Ich fordere genau wie die Partei DIE LINKE einen grundlegenden Kurswechsel in der Rentenpolitik in Deutschland. Um Altersarmut zu vermeiden, gilt es die Renten zu erhöhen!
Die gesetzliche Rente muss wieder zum Zentrum der Alterssicherungspolitik werden und den Lebensstandard im Alter sichern. Dazu müssen sämtliche Kürzungsfaktoren aus der Rentenanpassungsformel gestrichen werden und ein Sicherungsniveau von mindestens 53 Prozent – wie es bei Helmut Kohl war – gesetzlich festgeschrieben werden. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen wieder paritätisch an den Kosten der Alterssicherung beteiligt werden. Außerdem ist es nötig, prekäre Beschäftigung, schlechte Löhne und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Denn aus guter Arbeit und guten Löhnen ergibt sich auch eine gute Rente. Die Anhebung der Rente auf 67 Jahre ist nichts außer einer weiteren Kürzung der Renten. Jede und jeder muss wieder spätestens ab 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können dürfen. Der aktuelle Rentenwert (Ost) muss 34 Jahre nach der deutschen Einheit endlich an das Westniveau angeglichen werden – und zwar schneller als von der Bundesregierung vorgesehen! Alle Erwerbseinkommen müssen in die Rentenversicherung eingehen – auch die der Selbständigen, Beamtinnen und Beamten, Politikerinnen und Politikern. Was in Österreich gilt, muss auch in Deutschland möglich sein. Für einen Ruhestand in Würde und für soziale Teilhabe im Alter für Jede und Jeden brauchen wir einen Mindeststandard in der gesetzlichen Rente. Deshalb muss eine steuerfinanzierte, Einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente von 1.200 Euro netto eingeführt werden. Solange die ostdeutschen Beschäftigten weniger Lohn und Gehalt für dieselbe Tätigkeit bekommen, so lange ist es auch notwendig eine Umrechnung vorzunehmen, damit die gleiche Leistung auch gleich bewertet wird. Denn noch immer klafft eine Lohnlücke von knapp 20 Prozent zwischen Ost und West. Mit Riester- und Rürup-Rente hat die Regierung bereits versucht die Renten zu erhöhen. Wer aber kein oder ein kleines Einkommen hat, dem hilft dies auch nicht, sondern höchstens den Versicherungskonzernen. Und von einer Aktienrente wie von der FDP gefordert halte ich gar nichts. Die von der FDP genannte Renditeerwartung ist unrealistisch. Die Aktienrente hilft nur Vermögensverwalter und Investmentbanker.
Ernst H. Brink
39439 Güsten
OT Amesdorf