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Deutsche Triathlon Union setzt sich für Nachhaltigkeits Zertifizierung der HAMBURG WASSER World Triathlon Sprint & Relay Championships powered by SUZUKI ein

Frankfurt (ots) Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachhaltigkeitsgedanken bei den HAMBURG WASSER World Triathlon Sprint & Relay Championships powered by SUZUKI zu fördern und strebt beim Triathlon Weltverband World Triathlon eine offizielle Zertifizierung an.

Schwimmstrecke Hamburg © DTU/Steffen Hoffmann

Im Rahmen der World Triathlon Sustainabilty Certification hat die DTU in den vergangenen Monaten gemeinsam mit ihren Eventpartnern, der Freien und Hansestadt Hamburg, Green Events Hamburg, IRONMAN Germany sowie dem Impulsgeber der deutschen Initiative HAMBURG WASSER, ein Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet, das Grundlage für die erhoffte Zertifizierung ist.

“Wir sind uns als nationaler Spitzensportdachverband unserer Verantwortung bewusst und erkennen daher schon lange die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die Umwelt und die Gesellschaft an. Daher möchten wir mit unserem Bestreben die Förderung umweltbewusster Praktiken im Sport sichtbar machen und vorantreiben”, erklärt Prof. Dr. Martin Engelhardt.

Der Präsident der DTU weiter: “Die Heim-WM in Hamburg ist als ‘the world’s biggest tri’ das perfekte Aushängeschild. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Zertifizierungsstatus wir am Ende erhalten. Wichtig ist, dass etwas getan wird und dass wir unser langfristiges Ziel einer Reduktion der CO2-Emmisionen aller Teilnehmenden um 50 Prozent erreichen. Wir wollen einen dauerhaft ausgelegten Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten und gleichzeitig ein positives Erlebnis für alle Aktiven sowie Zuschauerinnen und Zuschauer schaffen.”

Im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung von World Triathlon können drei verschiedene Klassifizierungen erreicht werden: Gold, Silber und Bronze. Weitere Informationen hierzu stehen online bereit.

Seitdem World Triathlon die Sustainability Gudelines 2020 ins Leben gerufen hat, sind erst drei Veranstaltungen zertifiziert worden: Der Stopp der World Triathlon Championship-Serie 2022 in Leeds (Gold), die World Triathlon Multisport Championships 2023 auf Ibiza (Gold) sowie der Stopp der World Triathlon Para-Serie 2022 in Swansea (Silber).

Mit dem Zertifizierungs-Programm verfolgt World Triathlon das kurzfristige Ziel, den CO2-Fußabdruck des Triathlon-Weltverbands bis 2025 um 25 Prozent im Vergleich zu den Zahlen von 2019 zu reduzieren und – als Teil der Verpflichtung zur Initiative Sport For Climate Action – einen Weg zu einer 50-prozentigen Reduktion bis 2030 zu finden.

Über die HAMBURG WASSER World Triathlon Sprint & Relay Championships 2023 powered by SUZUKI

Die HAMBURG WASSER World Triathlon Sprint & Relay Championships 2023 powered by SUZUKI finden vom 13. bis 16. Juli 2023 in Hamburg statt. Medaillen werden in insgesamt neun Wettbewerben vergeben. Neben den Einzel- und Mixed Relay Rennen der Elite werden auch die Juniorinnen und Junioren sowie die Altersklassen-Athletinnen und -Athleten in Einzel- und Staffelrennen um WM-Edelmetall kämpfen.

Deutsche Triathlon Union e.V.

https://www.triathlondeutschland.de

Das GO Portal bietet den Abfallerzeugern die Möglichkeit, sich Ihren Nachhaltigkeitsreport inkl. CO2-Bilanz per Knopfdruck selbst zu erstellen

Das GO Portal wird Vorreiter in der Recyclingbranche

Hamburg (ots) Ab sofort haben die Kunden von OTTO DÖRNER die Möglichkeit, sich im B2B Kundenportal DÖRNER GO Ihren Nachhaltigkeitsreport inklusive CO2-Bilanz selbst zu erstellen. Einfach, detailliert und auf Basis der vom Öko-Institut im Auftrag von OTTO DÖRNER wissenschaftlich ermittelten Werte.

Inbetriebnahme des “GO Nachhaltigkeitstools” bei OTTO DÖRNER

Nachhaltigkeitstool von OTTO DÖRNER

Das Nachhaltigkeitstool im GO Portal von OTTO DÖRNER ist Anfang Mai 2023 nach einer Entwicklungszeit von 15 Monaten in Betrieb gegangen. Gemeinsam mit marketoolz.com und dem Öko-Institut e.V. einwickelte OTTO DÖRNER eine Lösung, die es allen Abfallerzeugern ermöglich, sich per Knopfdruck selber einen Nachhaltigkeitsreport zu erstellen, der genauen Aufschluss über Herkunft, Menge und Art der angefallenen Abfälle gibt und für jede Abfallkategorie exakt ausweist, welche CO2-Einsparung durch die fachgerechte Entsorgung erzielt wurde.

Hintergrund: Das Thema Nachhaltigkeit hat für viele Unternehmen schon heute – mit Blick auf die Entwicklung neuer Produkte, den Einsatz von Materialien aber auch Kaufentscheidungen eine zentrale Bedeutung.

Zusätzlich werden sich für Gewerbetreibende sich in den kommenden Jahren die rechtlichen Anforderungen an das CO2-Reporting deutlich verschärfen. Anfang 2023 trat die “Corporate Sustainability Reporting Derektive” (CSRD) in Kraft. Sie weitet die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Unternehmen aus, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: ab 250 Mitarbeiter: innen / Bilanzsumme > 20 Mio. EUR / Nettoumsatzerlöse > 40 Mio. EUR

Nach aktuellen Schätzungen wird dies ab 2025/26 in Deutschland mehr als 15.000 Unternehmen direkt betreffen.

Das GO Portal bietet mit dem Nachhaltigkeitstool ab sofort die passende Lösung.

Öko-Institut e.V. wird Projektpartner und mit der wissenschaftlichen Ermittlung der CO2-Emissionen beauftragt

Von OTTO DÖRNER wurden Wertstoffkategorien vorgegeben, zu denen das Öko-Institut Informationen zu den jeweiligen Entsorgungswegen und damit verbundenen Prozessen der fachgerechten Entsorgung zusammenstellte. Diese beinhalten neben Angaben zu den anfallenden CO2-Emissionen auch Aussagen zu den Energie- und Wasserverbräuchen.

Um eine Allgemeingültigkeit zu erzielen war dabei von größter Wichtigkeit, dass das Öko-Institut seine Einschätzungen und Auswertungen auf Basis allgemein gültiger und frei zugänglicher Informationen aufbaute.

Das Nachhaltigkeitstool im GO Portal – so funktioniert es

Der User/Abfallerzeuger hat im Nachhaltigkeitstool die Option, den Betrachtungszeitraum frei zu wählen und den Report auf ausgewählte Lieferorte oder Abfälle zu begrenzen. Per Knopfdruck wird der Report dann automatisch erstellt, grafisch aufbereitet und ist als PDF-Datei verfügbar.

Das Nachhaltigkeitstool im GO Portal – auch für alle anderen GO Partner / GO Portalbetreiber ab sofort verfügbar.

Alle GO Partner / GO Portalbetreiber (aktuell 22 Entsorgungsunternehmen) haben die Möglichkeit, sich in Ihren GO Portalen Ihr individualisiertes Nachhaltigkeitstool ebenfalls kurzfristig einrichten zu lassen.

Damit haben sie dann auch die Möglichkeit, Ihren Kunden ein “eigenes” Nachhaltigkeitstool anzubieten – im Unternehmenslayout und mit CI-konformem PDF-Bericht.

Weiterer Schritt Richtung Klimaneutralität nach 15 Monaten Entwicklungszeit

“Mit dem GO Nachhaltigkeitstool bekommen unsere Kunden, aber auch die Kunden aller GO Partner die Möglichkeit, sich ganz einfach und in wenigen Schritten einen Nachhaltigkeitsreport zu erstellen. Dieser erfüllt alle rechtlichen Anforderungen, weist detailliert Herkunft, Menge und Art der Abfälle sowie die CO2-Einsparungen aus, die im Zuge der Entsorgung angefallenen sind. Damit bieten wir unseren Kunden eine große Transparenz und leisten so einen wichtigen Beitrag in Richtung Klimaneutralität”, so Enno Simonis, CEO der OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG.

“Das haben wir auch der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Öko Institut e.V. zu verdanken”, so Simonis.

Über OTTO DÖRNER

OTTO DÖRNER versteht, dass die Rohstoffe der Welt begrenzt sind. Deswegen recycelt und entsorgt das Unternehmen die Abfälle der Wirtschaft und versorgt die Wirtschaft mit wiederaufbereiteten Ersatzbaustoffen (Materialien) und nachhaltig produzierten Naturbaustoffen. OTTO DÖRNER hat sich in den Bereichen Entsorgung, Recycling, Kies und Sand sowie Deponiebetrieb zu einem der führenden privaten Unternehmen in Norddeutschland entwickelt. Als Familienunternehmen mit über 1.100 Mitarbeiter*innen steht OTTO DÖRNER seit über 95 Jahren für hanseatische Kaufmannstradition, gepaart mit hoher Innovationsfreude.

WEB: http://www.doerner.de

Eckerlochstieg zum Brocken: Nationalparkverwaltung setzt den beliebten Wanderweg aufwendig instand

Durch zahlreiche Wanderer*innen, die dort unterwegs sind, war der Weg bis auf das anstehende Grundgestein ausgetreten.

Schreitbagger zur Totholzberäumung und Verkehrssicherung im Eckerlochstieg. (Foto: Olaf Eggert)

Der Eckerlochstieg, der Wanderweg von Schierke durch das Eckerloch zum Brocken, ist einer der traditionsreichsten, bekanntesten und beliebtesten Wanderwege im Nationalpark Harz. Als naturnaher und daher zum Teil auch schwer begehbarer Weg verläuft er als Fußpfad über unzählige Steine des Brockengranits. Durch die zahlreichen Wanderer*innen, die dort unterwegs sind, war der Weg bis auf das anstehende Grundgestein ausgetreten und kann nach Starkregen oder Schneeschmelze fast den Eindruck eines Bachlaufes erwecken. Die Nationalparkverwaltung setzt den beliebten Weg deshalb derzeit aufwendig instand. Ein wesentlicher Teil der Arbeiten wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. In den nächsten Wochen werden besonders nasse und verschlammte Bereiche in Angriff genommen.

Im oberen Abschnitt des Eckerlochstiegs zwischen Überquerung der Brockenbahn und Brockenstraße war der Weg in Teilbereichen mit abgebrochenen toten Fichten blockiert. In der Folge wurde der Pfad von ausweichenden Wanderer*innen breit ausgetreten, er verschlammte und es hatte sich Alternativwege herausgebildet, was wiederum zu Trittschäden im Wald führte. An einer besonders verschlammten Stelle kurz unterhalb der Brockenstraße wird diese Problematik durch austretendes Hangquellwasser zusätzlich verschärft.

Auf dem Weg liegendes Totholz und abgestorbene Bäume entlang des Weges wurden beräumt – aus Gründen der Arbeitssicherheit mittels Spezialtechnik: In dem für Forstmaschinen nicht mehr zu befahrbarem Gelände kam ein Schreitbagger mit Fällkopf zum Einsatz. Aufmerksame Wanderer*innen fragen sich möglicherweise, warum die Fichten in manchen Bereichen „wie zufällig” links und rechts des Weges umgeworfen wurden. Die Erklärung: Mit der kraftvollen Maschine können auch ganze Bäume umgelegt werden und so naturnahe senkrecht stehende Wurzelteller erzeugt werden, die den optischen Eindruck eines Windwurfs, also eines natürlichen Ereignisses, vermitteln. So entstehen zugleich neue kleine ökologische Nischen.

Nachdem im Winter die vorbereitende Planung dafür erfolgte, werden nun in den nächsten Wochen besonders nasse und verschlammte Bereiche des Eckerlochstiegs instand gesetzt. Es soll die Wasserführung verbessert und Bohlenstege neu gebaut werden. Für die durch die Arbeiten entstehenden Beeinträchtigungen und notwendigen Sperrungen des Weges bitten wir aller Wanderer*innen um Verständnis.

Web: https://www.nationalpark-harz.de

Naturschutz vor der eigenen Haustür und weltweitNABU und VdZ festigen Zusammenarbeit

Leipzig / Berlin (ots) Zwei starke Partner des Natur- und Artenschutzes bündeln ihre Kräfte: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) haben heute eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Zusammenarbeit weiter stärken wird. Jörg-Andreas Krüger, Präsident des NABU, und Prof. Dr. Jörg Junhold, VdZ-Präsident und Direktor des Zoo Leipzig trafen sich wenige Tage vor dem Weltbienentag (20. Mai 2023) im Bienengarten des Zoo Leipzig, um die gemeinsame Zielsetzung zu manifestieren.

Stärker vom Aussterben bedroht als die Honigbiene sind viele Wildbienenarten. Der Bienengarten im Zoo Leipzig klärt Besucherinnen und Besucher darüber auf. Dort unterzeichnen Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) und Prof. Dr. Jörg Junhold, Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und Direktor des Zoo Leipzig, mit Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, die Vereinbarung für eine engere Zusammenarbeit.

Die Bienen stehen stellvertretend für gefährdete und aussterbende Tierarten, die täglich von unserer Erde verschwinden. Sie sind ein prägnantes Symbol dafür, dass die Biodiversität aktiv geschützt werden muss. Reduziert sich der Bestand an Bienen und anderer Insekten, sterben auch Pflanzenarten aus, die von den bestäubenden Insekten abhängig sind. Am Ende dieser Kette steht der Mensch.

“Artenschutz ist heute wichtiger denn je. Die nationale und internationale Zoo-Gemeinschaft nutzt ein starkes Netzwerk mit erfahrenen Partnern, um die Notbremse zu ziehen und dem Artensterben entgegenzutreten. Die Zusammenarbeit zwischen dem NABU und den Zoos im VdZ ist ein wichtiges Instrument, um diesen Weg erfolgreich zu gestalten. Gemeinsam setzen wir schon jetzt Maßnahmen direkt in Zoos oder in den Lebensräumen der Tiere um. Diese Arbeit wollen wir künftig intensivieren und die notwendigen Kräfte mobilisieren”, erklärt Prof. Dr. Jörg Junhold.

Erste erfolgreiche Projekte wie zum Beispiel für Europäische Sumpfschildkröten und Feldhamster sowie Bartgeier, Waldrapp oder Europäische Wisente gibt es bereits auf lokaler und nationaler Ebene. So stellen beide Organisationen in Zoos gemeinsam unter anderem Nisthilfen für bedrohte Arten bereit informieren bei Veranstaltungen, Kursen sowie bei Schulprojekten. Auch gibt es im Zoo Leipzig seit dem vergangenen Jahr eine Zuchtstation für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster, die dank einer Initiative von NABU, der Sächsischen Staatskanzlei, dem Zoo Leipzig und dem Arbeitskreis Hamster mit vielen Akteuren gegründet wurde.

“Die Zoos des VdZ engagieren sich genau wie der NABU bei der Umsetzung des Weltnaturabkommens und arbeiten vielseitig für den Schutz von Tierarten. Mit ihren rund 42 Millionen Besucherinnen und Besuchern pro Jahr sind die VdZ-Zoos zudem ein wichtiges Standbein der Umweltbildung. Viele Zoos unterstützen aktiv Erhaltungszucht- und Wiederansiedlungsprogramme hochbedrohter Tierarten weltweit, aber zunehmend auch in Deutschland”, erklärt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. “Wir erreichen unsere Ziele zum Schutz der Natur nur, wenn wir die Menschen für den Arten- und Tierschutz begeistern und zum Mitmachen anregen. Das Erleben von Tieren in den Zoos trägt dazu bei, die Faszination und das Interesse an Artenvielfalt zu wecken.”

Ein aktuelles Beispiel ist die Zusammenarbeit rund um den heimischen Feuersalamander. Durch den Verlust der Lebensräume ist die Tierart bereits gefährdet. Jetzt bedroht ihn zusätzlich der eingeschleppte Hautpilz Bsal, der zum Aussterben der Art führen könnte. “Es ist fünf vor zwölf. Viele Akteure arbeiten zusammen, um den Salamander zu retten. In menschlicher Obhut wurden im Tiergarten Nürnberg bereits fünf erkrankte Feuersalamander erfolgreich geheilt. Die Feuersalamander können derzeit nicht zurück in ihren mit dem Pilz verseuchten Lebensraum und bleiben zunächst im Tiergarten”, sagt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. Hier entsteht mit dem NABU ein zukunftsweisendes Modell, wie ein Netzwerk aus Experteninnen und Experten, öffentlichen und privaten Einrichtungen sowie Behörden gemeinsam nachhaltigen Artenschutz betreiben kann.”

Über den VdZ

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten. Rund 42 Millionen Menschen besuchen jährlich die 71 VdZ-Zoos, mehr als eine Million profitiert von den besonderen Bildungsangeboten der Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Geschäftsführer des Verbands ist Volker Homes und Präsident der Leipziger Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbands.

Website: www.vdz-zoos.org

Über 1 Million Euro für die ökologische PflanzenzüchtungSeit über 20 Jahren ‘Bio von Anfang an’

Töpen (ots) Seit 21 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen dem Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und den Naturkostfachhändlern des BioMarkt Verbunds. 2023 wurde nun der Meilenstein von insgesamt 1 Million Euro geknackt. Dass sich die aufwändige Züchtungsarbeit lohnt, zeigt sich unter anderem in 150 entwickelten Sorten aus Ökozüchtung, die nicht nur widerstandfähig, sondern auch schmackhaft sind.

21 Jahre und über 1 Million Euro für die ökologische Züchtung: Lukas Nossol (links), Leitung Kommunikation im BioMarkt Verbund, spricht mit Oliver Willing, Geschäftsführer Zukunftsstiftung Landwirtschaft, über die gemeinsamen Erfolge.

Seit 2002 unterstützen der BioMarkt Verbund und dennree die langwierige ökologische Züchtungsarbeit über den Saatgutfonds. Bis zu 12 Jahre dauert es, bis neue Sorten gezüchtet und zugelassen sind – und das garantiert ohne Gentechnik und Patente. Sorten aus Ökozüchtung sind nachbaufähig und an die Anbaubedingungen des Ökolandbaus angepasst. So kommen sie ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Dünger aus und können sich gut an wechselnde klimatische Bedingungen anpassen.

Bereits 150 Sorten aus Ökozüchtung stehen Ökolandwirt*innen dank des Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und vielen engagierten Züchter*innen schon zur Verfügung. Eine dieser Erfolgsgeschichten ist die Chicoréesorte “Schriek”, die von Züchter Julian Jacobs vom Obergrashof mithilfe der Spendengelder entwickelt wurde. Sie hat ihr Zuhause unter anderem auf dem Biolandhof Engemann gefunden und ist saisonal in den BioMärkten erhältlich.

Ökologisch gezüchtete Sorten sorgen auch in Zukunft für volle Teller. “Deswegen ist es unsere Verantwortung, bei der Entwicklung von ökologisch gezüchtetem Saatgut zu unterstützen”, so Lukas Nossol, Leitung Kommunikation im BioMarkt Verbund. “Der Saatgutfonds garantiert, dass das Geld sinnvoll eingesetzt und fair auf die ökologischen Saatgutinitiativen aufgeteilt wird.”

Der Saatgutfonds wurde 1996 ins Leben gerufen, um ökologische Züchtungsinitiativen in Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Ökologisch vermehrtes Saatgut ist inzwischen weitestgehend üblich im Ökolandbau. Ganz im Gegensatz zur ökologischen Züchtung,die unter ökologischen Aspekten und ausschließlich auf ökologisch zertifizierten Flächen stattfindet.

Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, leitet und organisiert den Saatgutfonds seit 23 Jahren und erklärt die Wichtigkeit der ökologischen Züchtung: “Wir wollen, dass alles Bio wird, aber den ‘Kindergarten’ unserer Pflanzen – nämlich die Zuchtgärten – überlassen wir weiter der konventionellen Wirtschaftsweise. So gewöhnen wir die Pflanzen schon in der ‘Kinderstube’ an Pestizide und Stickstoffdünger. Im Ökozuchtgarten werden die Pflanzen stattdessen schon von Beginn an zu mehr ‘Selbstständigkeit’ erzogen.”

Über den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Der Saatgutfonds ist ein Spendensammelfonds, der seit über 25 Jahren ökologische, gentechnikfreie Pflanzenzüchtungsforschung fördert. Er unterstützt vier Getreidezüchtungsinitiativen, über 20 Gemüsezüchtungsprojekte und drei Obstzüchter*innen. Sie alle erhalten Saatgut als Kulturgut und entwickeln neue Sorten, die zum ganzheitlichen Ansatz des ökologischen Landbaus passen. Neben guter Ertragsfähigkeit und Pflanzengesundheit sind Geschmack und regionale Anpassungsfähigkeit wichtige Zuchtziele. Die Öko-Sorten sind nachbaubar und frei von Patenten. Dadurch wird ein Gegenpol zur zunehmenden Privatisierung von Saatgut durch große Konzerne gesetzt. Der Saatgutfonds will Vielfalt und Fruchtbarkeit auch für unsere Kinder und Enkel sichern. Ermöglicht wird dies durch Spenden vieler Privatpersonen, Biounternehmen und Organisationen. Denn Saatgut ist ein Kulturgut und braucht das Engagement von uns allen!

www.saatgutfonds.de

Über den BioMarkt Verbund

Der BioMarkt Verbund ist ein Zusammenschluss von rund 520 selbstständigen BioMärkten und Denns BioMärkten aus Deutschland und Österreich unter der gemeinsamen Dachmarke “BioMarkt”. Ziel des 2020 gegründeten Verbundes ist es, die BioMärkte zukunftsfähig auszurichten und dabei ihre Individualität und Vielfalt zu bewahren.

Als Weiterentwicklung der von dennree 2008 gegründeten Biomarkt Verbundgruppe knüpft der BioMarkt Verbund an langjährig gewachsene Partnerschaften an. Ein zusammengehöriger Außenauftritt eint die Verbundmitglieder ebenso wie ein gemeinsames Grundsortiment, das viele Gestaltungsmöglichkeiten für individuelle sowie regionale Schwerpunkte bietet.

Der BioMarkt Verbund wird demokratisch organisiert und trägt damit der Vielfalt innerhalb der Gemeinschaft Rechnung. Ein fünfköpfiger, gewählter Vertriebsausschuss entscheidet die wesentlichen Entwicklungen und Fragestellungen des Naturkostfachhandels im Verbundsystem. Die Mitglieder des BioMarkt Verbundes engagieren sich zudem im gemeinnützigen Verein “Interessengemeinschaft BioMarkt e.V.” – kurz IGBM. Der Verein vertritt die Interessen des Naturkostfachhandels gegenüber der Politik und ermöglicht ein gemeinsames Engagement für die Weiterentwicklung der Ökozüchtung und dem Ökolandbau.

www.biomarkt.de

MDR-Reihe „exactly“ zum Thema: „Inside Letzte Generation: Motivation, Finanzierung, Strategie“

Leipzig (ots) Die MDR-Reportagereihe „exactly“ hat Mitglieder der „Letzten Generation“ über Monate begleitet: Wie ist die Gruppe aufgebaut? Wer entscheidet über Kampagnenziele? Wie finanziert sie sich, und wie motiviert die Gruppe junge Menschen dafür, Gerichtsverfahren, Geldstrafen oder gar Gefängnis auf sich zu nehmen? Zu sehen ist die neue Folge ab Montag, 1. Mai, 10.00 Uhr in der ARD Mediathek sowie ab 17.00 Uhr auf dem Kanal „MDR Investigativ“ bei YouTube.

Aktivistin Hannah hatte sich in Dresden an der Straße festgeklebt.

Der Aufstand der „Letzten Generation vor den Kipppunkten“ polarisiert: Die einen sehen in den „Klimaklebern“ eine neue Form des Terrorismus, warnen vor dem Entstehen einer „Klima RAF“, die anderen solidarisieren sich, wenn auch nicht immer mit den Mitteln, dann zumindest mit den Zielen der zumeist jungen Aktivisten. Die Gruppe agiert strukturiert, deutschlandweit und verfolgt dabei klar definierte politische Ziele. Ihre Mittel: der kalkulierte Rechtsbruch, die Störung des Alltags, mediale Aufmerksamkeit und Provokation.

Ein wütender Autofahrer zerrt einen Klimaaktivisten bei einer Protestaktion in Dresden von der Straße.

Anders als viele politisch motivierte Protestgruppen sieht die „Letzte Generation“ Polizei und Justiz nicht als Gegner an. Der zivile Ungehorsam erscheint ihnen jedoch legitim. Die Argumentation: Die Regierung tue nicht genug gegen den Klimawandel, dabei sei sie durch das Grundgesetz verpflichtet, auch die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen zu schützen.

In Dresden lernt Reporter Ben Arnold Hannah kennen. Die 22-Jährige studiert Biotechnologie und gehört zum inneren Kreis der Gruppe in der sächsischen Landeshauptstadt. „exactly“ begleitet die Aktivistin während einer Klebeaktion am Blauen Wunder in Dresden. Hannah fungiert hier als „Bienenkönigin“, so die Bezeichnung innerhalb der Gruppe. Die Wut mancher Autofahrer ist groß, das bekommt auch Hannah zu spüren. Trotzdem: Die Blockade ist erfolgreich und der nun folgende Ärger mit Polizei und Justiz ist Teil der Proteststrategie der „Letzten Generation vor den Kipppunkten“.

In Hamburg und jüngst auch in Berlin hat „exactly“-Reporter Ben Arnold den 19-jährigen Lars bei Klebeaktionen begleitet. Der Leipziger ist Vollzeitaktivist und nimmt deutschlandweit an Protesten teil. Lars gehört zum vierköpfigen Strategieteam der Region Ost. Das Team definiert die Ziele für die ostdeutschen Bundesländer. Nach langen Vorgesprächen darf die Kamera beim Strategiemeeting dabei sein. Thema: Wie können Aktivisten der Region dafür motiviert werden, an Blockaden in den Protest-Hotspots teilzunehmen?

Die Sozialpsychologin Maria-Christina Nimmerfroh von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat die „Letzte Generation“ von innen erforscht und an Trainings- und Bindungsworkshops der Klimaaktivisten teilgenommen. Sie sagt: „Das sind keine paar Spinner, die sich auf Kreuzungen kleben. Beim Marketing und der Rekrutierung ist das eine absolut professionelle Organisation.“

WEB: http://www.mdr.de

CoffeeB: Deutschland-Launch des weltweit ersten Kaffeekapsel-Systems ohne Kapsel

Berlin (ots) CoffeeB – das weltweit erste Kaffeekapsel-System, das gänzlich ohne Kapsel auskommt – wird heute in Deutschland lanciert. Seit dem Launch in der Schweiz und Frankreich im September 2022 machte die Innovation auch international Schlagzeilen – u. a. in der Washington Post – und wurde sogar in Jimmy Fallon’s The Tonight Show präsentiert.

Coffee Talk am 18. April 2023 in Berlin

Seither verspricht CoffeeB, die bedeutendste Kaffee-Innovation seit Erfindung der Kaffeekapsel zu sein und den Markt radikal zu verändern: Anstatt einer Kapsel funktioniert das System mit einem kleinen, vollständig kompostierbaren Ball aus gepresstem Kaffee. CoffeeB verfügt über sämtliche Annehmlichkeiten herkömmlicher Kapsel-Systeme und garantiert besten Kaffeegenuss – verursacht aber keinerlei Abfall. Die Innovation ist auf dem deutschen Markt ab sofort in den teilnehmenden EDEKA-Märkten und sukzessive in den Stores von Mediamarkt und Saturn und in den zugehörigen Onlineshops, sowie auf CoffeeB.com erhältlich.

Mit CoffeeB hat Delica 37 Jahre nach Lancierung der Kaffeekapsel die nächste große Revolution im Kaffeemarkt angestoßen. Sie führt das erste Kapselsystem ein, das gänzlich ohne Kapsel auskommt. Möglich macht es der “Coffee Ball”: Ein kleiner Ball aus gepresstem Kaffee, der einzig von einer durch Delica weltweit patentierten Alginat-Schutzschicht ummantelt wird. Diese verleiht dem Coffee Ball nicht nur Stabilität – sie bildet insbesondere auch eine ideale Sauerstoffbarriere, die vor Aromaverlust schützt, so wie man es von Aluminium kennt. Wie der Kaffee selbst ist auch die Schutzschicht natürlichen Ursprungs und somit vollständig gartenkompostierbar. Innerhalb von wenigen Wochen zersetzt sich der Coffee Ball zu wertvollem Humus. Komplettiert wird das System durch die CoffeeB-Globe-Kaffeemaschine mit patentierter Brühtechnologie. CoffeeB bietet individuelle Sortenauswahl und verschiedene Stärkegrade.

100.000 Tonnen Kapselabfall* jährlich einsparen

“CoffeeB vereint, was sich im Bereich Kaffee bis dato nicht vereinen ließ: ein volles Geschmackserlebnis, Convenience und Zero Waste”, freut sich Frank Wilde, Head of CoffeeB. “Weltweit fallen pro Jahr über 100.000 Tonnen Kapselabfall an. Indem wir bei CoffeeB auf Plastik- und Aluminiumhüllen verzichten, trägt unser innovativer Coffee Ball dazu bei, dieses enorme Problem anzugehen. Bis heute landet ein Großteil der herkömmlichen Kaffeekapseln im Müll, Recycelbarkeit hin oder her.”

Xerxes Shahparast, Delica Deutschland Geschäftsführer ergänzt: “Das beliebteste Heißgetränk der Deutschen ist Kaffee. Nach Amerika und Frankreich ist Deutschland der drittgrößte Kapselmarkt der Welt. Wir freuen uns, nun auch hier einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltigen Kaffeekonsum zu gehen!”

Die Nachhaltigkeit von CoffeeB geht über die Gartenkompostierbarkeit der Coffee Balls hinaus. Die Maschine besteht zu einem großen Teil aus recycelten Materialien und kann bei Bedarf durch Servicestellen repariert werden. Dank modularer Maschinenkonstruktion können zudem einzelne technische Komponenten ausgetauscht werden. Aber auch das Design der CoffeeB Globe-Maschine in schwarz und weiß überzeugt: am 19. Juni 2023 wird CoffeeB den renommierten Red Dot Award: “Best of the Best” in der Kategorie “Küchengeräte und Küchenzubehör” erhalten.

Das ganze System und alle Kaffeesorten sind zu 100 % CO2 kompensiert. Die Kaffeebohnen entstammen nachhaltigem Anbau und sind, je nach Aroma, entweder Rainforest Alliance oder Bio und Fairtrade zertifiziert. Sämtliche Verpackungen sind recycelbar.

Fünf Jahre Entwicklungsarbeit

“Die Einfachheit des Systems lässt kaum erahnen, wie viel Entwicklungsarbeit darin steckt. Von der Idee bis zur Marktreife hat es fünf Jahre gedauert und natürlich gab es auch zahlreiche Rückschläge”, sagt Caroline Siefarth von CoffeeB, die maßgeblich an der Entwicklung beteiligt war. “Doch wir sind mehr als überzeugt, dass sich jede investierte Stunde gelohnt hat.”

Heute wird CoffeeB in Deutschland gelauncht. Die Coffee Balls gibt es in acht verschiedenen Aromen, die CoffeeB-Globe-Kaffeemaschine ist in Schwarz oder Weiß ab sofort in den teilnehmenden EDEKA-Märkten und sukzessive in den Stores von Mediamarkt und Saturn und in den zugehörigen Onlineshops sowie auf CoffeeB.com erhältlich.

WEB: https://www.coffeeb.com

Spatenstich für e-Fuel Produktionsanlage in Frankfurt

INERATEC setzt mit Pionieranlage Maßstäbe für den globalen Einsatz der Power-to-Liquid Technologie

Frankfurt (ots) INERATEC begeht heute gemeinsam mit Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir offiziell den Spatenstich für die erste großindustrielle Power-to-Liquid-Anlage (PtL) in Frankfurt. Die Anlage wird ab 2024 jährlich bis zu 2.500 Tonnen nachhaltiges e-Fuel produzieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten.

Am Produktionsstandort in Karlsruhe: Fertigung der Module für die Pionieranlage.

Mit der PtL-Anlage werden mit den Ausgangsstoffen CO2 und grünem Wasserstoff flüssige Kohlenwasserstoffe, auch als e-Fuels bezeichnet, produziert. Der Industriepark Höchst bietet aufgrund der bestehenden Infrastruktur und der Biogasanlage, die Infraserv Höchst am Standort betreibt, optimale Produktionsbedingungen. Die Nachfrage nach diesen klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen in der Schifffahrt, dem Luftverkehr und der chemischen Industrie ist enorm. Das Ziel von INERATEC ist, als Pionier diese Nachfrage zu decken.

CEO Tim Böltken blickt besonders auf die globale Bedeutung des Projekts: “Als Unternehmen haben wir erkannt, dass die Power-to-X-Technologien an globalen Sweet-Spots eingesetzt werden müssen, die optimale Bedingungen in Form von günstigem erneuerbarem Strom bieten. Mit unserer modularen und skalierbaren Technologie können wir die Anforderungen dieser Standorte erfüllen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, um die Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität voranzutreiben. Die Pionieranlage in Frankfurt ist ein Meilenstein in der Entwicklung von nachhaltigem e-Fuel und ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft.”

Die Pionieranlage ist das erste großindustrielle PtL-Projekt in Deutschland. Die Anlagenmodule werden bereits seit Sommer 2022 in Karlsruhe gefertigt und in den folgenden Monaten am Standort schrittweise integriert, sodass der Inbetriebnahmeprozess bereits zum Ende des Jahres beginnt. Der geplante Produktionsstart für die Gesamtanlage ist 2024.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir betont die Bedeutung des Projekts für die nachhaltige Mobilität im Land: “Hessen wird mit der bundesweit größten Pilotanlage für synthetisches Kerosin Vorreiter beim Klimaschutz im Luftverkehr. Es geht bei der Pilotanlage darum, synthetisches Kerosin in deutlich größerem Maßstab als bisher herzustellen, um Erfahrungen für die Massenproduktion zu gewinnen. Kurzfristig können durch Beimischung CO2-Emissionen eingespart werden und langfristig die Möglichkeit geschaffen werden, das Fliegen CO2-neutral zu machen. Klar ist aber: Generell muss ein sparsamer und effizienter Umgang mit Energie an erster Stelle stehen und e-Fuels bleiben auf längere Zeit ein rares Gut. Sie müssen gezielt dort eingesetzt werden, wo eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist, vor allem in der Luft oder auf See.”

“Im Industriepark Höchst hat Innovation Tradition, denn die chemische Industrie hatte seit jeher eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien”, so Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Das Unternehmen betreibt mit dem Industriepark Höchst einen der größten Forschungs- und Produktionsstandorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa und engagiert sich für die nachhaltige Transformation der Branche. Dr. Joachim Kreysing: “Wir freuen uns, dass sich INERATEC für den Industriepark Höchst als Standort für das Projekt entschieden hat und somit unser Innovations-Cluster erweitert.” Da sich Infraserv Höchst seit vielen Jahren für die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie engagiert und viel Erfahrung mitbringt, seien die Voraussetzungen für das INERATEC-Projekt optimal, zumal die neue Anlage hervorragend in den Produktionsverbund integriert werden könne.

INERATEC investiert über 30 Mio. EUR in den Bau der Anlage, unterstützt durch das Umweltinnovationsprogramm. Die Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz bekräftigt das Klimaschutzpotenzial und den Pioniercharakter des Vorhabens. Weitere Anlagen sind bereits in der Planung. INERATEC etabliert sich damit als einer der Marktführer für e-Fuels.

INERATEC

INERATEC ist ein Pionier auf dem Gebiet der Power-to-Liquid-Anwendungen. Das Unternehmen liefert nachhaltige Kraftstoffe sowie chemische Produkte. In modularen chemischen Anlagen für Power-to-X- und Gas-to-Liquid-Anwendungen werden mit Wasserstoff aus erneuerbarem Strom und Treibhausgasen wie CO2 E-Kerosin, CO2-neutrales Benzin, sauberer Diesel oder synthetische Wachse, Methanol oder SNG hergestellt. Das 2016 gegründete Unternehmen hat bereits großtechnische Power-to-Liquid-Anlagen an deutschen Standorten realisiert, um die Verfügbarkeit von nachhaltigen Kraftstoffen und Chemikalien in verschiedenen Verkehrsbereichen wie der Luftfahrt zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ineratec.com.

HARTING ist DIE Verbindung zu einer nachhaltigen Zukunft

Espelkamp/Hannover (ots)

“Making The Difference”: Unter diesem Leitthema präsentiert die HARTING Technologiegruppe auf der HANNOVER MESSE Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Während der Pressekonferenz informierte die Technologiegruppe über Konnektivitäts- und Verkabelungslösungen für die erneuerbare und dezentrale Energieversorgung. Außerdem ging es um Ökosysteme für die Digitalisierung und Steckverbinder für einen effizienten und nachhaltigen Lebenszyklus.

Auf der HARTING Pressekonferenz informierten sich die Journalisten über nachhaltige Produkte und Lösungen der Technologiegruppe.

Die Technologiegruppe rechnet in diesem Geschäftsjahr mit einer Bestätigung des Rekordergebnisses des vergangenen Geschäftsjahres (1.059 Mio.). Die Inflation hat ihren Höhepunkt zwar hinter sich gelassen, trotzdem ist vorläufig keine Entspannung in Sicht. Klimawandel, (De)-globalisierung, die neue Bankenkrise und Lieferengpässe sind nur einige weitere Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert werden. “Sie bieten uns jedoch auch große Chancen, denn: Sie treiben Themen wie Digitalisierung, erneuerbare Energien und Dekarbonisierung voran”, sagt Philip Harting, Vorstandsvorsitzender der Technologiegruppe, nach der Eröffnung der Pressekonferenz auf dem Messestand.

“Unsere Lösung, um den Herausforderungen zu begegnen und die Chancen zu nutzen: Innovative Technologien! Denn SIE machen den Unterschied”, so Philip Harting weiter. Konkret hat die Technologiegruppe dafür ein Konzept entwickelt: Connectivity+. Dabei schaut HARTING auf die gesellschaftlichen Megatrends und leitet davon technologische Megatrends ab. Anschließend entwickelt die Technologiegruppe daraus konkrete Lösungen und Technologien. Das diesjährige Resultat daraus: HARTING zeigt auf der HANNOVER MESSE 2023 Applikationen aus den Bereichen “Connecting the Digital Twin”, “Connecting New Energy” und “Excellence in Connectivity”. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Nachhaltigkeit. Von Ressourcenschonung, über Energieeinsparungen bis hin zu den umweltfreundlichen Produktionsprozessen, die hinter den Kulissen stattfinden.

Innovationen – aber bitte nachhaltig

Trendthema “Connecting the Digital Twin”

  • Die Technologiegruppe präsentiert den SmEC – Smart Electrical Connector. Er ist der erste Steckverbinder mit aktiver Verwaltungsschale (Asset Administration Shell) und bildet das Fundament des Digitalen Zwillings. Der Steckverbinder erfasst alle Prozess- und Zustandsdaten über den gesamten Lebenszyklus. Die AAS als Digitaler Zwilling für Komponenten, Maschinen, Anlagen und ganze Fabriken ist durch Teilmodelle beliebig verwendbar. Sie sorgt für ein durchgängiges Design und vereinfacht die Fertigungsplanung. Darüber hinaus macht sie den CO2-Fußabdruck transparent und zeigt Einsparungsmaßnahmen auf. Außerdem spart sie Millionen Tonnen Papier durch die digitale Dokumentation.
  • Beim Internet of Things (IoT) geht es um die Verbindung realer Dinge mit ihrem Digitalen Twin. Diese Verbindung braucht einfache und miniaturisierte Ethernet Kommunikation, wie sie Single Pair Ethernet bietet. Auf der Messe zeigt HARTING die Datenübertragung von 1Gbit SPE über mehr als 40 Meter. Doch die Technologie überbrückt nicht nur immer längere Distanzen, sie spart auch bis zu 50 % Kupfer und Gewicht, bis zu 25 % Platz und etwa 1/3 an Kunststoffen.

Trendthema “Connecting New Energy”

  • Wasserstoff ist ein großer Hoffnungsträger für die Zukunft, wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß zu senken. Auf der Messe zeigt die Technologiegruppe Steckverbinder und Kabellösungen für das Laden von Wasserstoff.
  • Daneben präsentiert HARTING Connectivity+ Lösungen für die energetische Transformation. Entscheidend dafür sind Effizienz-Optimierung, einfache Integration neuer Technologien und die Wiederverwendbarkeit. Erstmals vorgestellt wird in diesem Zusammenhang der Han® ORV3 Power Connector. Er zahlt auf die Anforderungen einer effizienten Energieübertragung in Rechenzentren ein. Ziel ist es, diese effizienter, flexibler und schneller skalierbarer zu machen.
  • Im Bereich E-Mobility arbeitet die Technologiegruppe mit dem Unternehmen ABB zusammen. Das Ergebnis: Eine Ladeeinrichtung für Rennwagen der Formel E Rennklasse. HARTING liefert dafür eine individuelle Ladekabelanfertigung, die sich abnehmen lässt. Diese besteht aus einem Standard CCS2 Ladestecker auf der Fahrzeugseite und einem Han® HPR Steckverbinder mit High Voltage Modularlösung auf der Infrastrukturseite. Gleichzeitig präsentiert HARTING seine neuen leistungsstarken DC Ladestecker. Damit erweitert die Technologiegruppe ihr aktuelles DC Produktportfolio für den amerikanischen und europäischen Markt deutlich.

Trendthema “Excellence in Connectivity”

  • Das Kernportfolio der HARTING Technologiegruppe erhält mit dem Han-Modular® Push-In die neueste Erweiterung. Dieser bietet eine Kombination aus verschiedenen Anschlusstechniken. Er ermöglicht die notwendige Flexibilität im Feld, denn der Werkzeugwechsel ist schnell, einfach und werkzeuglos möglich. Damit eignet er sich auch für den Einsatz in schwierigen Umgebungen, wie etwa auf Windrädern.

Weitere Informationen: www.harting.com

Gewinnerschule des 2. E-Waste-Race Hannover ist die IGS Süd Langenhagen

Elektroschrott-Sammelaktion aus privaten Haushalten übertrifft Vorjahresergebnis um 4.710 Teile

Hannover (ots) Herzlichen Glückwunsch, Hannover & Langenhagen! Das Umweltprojekt “E-Waste-Race”, das von der “lavera Thomas Haase Stiftung” und “Das Macht Schule” bereits zum zweiten Mal in Hannover durchgeführt wurde, fand heute mit einem herausragenden Ergebnis seinen Abschluss. Dank der Unterstützung der Hannoveraner haben Schülerinnen und Schüler in den letzten vier Wochen insgesamt 17.167 Elektroschrott-Teile eingesammelt – das sind 4.710 Teile und 38 % mehr als im Vorjahr. Sieger des E-Waste-Race mit 1.752 Punkten ist die IGS Süd Langenhagen, die phänomenale 2.376 Teile aus privaten Haushalten zusammengetragen und damit einen Schulausflug ins Universum nach Bremen gewonnen hat.

Bürgermeister von Langenhagen Mirko Heuer (links) und Prof. Dr. Hans Fleisch von der Lavera Thomas Haase Stiftung feiern mit den Jugendlichen den Sieg des 2. E-Waste-Race Hannover ins Universum nach Bremen

Jährlich fallen allein in Deutschland 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Laut Umweltbundesamt wurden im Jahr 2019 in Deutschland etwa 947 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. Rund 835 Tonnen stammten dabei aus privaten Hauthalten[1]. Und genau solche wertvollen Ressourcen, die meist im Keller liegen, werden durch das Umweltprojekt E-Waste-Race von Schülerinnen und Schülern eingesammelt. In dem Projekt treten 10 Schulen in einen Wettstreit für die Nachhaltigkeit, bilden Umweltteams und setzen sich im Unterricht mit Recycling und Kreislaufwirtschaft sowie den damit verbundenen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt auseinander. Durch Medienarbeit aktivieren die Jugendlichen ihre Nachbarschaft und sammeln Elektroschrott aus privaten Haushalten ein.

Die Bilanz der 252 Schülerinnen und Schüler ist beeindruckend: 9.249 Kabel, 841 Telefone/Mobiltelefone, 401 Monitore/Computer/Drucker und 6.676 Teile aus der Kategorie “Alles andere”, wie Bügeleisen, Toaster, Elektrozahnbürsten oder Wasserkocher, können durch den Entsorger Remondis fachgerecht entsorgt und darin enthaltende, wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden.

Schirmherr Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover: “Viele Dinge, die wir wegwerfen, sind kein Abfall, sondern Wertstoffe. Wenn sie im Wege der Kreislaufwirtschaft weiterverwertet werden, hilft uns das, Ressourcen zu sparen und das Müllproblem anzugehen. Zehn Schulen haben beim E-Waste-Race dieses Ziel in die Tat umgesetzt und Elektroschrott gesammelt. Es ist beindruckend, welche Mengen zusammengekommen sind. Ich gratuliere allen teilnehmenden Schüler*innen zu ihrem vorbildlichen Engagement und ganz besonders natürlich der IGS SÜD Langenhagen, die auf dem ersten Platz gelandet ist.”

Prof. Dr. Hans Fleisch, Vorsitzender der Lavera Thomas Haase Stiftung: “Mit der Stiftung unterstützen wir Umwelt- und Bildungsprojekte, die sich mit Klimaschutzpädagogik auseinandersetzen. Beim E-Waste-Race erfahren junge Menschen, wie leicht sich durch Engagement und das eigene Vorbildverhalten nachhaltige Erfolge gemeinsam erzielen lassen. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr den Oberbürgermeister von Hannover und das Kultusministerium als Schirmherren gewinnen konnten. Wir danken auch den Hannoveranern für die Unterstützung, gratulieren der Gewinnerschule IGS Süd Langenhagen und den Schülerinnen und Schülern, die insgesamt 2.376 Teile Elektroschrott gesammelt und dafür herausragende 1.752 Punkte erzielt haben. Und wir freuen uns natürlich auch über das beachtliche Gesamtergebnis in diesem Jahr, mit dem wir den Erfolg des Vorjahres nochmals um 38% übertreffen konnten.”

Tim Wilms, Geschäftsführer der REMONDIS Electrorecycling GmbH: “Als regional und international tätiges Entsorgungsunternehmen unterstützen wir die Bildungsinitiative des “E-Waste-Race” natürlich gerne. Wollen wir als Gesellschaft zukünftig unabhängiger von Rohstoffimporten sein, so führt kein Weg am fachgerechten Recycling vorbei. Wir gratulieren den diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs herzlich und bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den tollen Einsatz. Dank Euch können nun die wertvollen Rohstoffe, die in den gesammelten Elektroaltgeräten stecken, in den Kreislauf zurückgeführt werden.”

Sonja Köthe, projektverantwortliche Lehrerin: “Ein rundum gelungenes Projekt! Beim E-Waste Race konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen um die begrenzten Ressourcen der Erde ganz nebenbei erweitern und vor allem erfahren: “Ich kann etwas tun!” Der Wettbewerbscharakter hat sie angespornt, sogar über die Schule hinaus aktiv zu werden; auch Familie und Freunde wurden beim Sammeln und Abholen miteinbezogen. Sich Strategien zum Ziel zu überlegen, mutig eine gute Sache auch vor unbekannten Menschen zu vertreten, zu erleben, dass in einer Gruppe jeder etwas anderes gut kann, und damit gemeinsam etwas zu erreichen … das sind Lerngelegenheiten, die im Kopf bleiben – und im Herzen!”

Julia Willie Hamburg, Niedersächsische Kultusministerin: “Projekte wie das E-Waste-Race sind ein gelungenes Beispiel, wie die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Akteuren im Bereich einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und mit Spaß für alle Beteiligten funktionieren kann. Schulen haben dabei die wichtige Aufgabe, Kindern und Jugendlichen eine selbstbestimmte verantwortungsvolle Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Vermeidung sowie der Umgang mit Elektroschrott ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Ich danke daher allen Partnerinnen und Partnern, die die Umsetzung dieses Projekts möglich machen.”

Mirko Heuer, Bürgermeister von Langenhagen: “Ich bin stolz, dass gleich zwei Langenhagener Schulen die beiden ersten Plätze beim E-Waste Race belegt haben. Zeigt es doch, wie sensibilisiert und motiviert unsere Schülerinnen und Schüler beim Thema Umwelt- und Ressourcenschutz sind.”

Die Lavera Thomas Haase Stiftung

Die Lavera Thomas Haase Stiftung wurde im Jahr 2020 von Thomas Haase, Inhaber des Naturkosmetikherstellers Laverana und Erfinder der Naturkosmetikmarke lavera gegründet. Sie dient sowohl gemeinnützigen Zwecken unserer Gesellschaft als auch sozialen Projekten. Übergeordnetes Ziel der Stiftung ist es, das Unternehmen und die Marke zu erhalten und nachhaltig zu entwickeln, um Arbeitsplätze zu sichern. Die Stiftung finanziert sich aus ausgeschütteten Gewinnen des Unternehmens.

Ein Schwerpunkt der Stiftung ist die Förderung von Weiterbildungsprojekten einschließlich Umweltbildung in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen.

lavera, die stiftungseigene Naturkosmetikmarke, ist eine der erfolgreichsten Naturkosmetikmarken Deutschlands. lavera engagiert sich nicht nur für den Tierschutz, sondern auch für verschiedene nationale und internationale Klimaschutz- und Entwicklungsprojekte.

Mehr zu Unternehmen und Marke: www.lavera.de; www.laverana.com

Das macht Schule

“Das macht Schule hilft mit Praxisprojekten Schülerinnen und Schüler auf das zukünftige Leben vorzubereiten, Teilhabe, Werte und Kompetenzen zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler lernen Probleme zu lösen, um mit den globalen Herausforderungen der Zukunft umgehen zu können. Zusätzlich vermittelt die Initiative gebrauchte Hardware aus Unternehmen kostenlos an Schulen. “Das macht Schule” ist seit 2007 online, deutschlandweit, gemeinnützig, gründergeführt und wird durch Stiftungen und Spenden finanziert. Mehr: www.das-macht-schule.net/ueber-uns.

Umweltschonender Urlaub: Neue Nationalpark-Partner aus den Landkreisen Harz und Goslar ausgezeichnet

Das Netzwerk der Harzer Nationalpark-Partner wächst weiter. Das jüngste Partnertreffen fand in Wernigerode statt.

Das jüngste Partnertreffen hat bei der Kreativagentur Polyluchs in Wernigerode, seit vergangene Jahr selbst Teil des Partnernetzwerkes, stattgefunden. (Foto: Polyluchs)

Das Baumwipfel-Resort “Lug ins Land” in Ilsenburg hat sich erfolgreich um die Nationalpark-Partnerschaft beworben und wurde vom Vergaberat beim ersten Treffen der Nationalpark-Partner in diesem Jahr ausgezeichnet. Die fünf Baumwipfel-Häuser bieten den Gästen einen herrlichen Blick direkt in den angrenzenden Nationalpark. Ökologisch aus Lärchenholz gebaut und komfortabel ausgestattet, stehen die Baumwipfel-Häuser auf ihren eigenen Füßen inmitten der Baumkronen. Die Verbundenheit mit dem Nationalpark Harz und dessen Aufgaben und Zielen wie auch eine ökologische Ausrichtung sind wichtige Kriterien für eine Aufnahme in das Partnernetzwerk.

Bei der Auszeichnung (von links): Dieter Lambertz (Nationalpark-Beirat), Christin Alshut (Tourismus GmbH Ilsenburg), Kerstin E. Tiede (Lug ins Land), Carola Schmidt (HTV), Thomas Händel (Lug ins Land), Sabine Günter (Ferienwohnungen Am Klint und Am Markt, Wernigerode, und Partnersprecherin). (Foto: Polyluchs)

Das Netzwerk der Harzer Nationalpark-Partner wächst weiter: Insgesamt drei neue Partnerbetriebe aus dem Landkreis Goslar und dem Landkreis Harz wurden jetzt aufgenommen – neben Kerstin E. Tiede mit ihren Baumhäusern „Lug ins Land” gehören künftig auch Simone Neitz mit ihrem Landhaus „Villa Foresta” in Braunlage und Dr. Ina Schoppe aus Bad Harzburg, Tourguide für achtsame Naturbegegnungen, zu dem Kreis. Ihre offizielle Auszeichnung finden zu einem späteren Zeitpunkt statt, über die Aufnahmeanträge hat der Vergaberat des Nationalpark-Netzwerkes bereits positiv abgestimmt.

Treffen der Nationalparkpartner: Austauschen, netzwerken, gemeinsam arbeiten

Das jüngste Partnertreffen hat bei der Kreativagentur Polyluchs in Wernigerode, seit vergangene Jahr selbst Teil des Partnernetzwerkes, stattgefunden. Mit der Gründung ihrer Marke „Harzfeeling” hat sich Polyluchs zum Ziel gesetzt, Menschen der Region miteinander zu verbinden und den Themen „Naturschutz” und „Nachhaltigkeit” die nötige Aufmerksamkeit zu geben. Fotografie, Imagefilme und der Gestaltung von Instagram-Accounts gehören zu ihrem Portfolio.

Sich austauschen, „netzwerken” und gemeinsam arbeiten – das stand wieder im Mittelpunkt des jüngsten Partnertreffens. Nach einem kurzen Überblick über Aktuelles aus der Nationalparkverwaltung und bei den Partnern wurde daran gearbeitet, wie gemeinsame nachhaltige Angebote geschaffen werden können und wie das Netzwerk sichtbarer werden kann. Die rege Beteiligung am Partnertreffen und das Interesse am Austausch zeigen, wie wichtig solche Netzwerk-Treffen sind und welches Potenzial die Partnerinitiative gerade in Bezug auf eine aktive Gestaltung der Netzwerkarbeit hat. Das Netzwerk zu nutzen, eigene Ideen vorzustellen und Verbündete für die Umsetzung zu finden ist einer der Schwerpunkte der Nationalpark-Partnerschaft.

Zuvor hatte der Vergaberat am 28. Februar sein erstes Treffen in diesem Jahr. Neben der erwähnten Auswertung der Partnerbewerbungen waren das umfangreiche Fortbildungsprogramm exklusiv für die Partner, Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung Thema. Erstes Ergebnis in diesem Jahr ist das neue Messe- und Veranstaltungselement, das zukünftig das Partnernetzwerk verstärkt in der Region und darüber hinaus präsentiert.

Mitglieder des Vergaberates sind die Partnersprecherin Sabine Günther („Ferienwohnung am Markt” in Wernigerode), Dieter Lambertz, der auch dem Nationalparkbeirat sowie dem Vergabegremium des Regionalmarkenlabels „Typisch Harz” angehört, Carola Schmidt, die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes HTV, Christin Alshut, Leiterin der Tourismus GmbH Ilsenburg, außerdem Thomas Appel, Leiter des Nationalparkhauses Sankt Andreasberg als Vertreter der Naturschutzverbände NABU und BUND sowie Cordula Dähne-Torkler, bei der Nationalparkverwaltung verantwortlich für das Partner-Netzwerk der Nationalparkverwaltung, Martin Baumgartner, Nationalpark-Pressesprecher und Verantwortlicher für regionale Zusammenarbeit, und Frank Steingaß, kommissarischer Fachbereichsleiter der Nationalparkverwaltung.

Das Motto der Nationalpark-Partner: „Im Herzen Naturversteher”

Nationalpark-Partnern liegt der Nationalpark Harz und die Region am Herzen. Sie haben sich dem Ziel verschrieben, die einmalige Natur im Harz zu schützen und für die Gäste erlebbar zu machen. Dabei erfüllen die Partner definierte Kriterien, die einen umweltschonenden, nachhaltigen Urlaub mit Erlebnissen in der einzigartigen Natur des Nationalparks Harz garantieren. Die Nationalparkverwaltung und die Nationalpark-Partner fördern die Vernetzung mit- und untereinander. Gemeinsam und aktiv für den Nationalpark und einen nachhaltigen Tourismus: Nachhaltig – regional – authentisch. So lautet das Selbstverständnis der Nationalpark-Partner am Nationalpark Harz, unter dem Motto: „Im Herzen Naturversteher”.

Als Nationalpark-Partner sind sie ausgezeichnet als Anbieter*innen qualitativ hochwertiger Produkte oder Erlebnisse im Sinne des Nationalparkgedankens „Natur Natur sein lassen”, als besonders umweltfreundlich und nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen, Unterstützer*innen einer nachhaltigen touristischen Entwicklung der Region Harz, freundliche und kompetente Ansprechpartner*innen zum Nationalpark und Qualitätsbieter*innen mit hohem Anspruch an Authentizität und Nachhaltigkeit.

Das Netzwerk bietet den Partnern unter anderem Zugang zu vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten, Plattformen zum Erfahrungsaustausch und Bereicherung der engen Zusammenarbeit, optimale Gästeinformation und -betreuung im Hinblick auf den Nationalpark und seine Angebote durch kostenfreies und hochwertiges Informationsmaterial zum Nationalpark, positive Marketingeffekte und ein Imagegewinn durch den Nationalpark Harz und durch zertifizierte Nachhaltigkeit

Interessierte touristische Betriebe können sich gern bewerben.
Die Bewerbungsunterlagen sind auf der Internetseite www.nationalpark-harz-partner.de zu finden.

WEB: https://www.nationalpark-harz.de

Nagelneues Messe-Objekt Nationalpark-Partner

Impressionen vom ersten Test-Aufbau

Wir präsentieren stolz: unser nagelneues Messe-Objekt, mit dem wir zukünftig noch besser über unsere tollen Nationalpark-Partner informieren können. Die Bilder zeigen uns beim ersten Testaufbau. Vielen Dank an Kerstin Zentner von der Firma Design Office für die inspirierte Umsetzung.

Inspirationen vom ersten Test-Aubau (Fotos: Mandy Gebara)

Kennen Sie schon unsere Nationalpark-Partner?

Nationalpark-Partner stehen für authentische Erlebnisse, hohe Servicequalität und großes Umweltbewusstsein. Als Botschafter des Nationalparks und engagieren sie sich gemeinsam mit anderen für die nachhaltige touristische Entwicklung der Region.

Und hier noch ein paar Impressionen vom Aufbau des neuen Messeobjekts für das Nationapark-Partnernetzwerk.

Nationalparkmitarbeiter*innen und Kerstin Zentner (2.v.r) mit dem neuen Messeobjekt zur Information über das Nationalpark-Partnernetzwerk (Foto: Mandy Gebara)

Nationalpark-Partnerbetriebe werden nach bundesweit einheitlichen, strengen Qualitäts- und Umweltstandards ausgezeichnet. So können Gäste die Nationalpark-Region besonders naturverträglich kennenlernen und mit allen Sinnen genießen. Alle Partner des Nationalparks Harz in der Übersicht gibt es hier. Wenn Sie Interesse daran haben, selbst Partner zu werden, dann finden Sie hier weitere Informationen.

WEB:https://www.nationalpark-harz.de

Mautbrücken aus Holz für die Autobahn

Berlin, Wien (ots)

+++Erste “Green Gantry” auf Kapsch TrafficCom-Teststrecke+++Universität Graz leitet Forschungsprojekt+++

Graue Stahl- oder Aluminium-Mautbrücken auf Autobahnen sind seit Jahrzehnten der Industriestandard. Kapsch TrafficCom hat jetzt mit der “Green Gantry” eine alternative Hybridbauform entwickelt, die auf Holz statt Metall basiert und so den Metallverbrauch auf ein Minimum reduziert. Auf der Kapsch TrafficCom-Teststrecke gibt es ab sofort die erste “Green Gantry”, die neue Maßstäbe für nachhaltige Infrastruktur setzt.

Mautbrücken aus Holz für die Autobahn: Graue Stahl- oder Aluminium-Mautbrücken auf Autobahnen sind seit Jahrzehnten der Industriestandard. Kapsch TrafficCom hat jetzt mit der “Green Gantry” eine alternative Hybridbauform entwickelt, die auf Holz statt Metall basiert und so den Metallverbrauch auf ein Minimum reduziert. Auf der Kapsch TrafficCom-Teststrecke gibt es ab sofort die erste “Green Gantry”, die neue Maßstäbe für nachhaltige Infrastruktur setzt.

Die Green Gantry ist bei Qualität und Kosten mit einer herkömmlichen Mautbrücke vergleichbar. Da Holz im Vergleich zu Stahl einen bis zu zwanzigfach geringeren CO2 Fußabruck hat, werden die Umweltauswirkungen mit der Green Gantry im Vergleich zu herkömmlichen Mautbrücken verringert. Selbst bei der Demontage der Mautbrücke wird die Umwelt nicht belastet, da keine schädlichen chemischen Substanzen zur Behandlung des Holzes verwendet werden. Zusätzlich zu diesen Umweltvorteilen erfüllt die Green Gantry auch alle relevanten europäischen Normen und Standards und hat eine Lebensdauer von über 20 Jahren.

Universität Graz leitet Forschungsprojekt

Um die “Green Gantry” zu realisieren, hat Kapsch TrafficCom ein Forschungsprojekt initiiert, das durch den Waldfonds, einer Initiative des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und im Rahmen des Programms Think.Wood der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt wird.

Die Leitung des Forschungsprojekts liegt beim Institut für Holzbau und Holztechnologie der Technischen Universität Graz, weitere Forschungs- und Entwicklungspartner sind der Brettschichtholz-Spezialist HASSLACHER NORICA TIMBER und der Verkehrsinfrastrukturanbieter Forster. Das Design der “Green Gantry” wurde gemeinsam mit dem Zivilingenieurbüro freiraum ZT gmbh entwickelt, welche auch das Tragwerk berechnet hat.

In den kommenden zwei Jahren werden im Rahmen des Projekts die Spezifikationen und Eigenschaften der “Green Gantry” am Standort in Teesdorf überwacht, um auch in Zukunft eine einwandfreie Qualität zu gewährleisten.

WEB: http://www.kapschtraffic.com

Prof. Hans Joachim Schellnhuber: “Allerhöchste Zeit für die Bauwende”

Köln (ots)

Blockaden vor Braunkohlekraftwerken, Proteste auf den Stadtautobahnen oder freiwilliger Flugverzicht. Alle wissen um die klimaschädliche Tragweite der fossilen Energieträger und unserer Verkehrsmittel. Der Bausektor als Klimakiller ist noch bei zu wenigen auf dem Schirm: Dabei gehen rund 40 Prozent des weltweiten Treibhausgases auf sein Konto.

So weit wie möglich kommen beim Bürogebäude “The Cradle” im Düsseldorfer Medienhafen natürliche, wiederverwertbare Materialien zum Einsatz. Das verbraucht nicht nur rund 40 Prozent weniger CO2 als der Bau herkömmlicher Gebäude, sondern später soll das energieeffiziente Gebäude auch als wertvolles Materiallager dienen. (c) INTERBODEN, HPP Architekten, Visualisierung bloomimages

Auch die Hälfte des globalen Abfallaufkommens entsteht durch den Bau oder Rückbau von Gebäuden. Was sich schleunigst ändern muss – und welche Chancen sich dadurch bieten, darüber diskutierten der Klimaforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber und die für Nachhaltigkeitsthemen bekannte Moderatorin und Influencerin Louisa Dellert gestern auf dem Drees & Sommer-Inhouse-Event “Earth for all” in Köln.

Beim Drees & Sommer Inhouse-Event in Köln diskutierten sie Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche: (v.l.n.r.) Thomas Thümmler, Experte für Energiemanagement und Nachhaltigkeit, Tanja Sprenger, Verantwortliche für nachhaltige Stadtentwicklung, Anne Kloubert, Verantwortliche für den Bereich ESG im Real Estate Consulting (alle Drees & Sommer Standort NRW), Moderatorin und Influencerin Louisa Dellert, Klimaforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Heselschwerdt, Standortpartner Drees & Sommer NRW. © Drees & Sommer SE / Chantal Wagner

Bauen ohne später Abfall zu verursachen? Mit dem Holzhybrid-Bürogebäude The Cradle zeigt der Projektentwickler Interboden, was beim Neubau bereits alles geht: ein Kern aus Recycling-Beton, ein modular gefertigtes Holztragewerk und eine markante Holzfassade. So weit wie möglich kommen im Düsseldorfer Medienhafen natürliche, wiederverwertbare Materialien zum Einsatz. Das verbraucht nicht nur rund 40 Prozent weniger CO2 als der Bau herkömmlicher Gebäude, sondern später soll das energieeffiziente Gebäude auch als wertvolles Materiallager dienen. Den Bauherrn begleitet das Umweltberatungsinstitut EPEA, eine Tochter des Bau- und Immobilienberatungsunternehmens Drees & Sommer SE. Mit einem digitalen Ressourcenpass, eine Art Klimaführerschein fürs Gebäude, wie ihn auch Bundesbauministerin Klara Geywitz fordert, greifen sie der Zukunft vor: Denn die in Europa und Deutschland geplante Regulierung wird die Branche früher oder später zu Materialkreisläufen zwingen. Und damit dazu, beim späteren Abriss, ein Gebäude als Rohstofflager für neue Bauten zu nutzen.

“Im Neubau haben wir als Branche beispielsweise mit Plusenergiehäusern und vielen weiteren energetischen Standards und Maßnahmen bereits einen sehr guten Stand erreicht. Dazu treiben wir auch den Cradle to Cradle-Ansatz voran, ein kreislauffähiges Materialkonzept für sämtliche Branchen, für das wir im Bausektor sicherlich als Pionier stehen. Unser Sorgenkind ist der Bestand. Hier darf Umbau kein Synonym für Abriss sein”, erklärt Stefan Heselschwerdt, verantwortlicher Drees & Sommer-Partner am Standort Nordrhein-Westfalen beim Drees & Sommer-Event “Earth for all” in Köln.

“Sehr viele Bestandsbauten sind energetisch nicht zukunftsfähig. Das kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur aufgrund der Preissprünge von Energie- und Gaspreisen teuer zu stehen. Richtig schmerzhaft wird es dann, wenn die verheerenden Folgen für das Klima offenbar werden. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, eine umfassende Bauwende einzuleiten”, sagt Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Gründer der Bauhaus Erde gGmbH.

Reaktivieren will er die Idee des Bauhauses – und setzt ganz auf kreislauffähiges Bauen. “Ohne eine radikale Bauwende auf Basis einer bio-basierten Kreislaufwirtschaft scheitern unsere Klimaziele”, warnt Schellnhuber. Um die Erderwärmung zu stoppen und langfristig sogar wieder rückgängig zu machen, müsse CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden – vor allem durch großflächige Aufforstung, nachhaltige Landnutzung und nicht zuletzt auch den massiven Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen als CO2-Speicher im Städtebau.

Veränderungsbereitschaft sei eine wichtige Zutat, um die Klimaerwärmung zu stoppen und für eine nachhaltigere Lebensweise zu sorgen, so auch Influencerin Louisa Dellert. “Ein nachhaltigeres Leben ist eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und für Klimaschutz und eine gesunde Umwelt zu handeln.” Jeder müsse erkennen, wo er Verantwortung übernehmen könne. Denn niemand könne das Weltklima alleine retten – dafür sei eine gemeinsame Kraftanstrengung vonnöten. Für die Bau- und Immobilienwirtschaft bedeutet das, auf nachhaltige, recyclingfähige Gebäude zu setzen.

Produkte, Gebäude und Infrastruktur als Rohstofflager betrachten

Der erste Schritt hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft in der Bau- und Immobilienbranche besteht darin, beim Bau als auch bei der Sanierung die geplanten oder vorhandenen Materialien der jeweiligen Gebäude zu identifizieren und auf ihre Wiederverwendbarkeit zu überprüfen – und sich von der herkömmlichen Denkweise des Abrisses zu lösen.

So ist der Name des innovative Düsseldorfer Bürogebäudes The Cradle auch Programm, angelehnt an das das Konzept “Cradle to Cradle”. Ende der 1990er Jahre taten sich der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough zusammen und entwickelten ein nachhaltiges Konzept der Kreislaufwirtschaft: Cradle to Cradle, abgekürzt C2C. Wörtlich übersetzt bedeutet es “von der Wiege zur Wiege”. Auf die Baubranche bezogen: Schon beim Errichten des Gebäudes sollten Bauherrn an den späteren Abriss denken. Vereinfacht ausgedrückt geht es also darum, Abfälle zu vermeiden und verbaute Rohstoffe nach Ende des Immobilien-Lebenszyklus möglichst gleichwertig für neue Bauvorhaben einzusetzen. Dafür müssen alle verbauten Materialien weitestgehend sortenrein trennbar, rückbaubar und schadstofffrei wiederverwertbar sein. “Dadurch schonen wir Ressourcen und sparen Entsorgungskosten – nicht nur am Ende des Lebenszyklus. Das Gebäude wird so zu einer Art Materiallager und damit zum Rohstoffdepot”, sagt Bau- und Immobilienexperte Stefan Heselschwerdt.

Alte Steine – neues Leben

Das, was aber bei Rückbau und auch Sanierung eines Gebäudes übrigbleibt, ist kein Abfall – es handelt sich vielmehr um wertvolle Rohstoffe. Eine Denkweise, die auch unter “Urban Mining” bekannt ist. Die Idee dahinter ist im Prinzip uralt: Ganze Burgen wurden früher von Stadtbewohnern Stein für Stein abgetragen, um neue Bauten zu errichten. Zerstörte Gebäude waren auch für die Trümmerfrauen die damaligen urbanen Minen. Sie holten aus ihnen so viel an wiederverwertbarem Material heraus wie möglich.

“Den stiefmütterlichen Umgang mit den recyclingfähigen Schätzen in unseren Städten können wir uns angesichts der Klimakrise, des Rohstoffmangels und steigender Energie- und Entsorgungskosten sowie Baupreise nicht mehr leisten. Heute gehen die Stadt Heidelberg mit dem Patrick-Henry-Village oder die Bayerische Hausbau mit dem Huthmacher-Haus bereits mit gutem Beispiel voran”, so Drees & Sommer-Partner Heselschwerdt.

Urban Mining nimmt einen umfassenden Blick auf Rohstoffe und deren Rückgewinnung ein – und betrachtet Produkte, Gebäude und Infrastruktur als Vorratslager, deren Wert mit den natürlichen Rohstoffvorkommen der Erde vergleichbar ist. So kann etwa das in einem alten Gebäude verbaute Holz genutzt werden, um daraus Fensterrahmen, Türen oder auch das Dach für ein neues Gebäude zu konstruieren. Mauersteine, Dämmmaterialien, Rohre und Leitungen – alles lässt sich aufbereiten und wiederverwerten. So bietet Urban Mining große Vorteile, gerade auch bei der Gewährleistung sicherer und nachhaltiger Lieferketten.

Mit neuen Umweltvorschriften dürfte Urban Mining wettbewerbsfähig werden, zumal Bauherren genau darauf achten werden, ob ihre Gebäude den künftigen Baustandards und Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen. Wie in jedem Markt gibt es dabei Vorreiter und Nachzügler. Um einen erfolgreichen Übergang zu kreislauffähigen Immobilien zu vollziehen, muss ein gemeinsames Momentum entfacht und genutzt werden, um die Bereitschaft zu wecken, in Innovationen zu investieren. “Investoren, Projektentwickler und auch die finanzierenden Banken sind gefordert, eingetretene Pfade zu verlassen, um einen nachhaltigen Wandel zu ermöglichen”, betont Klimaforscher Schellnhuber.

Materialausweis gibt Auskunft über Baumaterialien und Umweltwirkung

Unternehmen seien insgesamt gefordert, mehr Verantwortung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu übernehmen, sagte Influencerin Dellert. Der Grund dafür ist auch wirtschaftlicher Natur: Kunden werden kritischer und hinterfragen zunehmend, was ihnen erzählt wird. Gerade junge Menschen würden schnell erkennen, wenn ihnen Werbung etwas vorgaukele und Greenwashing betrieben werde, so Dellert. “Es ist schon jetzt für Unternehmen herausfordernder, ihre Produkte unter die Leute zu bringen. Diese kritische Haltung der Konsumentinnen und Konsumenten wird voraussichtlich etwas sein, das Unternehmen die nächsten Jahre stärker begleiten wird.”

Daher ist es wichtig, kreislauffähiges Bauen nicht nur nach außen zu kommunizieren, sondern es auch nachweisen zu können. Das Instrument dafür ist ein digitaler Gebäuderessourcenpass, mit dem die Baustoffe der dazugehörigen Immobilie ausgewiesen werden. Dabei ist eine Auflistung der eingesetzten Materialarten ebenso gefragt wie Angaben zum Einsatz kritischer Inhaltsstoffe. Neben den Bau- und Abbruchabfällen soll er auch den Anteil nachwachsender Rohstoffe sowie wiederverwendeter oder recycelter Materialien erfassen. Der Gebäuderessourcenpass soll zudem die Umweltwirkungen eines Gebäudes über eine Referenznutzungsdauer von 50 Jahren beschreiben und die ökobilanziell ermittelten Treibhausgasemissionen des Bauwerks und den Primärenergiebedarf aus nicht-erneuerbaren Energiequellen beschreiben.

Die Bundesregierung hat sich die Einführung eines solchen Gebäuderessourcenpasses auf die Fahnen – respektive in den Koalitionsvertrag – geschrieben, umgesetzt ist dieses Vorhaben jedoch noch nicht. Deshalb gibt es bislang nur vereinzelte Leuchtturmprojekte wie The Cradle in Düsseldorf oder auch das neue Drees & Sommer-Gebäude OWP12 in Stuttgart, die über einen solchen detaillierten Materialausweis verfügen.

Daten aus Gebäuderessourcenpass sind auch für einzelne Nutzer wichtig

Dabei sind die Daten aus einem Gebäuderessourcenpass nicht nur für Projektentwickler und Eigentümer eines Gebäudes wichtig, sondern auch für die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer. Damit könnte nämlich jeder Nutzende direkt ermitteln, wie das Gebäude den persönlichen CO2-Footprint beeinflusst. Mit Blick auf einen weiteren Vorschlag von Klimaforscher Schellnhuber ist diese Information durchaus relevant: Er möchte eine individuelle CO2-Grenze einzuführen und gleichzeitig einen privaten Handel mit CO2-Rechten zu ermöglichen. “Jeder Mensch kriegt drei Tonnen CO2 pro Jahr. Wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen”, erklärte der Klimawissenschaftler. Verkäufer von CO2-Rechten wären diejenigen, die weniger verbrauchen – so würden sie einen finanziellen Anreiz dafür erhalten, Nachhaltigkeitsprinzipien zu verwirklichen. Damit würde man die drei Tonnen im Rahmen einer freiheitlichen Gesellschaft als “planetare Leitplanke” respektieren, aber gleichzeitig den Spielraum akzeptieren, den ein Markt gewähren könne, so Schellnhuber.

Die Zahl drei Millionen Tonnen CO2 ist dabei nicht aus der Luft gegriffen, sondern entspricht dem rechnerischen CO2-Budget, das jedem Menschen bis Mitte des Jahrhunderts zur Verfügung stehen würde, wenn man die Klimaziele annähernd erreichen möchte. Davon sind die Menschen in Deutschland allerdings weit entfernt: Aktuell verursacht jeder Einzelne hierzulande etwa zehn Tonnen CO2 pro Jahr. Ein sichtbarer Preis für Emissionen könne aber Kaufentscheidungen und den Energieverbrauch beeinflussen, sagte Schellnhuber. Zusätzlich könne er das Bewusstsein für das Problem schärfen. Das wiederum hätte auch Auswirkungen auf den Immobiliensektor – denn es gäbe einen Anreiz, in eine Wohnung in einem nach dem Cradle to Cradle-Prinzip errichteten Haus zu ziehen oder für ein Unternehmen zu arbeiten, das seine Büros in einem solchen Gebäude hat, weil darunter das persönliche CO2-Budget am wenigsten leiden würde. So könnten Gebäudenutzer ihrer persönlichen Verantwortung für ein nachhaltigeres Leben leichter gerecht werden.

“Nachhaltigkeit bedeutet, nicht auf Kosten der Zukunft zu leben”, betont Influencerin Louisa Dellert. “Wir sind alle gefordert, einen Ausweg aus dem ökologischen Schneeballsystem zu finden, das die Ressourcen der Zukunft benutzt, um für die Gegenwart zu bezahlen.”

WEB: dreso.com

Lidl und Bioland Stiftung verlängern Zusammenarbeit
Frische-Discounter unterstützt neue Stiftungsinitiative für mehr Artenvielfalt

Bad Wimpfen (ots) Lidl feiert den Tag des Artenschutzes mit der Verlängerung seiner erfolgreichen Kooperation mit der Bioland Stiftung um weitere drei Jahre. Bereits seit 2020 besteht die Zusammenarbeit zwischen dem Frische-Discounter und der Stiftung, die sich für eine ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft engagiert.

Lidl und Bioland Stiftung verlängern Zusammenarbeit / Frische-Discounter unterstützt neue Stiftungsinitiative für mehr Artenvielfalt

Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist ein strategisches Fokusthema in der Lidl-Nachhaltigkeitsstrategie. Durch die finanzielle Förderung der Forschung und Entwicklung der Bioland Stiftung werden von Lidl mehrere zukunftsweisende Projekte unterstützt, die effektiv und langfristig zu einer ökologischen und sozialen Verbesserung von Erzeugung, Herstellung und Handel von Agrarprodukten und Lebensmitteln beitragen.

Hierzu zählt zum einen das Projekt “BODEN.BILDUNG”, welches sich mit praxisnahen Weiterbildungen zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit direkt an biologische und konventionelle Landwirte richtet. Die Teilnehmer erarbeiten dabei ein ganzheitliches und praktisches Wissen über die fruchtbarkeitsfördernde Bewirtschaftung von Böden und deren Beitrag für den Klimaschutz. Und dies mit Erfolg, nach Teilnahme an den seit 2020 angebotenen Kursen konnte ein Großteil der Teilnehmer eine Verbesserung des Bodenzustands erreichen. Durch die Förderung des Projekts “BODEN.KLIMA” wurde innerhalb der letzten drei Jahre ein Tool entwickelt, mit dem Landwirte eine Gesamtbilanz ihres Betriebs inklusive des landwirtschaftlich genutzten Bodens (“Humusbilanzierung”) erstellen können, um so ihre Betriebe langfristig klimafreundlich zu entwickeln.

In den kommenden drei Jahren wird der Projektfokus zusätzlich um die neue Stiftungsinitiative HÖFE.BILDEN.VIELFALT erweitert, die das Thema Artenschutz in den Fokus stellt. Mit Bildungskursen für Landwirte und landwirtschaftliche Berater zum Thema Artenvielfalt, sollen diese sensibilisiert, begeistert und dabei unterstützt werden, vielfaltsfördernde Maßnahmen auf ihren eigenen Betriebsflächen umzusetzen, um moderne Landwirtschaft mit Biodiversität zu verbinden.

Mehr Informationen zur Kooperation zwischen Lidl und der Bioland Stiftung unter: Bioland Stiftung – Lidl Deutschland