist die Deregulierung der Gentechnik – wir haben jetzt schon mit fernverdrifteten Planzenschutzmitteln zu kämpfen. Das sind Dinge, die ich nicht beeinflussen kann und dafür werde ich als Betriebsleiterin in Verantwortung genommen. Wir wissen auch, dass Gentechnik Flora und Fauna beeinflusst und wir das nie wieder zurückholen können! Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass neue gentechnische Züchtungsverfahren nach aktuell geltendem Gentechnikrecht reguliert bleiben. Als Ausbildungsbetrieb ist es mir außerdem wichtig, dass zukünftig in der Berufsausbildung und weiterführenden Bildungsstufen des Landwirts oder Gärtners die ökologische Wirtschaftsweise in den Lehrplänen thematisch einen festen Platz hat. Aktuell ist das leider nicht der Fall und lediglich eine Frage des persönlichen Engagements von Berufsschullehrern und Lehrenden an FHS und Uni´s.“

Zum Schluss stellte Landwirtschaftsmeister Georg Scheitz für den Verband Biokreis die biologische Bewirtschaftung seines Gemischtbetriebs vor, der seit 1986 ein Biobetrieb ist: „Die Vielfältigkeit und die Strukturen im Ökobereich machten es bisher möglich, dass kleinere Betriebe auch zukunftsweisend und umweltfreundlich für unsere Gesellschaft Märkte erschließen konnten. Bei dem derzeitigen Kostendruck werden wir das nicht mehr lange aushalten. Wir müssen unsere Betriebe stützen und deren Märkte deutschlandweit sichern. Unsere nachfolgende Generation an Junglandwirten braucht wieder Visionen und Perspektiven – einen Schulterschluss mit den Verbrauchern, Großabnehmern und der Politik. Im Bereich der Artenvielfalt können wir Bio-Bauern auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. So können wir auch anderen Produzenten durchaus Pate stehen, hier weiterhelfen und gemeinsam unsere Kulturlandschaft sichern.“

Die Initiative „BIO für Alle“

Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der „Zeitenwende“ politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und vielen weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis „BIO für Alle“ gegründet.

Andechser Molkerei Scheitz GmbH

https://www.andechser-natur.de

Bauen für die Zukunft: Kaufland testet Holz und Recycling-Baustoffe

Neckarsulm (ots) Kaufland will die CO2-Emissionen bei zukünftigen Filial-Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen deutlich reduzieren. Dafür testet das Handelsunternehmen an Pilotstandorten derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. In Bratislava eröffnet das Unternehmen die größte Holz-Filiale in der Slowakei. Im baden-württembergischen Tuttlingen entsteht eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade und den Parkplatz recycelte Baumaterialien verwendet werden.

Kaufland testet an Pilotstandorten wie Bratislava derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. Foto: Kaufland

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnet heute die erste Kaufland-Filiale in der Holzbauweise. Diese besteht zu drei Vierteln aus Holz, wodurch allein 335 Kubikmeter Beton weniger für den Bau benötigt wurden. Insgesamt spart die Immobilie im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise 514 Tonnen CO2 ein. Mit einer Verkaufsfläche von 2.500 Quadratmetern gehört die Immobilie zu den größten Holz-Filialen in Osteuropa.

„Durch die Holzbauweise haben wir den Energie- und CO2-Verbrauch rund um den Bau der Filiale deutlich reduziert. Als CO2-neutraler und nachwachsender Baustoff speichert Holz CO2-Emissionen gut, besitzt ein vergleichsweise geringes Eigengewicht und kann wiederverwendet werden. Wir möchten mit dieser Filiale testen, wie sich dieses Konzept in der Praxis bewährt und ob Filialen in der Holzbauweise zukünftig für weitere Länder in Frage kommen“, erklärt Michael Hiese, Geschäftsleiter Zentralbereiche International.

Neben der umweltfreundlichen Bauweise zeichnet die Filiale in Bratislava eine besondere Energieeffizienz aus. Grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche fungieren als natürlicher CO2-Speicher und grüne Klimaanlage. Geheizt wird mit Kühltruhen und -schränken. Sie erzeugen mehr Wärme als Kälte. Diese Abwärme wird für die Beheizung der Filiale genutzt und deckt fast 80 Prozent des gesamten Bedarfs ab. Ein Teil des Stroms für die Filiale kommt vom eigenen Dach. Dort ist eine Photovoltaikanlage installiert.

In Deutschland hat Kaufland vergangenes Jahr seine Filiale in Marktredwitz (Bayern) in der Holzständerbauweise errichtet. Statt Beton wurden dabei für ein Teil des Tragwerks Holzstützen und Leimbinder verwendet.

Aus alt wird neu: Bauschutt-Comeback in Tuttlingen

Neben Holz setzt Kaufland zukünftig stärker auf recycelte Baumaterialien. In Tuttlingen (Baden-Württemberg) entsteht gerade eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade, den Filialboden und den Parkplatz Baustoffe zum Einsatz kommen, die aus Abrissmaterial oder Abfall produziert werden.

Hier einige Beispiele:

  • Recycelte Pflastersteine: Die Steine bestehen zu einem Anteil von 30 bis 40 Prozent aus Abbruchmaterial. Dadurch werden die CO2-Emissionen beim Bau des Parkplatzes in Tuttlingen um zehn Prozent reduziert.
  • Recycling-Fliesen: Diese Fliesen bestehen zu einem Anteil von 45 Prozent aus Produktionsabfällen und Restprodukten der Steinindustrie. Dadurch können im Produktionsprozess rund 50 Prozent CO2-Emissionen vermieden werden.
  • Rammschutzleisten aus Rezyklat: Diese bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff.

„Wir sehen in dem Einsatz von recycelten Baumaterialien die große Chance, das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche zu fördern und so den Ressourcenverbrauch sowie den CO2-Fußabdruck beim Bau neuer Filialen zu verringern. Dafür setzen wir aktuell bewusst auf ausgewählte Teststandorte wie Tuttlingen, um die recycelten Materialien zu verproben und damit Erfahrungen zu sammeln“, sagt Michael Hiese.

Auch an weiteren Standorten sind bei Kaufland bereits vereinzelt recycelte Baumaterialien zum Einsatz gekommen.

Kaufland

http://www.kaufland.de

Komoot und NaturFreunde Deutschlands verkünden Partnerschaft

Gemeinsam setzen die Partner auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie Digitalisierung von Experten-Inhalten

Potsdam, Deutschland (ots) Zwei reichweitenstarke Outdoor-Organisationen bündeln ihr Engagement. Mit mehr als 65.000 Mitglieder zählen die NaturFreunde Deutschlands zu einer der bundesweit größten aktiven Freizeitverbände. Mit über 35 Mio. registrierten Usern ist komoot die marktführende Outdoor-Plattform in Europa. Umweltschutz, sanfter Tourismus und verantwortungsvolles Naturerleben: Das sind erklärte gemeinsame Ziele beider Partner.

NaturFreunde Wanderleiterin Brigitte von Oertzen vermittelt beim komoot HIKE & LEARN Event Hintergrundinformationen zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland und zu wichtigen Verhaltenstipps für verantwortungsvolles Naturerleben.

Die Kooperation zwischen den NaturFreunden und komoot setzt daher auf einen engen Austausch und die Zusammenarbeit bei der Aus- und Weiterbildung von Wanderleiter*innen und Trainer*innen und bei der Digitalisierung von Tourendatenbanken. Denn gemeinsam erreicht man mehr.

Digitalisierung von Inhalten

Neben den mehr als 65.000 Mitgliedern und 540 Ortsgruppen verfügen die NaturFreunde Deutschlands über einen umfassenden Pool von rund 1.300 lizenzierten Wanderleiter*innen und Trainer*innen im Berg, Kanu- und Schneesport – allesamt auch Expert*innen für naturverträgliche Tourenempfehlungen im sanften Tourismus. Allein über 150 ehrenamtlich erstellte Wege in Deutschland verzeichnet das Natura-Trail-Portal der NaturFreunde. Natura Trails sind Vorschläge für Wander-, Rad- und Kanutouren durch europäische Naturschutzgebiete (Natura 2000), die für eine sanfte touristische Nutzung besonders geeignet sind. Die Wegbeschreibungen inklusive ökologischer Zusammenhänge, Routenbeschreibung und touristischer Zusatzinformationen stehen Interessierten aktuell überwiegend als Faltblätter zum Download bereit.

Komoot unterstützt die NaturFreunde im Rahmen der Partnerschaft bei der Digitalisierung dieser umfangreichen und wertvollen Inhalte mit dem Ziel der papierlosen Navigation, einer ständigen Anpassbarkeit von Wegen im Sinne des sanften Tourismus und des Naturschutzes und der einfachen Information und Navigation für Mitglieder und Nutzer*innen.

„Das Anlegen einer hochwertigen Tourensammlung auf komoot ist zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit. Viele Wandernde sind mit digitalen Apps unterwegs. Mit dieser Kooperation ermöglichen wir ihnen, die Natur verantwortungsbewusst zu erkunden“, sagt Ralf Schmädicke, Bundesfachgruppen- und -ausbildungsleiter Wandern der NaturFreunde Deutschlands.

Das Digitalisierungsprojekt ist bereits gestartet. Die stetig wachsende Sammlung von Wegen und Natura Trails ist auf dem komoot Profil der NaturFreunde Deutschlands zu finden: https://www.komoot.de/user/naturfreundedeutschlands

Wissensaustausch

Die Wissensvermittlung spielt in der Partnerschaft eine weitere zentrale Rolle. Bereits im Sommer 2022 entdeckten 15 Wanderleiter*innen im Rahmen des Aus- und Weiterbildungsprogramms der NaturFreunde die Vorteile von komoot – auch in Zukunft wird die Touren-Plattform Teil des Fortbildungsprogramms sein: Zweimal jährlich wird ein entsprechendes Schulungsangebot für Wanderleiter*innen angeboten. Die Schulungsinhalte entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen komoot Experten und Verantwortlichen bei den NaturFreunden.

„Komoot ist eine junge Firma mit einer tollen App“, sagt NaturFreunde-Sportvorstand Matthias Grell, der die Partnerschaft mitverhandelt hat. „Durch die Kooperation ermöglichen wir all unseren Mitgliedern, die gerne draußen unterwegs sind, vor allem aber unseren Trainer*innen, einen echten Mehrwert.“

Außerdem bietet komoot seit August 2022 eine Online-Schulungsplattform an. Die komoot Academy ist eine kostenfreie Weiterbildungsplattform, auf der sich Wanderleiter*innen on-demand im eigenen Tempo zu komoot Experten und der digitalen Tourenplanung weiterbilden können. Das Angebot richtet sich an alle Interessierten von der Tourenleiter*in, Ranger*in, Marketing Manager*in bis hin zur Geschäftsführer*in.

„Der Wissensaustausch zwischen den Partnern und uns unterstützt die stetige Weiterentwicklung im Bereich Informationsvermittlung an Wanderer, Radfahrer und andere Naturliebhaber. Deshalb sind wir sehr glücklich über ein gemeinsames Schulungsangebot mit den NaturFreunden Deutschlands – einem der wichtigsten Umwelt- und Freizeitverbände“, sagt Betty Achrainer, Senior Partnership Managerin komoot, dazu.

Der Austausch von Wissen und Expertise soll jedoch keineswegs nur einseitig stattfinden. Partnerschaften haben bei komoot schon in der Vergangenheit eine zentrale Rolle gespielt, um relevante Funktionen weiterzuentwickeln. Daraus resultieren beispielsweise eine bessere Kennzeichnung von Naturschutzgebieten auf der Karte oder die Einbindung verschiedener Warnhinweisen in der Routenplanung.

Außerdem erschafft die Partnerschaft Plattformen, um die Expertise und das Wissen der NaturFreunde Deutschlands an eine noch größere Community weiterzugeben. Bei einem von komoot veranstalteten Event unter dem Titel „HIKE & LEARN“ im Naturfreundehaus Freibergsee erlebten im August 2023 zehn Meinungsbildner*innen aus der deutschsprachigen Wander- und Reisecommunity das Allgäu hautnah. Sie erhielten, neben einem Workshop zur Nutzung von komoot im Sinne des sanften Tourismus, von NaturFreunde Wanderleiterin Brigitte von Oertzen viele Hintergrundinformationen zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland und zu wichtigen Verhaltenstipps für verantwortungsvolles Naturerleben. Ihre Reichweite nutzen die Markenbotschafter*innen um die gelernten Inhalte mit ihren über 100.000 Abonnent*innen zu teilen und auch diese für Umweltschutz, sanfter Tourismus und verantwortungsvolles Naturerleben zu sensibilisieren. Denn gemeinsam erreicht man mehr …

Die Partner

NaturFreunde Deutschlands

Die NaturFreunde Deutschlands sind ein gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Die NaturFreunde wurden 1895 in Wien gegründet, haben ihre Wurzeln in der Arbeiterbewegung, Dachverband ist die NaturFreunde Internationale. Mit länderübergreifend 350.000 Einzelmitgliedern in Partnerorganisationen in über 40 Ländern zählen die NaturFreunde zu den weltweit größten Non-Governmental-Organizations (NGOs) der Welt.

www.naturfreunde.de

komoot

Komoot ist mit über 35 Millionen registrierten Nutzer*innen, davon über 18 Millionen im deutschsprachigen Raum die größte Inspirations- und Navigations-Plattform für Wandernde und Outdoor-Sportler:innen in Europa. Komoot ist gegründet mit der Mission, jedem Menschen einzigartige Naturerlebnisse zu ermöglichen. Damit diese Momente besonders bleiben, investiert Komoot stetig in Maßnahmen, die User informieren und so die Basis für ein verantwortungsvolles Naturerleben bilden.

www.komoot.de

Magenta Blossom: Telekom setzt Zeichen für Naturschutz und Artenvielfalt

Bonn (ots) Mit dem Projekt Magenta Blossom setzt die Telekom ein Zeichen für den Naturschutz und ihr nachhaltiges Engagement im XXL-Format. Auf einer Fläche von über 40 Hektar – das entspricht einer Fläche von etwa 56 Fußballfeldern – wächst und blüht derzeit eine der größten nachhaltigen Werbebotschaften. Zur Blütezeit im August/September werden das T- Logo und der Schriftzug „#GreenMagenta“ im Raum Rheinbach/Euskirchen aus der Luft zu sehen sein. Damit will der Konzern auf seinen Beitrag zum Klimaschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen aufmerksam machen.

T-Logo und #GreenMagenta-Botschaft der Deutschen Telekom blühen in Form von Blühinseln in einem Zuckerrübenfeld im Raum Rheinbach/Euskirchen

„Mit dem wahrscheinlich größten T-Logo der Welt leisten wir zwar nur einen winzigen Beitrag zur Artenvielfalt in Deutschland. Aber dahinter steckt mehr. Unser Anspruch ist nicht nur, immer das beste Netz zu haben. Wir übernehmen auch Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt“, sagt Ulrich Klenke, Markenchef der Deutschen Telekom. „Magenta Blossom lenkt die Aufmerksamkeit auf #GreenMagenta, auf unseren Beitrag zum Klimaschutz und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die eigentliche Gewinnerin ist die Natur.“

Natur- und Artenschutz mit moderner Kommunikationstechnik

Magenta Blossom zeigt, wie moderner Natur- und Artenschutz auch durch moderne Kommunikationstechnik unterstützt wird. Mit einer Patenschaft unterstützt die Telekom ein Naturschutzprojekt des Landwirtschaftsbetriebs ARIWA GbR. Dieser stellt seine Ackerflächen im Großraum Bonn zur Verfügung. Für die Umsetzung ist das Münchner Start-up GEOXIP zuständig. Durch deren hochpräzise Aussaat (VectorSeed-High-Tech) mit Hilfe von GPS und Datentransfer über das Mobilfunknetz entstehen Blühinseln. 21,7 Millionen Wildblumen und Kräuter wachsen so inmitten von 3,25 Millionen Zuckerrüben. Dieses Nebeneinander von Ackerbau und neuem Lebensraum fördert die Artenvielfalt und die Bodenqualität. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen begleiten das Projekt wissenschaftlich. Sie untersuchen die Auswirkungen auf eine nachhaltige Landwirtschaft.

Christian Hammerschmidt, Projektleiter #GreenMagenta bei der Telekom: „Unser Wildblumen-Logo fördert die Artenvielfalt. Sowohl für heimische Pflanzen als auch Tiere. Außerdem verbessert es den Boden, durch die Bindung von CO2 und Stickstoff. Indem wir Ideen wie diese fördern, sensibilisieren wir für die Themen Biodiversität und Artenschutz. Gleichzeitig zeigen wir, wie moderne Kommunikationstechnik auch die Arbeit in diesem wichtigen Themenfeld positiv unterstützen kann.“

Europaweit hat die Telekom beispielsweise mittlerweile an gut 30 Standorten Bienenvölker mit durchschnittlich rund 2 Millionen Bienen angesiedelt. 19 dieser Völker leben in intelligenten, digitalen Bienenstöcken, die mit Sensoren ausgestattet sind. Sie sind komplett vernetzt und liefern in Echtzeit wichtige Informationen über den Zustand der Insekten.

Eigens eingerichtete Webcams zeigen tagesaktuell den Blütenstand an. Weitere Informationen unter: https://www.green-magenta.com/magenta-blossom-ueberblick

Miele erreicht eigenes Klimaziel früher als geplant

CO2-Emissionen aus Energie, Wärme und Verkehr um mehr als die Hälfte reduziert

Gütersloh (ots)

  • Neues Nachhaltigkeits-Update gibt Überblick zu Fortschritten
  • Klimaschutz steht bei Miele auch auf der kommenden IFA im Fokus
Das Miele Nachhaltigkeits-Update 2023 gibt Auskunft über bisherige Erfolge bis hin zu aktuellen Projekten für mehr Nachhaltigkeit. (Foto: Miele)

Um 52 Prozent hat Miele seine direkten und indirekten CO2-Emissionen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 senken können – bei zugleich gesteigerter Produktionsmenge. Diese und viele weitere Kennzahlen präsentiert der Gütersloher Familienkonzern in seinem heute veröffentlichten Nachhaltigkeits-Update. Damit liegt Miele vor seinem selbstgesteckten Ziel, seine eigenen Emissionen (Scope 1) und die für Energielieferungen (Scope 2) bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Dank seiner besonders energieeffizienten Geräte liegt Miele mit 8,2 Prozent Einsparung auch in der Nutzungsphase seiner Produkte (Scope 3.11) über Plan.

„Gerade in diesen sehr herausfordernden Zeiten stellen wir uns als produzierendes Familienunternehmen unserer Verantwortung für den Klimaschutz“, sagt Rebecca Steinhage, als Geschäftsführerin der Miele Gruppe unter anderem für Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich. „Dass wir wichtige Klimaziele vorzeitig erreicht haben, ist ein schöner Erfolg, der vor allem den Mitarbeitenden zu verdanken ist, die Miele auf diesem Weg entscheidend vorangebracht haben.“ Gleichzeitig sei es aber auch weiterer Ansporn, diesen Kurs entschlossen weiter zu verfolgen. Das jetzt vorgelegte Nachhaltigkeits-Update dokumentiere die Erfolge, die in den vergangenen zwei Jahren erzielt wurden.

Dazu zählen vor allem die Senkung des Ressourcenverbrauchs und der CO2-Emissionen in der Produktion als auch bei den Produkten selbst. So konnten durch Energieeffizienzmaßnahmen seit 2019 jeweils rund 10 Gigawattstunden Energie pro Jahr eingespart werden, die Hälfte davon allein 2022. Im aktuellen Jahr investiert Miele 16 Millionen Euro in Photovoltaik- und Geothermie-Projekte zur Erzeugung regenerativer Energie. Standorte in China, Deutschland, den Niederlanden und Österreich verfügen über Photovoltaikanlagen oder bauen diese auf. Ende 2023 wird Miele so über 10 Gigawattstunden Strom pro Jahr selbst erzeugen. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von 3.000 privaten Haushalten in Deutschland.

Darüber hinaus hat Miele am Stammsitz in Gütersloh mit dem Bau einer Geothermie-Anlage begonnen. Ziel des Vorhabens, für das insgesamt 175 Spezialbohrungen durchgeführt werden, ist die erneuerbare Erzeugung von Wärme und Kälte für die Miele-Verwaltungsgebäude. Damit spart das Unternehmen jährlich mehr als vier Millionen Kilowattstunden Wärme aus fossilen Quellen ein – und damit rund 600 Tonnen CO2.

Insbesondere den sogenannten Scope-3-Emissionen (3.11) kommt bei Miele eine große Bedeutung zu – denn gut 83 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Produkts entstehen während der Nutzungsphase. Angesichts der langen Lebensdauer der Hausgeräte – nur Miele testet seine Produkte auf bis zu 20 Jahre – ist hier also der größte Hebel zur Nachhaltigkeit. „Genau deshalb wollen wir diese CO2-Emissionen bis 2030 verglichen mit 2019 um insgesamt 15 Prozent senken, und zwar im tatsächlichen Gebrauch über alle Programme hinweg, nicht nur im Eco-Programm“, betont Rebecca Steinhage. Auch hier sei Miele auf einem sehr guten Weg und läge vor seinen Zielen.

Dies liegt nicht zuletzt an den besonders energie- und wassersparenden Geräten des Gütersloher Familienunternehmens. So gehören etwa die Geschirrspüler der Baureihe G 7000 zu den nachhaltigsten am Markt. Das Modell G 7465 SCVi XXL wurde kürzlich mit dem renommierten „Green Product Award“ ausgezeichnet. Außerdem unterstützt Miele seine Kundinnen und Kunden durch Assistenzprogramme oder mit smarten Features. Ein Beispiel ist das Consumption Dashboard der Miele App, mit detaillierten Verbrauchsanzeigen, langfristigen Statistiken zum Nutzungsverhalten und praktischen Tipps für eine möglichst verbrauchsgünstige Nutzung.

Weniger fossile Energien auch in der Lieferkette

Durch eingekaufte Güter und Dienstleistungen entstehen 15 Prozent der CO2-Emissionen von Miele. Stahl hat hieran den größten Anteil. Mit der thyssenkrupp Steel Europe AG, der Salzgitter AG sowie mit H2 Green Steel hat Miele daher Absichtserklärungen unterzeichnet, um künftig größtenteils CO2-armen Stahl beziehen zu können. Bereits jetzt zeigt ein Pilotprojekt mit Salzgitter, wie grüner Stahl erfolgreich in Backöfen verbaut werden kann. „Wir reduzieren unseren Fußabdruck in der Beschaffung konsequent weiter und setzen seit 2023 in Backöfen auch Aluminium ein, dessen Produktion zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft erfolgt“, so Christoph Wendker, Vice President Sustainability and Regulatory Affairs bei Miele.

Regenerativer Kaffeeanbau in Brasilien

Seit Kurzem unterstützt Miele ein eigenes Klimaschutzprojekt und fördert den Aufbau einer rund zwei Hektar großen Modellfarm im brasilianischen Santana da Vargem, Minas Gerais. Ziel ist es, lokale Kaffeeproduzenten bei regenerativen Anbaumethoden zu unterstützen und so Bodenqualität, Artenvielfalt und Kohlenstoffkreislauf zu verbessern – und damit auch die Einkünfte und Lebensqualität der Menschen vor Ort. Partner im Projekt sind der brasilianische Projektinitiator Flowins und das Amsterdamer Startup reNature.

Im ersten Schritt hat Miele einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag investiert, der nach erfolgreicher Testphase um ein Mehrfaches aufgestockt werden soll. Die Farm der Projektgruppe Flowins umfasst eine Fläche von 80 Hektar, davon rund die Hälfte Kaffeeplantagen. Die gesamte Flowins-Gemeinschaft im Osten Brasiliens ist deutlich größer, mit rund 5.900 Hektar, von denen 2.800 für den Kaffeeanbau genutzt werden. Insgesamt könnten dort mehr als 5.000 Tonnen Rohkaffee produziert werden, also etwa 84.000 Kaffeesäcke zu je 60 Kilogramm. „Durch das Engagement in Brasilien müssen wir langfristig weniger Kompensationszertifikate auf dem freien Markt kaufen und unterstützen gleichzeitig lokale Kaffeeproduzenten bei Anbaumethoden, die die Kaffeequalität verbessern, belastete Bodenflächen wiederherstellen und das Klima durch CO2-Bindung im Boden entlasten“, erklärt Wendker.

Nachhaltigkeit auch auf der IFA im Fokus

Innovative Produkte und Services für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt hat Miele auch auf seinem diesjährigen IFA-Auftritt in den Fokus gerückt. Unter dem Motto „A Miele Open House“ zeigt der Gütersloher Hausgerätekonzern in Berlin, wie das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihren Alltag möglichst nachhaltig zu gestalten. Das stellt Miele vor allem mit seinen langlebigen und energiesparenden Hausgeräten unter Beweis und präsentiert etwa Waschmaschine und Kühl-Gefrier-Kombination, die jeweils um 10 Prozent sparsamer sind als die beste Energieeffizienzklasse A. Auf der IFA zeigt Miele zudem ein Update des Consumption Dashboards mit zusätzlichen Funktionen.

Auch mit einem interaktiven Infostand im neuen Sustainability Village (Halle 2.2) zeigt Miele Sparpotenziale im Haushalt auf. Besucherinnen und Besucher erfahren beispielsweise, wie sie ohne großen Aufwand Strom- und Wasserverschwendung vermeiden können – mit positiven Effekten für den Verbrauch, die Umwelt und den Geldbeutel.

Das Nachhaltigkeits-Update 2023 ergänzt den Miele Nachhaltigkeitsbericht. Beides ist über www.miele.com/nachhaltigkeit zum Download verfügbar.

Kongress „STADT.BAUM.DACH“ im Rahmen der EU-Kampagne „Mehr grüne Städte für Europa“

Berlin (ots) Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Über den Stadtbaum, seine zentrale Rolle bei der Klimaanpassung und der Hitzeminderung im urbanen Raum. Seine Einbindung in richtungsweisende Freiraum- und Dachbegrünungsprojekte und sein hohes Potenzial für das Stadtklima im direkten und übertragenen Sinn.

Mehr grüne Städte für Europa: Kongress „STADT.BAUM.DACH“

Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. lädt am 11. und 12. September 2023 im Rahmen seiner EU-Kampagne „Mehr grüne Städte für Europa“ zu einem Kongress & Exkursion unter dem Motto „Stadt.Baum.Dach“ ein.

Die beiden Veranstaltungstage richten sich insbesondere an Bürgermeister: innen, Vertreter:innen der Kommunen, lokale Entscheider: innen, Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen.

Namhafte Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis erörtern am ersten Tag in Keynotes und Paneldiskussionen zusammen mit dem Publikum den Stadtbaum in der Klimakrise. Am zweiten Tag erkunden die Teilnehmer:innen in einer Fachexkursion das Waldlabor Köln, ein Experimentierfeld, das neue Erkenntnisse und Informationen darüber bringen soll, wie der Stadtwald der Zukunft aussieht.

Unter dem nachfolgenden Link finden Sie das detaillierte Programm sowie die Anmeldung: https://www.gruen-ist-leben.de/stadtbaumdach/

++ Trockenheit und Landwirtschaft: Trotz Regen negative Wasserbilanz I #Trockenheit ++

BUND: Umgang mit Böden entscheidend für Ernteerfolge in der Klimakrise | #Trockenheit

Foto: Jörg Farys
  • Im Ackerbau als auch im Grünland zukünftig immer wieder mit Ernteeinbußen zu rechnen
  • Ursachen nicht nur mangelnder Niederschlag, sondern auch schlechter Zustand der Böden
  • BUND fordert boden- und wasserschonende Landwirtschaft

Berlin. Trotz guter Ernteaussichten 2023 haben die Dürremonate Anfang des Jahres und die Trockenheit in den Jahren zuvor insgesamt den Böden zugesetzt. Dass es nun die letzten Wochen vermehrt regnet, ist zwar wichtig – gleichzeitig erschweren die Niederschläge die Ernte und insbesondere Starkregenereignisse mindern zum Teil auch den Ertrag. Im fünften Teil seiner Serie zur #Trockenheit blickt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Folgen der Dürre in Deutschland für die Landwirtschaft. Verantwortlich für schwierige Ernten ist aus Sicht des BUND aber nicht nur der langfristig zu geringe Niederschlag, sondern auch der schädliche Umgang mit dem Boden selbst.

Maximilian Heller, wissenschaftlicher Mitarbeiter Landnutzung beim BUND: „Die Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig vom Wetter und Klima beeinflusst. In diesem Jahr fehlten vor allem zu Beginn der Wachstumsperiode im Mai und Juni Niederschläge und es war zudem sehr heiß. Der in den letzten Wochen einsetzende Regen verbesserte die Erntemengen, erschwert aber gleichzeitig die Ernte selbst. In Summe sind die Böden in Deutschland immer noch zu trocken. Die Klimakrise ist Realität für Bäuerinnen und Bauern. Und das bedeutet für die Landwirtschaft ein grundsätzliches Umdenken, was, wo und wie angebaut wird.“

Die Landwirtschaft muss sich auf die Klimakrise einstellen

Ein „Weiter so“ in der Landwirtschaft ist angesichts zunehmender Extreme von Dürren und Hitzeperioden aber auch Starkregen und Stürmen unmöglich. Die Bewirtschaftung von Ackerflächen wie auch die angebauten Kulturen müssen auf die veränderten Klimabedingungen angepasst werden. Auch die Tierhaltung muss ihren Beitrag leisten: Durch Weidehaltung beispielsweise wird der Humusaufbau verbessert, sodass Wasser besser gespeichert werden kann – wichtig für trockene und nasse Zeiten gleichermaßen.

Heller: „In Zeiten der Klimakrise braucht es mehr denn je eine boden- und wasserschonende Landwirtschaft. Irrwege, wie gentechnisch veränderten Sorten, sind dabei nicht die Lösung. Um sowohl Regen- als auch Trockenspitzen abzupuffern, müssen Grünland und Ackerflächen Wasser speichern können. Die ökologische Landwirtschaft liefert in Sachen Bodenschutz besonders viele Praxiserfahrungen, die auch konventionelle Betriebe nutzen können. Ebenso können Bauern und Bäuerinnen mit vielfältigen Fruchtfolgen oder Mischkulturen die Risiken von Ernteverlusten bei einzelnen Kulturen ausgleichen. Unverzichtbar für bessere Böden, ist aus Sicht des BUND eine bodenlebenfördernde Bewirtschaftung mit weniger Pestizideinsatz und mehr Weide- statt Stallhaltung bei Nutztieren. Dort, wo eine Minimalbewässerung nötig ist, müssen wassersparende Methoden, wie gezielte Tröpfchenbewässerung zum Einsatz kommen, und es darf nur so viel Wasser entnommen werden, dass wasserabhängige Lebensräume nicht geschädigt werden.”

Ausgelaugte Böden können Wasser kaum halten – Humus für saugfähige Böden entscheidend

Durch den auszehrenden Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und nach mehreren Dürren in Folge, sind viele Böden am Ende und können Wasser kaum halten. Bodenorganismen wie Regenwürmer, Ameisen und Bakterien spielen eine entscheidende Rolle für die Widerstandskraft der Böden gegenüber Trockenheit. Sie bauen den Humus auf, der Wasser speichern kann und lockern den Boden auf, damit Feuchtigkeit eindringt und nicht einfach oberirdisch abfließt.

Heller: “Ausgelaugte Böden speichern kaum Wasser. Monokulturen, geringe Vielfalt in den Fruchtfolgen und wenig Wildpflanzen auf den Äckern führen dazu, dass der Boden nicht gut durchwurzelt ist. Das Ergebnis ist ein immer stärker verdichteter Boden, der die Niederschlagsmengen nicht aufnehmen und halten kann. Intensive Düngung und hoher Pestizideinsatz laugen die Böden zusätzlich aus und schädigen die Bodenorganismen.”

BUND fordert deutliche Reduzierung von Pestizideinsatz

Die durchschnittlich 2,8 Kilogramm Pestizide pro Hektar, die ausgebracht werden, sind aus Sicht des BUND viel zu hoch. Insgesamt muss die Bundesregierung mindestens eine Halbierung des gesamten Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide beschließen. Ein besserer Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestiziden ist dringend notwendig.

Heller: “Die großen Mengen an Mineraldünger und an Pestiziden verschärfen in Zeiten der Trockenheit die Situation weiter. Pestizide wie Glyphosat und ihre Abbauprodukte schädigen auch die Bodenorganismen. Weniger Bodenorganismen bedeuten weniger Humus, bedeuten weniger Wasser im Boden und somit am Ende weniger Ernteertrag. Zudem bleiben Pestizide je nach Bodenart und Temperatur mehrere Wochen, manche über Jahre in der Erde nachweisbar. Die Auswirkungen sind langfristig und haben Einfluss auf die Artenvielfalt insgesamt. Diese Form der intensiven Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle beim Insektensterben mit all seinen Folgen für die Biodiversität. Die Reduzierung von Pestiziden ist deshalb auch im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise und dem Artensterben in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Für mehr Biodiversität sollten zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen für den Artenschutz bereitstehen.”

Mehr Informationen:

BUND

http://www.bund.net

Jetzt bewerben und interkulturelle Erfahrungen sammeln

… mit einem geförderten Freiwilligendienst von weltwärts und Experiment.

Bonn (ots) Ein neues Land entdecken, soziale oder ökologische Projekte unterstützen und interkulturelle Erfahrungen sammeln – all das lässt sich bei einem Stipendium mit dem weltwärts-Freiwilligendienst miteinander verbinden.

Teilnehmende des weltwärts-Programms in Vietnam.

Seit dem 01. August 2023 können sich junge Erwachsene zwischen 18 und 28 Jahren bei Deutschlands ältester gemeinnütziger Austauschorganisation Experiment wieder für ein weltwärts-Projekt bewerben. Der Auslandsaufenthalt von neun bis zwölf Monaten wird dabei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und startet ab August 2024. Interessierte haben die Möglichkeit sich an Projekten in Argentinien, Benin, Ecuador, Indien, Mexiko, Südafrika und Vietnam zu beteiligen.

Je nach Einsatzort des weltwärts-Freiwilligendienstes können die Stipendiat*innen sich in verschiedenen Projektbereichen engagieren. So kann man sich zum Beispiel für Menschenrechte, für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, in einer gemeinnützigen Stiftung oder für Bildungsgerechtigkeit starkmachen. Das Stipendium umfasst 75 % der Programmkosten inklusive Vermittlung, Vorbereitung, Betreuung, Reisekosten, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung. Für die übrigen 25 % der Finanzierung bauen die Teilnehmenden vor ihrer Ausreise einen Spenderkreis auf. Der gemeinnützige Verein unterstützt die Freiwilligen dabei, ihre Projektwünsche umzusetzen und sie bei einer passenden Partnerorganisation in den sieben Auswahlländern zu platzieren.

Experiment arbeitet mit vielen der Partnerorganisationen schon lange zusammen. Das langjährige gegenseitige Vertrauen bietet eine Sicherheit für einen guten Aufenthaltsablauf. Die Organisationen vor Ort freuen sich über die Unterstützung durch Freiwillige aus Deutschland. Untergebracht werden die Teilnehmenden bei einheimischen Gastfamilien oder gemeinsam mit anderen Freiwilligen in internationalen Wohngemeinschaften.

Wer Interesse hat, sich für weltwärts mit Experiment zu bewerben, findet unter https://www.experiment-ev.de/freiwilligendienst-weltwaerts/ weitere Informationen und den Link zum Bewerbungsportal. Am 06. September findet zudem eine kostenlose digitale Infoveranstaltung statt, für die man sich unter https://www.experiment-ev.de/event/online-qa-weltwaerts-freiwilligendienst-bewerbung/ anmelden kann. Bei Fragen sind Alicia Hohmann und Julia Schäfer die Ansprechpersonen in der Bonner Geschäftsstelle (Tel.: 0228 95722-19, 0228 95722-64, E-Mail: hohmann@experiment-ev.de, schaeferj@experiment-ev.de).

Über Experiment

Das Ziel von Deutschlands ältester, gemeinnütziger Austauschorganisation, Experiment, ist seit über 90 Jahren der Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen. Experiment ist das deutsche Mitglied der „Federation of The Experiment in International Living“ (FEIL). Jährlich reisen über 2.000 Teilnehmende mit Experiment ins Ausland und nach Deutschland. Kooperationspartner*innen sind u.a. das Auswärtige Amt, die US-Botschaft, der DAAD, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Deutsche Bundestag. Mehr Informationen zum Verein gibt es auf: www.experiment-ev.de.

Bundesweiter Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ findet am 22. September statt

Berlin (ots) Der bundesweite Aktionstag “ Grüne Berufe für einen Tag“ vom Forum Moderne Landwirtschaft findet am 22. September bei mehr als 20 Unternehmen statt. Dabei laden Unternehmen der Agrarbranche Verbraucher:innen für einen Tag zu sich ein, um sich ein Bild der Agrarbranche in Deutschland zu machen. Die Aktion soll Gesellschaft und Agrarbranche wieder näher zusammenbringen, den Dialog fördern und gleichzeitig auf den bestehenden Fachkräftemangel hinweisen.

Bundesweiter Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ findet am 22. September statt

Das Thema des diesjährigen Aktionstages ist dabei der Klimaschutz in der Agrarbranche. Denn die Agrarbranche ist eine der innovativsten Branchen in Deutschland. Schon heute leistet sie einen wichtigen Teil zum Klimaschutz. So forschen beispielsweise Pflanzenzüchter:innen an klima-resilienten Sorten, die Tiernahrung leistet ihren Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Tierhaltung und die lebensmittelverarbeitenden Unternehmen sichern – gemeinsam mit unseren Landwirt:innen – unsere Versorgungssicherheit. Doch nur selten kann die zivile Gesellschaft einen Blick hinter die Kulissen der Agrarbranche bekommen. Deshalb startet das Forum Moderne Landwirtschaft am 22. September erstmalig den bundesweiten Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“. Und das gemeinsam mit mehr als 20 Unternehmen aus den Bereichen Pflanzenzucht, Agrarhandel, Tiernahrung und Lebensmittelverarbeitung.

Gleichzeitig soll der Tag im September aber auch dazu dienen, auf den Fachkräftemangel aufmerksam zu machen und junge Menschen für einen Beruf in der grünen Branche zu begeistern. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche zu spüren„, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin beim Forum Moderne Landwirtschaft. „Gleichzeitig leistet die Branche einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Hier wird in so vielen Bereichen geforscht, um dem Klimawandel zu begegnen und die Jobvielfalt ist dabei enorm. Wir wollen daher nicht nur einen transparenten Blick hinter die Kulissen bieten, sondern junge Menschen an diesem Tag für einen Job in unserer Branche begeistern und sie ermutigen, gemeinsam mit uns die Landwirtschaft von morgen zu gestalten.“

Neben Verbraucher:innen, bieten wir auch Medienvertreter:innen sowie Politiker:innen die Möglichkeit an, einen Tag lang bei einem Unternehmen in ihrer Nähe mit anzupacken und sich umzuschauen. Interessierte können sich hier einen Überblick aller teilnehmenden Unternehmen verschaffen und sich für den Aktionstag noch bis zum 20. August anmelden: moderne-landwirtschaft.de/gruene-berufe/

Grüne Wärme im Dorf: Rottenburg untersucht ein klimafreundliches Nahwärmenetz für Oberndorf

Rottenburg am Neckar (ots) Ein Wärmenetz für 1500 Einwohner: Um die nachhaltige Wärmeversorgung und damit die Energiewende voranzutreiben, untersucht die Stadt Rottenburg am Neckar ein klimafreundliches Nahwärmenetz für den Ortsteil Oberndorf. Ob und wie es machbar ist, das prüfen derzeit die Energieexperten von Drees & Sommer, einem auf Bau und Immobilien spezialisierten Planungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Stuttgart. Die Machbarkeitsstudie wird zu 75 Prozent von der staatlichen KfW-Bank bezuschusst. Im Herbst 2023 sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Kleines Dorf, große Pläne: Mit einem möglichen Nahwärmenetz will Oberndorf sich mit grüner Wärme versorgen und zur Wärmewende beitragen.

„Was das Heizen betrifft, sind wir im Raum Rottenburg noch stark von Öl und Erdgas abhängig. Das wollen wir ändern und prüfen beginnend mit Oberndorf verstärkt die Möglichkeiten für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in unseren Stadtteilen. Lokale Wärmenetze stehen dabei besonders im Fokus“,sagt Jörg Weber, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Rottenburg. Damit bekommt auch die Bürgerinitiative „Oberndorfer Nahwärme“, die sich seit rund zwei Jahren aktiv für den Ausbau eines Nahwärmenetzes im ländlichen Oberndorf einsetzt, Rückenwind seitens der Stadt.

Die fachliche Expertise und die Grundlagen dazu soll nun eine Machbarkeitsstudie liefern, die das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer im Rahmen eines integrierten energetischen Quartierskonzepts erarbeitet. „Nahwärmenetze sind nicht nur umweltfreundlich, sondern lohnen sich oft auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Zum Beispiel fallen die Kosten für die Anschaffung und Wartung der Heizungstechnik in einzelnen Gebäuden weg und die Investition in die zentrale Heizanlage verteilt sich auf alle angeschlossene Haushalte. Durch die gemeinsame Nutzung werden zudem die Anlagen besser genutzt und Potenziale voll ausgeschöpft“, erklärt Anika Zwiener, Projektleiterin und Energiemanagerin bei Drees & Sommer.

Kein Wärmenetz ohne Daten

Derzeit führen die Energieexperten von Drees & Sommer eine Bestandsanalyse durch und erfassen systematisch das gesamte Dorfgebiet – vom Alter und Zustand der Gebäude über die Bebauungsdichte bis hin zu möglichen Wärmequellen. „Um ein Nahwärmenetz zu planen, braucht es viele Daten – selbst in einem Dorf. Viele alte oder gar historische Gebäude und Infrastruktur machen es zu einer besonderen Herausforderung. In Oberndorf kommt zum Beispiel Geothermie wegen des gipshaltigen Untergrunds nicht infrage. Es gilt also zu prüfen, welche alternativen Wärmequellen technisch und wirtschaftlich möglich sind. Je mehr Daten uns vorliegen, desto genauer können wir die notwendigen Maßnahmen beurteilen“, berichtet Anika Zwiener weiter. Die ersten Ergebnisse will das Expertenteam im Herbst 2023 vorlegen. Aufder Grundlage der Vorstudiekann die Stadt Rottenburg dann entscheiden, ob und wie sie das Nahwärmenetz umsetzten will und mit der konkreten Planung beginnen.Im Gesamtkonzept werden auch die notwendigen Gebäudesanierungen, das Thema Mobilität und die Maßnahmen zur Klimaanpassung berücksichtigt.

Wachsendes Interesse an Nahwärme

Aufgrund der gestiegenen Energiepreise und dank der staatlichen KfW-Förderung in Höhe von 75 Prozent wächst das Interesse an kommunalen und quartiersübergreifenden Nahwärmenetzen deutschlandweit. „Neben finanzieller Hilfe gibt die Förderung Kleinstädten und Kommunen wie Oberndorf die Möglichkeit, vertieft und umfangreich strategisch anspruchsvolle Quartiere zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten“, erklärt die Drees & Sommer-Energiemanagerin. Allein in der Region Baden-Württemberg begleitet sie mit ihren Fachkolleg:innen derzeit mehrere Projekte dieser Art, so zum Beispiel in Stuttgart-Plieningen. Auch in Stuttgarter Stadtteilen Möhringen, Stuttgart-Rot und Obertürkheim hat das Expertenteam einen Nahwärme-Ausbau bereits geprüft und energetische Quartierskonzepte erstellt. Den strategischen Handlungsrahmen gibt in Baden-Württemberg seit einigen Jahren die verpflichtende kommunale Wärmeplanung vor. Mit der anstehenden Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) soll die Pflicht für eine kommunalen Wärmeplanung bundesweit gelten.

Drees & Sommer SE

https://www.dreso.com

Abschied von einer Handelstradition: REWE schickt den Papier-Prospekt ins Museum

Ab 1. Juli 2023 verzichtet Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler auf gedruckte Wochenangebote

Köln / Berlin (ots)

  • REWE setzt als Branchenvorreiter den Fokus auf digitale Angebotskommunikation
  • REWE Group Vorstand Peter Maly übergibt das letzte Exemplar des Papier-Prospekts an NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
  • Der mitgliederstärkste Umweltverband unterstützt das Nachhaltigkeits-Engagement des langjährigen Partners
  • Zum Abschied schenkt der Händler dem Papierhandzettel eine Pop-Up-Galerie in Berlin

Was in der kommenden Woche eingekauft wird, entscheidet sich oft schon samstags. Dann, wenn in Deutschland die bunt gedruckten Angebotsblätter mit den Preisschnäppchen in den Briefkästen landen. Das ist seit Jahrzehnten gelebte Tradition in deutschen Haushalten. Kein anderes Werbemedium ist im Einzelhandel so etabliert. Bisher undenkbar, das zu ändern.

REWE Group Vorstand Peter Maly (r.) übergibt den letzten Papier-Prospekt an NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland macht REWE aus undenkbar umdenkbar: Am 1. Juli 2023 schickt REWE den gedruckten Prospekt zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes in den Ruhestand – und revolutioniert damit die Planung des Wocheneinkaufs für Millionen Menschen in Deutschland.

Zum Abschied würdigt das Unternehmen die Handelsikone mit einer eigenen Ausstellung. In der #umdenkbar Galerie in Berlin übergibt REWE Group Vorstand Peter Maly am 23. Juni 2023 den letzten REWE Papier-Prospekt an Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.). „Mit diesem Engagement leistet REWE einen wesentlichen Beitrag zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen und reduziert den eigenen CO2-Fußabdruck“, sagt Miller. Der Bundesgeschäftsführer des NABU ließ es sich nicht nehmen, den Papier-Prospekt in Berlin persönlich zu verabschieden. „Wir freuen uns, dass REWE gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und hoffen, dass viele Mitbewerber im Lebensmitteleinzelhandel dieser Entscheidung folgen werden.“ Der NABU begleitet das Nachhaltigkeitsengagement von REWE bereits seit 2009 als unabhängige Instanz.

Mut für Neues: Der Abschied von einer Handelsikone

Die Abschaffung des Papier-Prospekts hatte REWE bereits im vergangenen Sommer angekündigt. „Viele finden unsere Entscheidung riskant. Der Papier-Prospekt ist schließlich seit Jahrzehnten das mit Abstand wichtigste Werbemittel der Branche. Bei REWE gehören gedruckte Angebote seit den 30er-Jahren zur Unternehmensgeschichte“, sagt Peter Maly in der #umdenkbar Galerie in Berlin. „Wir können uns beim Thema Nachhaltigkeit aber nur verbessern, wenn wir umdenken, Altes hinterfragen und Mut beweisen. Mit unserem zukunftsgerichteten Mix aus digitalen Angeboten, TV und Anzeigen erreichen wir unsere Kunden nicht nur zielgenauer, sondern auch nachhaltiger.“ 2016 war REWE der erste deutsche Lebensmittelhändler, der die Plastiktüte – ebenfalls jahrzehntelange Ikone des Einkaufs im Lebensmittelhandel – zugunsten der Umwelt abschaffte. Der Abschied vom Papier-Prospekt ist jetzt der nächste konsequente Schritt in der Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategie des Händlers – erneut als Branchenvorreiter.

Zielgerichtet und digital: Die Zukunft des Aktionsgeschäfts

Das Ende des Papier-Prospekts bedeutet nicht, dass REWE-Kund:innen in Zukunft auf günstige Angebote verzichten müssen: Wie bisher haben sie jede Woche über 300 attraktive Sonderangebote zur Auswahl. Dabei stellt REWE die Angebotskommunikation zukunftsfähiger und zielgerichteter auf. Kund:innen können sich ab sofort in der REWE-App, auf rewe.de/angebote, im REWE-Newsletter, via WhatsApp oder in klassischen Medien wie Tageszeitungen oder im Radio über die Wochenangebote informieren. „Wir wollen Kund:innen aller Altersklassen auf den Kanälen erreichen, die sie täglich nutzen. Den neuen Medienmix für das Aktionsgeschäft haben wir in städtischen und ländlichen Regionen intensiv und erfolgreich getestet“, erklärt Peter Maly. „Die Kosteneinsparungen durch die Einstellung des gedruckten Prospekts investieren wir sinnvoll – einerseits in offensive Angebotswerbung bei Tageszeitungen, im Radio und im Fernsehen und andererseits in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte wie beispielsweise den NABU-Klimafonds.“

Immenser Effekt für Klima, Umwelt und Ressourcen

Zuletzt druckte und verteilte REWE jeden Samstag rund 25 Millionen Prospekte – mehr als das Doppelte der Gesamtauflage aller Tageszeitungen in Deutschland. Mit der Neuausrichtung der Angebotskommunikation spart das Unternehmen jährlich mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie ein.

Die #umdenkbar Galerie: Abschiedsfeier für eine Handelsikone

Der gedruckte REWE-Prospekt geht keinesfalls leise. Immerhin endet mit ihm ein Stück Einzelhandelsgeschichte. Um den Abschied der Handelsikone gebührend zu feiern, hatte REWE die #umdenkbar Galerie in der Berliner Freiheit aufgebaut. In der Pop-Up-Galerie stellt der Händler nicht nur das letzte Exemplar des Papier-Prospekts aus. Vier Künstler:innen haben sich in zeitgenössischen Werken mit der Abschaffung des Papierhandzettels auseinandergesetzt.

Über REWE:

Mit einem Umsatz von 28,4 Mrd. Euro (2022), bundesweit mehr als 160.000 Mitarbeitenden und 3.800 Märkten gehört die REWE Markt GmbH zu den führenden Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die REWE-Märkte werden als Filialen oder durch selbstständige REWE-Kaufleute betrieben. Die genossenschaftliche REWE Group ist einer der führenden Handels- und Touristikkonzerne in Deutschland und Europa. Im Jahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtaußenumsatz von 84,8 Milliarden Euro. Die 1927 gegründete REWE Group ist mit ihren mehr als 384.000 Beschäftigten in 21 europäischen Ländern präsent.

REWE Markt GmbH

http://www.rewe.de

Nationalpark lud Vertreter*innen der Naturschutzverbände zu Exkursion ins Schutzgebiet ein

Ziel war es, die praktische Arbeit der Nationalparkverwaltung zu veranschaulichen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

In den vergangenen Jahren hat der Harz einen Waldwandel von historischem Ausmaß erlebt. Insbesondere auf den Flächen des Nationalparks wurde dies sehr viel früher deutlich, da hier in weiten Bereichen die Natur sich selbst überlassen wird. Damit entstehen Waldbilder, die wir bisher nicht kannten. Das wiederum hat auch Folgen für die Arbeit im Nationalpark Harz, einem Großschutzgebiet von herausragender Bedeutung.


Verstärkt seit 2014, so zeigen die Klimadaten, macht sich der Klimawandel durch höhere Durchschnittstemperaturen, Extremwettereignisse wie Dürre, Hitze, Starkregen, Spätfröste und verlängerte Vegetationsperiode deutlich bemerkbar. Das stellt alle, die in Verantwortung für den Wald stehen, immer wieder vor neue Herausforderungen. Jedes Jahr machen sie neue Erfahrungen und lernen in dem Geschehen dazu.

Spannungsfeld zwischen Schutzgebietszielen und Erfordernissen aus der touristischen Nutzung des Gebiets und Maßnahmen der Verkehrssicherung

Umso wichtiger ist es, die praktische Arbeit der Nationalparkverwaltung zu veranschaulichen und das gegenseitige Verständnis von hauptamtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz zu fördern. Aus diesem Grund lud die Nationalparkverwaltung Vertreter*innen der anerkannten Naturschutzverbände aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu einer Exkursion in das Schutzgebiet eingeladen. Sabine Bauling, die als Fachbereichsleiterin für die Waldbehandlung im Nationalpark Harz zuständig ist, führte die Gruppe bei einer Rundwanderung durch den noch jungen Wald entlang des Löwenzahn-Entdeckerpfades und über die Hohnewiese. Hier konnten die Teilnehmer*innen den Waldwandel im Großschutzgebiet sehen, aber auch das Spannungsfeld zwischen den Schutzgebietszielen auf der einen Seite und Erfordernissen aus der touristischen Nutzung des Gebiets, Maßnahmen der Umweltbildung , der Problematik von Ortsrandlagen und Verkehrswegen und den damit verbundenen Maßnahmen zur Verkehrssicherung auf der anderen Seite. Bei den Teilnehmer*innen stießen Baulings Erläuterungen auf großes Interesse, es ergaben sich unterwegs fachkundige Diskussionen mit den ehrenamtlichen Naturschützern und man war sich einig, dass ein regelmäßiger Austausch sinnvoll ist. Ein erster Schritt in eine gemeinsame Kommunikation war bereits ein Maßnahmenplan für das Jahr 2023, den die Nationalparkverwaltung den Naturschutzverbänden übermittelt hatte. Die Flächen des Nationalparks Harz liegen wie eine Insel inmitten einer dicht besiedelten und stark anthropogen beeinflussten Kulturlandschaft. Es gibt viele Wechselwirkungen mit dem Umland. Der Waldwandel hat eine große Dynamik entwickelt, allein in den Jahren 2019 bis 2021 sind knapp 10.000 Hektar Fichtenreinbestände infolge von Borkenkäferbefall und Dürre abgestorben. Das führt zu großflächigen Totholzbereichen. Das Totholz selbst hat für den Naturhaushalt eine herausragende Bedeutung und ist wichtig für die natürliche Waldentwicklung im Nationalparkgebiet. Es gibt aber auch Konfliktbereiche wie z. B. die Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht. Außerdem wird auf einigen Flächen durch Einbringung von Laubbäumen der Impuls für naturnähere Entwicklungen gegeben. Die Maßnahmen in den Nationalparkflächen müssen immer wieder nachjustiert werden. „In diesem Prozess ist der Austausch mit den anerkannten Naturschutzverbänden eine wichtige Größe, es können Sichtweisen und Erfahrungen ausgetauscht und Impulse für die Arbeit und neue Denkansätze gegeben werden, denn Erfahrungsaustausch und Zeit, miteinander anstatt übereinander zu reden, sind wichtige Investitionen in die Zukunft“, sagt Bauling.

WEB: https://www.nationalpark-harz.de/de/der-nationalpark-harz/waldentwicklung/

Klimaschutz aus Nordrhein-Westfalen: Wuppertaler Gesamtschule gewinnt Gold beim Energiesparmeister-Wettbewerb

Preisverleihung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Berlin (ots) Der diesjährige Energiesparmeister Gold kommt aus Nordrhein-Westfalen: Die Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf aus Wuppertal belegte den 1. Platz beim Klimaschutz-Wettbewerb für Schulen ( www.energiesparmeister.de). Ministerialdirigent Berthold Goeke verlieh der Siegerschule heute bei der Preisverleihung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den mit 5.000 Euro und Sachpreisen dotierten Titel „Energiesparmeister Gold“.

Mehr als 57.000 Stimmen für Schulprojekte abgegeben

Energiesparmeister Gold für die Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf. Moderator Ben, Lehrer und Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf, Berthold Goeke (Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Tanja Loitz (co2online-Geschäftsführerin). Preisträger-Fotos und weiteres Bildmaterial unter www.energiesparmeister.de/presse. Klimaschutz, Klimaschutzprojekt, Energiesparen, Schule, Bildung, Preisverleihung.

Mit über 10.000 der über 57.000 abgegebenen Stimmen belegte die Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf Rang eins im Online-Finale unter den 16 Schulen. Der zweite Platz ging an das Mörike-Gymnasium Ludwigsburg aus Baden-Württemberg, ebenfalls aufs Treppchen schaffte es die Thüringer Gemeinschaftsschule Stadtilm als Drittplatzierter. Die 16 Preisträger-Schulen sowie der Sonderpreisträger stellen sich auf www.energiesparmeister.de/preistraeger vor.

Gesamtschule aus Nordrhein-Westfalen möchte klimaneutral werden

Die Sieger der Erich-Fried-Gesamtschule haben sich Großes vorgenommen: Sie möchten ihre Schule klimaneutral machen. Dafür haben sie nicht nur ein Klimaschutzkonzept erstellt, einen Klimagipfel veranstaltet und eine Klima-AG eingerichtet – sie tragen ihre Mission auch in die Breite und präsentierten Ihre Ideen und Konzepte dem Bürgermeister, den Stadtwerken und in der Kinderkommission im Bundestag.

Gemeinsam mit dem Wuppertal Institut haben die Schüler außerdem einen Antrag für die energieeffiziente Sanierung des Schulgebäudes an den Wuppertaler Hauptausschuss gestellt.

Preisverleihung in Berlin – Sonderpreis geht ans Saarland

Der Energiesparmeister-Wettbewerb prämiert bereits zum 15. Mal Klimaschutz-Projekte an Schulen aus ganz Deutschland. Insgesamt wurden Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro vergeben. Die Preisverleihung fand im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin statt und wurde per Livestream übertragen.

Als Landessieger erhielt jede der 16 Schulen 2.500 Euro Preisgeld sowie Sachpreise. Zusätzlich durfte sich der Bundessieger über weitere 2.500 Euro Preisgeld freuen. Der mit 1.000 Euro dotierte Sonderpreis für langfristiges Engagement ehrte die Geschwister-Scholl-Schule Blieskastel aus dem Saarland.

Paten und Unterstützer des Wettbewerbs

Neben Geld- und Sachpreisen bekommen die Gewinnerschulen einen Paten aus Wirtschaft und Gesellschaft zur Seite gestellt. Sie unterstützen ihren Energiesparmeister bei der Öffentlichkeitsarbeit. Die diesjährigen Paten des Wettbewerbs sind: atmosfair gGmbH, Brandenburger Isoliertechnik GmbH & Co. KG, eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Energieversorger Benergie, Finanztip Stiftung, Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH), Landesenergie- und Klimaschutzagentur für Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV), Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA), Ostdeutscher Sparkassenverband, Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, Sparkassenverband Baden-Württemberg, Sparkassenverband Bayern, die Sparkassen in Niedersachsen, Stadtwerke Saarlouis GmbH, ZEBAU Planungs- und Beratungs- gGmbH.

Zusätzlich unterstützen den Wettbewerb a&o Hostels, Florida-Eis Manufaktur GmbH, memo AG, Spreeprint Textildruck e. K., Vaude GmbH & Co. KG und Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Als Medienpartner agieren die Lehrkräfte-Plattform für Unterrichtsmaterialien eduki und das Naturkostmagazin Schrot&Korn.

Über den Energiesparmeister-Wettbewerb und co2online

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ( www.energiesparmeister.de) ist eine Aktion von co2online, unterstützt durch das Projekt „Online-Klimaschutzberatung für Deutschland“ und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. co2online realisiert den Schulwettbewerb zum 15. Mal in Folge und vergibt jedes Jahr Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro an engagierte Schulen.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online ( www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Hitzewelle und zugleich Unwetter stehen laut Wetterprognosen bevor

Intelligentes Wassermanagement für Städte, Kommunen und Unternehmen notwendig

Philipp Alber betreut als Senior Consultant bei der Drees & Sommer SE die Themenfelder wasserbewusste Stadtentwicklung/Schwammstadt und integrierte Regenwasserbewirtschaftung. Der studierte Umweltschutztechniker erstellt als Experte für integriertes Wassermanagement unter anderem Konzepte für urbane Gewässer, Wasserkreisläufe und blau-grüne Infrastruktur.

Stuttgart (ots) „Wir dürfen nicht erst dann über den Wassernotstand oder auch Starkregen nachdenken, wenn der Schaden bereits eingetreten ist“, fordert Umweltschutztechniker Philipp Alber, Experte für Wassermanagement beim auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierten Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in Stuttgart und mehr als 5.000 Beschäftigten. Alber plädiert für ein intelligentes Wassermanagement.

„Wir brauchen ein intelligentes Wassermanagement“

(Autor: Philpp Alber)

Je länger und heißer die Hitzeperioden ausfallen, desto höher ist die Verdunstung, was für eine zusätzliche Austrocknung der Böden sorgt.

Trockenheit, Dürre und Wasserknappheit einerseits, Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen auf der anderen Seite. Was die beiden scheinbar diametralen Wetterphänomene verbindet: die verheerenden Folgen für den Wasserhaushalt und das Grundwasser, das einen unverzichtbaren Bestandteil unseres Wasserkreislaufes und damit unserer Lebensgrundlage bildet.

Zwei Seiten einer Medaille

Je länger und heißer die Hitzeperioden ausfallen, desto höher ist die Verdunstung, was für eine zusätzliche Austrocknung der Böden sorgt. Gleichzeitig können sie große Regenfälle in kurzer Zeit nicht aufnehmen.

Betonwüsten führen bei Starkregen zu Wassermassen, die nicht versickern können: Vorbeugende Maßnahmen können helfen, Schäden zu vermindern. ©Jürgen Fälchle

Das führt zu Überschwemmungen, Bodenerosion, Verringerung der Wasserspeicherkapazität im Boden und damit zu einem nachgelagerten Wassermangel im Boden und Grundwasser. Um diesen Mangel auszugleichen, muss häufiger und länger bewässert werden. Die Konsequenz: die Grundwasserreserven schrumpfen immer mehr.

Wer glaubt, es handle sich dabei allein um das Problem unser südlich gelegeneren Nachbarländer, täuscht sich. Zwar verzeichnete Deutschland den nassesten März seit 22 Jahren und auch der April und Mai waren im Vergleich zu langjährigen Mittelwerten niederschlagsstark, doch für eine Entwarnung reicht das bei Weitem nicht aus. Die in den vergangenen Jahren stark gesunkenen Grundwasserpegel haben sich von der ausgeprägten Sommertrockenheit der Jahre 2018 bis 2022 noch immer nicht erholt. Noch ist die Lage hierzulande nicht dramatisch. Aber Klimaprognosen bis 2050 verheißen nichts Gutes: In Teilen der Bundesrepublik werde um bis zu zwanzig Prozent weniger Grundwasser neu gebildet. Umso wichtiger, sich bereits heute darauf einzustellen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Bund und einzelne Länder reagieren

Erst im März beschloss die Bundesregierung eine Nationale Wasserstrategie. Sie enthält rund 80 Maßnahmen zur Sicherung der Wasserverfügbarkeit in Deutschland, die bis 2050 umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise eine dringend notwendige bundesweite Erfassung des Grundwassers, der Schutz von Wäldern und Überschwemmungsflächen, Wasserspeicher in den Städten sowie Fernwasserleitungen in trockene Regionen. Festgeschrieben ist zudem: Trinkwasser hat Priorität. Sollte es beim Grundwasser knapp werden, müssen Industrie und Landwirtschaft kürzertreten.

Das Land Baden-Württemberg hat beispielsweise einen „Masterplan Wasserversorgung“ initiiert – ein ehrgeiziges Projekt unter Beteiligung von Drees & Sommer, in dem landesweit die zukünftige Entwicklung der Wasserressourcen und der Bedarf abgeschätzt werden. Daten über die Struktur der Wasserversorgung werden kommunenscharf erhoben und analysiert mit dem Ziel, eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.

Transparenz schaffen

Mit der Nationalen Wasserstrategie legt die Bundesregierung die dringend notwendigen Grundlagen für ein modernes Wassermanagement. Sie darf aber keine unverbindliche To-Do-Liste bleiben. Für die Stabilisierung unserer Grundwasserspiegel ist der Verbrauch eine entscheidende Größe. Mehr Transparenz ist hier ein Muss, um Nutzungskonflikte frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Wer benötigt wie viel Wasser, wie kann es eingespart oder sinnvoll im Wasserkreisläufen gehalten werden? Hier können lokale und dezentrale Wasserkreisläufe einen beträchtlichen Beitrag zur Resilienz beitragen. Einige Firmen nehmen dies bereits selbst in die Hand. Allerdings fehlt hier für viele Bereiche noch die entsprechende Darstellung der positiven Effekte sowie wirtschaftliche Anreize, wie z.B. Fördermittel.

Gleichzeitig bestehen für Industrie und Landwirtschaft Meldepflichten, was ihren Wasserverbrauch angeht. Noch unterliegen diese Angaben keinerlei Kontrollen. Der bereits etwas in die Jahre gekommenen Statistik des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2019 zufolge wurden in Deutschland 20,7 Milliarden Kubikmeter Wasser aus den Grund- und Oberflächengewässern entnommen. Verbrauchs-Spitzenreiter ist die Energieversorgung mit 42,6 Prozent. Das verarbeitende Gewerbe macht 19,6 Prozent sowie der Bergbau 6,2 Prozent des Wasserverbrauchs aus. Gut ein Viertel benötigt die öffentliche Wasserversorgung, die fast ganz Deutschland mit Trinkwasser versorgt. Mit 2,1 Prozent fällt der Anteil der Landwirtschaft eher gering aus. Ob das so bleiben wird, ist fraglich, denn die Fläche der Felder, die bewässert werden müssen, steigt seit Jahren an.

In Kreisläufen denken

In allen Bereichen ist es sinnvoll, Wasser einzusparen. Parallel dazu sollten wir jedoch von dem Gedanken wegkommen, dass eine simple Reduzierung langfristig ausreichen wird. Wir müssen beginnen, in Kreisläufen zu denken. Solange wir Wasser rein verbrauchen oder ableiten, statt es so lange wie möglich zurückzuhalten und mehrfach zu gebrauchen, wird es uns nicht gelingen, gegen den drohenden Wassermangel anzugehen. Ein Gebäude zum Beispiel, das statt schmutzigem Abwasser sauberes Betriebs-, oder sogar Trinkwasser produziert, ist die Richtung, in die wir denken müssen. Basis für solche Wasserkreisläufe und Mehrfachnutzung ist die Stoffstromtrennung. Aktuell wird im Bestand wie auch im Neubau eine doppelte Leitungsführung – das heißt Regen- und Brauchwasser müssen getrennt geführt werden – leider meist aus Kostengründen abgelehnt.

In einigen Drees & Sommer- Projekten prüfen wir, wann und in welchem Maßstab sich Bauobjekte für ein Grauwasser-Recycling eignen. Damit sich eine doppelte Leitungsführung grundsätzlich für Bauherren rechnet, sollten Kommunen, Städte und Länder Fördermaßnahmen prüfen, die wirtschaftliche Lösungen versprechen. In Zeiten des Wassermangels würden gleichzeitig auch die Kommunen profitieren, weil das gesammelte Wasser dann anderen Nutzungen zur Verfügung stünde.

Gutes Viertel des Trinkwassers landet in der Toilette

Umzudenken gilt es auch, wie wir mit unserem Trinkwasser im privaten Bereich umgehen. Mehr als ein Drittel fließt beim Duschen, Baden und Waschen durch den Ausguss, ein gutes Viertel spülen wir die Toilette hinunter. Z.B. zweiteres ist bestes, sauberes Wasser, das jederzeit durch in Zisternen gesammeltes Regenwasser oder das aufbereitete Grauwasser von Dusche, Baden und Waschen ersetzt werden könnte. Da die Bereitstellung des Trinkwassers für die öffentliche Wasserversorgung auch elektrische Energie in aberwitzigen Mengen verschlingt, würde die Trinkwassereinsparung so nebenbei zu signifikanter Energieeinsparung führen.

Stadt als Schwamm

Unterschätzt wird bisweilen auch die regulierende Wirkung von Grünflächen auf den Wasserhaushalt und gleichzeitig als wirksamer Schutz vor den Folgen von Starkregenereignissen. Je mehr Regenwasser in sogenannten Retentionsflächen versickert, umso besser ist man für längere Trockenphasen gerüstet. Wie ein Schwamm sollen diese Flächen das Wasser speichern, um gegen Dürreperioden gerüstet zu sein. „Schwammstadt“ ist die gebräuchliche Bezeichnung für eine wassersensible und wasserbewusste Stadt. Durch nachhaltige Mobilitätskonzepte lassen sich beispielsweise für den Verkehr benötigte versiegelte Flächen minimieren, die Grünflächen im Straßenraum steigern und gleichzeitig Kosten einsparen.

Kurzum: Was den Wasserverbrauch und den Erhalt unseres Grundwassers angeht, so ist ein Umdenken und konsequentes Handeln aller dringend geboten. Das erfordert Wasser intelligent zu managen! Oder um es mit den Worten der größten italienische Umweltorganisation Legambiente auszudrücken: „Wir müssen damit beginnen den Wassernotstand zu verhindern, indem wir aufhören, erst dann darüber nachzudenken, wenn der Schaden bereits eingetreten ist.“

Drees & Sommer SE

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