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Starke Marken – Lebensmittel made in NRW

NRW-Ministerin Silke Gorißen: „Veltins ist tragende Säule der NRW-Ernährungswirtschaft“

Meschede-Grevenstein (ots)

  • Reinheitsgebot steht für qualitätsvolle Zutaten im Bier
  • Nordrhein-Westfalen verzeichnet zweithöchsten Bierabsatz

Bei einem Besuch der Brauerei C. & A. Veltins hat sich die NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutz-Ministerin Silke Gorißen über die Innovationsstärke von Veltins im 200. Jahr des Bestehens informiert.

Brauereien sind eine tragende Säule der NRW-Ernährungswirtschaft: Veltins-Vertriebs- und Marketing-Geschäftsführer Dr. Volker Kuhl, Prokurist Fabian Veltins, NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutz-Ministerin Silke Gorißen und Technik-Geschäftsführer Peter Peschmann (v.l.) stoßen auf 200 Jahre Brautradition im Sauerland an. Fotograf: Brauerei C. & A. VELTINS GmbH & Co. KG

Im Beisein der Veltins-Geschäftsführer Dr. Volker Kuhl (Marketing/Vertrieb) und Peter Peschmann (Technik), der Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff und Dagmar Hanses sowie Landrat Dr. Karl Schneider wurden die neuen Brau- und Abfüllanlagen am Stammsitz Grevenstein in Augenschein genommen. „Wir legen seit jeher Wert auf beste Rohstoffe und setzen deshalb traditionell erntefrischen Hopfen ein, um bewusst auf Hopfenextrakt zu verzichten“, so Dr. Kuhl. Die 200 Jahre alte Brauerei legt bei der Herstellung Wert auf regionale Zutaten, etwa auf das weiche Quellwasser aus sieben hauseigenen Quellen. Das Familienunternehmen gehört nach Ministeriumangaben damit zur leistungsstarken Ernährungsbranche Nordrhein-Westfalens, die Lebens- und Genussmittel regional produziert, welche bundesweit und international bekannt und geschätzt sind. In Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 140.000 Menschen in diesem Wirtschaftszweig – einschließlich Zulieferern, Verarbeitern und Handel.

Verlässlicher Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen

Das Bier muss in Ruhe reifen: NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutz-Ministerin Silke Gorißen und Veltins-Geschäftsführer Technik, Peter Peschmann, nehmen die Gär- und Lagertanks der Brauerei C. & A. Veltins in Augenschein. Die Traditionsbrauerei setzt auf das Reinheitsgebot und nutzt traditionell erntefrischen Hopfen, um auf industrielles Hopfenextrakt zu verzichten. Fotograf: Brauerei C. & A. VELTINS GmbH & Co. KG

Ministerin Silke Gorißen würdigte den Unternehmenserfolg: „Das Lebensmittelhandwerk ist eine tragende Säule in Nordrhein-Westfalen. Dazu gehört auch das Brauhandwerk. Seit 200 Jahren braut Veltins in Meschede mit hochwertigen Zutaten wie Malz, Hopfen, Hefe und reinem Quellwasser aus der Region nach deutschem Reinheitsgebot – und zählt heute zu den modernsten Privatbrauereien Europas. Die familiengeführte Brauerei hat sich über die Jahre zu einem wichtigen und verlässlichen Arbeitgeber in der Region entwickelt und bietet rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz. Zu diesem Meilenstein gratuliere ich ganz herzlich.“ Dr. Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins, zeigte sich zuversichtlich, dass der Biermarkt noch genügend Raum für Wachstum biete, wenngleich die Rahmenbedingungen unverändert schwierig seien: „Es ist gut zu wissen, dass die NRW-Landesregierung den intensiven Dialog mit den Mittelstandunternehmen des Landes sucht, um zu wissen, wo der Schuh drückt. Gerade die Ernährungswirtschaft besitzt in Nordrhein-Westfalen eine traditionsreiche Verankerung, um die Versorgung mit qualitätsvollen Lebensmitteln jederzeit sicherzustellen.“

NRW bleibt ein Schwergewicht im deutschen Biermarkt

Nach Bayern mit einem Bierabsatz von 23,36 Mio. hl entstammen den nordrhein-westfälischen Sudkesseln 21,23 Mio. hl und damit rund ein Viertel des deutschen Gesamtabsatzes. Nordrhein-Westfalen zeigt sich mit einem vergleichsweise moderaten Absatzrückgang von -2,5% (548.480 hl) im Ländervergleich als erfreuliche Ausnahme. Allein an den drei Standorten Meschede-Grevenstein (Veltins), Kreuztal-Krombach (Krombacher) und Dortmund (Brinkhoff’s, DAB) wird die Hälfte des NRW-Bieres gebraut, die anderen 139 Braustätten im Land teilen sich die andere Hälfte des Absatzes. Die Präferenz für Pilsener-Biere besitzt im NRW-Markt eine unverändert feste Verankerung, Verbraucher setzen weiterhin auf die bewährte Qualität und Tradition dieses Bierstils. Mit einem dominanten Anteil von 54,8% aller verkauften Biere besitzt Pils auch in den Handelsregalen des bevölkerungsstärksten Bundeslandes die klare Führungsrolle. Auf Platz zwei folgt laut AC Nielsen die lokale Spezialität Kölsch mit 8,2% vor alkoholfreien Bieren mit 7,7% Absatz. Trotz aller dynamischer Veränderungen im Biermarkt bleibt in Nordrhein-Westfalen eines konstant: Die Bierfreunde zwischen Rhein und Weser legen nach wie vor Wert auf umweltfreundliche Einkäufe mit einem beeindruckenden Mehrweganteil von rund 83%. Im Jahr 2023 blieb die Halbliterflasche das bevorzugte Gebinde. Mit 48,1% kommt der größte Teil des verkauften Bieres in NRW in der 0,5-l-Flasche zum Kunden – der Großteil im Kasteneinkauf.

705 Mio. Euro in Standort und Produkte investieren

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Brauerei C. & A. Veltins warf Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb, einen Blick auf die letzten 25 Jahre der Entwicklung des Unternehmens. „Unsere Brauerei hat durch Beständigkeit und Verbrauchernähe den Weg in Richtung Marktspitze vollzogen und ist damit ein wichtiger Player im NRW-Biermarkt geworden.“ Mit Weitsicht und Beharrlichkeit habe das Familienunternehmen die Konsum- und Branchenveränderungen in Handel und Gastronomie mitgestaltet. So hat sich der Veltins-Bierausstoß in den letzten 25 Jahren um +38,7% auf rund 3,3 Mio. hl erhöht, während der deutsche Biermarkt in der gleichen Zeit über 25% an Menge verloren hat. „Es ist gelungen, qualitativ und nachhaltig unsere Premium-Positionierung auszubauen. Mit einem Umsatzzuwachs von +126,4% konnten wir die Produktpräferenzen in Markenwert ummünzen.“ Der Brauerei sei es in all den Jahren nicht um Menge, sondern vor allem auch um Stabilität und Ertragskraft gegangen. „Die vollzogene Investitionsoffensive von rund 420 Mio. Euro wurde allein aus dem Cashflow finanziert.“ In den letzten 25 Jahren wurde damit eine Gesamtsumme von 705 Mio. Euro in Standort und Produkte investiert.

Weitere Informationen der Brauerei C. & A. VELTINS im Internet
verfügbar: www.bierpresse.de, www.veltins.de, www.vplus.de

Organspende – 20 Antworten auf häufige Fragen zur Widerspruchsregelung

Berlin (ots) Nachdem die bisherigen Reformen der Transplantationsgesetzgebung nicht dazu geführt haben, dass sich die Situation bei der Organtransplantation verbessert hat, gibt es sowohl seitens des Bundesrats als auch einer Gruppe von Bundestags-Abgeordneten neue Bestrebungen, auch in Deutschland die Widerspruchsregelung einzuführen. Das Bündnis ProTransplant, ein breiter Zusammenschluss von mehr als 30 Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen und namhaften Unterstützer*innen, begrüßt diese Initiativen ausdrücklich.

In Ländern mit einer Widerspruchsregelung ist die Zahl der Organspenden höher als in Deutschland. Fotograf: BündnisProTransplant

Die Mitglieder des Bündnisses nehmen jedoch auch wahr, dass die aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussion um die mögliche Einführung der WSR bei manchen Menschen von Sorgen und Ängsten geprägt ist. Das Bündnis ProTransplant nimmt diese Bedenken und Befürchtungen ernst und möchte gleichzeitig sachlich aufklären. In diesem Informationsbeitrag finden Interessierte daher 20 Antworten auf häufige Fragen zur WSR und zur Transplantationsgesetzgebung.

1. Was bedeutet die Widerspruchsregelung (WSR) eigentlich genau?

Unter einer WSR wird angenommen, dass eine Zustimmung zur Organspende besteht, wenn kein Widerspruch vorliegt. Sollte eine Person als Organspender*in infrage kommen, wird überprüft, ob ein Widerspruch in Dokumenten oder im Organspenderegister vorliegt. Darüber hinaus werden die Angehörigen befragt, ob ihnen der Wunsch der Person bekannt ist. Bei der WSR steht die Selbstbestimmung an oberster Stelle. Hat die hirntote Person zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen, können die Angehörigen keine andere Entscheidung herbeiführen. Das Ganze gilt auch umgekehrt.

2. Führt die WSR zu Zwangs-Organspenden?

Nein. Wenn Sie nach einem Hirntod keine Organe spenden möchten, können Sie jederzeit ohne Begründung widersprechen. Ein Widerspruch lässt sich in wenigen Minuten und auf mehreren Wegen erklären:

Informieren Sie ihre Angehörigen, füllen Sie einen Organspendeausweis mit der Option „Nein“ aus, schreiben Sie es in die Patientenverfügung oder tragen Sie sich in das Organspenderegister ein. Auch ein einfacher Zettel im Portemonnaie genügt.

3. Was ist, wenn ich mich mit dem Thema Organspende nicht beschäftigen möchte?

Jeder kann vorsorglich, also ohne Beschäftigung mit dem Thema, widersprechen. Oder eben nicht, wenn Sie es für eine gute Sache halten.

4. Ich will kein Organ geben, ich will kein Organ erhalten. Wie kann ich das sicherstellen?

Indem Sie widersprechen, stellen Sie sicher, dass Sie im Falle Ihres Hirntods kein*e Organspender*in werden. Die Frage, was Sie möchten, wenn Sie, Ihr*e Ehepartner*in oder Ihr Kind ein Organ benötigen sollten, können Sie in der konkreten Situation entscheiden. Eine der Schwierigkeiten bei diesem Thema besteht darin, dass man es erst begreift, wenn man selbst betroffen ist.

5. Ist eine Organentnahme ohne explizite vorherige Zustimmung eine Körperverletzung?

Nein. Eine Körperverletzung kann nur bei lebenden Menschen begangen werden. Organspender*innen sind tot. Eine Körperverletzung ist rechtlich gesehen nicht möglich.

6. Werden durch die WSR alle Menschen automatisch zu Organspendern?

Nein. Die Voraussetzung, um Organspender*in zu werden, ist der komplette Ausfall der Hirnfunktion und der dadurch eintretende Tod (siehe Frage 10). Das kommt sehr selten vor. Die Ursache ist meist ein Schlaganfall, eine Hirnblutung oder ein Unfall mit schwerer Hirnschädigung, sprich ein plötzlicher, tödlicher Unglücksfall. Der Hirntod kann nur auf einer Intensivstation festgestellt werden. So werden zum Beispiel an Unfallorten grundsätzlich keine Entscheidungen zwischen Notfallrettung und Organspende getroffen. Dazu die Fakten: Jährlich sterben in Deutschland ca. 1 Mio. Menschen. Etwas weniger als 1.000 werden zurzeit Organspender*innen, weil sie einen Hirntod erlitten und einer Organspende zugestimmt haben. Dies sind ca. 0,1% der Verstorbenen. Somit sind 99,9% der Bevölkerung von der Regelung nicht betroffen. Natürlich kann es für den Einzelnen ein Problem sein, nicht zu wissen, ob man irgendwann zu den ca. 0,1% der jährlich Versterbenden zählen wird.

7. Gehören die Organe nach dem Tod dem Staat?

Nein. Sie gehören dem Menschen, der auch darüber bestimmen kann, was mit seinen Organen passiert. Daran ändert die WSR nichts. Gegen den Willen eines Bürgers bzw. einer Bürgerin wird niemand zum Organspender bzw. zur Organspenderin. Das Einzige, was Sie tun müssen, wenn Sie keine Organe spenden wollen, ist widersprechen. Übrigens gehören die Organe auch bei einer Spende nicht dem Staat, sondern sie gehen auf eine andere Person über, nämlich den Empfänger bzw. die Empfängerin. Jedes gespendete Organ ermöglicht einem schwerstkranken Menschen ein weitgehend normales Weiterleben.

8. In welchen Ländern in Europa wird die WSR schon angewendet?

Die WSR gilt aktuell in 28 Ländern, teilweise seit Jahrzehnten. In all diesen Ländern ist die Zahl der Organspenden deutlich höher als in Deutschland. Und nicht zu vergessen: Jeden Tag werden in Deutschland Organe transplantiert, die über Eurotransplant kommen und aus Ländern stammen, in denen die WSR gilt.

9. Ist die WSR ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen?

Nein. Wer nach einem möglichen Hirntod keine Organe spenden will, muss vorher widersprechen. Das Selbstbestimmungsrecht ist weder absolut noch einzig, denn auch Wartepatient*innen haben starke Rechte, z. B. das Grundrecht auf Leben und Gesundheit (Art. 2 Abs. 2 GG). Diese Rechte müssen gegeneinander abgewogen werden. Das aus dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 1 Abs. 1 i.V.m. Art. 2 Abs. 1 GG) folgende Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen im Hinblick auf seine (postmortale) körperliche Integrität bleibt durch das Widerspruchsrecht gewahrt. Gegen seinen Willen wird niemand zum Organspender bzw. zur Organspenderin. Jeder kann sich für oder gegen die Organspende entscheiden. Niemand wird zum Objekt degradiert, instrumentalisiert, verzweckt oder verdinglicht. Jeder Mensch gehört weiterhin sich selbst. Gemäß dem Entwurf der Bundestagsabgeordneten dürfen bei Personen, die offenkundig nicht einwilligungsfähig sind, keine Organe entnommen werden. Minderjährige ab 14 Jahren dürfen eigenständig (ohne Zustimmung der Eltern widersprechen), Minderjährige ab 16 Jahren dürfen eigenständig einer Organspende zustimmen.

10. Werden Menschen für hirntot erklärt?

Nein. Niemand wird für hirntot erklärt, der Hirntod wird anhand sehr umfangreicher Spezialuntersuchungen auf Basis des sogenannten Hirntodprotokolls festgestellt, und zwar zwei Mal innerhalb von 24 Stunden von zwei ärztlichen Expert*innen (Neurolog*innen), die nicht in die Organtransplantation involviert sind. Hirntod bedeutet, dass Klein-, Groß- und Stammhirn ausfallen. Jegliche Persönlichkeit, jede Erinnerung, jedes Empfinden, jede Fähigkeit, auch, und vor allem die Fähigkeit, selbstständig zu atmen, sind unwiederbringlich verloren. Dieser Prozess ist unumkehrbar, der Patient bzw. die Patientin ist tot. Wichtig: Notfallrettung und Organspende sind völlig getrennte Dinge. Lebensrettende Maßnahmen werden selbstverständlich immer durchgeführt.

11. Werden die Bürger*innen bei der Einführung der WSR im Dunkeln gelassen?

Nein. Der Gesetzentwurf sieht eine Übergangsfrist von zwei Jahren vor. In den letzten sechs Monaten vor Einführung der WSR wird jeder Bürger bzw. jede Bürgerin ab 14 Jahren drei Mal angeschrieben und umfassend über die WSR und die individuellen Optionen informiert.

Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben gezeigt, dass 84% der Bevölkerung die Organspende positiv sehen und dass 73% im Falle ihres Hirntodes ihre Organe spenden würden. Für diese Menschen, also eine Mehrheit, ist die WSR eine Erleichterung, weil sie nichts weiter tun müssen. Bei der WSR geht es nicht darum, mehr Organspenden zu ermöglichen, indem über Menschen hinweg entschieden wird. Es geht darum, dass jeder aufgefordert ist, eine individuelle Entscheidung zu treffen.

12. Kann Schweigen in unserem Rechtssystem überhaupt Zustimmung bedeuten?

Ja. Zwei Beispiele:

a) Sie müssen innerhalb von sechs Wochen gegenüber dem Amtsgericht widersprechen, wenn Sie über eine Erbschaft informiert wurden und diese nicht annehmen wollen. Wenn Sie nicht widersprechen, erben Sie, ggf. auch Schulden.

b) Wenn Sie die gesetzliche Erbfolge nicht für eine gute Regelung halten, müssen Sie widersprechen, indem Sie ein Testament erstellen.

13. Stellt die WSR eine Übergriffigkeit des Staates dar?

Mit dem Wissen aus all den oben genannten Ländern, dass die WSR die Wartezeit auf ein Organ verkürzt, sehen wir in allererster Linie die Notwendigkeit, dass eine Regelung etabliert wird, die für alle Bürger*innen vorteilhaft ist, auch für den Fall, dass sie selbst ein Spenderorgan benötigen.

Das persönliche Risiko, ein Organ zu benötigen, übersteigt um ein Vielfaches das, potenziell ein*e Spender*in zu werden. Jährlich werden ca. 5000 Patient*innen neu auf die Warteliste aufgenommen. Dem stehen derzeit knapp 1.000 Organspender*innen gegenüber. Eine Übergriffigkeit können wir somit nicht erkennen.

14. Verstößt die WSR gegen das Grundgesetz?

Wir sehen dafür keinen Anhaltspunkt und verweisen auf die Stellungnahmen renommierter Verfassungsrechtler. So hat z. B. der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts keine Bedenken in diese Richtung, solange jeder jederzeit ohne Begründung und aufwandsarm widersprechen kann. Professor Dr. Josef Franz Lindner, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Medizinrecht und Rechtsphilosophie der Universität Augsburg stellt fest: „Eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts/Allgemeinen Persönlichkeitsrechts liegt nicht vor, da weder eine „Entscheidungs- noch eine Befassungspflicht vorliegt“, lediglich eine „Widerspruchslast“, die ein „gerechtfertigter Grundrechtseingriff“ ist.

15. Wir haben in Deutschland die Entscheidungslösung. Ist das nicht ausreichend?

Wir haben keine Lösung, wir haben eine Regelung, denn gelöst ist das Problem des Sterbens und des Leids auch in anderen Ländern nicht, aber am wenigsten in Deutschland. Wir haben auch keine Entscheidungsregelung. Es gibt keine Pflicht zur Entscheidung! Zurzeit gilt eine Zustimmungsregelung, denn vor einer Organspende muss immer die Zustimmung des potenziellen Organspenders oder der Organspenderin und/oder der Angehörigen vorliegen. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere beträgt in Deutschland ca. 10 Jahre, in Spanien nur ca. ein Jahr. Daran wird deutlich, dass die aktuelle Regelung nicht ausreicht, um die betroffenen Patient*innen medizinisch angemessen zu versorgen

16. Sterben die Wartepatient*innen, weil sie kein Organ erhalten oder weil sie einfach nur krank sind?

Diese Frage bzw. Aussage ist ethisch unzulässig. Die zivilisierte Welt hat sich darauf verständigt, kranken Menschen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Je nach Erkrankung kann ein Antibiotikum, eine Chemotherapie, ein Stent oder die Entfernung des Blinddarms die beste Therapie sein, für andere Krankheiten ist es eine Organtransplantation. Wir fragen: Was würden Sie Ihrer 12-jährigen Tochter sagen, wenn die Ärzt*innen bei ihr eine Krankheit feststellen, bei der nur eine Transplantation das Leben retten kann? Würden Sie sagen: „Kind, Du bist krank, da kann man nicht viel machen, tut mir leid“? Oder würden Sie sich für Ihre Tochter die bestmögliche Therapie wünschen, damit sie möglichst lange und gut weiterleben kann?

17. Sind Organspenden ein Riesengeschäft für die Ärzte und Krankenhäuser?

Wären Transplantationen ein Riesengeschäft für irgendjemanden, gäbe es nicht diesen eklatanten Mangel, jährlich über 1.000 Tote und das unendliche Leid der Wartepatient*innen. Ärzt*innen bekommen ein fixes Gehalt und kein Extra-Geld für eine Organspende. Allerdings ist zu beachten: Je länger zum Beispiel eine Dialysebehandlung dauert, desto kränker (und teurer für die Gesellschaft) werden die Dialysepatient*innen. Grob gerechnet ist ein Jahr Dialysebehandlung in etwa so teuer wie eine Nierentransplantation. Hier noch einmal der Hinweis, dass die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere in Deutschland ca. 10 Jahre beträgt und in Spanien ca. 1 Jahr.

18. Welche Auswirkungen hat(te) die Corona-Pandemie auf die aktuelle Diskussion?

Wir verstehen die Ängste von Menschen, die sich während der Corona-Pandemie vom Staat bevormundet fühlten. Es gab rückblickend während der Corona-Krise falsche und überzogene Entscheidungen, die bisher nicht ausreichend politisch aufgearbeitet wurden. Die Situation bei der WSR ist eine ganz andere, denn hier kann jede*r immer selbst entscheiden, ob er oder sie im Falle des Hirntods Organspender*in werden möchte oder nicht. Die Entscheidung wird respektiert und zieht keinerlei Nachteile nach sich. Auch wer widersprochen hat, bekommt im Falle des Falles eine Organspende, wenn er sie braucht und wünscht.

19. Ist die WSR die Lösung für den Organmangel in Deutschland?

Nein. Da geben wir denjenigen Recht, die an der Wirkung der WSR Zweifel äußern (s. Frage 20). Deshalb bevorzugen wir es auch, von einer Widerspruchsregelung zu sprechen, denn es würde etwas besser geregelt als bisher. Die WSR wäre ein echter Paradigmenwechsel, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Kultur der Organspende. In Schweden hat sich die Zahl der Organspenden nach Einführung der WSR nach ca. 10 Jahren verdoppelt. Wenn man den Effekt für Deutschland genau ermitteln möchte, wäre es sinnvoll, begleitend eine wissenschaftliche Studie zu initiieren.

20. Welche weiteren Maßnahmen könnten die Situation verbessern?

Es ist schon lange bekannt, dass es in Deutschland Defizite bei der Erkennung möglicher Organspender*innen in den Krankenhäusern gibt. So wurde 2023 in über 1.500 Fällen, in denen eine Organspende möglich gewesen wäre, die Frage danach nicht gestellt. Zum Vergleich: Wir haben derzeit knapp 1.000 Organspender*innen. Eine wissenschaftliche Studie von 2018 kommt zu dem Schluss, dass ca. 3.000 Organspender jährlich möglich wären. Die WSR stellt einen deutlichen Auftrag an das Gesundheitssystem dar, in jedem Einzelfall zu prüfen, ob eine Organspende möglich und gewünscht ist. Deshalb sollten begleitend zur WSR die Strukturen und Prozesse in den Krankenhäusern analog zu Spanien optimiert werden: Dort sind z. B. die Transplantationsbeauftragten Angestellte der staatlichen Transplantationsbehörde und nicht des Krankenhauses. Zusätzlich sollte auch in Deutschland – wie in vielen Ländern Europas – die Organspende nach Herz-Kreislauftod erlaubt sein. Auch dies bedeutet nicht, dass jede*r zum Organspender bzw. zur Organspenderin wird, der oder die zu Lebzeiten nicht widersprochen hat, sondern nur Patient*innen, die definitiv sterben werden und teil-hirntot sind. Diese Konstellation ist ähnlich selten wie der eigentliche Hirntod und betrifft voraussichtlich noch weniger als ca. 0,1% der Verstorbenen.

Über das Bündnis ProTransplant

Das Bündnis ProTransplant ist ein Zusammenschluss von über 30 Patientenverbänden und Selbsthilfegruppen. Sein Ziel ist es, die Gesetzgebung zur Organspende und Organtransplantation so zu verbessern, dass jeder Mensch, der ein Organ benötigt, es innerhalb einer vertretbaren und mit unseren europäischen Nachbarländern vergleichbaren Wartezeit bekommt. Wir setzen uns für die Lebenschancen organkranker Patient*innen ein.

BündnisProTransplant

http://www.berlinermedizinjournalisten.de

Zum Olympia-Start: The HISTORY Channel blickt mit Doku „Hitlers Olympia“ zurück auf die Olympischen Spiele 1936 in Deutschland

München (ots)

  • Doku über die Olympischen Spiele 1936 in Deutschland: Die Nazis nutzten die Propagandamöglichkeit, die die Olympischen Spiele boten, und versuchten, sie für die eigenen nationalistischen Zwecke zu missbrauchen. Doch der menschenverachtenden Rassenideologie der Nazis trotzten Spitzensportler wie der schwarze Athlet Jesse Owens – er holte vier Goldmedaillen.
  • „Hitlers Olympia“ – einstündige Dokumentation in deutschsprachiger Erstausstrahlung am Freitag, 26. Juli, um 20:15 Uhr auf The HISTORY Channel (auch im Stream und auf Abruf über WOW/Sky, die YouTube Primetime Channels und die Amazon Prime Video Channels)
  • Im November legt The HISTORY Channel mit einer weiteren exklusiven Olympia-Doku nach: „Olympia 1936 – Der Triumph des Jesse Owens“.
Der Leichtathlet Jesse Owens holte bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin vier Goldmedaillen. Seine Geschichte steht im Mittelpunkt zweier Dokumentationen, die The HISTORY Channel in diesem Jahr in deutschsprachiger Erstausstrahlung zeigt, darunter am Eröffnungstag der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Paris, Freitag, 26. Juli 2024, um 20:15 Uhr die Sendung „Hitlers Olympia“. Fotograf: The HISTORY Channel / 3DD

Zum Start der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Paris zeigt The HISTORY Channel am Eröffnungstag, Freitag, 26. Juli 2024, um 20:15 Uhr die einstündige Dokumentation „Hitlers Olympia“ in deutschsprachiger Erstausstrahlung.

Die Produktion befasst sich mit der Geschichte der Olympischen Spiele vor 88 Jahren. Olympia 1936 steht auch im Mittelpunkt einer weiteren Dokumentation, die The HISTORY Channel im kommenden November erstausstrahlen wird: „Olympia 1936 – Der Triumph des Jesse Owens“, ein soeben in den USA gezeigtes anderthalbstündiges Porträt des schwarzen Ausnahmesportlers, der in Nazi-Deutschland 1936 vier Goldmedaillen holte (deutsche TV-Premiere am Freitag, 8. November 2024, um 20:15 Uhr).

Über „Hitlers Olympia“:

Deutschsprachige Erstausstrahlung am Freitag, 26. Juli 2024, um 20:15 Uhr auf The HISTORY Channel

1931 wurden die Olympischen Spiele an Berlin vergeben. Doch das Deutschland, das die Veranstaltung fünf Jahre später ausrichtete, sollte ein ganz anderes sein. Hitler war in der Zwischenzeit an die Macht gekommen, die internationale Sportwelt rang nun mit der moralischen Entscheidung, an den Spielen teilzunehmen. Die Nazis nutzten die Propagandamöglichkeit, die die Olympischen Spiele boten, und versuchten, sie für die eigenen nationalistischen Zwecke zu missbrauchen. Das Ausmaß der Spiele von 1936 sollte die Welt in Erstaunen versetzen und olympische Traditionen begründen, die bis zum heutigen Tag Bestand haben. Obwohl es Boykott-Aufrufe gab, erkannten nur wenige die Wahrheit hinter der glatten Fassade.

„Hitlers Olympia“ erzählt die Geschichte der Olympischen Spiele in Berlin – von den frühen Plänen, der Machtübernahme der Nazis über die Diskriminierung von Juden in der deutschen Leichtathletik bis hin zum großen Spektakel selbst. Die Dokumentation enthält unter anderem Interviews mit Margaret Lambert – der besten deutschen Hochspringerin, die von den Spielen ausgeschlossen wurde, weil sie Jüdin war (das Interview fand zwei Jahre vor ihrem Tod statt; Lambert verstarb 2017 im Alter von 103 Jahren) – und Captain Eric „Winkle“ Brown, ein Pilot der britischen Royal Navy, der sich daran erinnerte, wie er als 17-Jähriger die Spiele besuchte und Jesse Owens sah, den schnellsten Mann der Welt, dessen Leistungen Hitler so wütend machten. Denn die vier Goldmedaillen des schwarzen Sportlers passten so gar nicht zu Hitlers Theorie von der „Überlegenheit der weißen Rasse“.

(Originaltitel: „Hitler’s Olympics“, produziert von 3DD Productions in Zusammenarbeit mit Yesterday)

Über „Olympia 1936 – Der Triumph des Jesse Owens“:

Deutsche TV-Premiere am Freitag, 8. November 2024, um 20:15 Uhr auf The HISTORY Channel

Die Dokumentation erzählt die Geschichte von Owens‘ sportlicher Hingabe, seiner Ausdauer und seinem Triumph in Nazi-Deutschland. Sie enthält Archivmaterial und Interviews, unter anderem mit Familienangehörigen, Journalistinnen und Journalisten, Historikerinnen und Historikern und namhaften Sportlerinnen und Sportlern, darunter der ehemalige Leichtathlet Carl Lewis, der Journalist und Bestsellerautor Jeremy Schaap sowie Owens‘ Töchter Marlene und Beverly Owens.

(Originaltitel: „Triumph: Jesse Owens and the Berlin Olympics“, produziert von The SpringHill Company und A+E Networks/The HISTORY Channel)

Weitere Informationen zu The HISTORY Channel sind unter www.history.de, www.facebook.com/HISTORYdeutschland, www.instagram.com/history_de sowie www.youtube.com/historyde zu finden.

Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!

Düsseldorf/Nimwegen (NL) (ots)

Vier Tage, 40 Kilometer, zehn Kilogramm Marschgepäck – die 4daagse sind für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr DAS Marsch-Highlight im Jahr. Am 16. Juli gingen rund 340 Teilnehmende im niederländischen Nimwegen an den Start. Eindrücke von der Strecke, den Marschteilnehmenden, dem Funktionspersonal und warum der letzte Tag ganz anders lief als geplant.

Beste Stimmung auf der Marschstrecke: Stabsfeldwebel Pit F. mit seiner Gruppe der Panzergrenadiere 33/212.

„Germany, are you ready?“ dröhnt es aus dem Lautsprecher. Es ist 6.00 Uhr morgens, rund 340 Soldatinnen und Soldaten warten mit Marschgepäck im niederländischen Kamp Heumensoord auf den Ausmarsch.

Soldatinnen und Soldaten aus 34 Nationen

Es ist die 65. Nimwegen-Delegation der Bundeswehr, die in diesem Jahr am Nimwegen-Marsch teilnimmt. Die sogenannten 4daagse mit rund 6.000 militärischen und über 40.000 zivilen Teilnehmenden zählen zu den traditionsreichsten Märschen der Welt. Über 80 Nationen gehen an den Start. Für Alle ist der Marsch ein absolutes Highlight, aber auch eine enorme Herausforderung für Körper und Geist. Das zeigte sich vor allem am dritten Marschtag, als das Thermometer bis über 27 Grad kletterte. Es galt einmal mehr: Sehr viel trinken, längere Pausen als sonst, Schatten suchen und vor allem noch mehr Durchhaltewillen. An Tag 4 werden sogar 30 Grad vorausgesagt. Der Vorstand der 4Daagse beschließt die Marschrouten für die zivilen Teilnehmenden zu verkürzen. Soldatinnen und Soldaten marschieren die vorgeschriebenen 40 Kilometer in Formation – das für sie vorgeschriebene Marschgepäck von zehn Kilogramm darf aber im Camp bleiben.

Um 3.45 Uhr marschiert die 65. Nimwegen-Delegation ein letztes Mal vom Kamp Heumensoord los. 40 Kilometer sind es bis zur Charlemagne, wo die Auszeichnung mit den Medaillen stattfindet. Anschließend geht es die letzten fünf Kilometer über die Via Gladiola ins Ziel.

Delegationsleiter Oberstleutnant Unkelbach: „Unsere Marschiererinnen und Marschierer haben einen sehr guten Ruf in Nimwegen, die Marschierenden sind top vorbereitet und wir kümmern uns als Delegation rund um die Uhr um die Soldaten.“ Aber bei dem Marsch geht es viel mehr als um die körperliche Leistung: „Kameradschaft, Korpsgeist und gute Menschenführung stehen für uns als Delegation definitiv im Mittelpunkt. Klar sind am ersten Marschtag alle hochmotiviert. Die Stimmung an der Strecke ist unfassbar gut, die Zuschauer sind enorm freundlich und alle feuern uns an.“

Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!

Vorbei am Saluting Point: Jeden Morgen werden die Soldatinnen und Soldaten von Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur Landeskommando Nordrhein-Westfalen, und dem Leiter der 65. Nimwegen-Delegation, Oberstleutnant Peter Unkelbach, verabschiedet und auf die Strecke geschickt

Zurück im Kamp Heumensoord: Um 6.05 Uhr heißt es dann: „Attention, forward march!“ Vorbei am Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, und dem Delegationsleiter, Oberstleutnant Peter Unkelbach, geht es für die 19 Marschgruppen der Bundeswehr auf die Strecke. Vorher heißt es immer: „Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!“ So der Schlachtruf der deutschen Delegation.

Die ersten Meter führen die Marschteilnehmenden durch ein Waldgebiet, weiter geht es Richtung Stadt. Langsam wird die Sonne stärker, die Temperaturen steigen. Am Straßenrand stehen schon frühmorgens viele auswärtige Gäste und noch mehr Einheimische, die applaudieren und den Marschteilnehmenden Snacks und Getränke anbieten. Diese großartige Stimmung in der Bevölkerung begeistert Stabsfeldwebel Pit F. immer wieder. Der gebürtige Stralsunder ist Marschgruppenführer der „Marschgruppe Panzergrenadiere 33/212“. Zum siebten Mal marschiert er in Uniform die 4Daagse. Bis zum ersten Verpflegungsstopp sind es an diesem Tag über 16 Kilometer. „Wahrschau – Verkehrsinsel“, ruft F. laut, um die Kameradinnen und Kameraden auf das Hindernis aufmerksam zu machen. Kurz danach taucht eine Verkehrsinsel auf – sie ist kein Hindernis, sondern eine Herausforderung… und zwar für die Fahnenträger, die zu jeder Gruppe zählen: Traditionell sprintet der Fahnenträger um die Verkehrsinsel und versucht zeitgleich mit seiner Gruppe wieder auf der Strecke zu sein. Keine leichte Aufgabe mit 10 Kilogramm Marschgepäck und bei einer durchschnittlichen Marschgeschwindigkeit von gut 6 Stundenkilometern. Was die Soldaten immer wieder motiviert? Der Marschgesang. Stabsfeldwebel F. stimmt an, seine Gruppe singt lautstark mit. Nach zwei Stunden und 50 Minuten erreichen sie den ersten Verpflegungspunkt an diesem Tag. Obst, belegte Brötchen, Getränke, Brühe – die Verpflegungstrupps haben schon vor dem Abmarsch aus dem Camp alles aufgebaut und vorbereitet. Auch die Sanität steht bereit, um die Soldatinnen und Soldaten zu versorgen. Werden an Tag 1 und 2 vor allem noch geschundene Füße und die verkrampfte Muskulatur versorgt, werden die Einsätze an Tag 3 ernster.

In der Hitze macht der Kreislauf Probleme. Kurzfristig wird ein weiterer „Pitstop“ eingerichtet, damit den Soldatinnen und Soldaten auf den letzten Kilometern genug Wasser erhalten.

Delegationsleiter Unkelbach: „Die Soldatinnen und Soldaten wollen den Marsch unbedingt schaffen. Es ist unsere Fürsorgepflicht, sie bei dem Marsch bestmöglich zu unterstützen. Es ist wirklich phänomenal, was das Funktionspersonal hier leistet. Meinen allergrößten Respekt den Kameradinnen und Kameraden.“

Die körperliche und mentale Herausforderung

Mit 19 Jahren ist Obergefreiter Lennart B. der jüngste Marschteilnehmer der Delegation. Der junge Offizieranwärter marschiert in der Gruppe der Offizierschule der Luftwaffe. Schon mit 17 Jahren machte B. seine Grundausbildung in Stetten am kalten Markt in Baden-Württemberg. Es folgten neun Monate bei den Panzergrenadieren, dann der Wechsel zur Luftwaffe. Denn: „Ich möchte Pilot werden, Helikopterpilot.“ Im Oktober startet sein Maschinenbau-Studium an der Universität der Bundeswehr in München. So war genug Zeit, um sich auf die 4daagse vorzubereiten: „Es ist schon eine sehr lange Strecke; wir marschieren viermal 40 Kilometer – das zehrt auch an meinem Körper.“ B. ist sportlich, mag Bodybuilding und wandern. Aber schon bei einem der Vorbereitungsmärsche in Bern merkte er: „Es ist schon krass.“

Was er auf der Strecke im Gepäck hat? „Immer einige Riegel für etwas Zucker und eine Trinkblase. Wasser ist enorm wichtig, denn man kann schnell dehydrieren.“ Auch die Tipps von erfahrenen Marschteilnehmenden haben B. geholfen: „Beim Laufen den Kopf oben halten, immer fröhlich sein, viel mit dem Nebenmann reden – das lenkt ab, wenn die Knochen irgendwann schmerzen.“

„Auf so einen Marsch sollte sich jeder gut vorbereiten“, betont der Delegationsleiter. Irgendwann machen die Füße Probleme, die Muskeln beginnen zu krampfen und natürlich haben sich Viele auch Blasen gelaufen. Fast rund um die Uhr sind daher die Sanitäter im Einsatz. Frühmorgens vor dem Ausmarsch tapen sie zahlreiche Füße, versorgen die Kameradinnen und Kameraden auf der Strecke, behandeln Wunden und Blessuren nach dem Marschtag.

Ein Hoch auf das Funktionspersonal

„Kaum eine Delegation wird so umfassend betreut wie die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“, sagt Oberstleutnant Unkelbach. Das Kern-Organisationsteam mit rund zehn Soldatinnen und Soldaten kommt aus dem Landeskommando Nordrhein-Westfalen und bereitet die Teilnahme der deutschen Delegation inklusive der Trainingsmärsche das ganze Jahr über vor: „Nach dem Marsch heißt vor dem Marsch.“ Darüber hinaus heißt es, innerhalb der Bundeswehr zu klären, wer dann für Sanität, Verpflegung und Unterstützung vor Ort zur Verfügung steht.

Territoriales Führungskommando der Bundeswehr
https://www.bundeswehr.de

Bürgervertreter verlängern Tierpatenschaft und besprechen weiteres Engagement für die Salzstadt Staßfurt

Am Montag, den 29.07.2024 – 16:00 Uhr kommen die Unabhängigen Bürgervertreter von Staßfurt im Staßfurter Tiergarten zusammen, um ihre seit Jahren bestehenden Tierpatenschaften zur verlängern und auch wieder zu erweitern.

Nach einem geführten Rundgang zu den Patentieren wollen die Bürgervertreter im Tiergarten noch gemütlich mit Kind und Kegel zusammenkommen und sich austauschen. Interessierte sind eingeladen, den Termin zu begleiten.

Foto: Archiv 2022

Am gleichen Tag geht es dann am Abend bei den Bürgervertretern ab 18:30 Uhr um Inhalte der Arbeit.

Im Restaurant „Nimm mich“ in Staßfurt, Neundorfer Str. 35 b wollen die Bürgervertreter in Auswertung der Kommunalwahl über ihre Arbeit in den Ortschaftsräten, im Staßfurter Stadtrat und im Kreistag Salzlandkreis beraten. Auch außerhalb der Parlamente wollen die Unabhängigen Initiativen und Projekte neu starten. Dies soll alles zum UBvS Treffen Thema sein. Garantiert ist, dass alle eine Aufgabe, ein Projekt begleiten können. Da ist Engagement und Mitmachen gefragt – bekräftigt Ralf-P. Schmidt von der UBvS und verweist darauf, dass auch diese Treffen für Interessierte offen sind.

UBvS – Unabhängige Bürgervertretung Staßfurt
i.A. Ralf-P. Schmidt / 20.07.2024

Die Rolle der Leitstellen; Notfallrettung – Wenn die Hilfe versagt

Berlin (ots) „Notfallrettung – Wenn die Hilfe versagt“, lautet eine der Kernaussagen, dass oft fehlende Standards in deutschen Leitstellen ursächlich sind für eine qualitativ schlechtere Versorgungslage bei Herz-Kreislauf-Stillständen.

Archiv/Symbolbild Bildrechte:
Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)

Der aktive Rettungseinsatz beginnt nicht mit Eintreffen der ersten Kräfte an einer Einsatzstelle, sondern bereits am Telefon durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notruf-Leitstellen. Jene tippen nicht einfach nur Adressen ein, sondern geben wichtige Sicherheitshinweise und leiten zu lebensrettenden Maßnahmen, wie eine Herzdruckmassage, an.

Laut den Recherchen des SWR fehlt in jeder fünften Leitstelle eine strukturierte oder standardisierte Notrufabfrage, auch als SNA oder SNAP bekannt. Dahinter verbergen sich evaluierte Systeme, die mit gezielten standardisierten Fragen schwere Notfälle schnell einordnen können. Eine entsprechend gute Führbarkeit des Anrufenden wird dabei stets vorausgesetzt. Die Facharbeitsgruppe Leitstelle der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft hatte in einer Stellungnahme zur Reform der Notfall- und Akutversorgung in Deutschland bereits zu diesem Thema Stellung bezogen:

„Dabei kommt es aus unserer Sicht nicht nur darauf an, softwaregestützt standardisiert im Notrufdialog abzufragen, sondern auch zur Ersten Hilfe, speziell zur Telefonreanimation, anzuleiten. Eine softwaregestützte Notrufabfrage ist auch zwingend mit einem Qualitätsmanagementsystem zu verknüpfen“, so Helge Petersen von der AG Leitstelle der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft.

Nicht erst durch die SWR-Recherche ist deutlich geworden, dass Deutschland in puncto Qualifikation des Leitstellenpersonals und der Arbeitsweisen ein inhomogener Flickenteppich ist.

Einiges ließe sich über die Bundesgesetzgebung regeln und vereinheitlichen. Bei aller Sympathie dem Föderalismus gegenüber sind viele Entscheidungen Ländersache und die Herangehensweisen, je nach Ausrichtung der ärztlichen Leitung, könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum diesjährigen Leitstellensymposium in Bremerhaven war daher auch die Gesundheitsreform des Bundes ein zentrales Thema.

„Wir begrüßen, dass der Gesetzesentwurf zur Reform der Notfallversorgung im Bundeskabinett am 17.07.24 beschlossen wurde, bedauern allerdings, dass man auf die Expertise aus Leitstellen wenig Wert gelegt hat. Sich im Nachgang über den Flickenteppich zurecht zu echauffieren ist selbstgemachtes Leid. Das hätte man besser machen können“, so Helge Petersen weiter.

Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)

PolitLupe.de – IT-Ausfall – Ein Weckruf für Regierungen und Unternehmen

Straubing (ots) Die westliche Welt verlässt sich überwiegend auf den US-amerikanischen Softwaregiganten Microsoft.

Es gibt nur wenige große Sicherheitsdienstleister. Deshalb können kleine Fehler gigantische Probleme verursachen. Es gilt also, im privaten wie im öffentlichen Bereich die IT-Infrastruktur intensiv auf Schwachstellen zu überprüfen. Außerdem sind die IT-Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen. Damit Lücken geschlossen und Updates erst ausgerollt werden, wenn sie fehlerfrei funktionieren. Allzu oft sind die Nutzer die Versuchskaninchen. Damit muss Schluss sein.

Straubinger Tagblatt
Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes
Markus Peherstorfer
Telefon: 09421-940 4441
politik@straubinger-tagblatt.de

Apothekenzahl sinkt immer rasanter.

Nur noch 17.288 Apotheken in Deutschland

Berlin (ots) Im ersten Halbjahr 2024 ist die Zahl der Apotheken in Deutschland um 283 auf den neuen Tiefstand von 17.288 gesunken. Das entspricht einem Rückgang um 1,6 Prozent seit dem Jahreswechsel. Sowohl die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken ist zurückgegangen (minus 234) als auch die Zahl der Filialen (minus 49).

Die Apothekendichte beläuft sich bundesweit auf nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – ein Wert, der weit unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt (32). Fotograf: ABDA

Gegenüber den ersten sechs Monaten der Vorjahre hat sich der Rückgang der Apothekenzahl außerdem erneut beschleunigt: Im ersten Halbjahr 2023 waren es 238 Apotheken weniger, im ersten Halbjahr 2022 sogar nur 205 Betriebsstätten weniger. Die Apothekendichte beläuft sich bundesweit auf nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – ein Wert, der weit unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt (32). Von dieser dramatischen Entwicklung sind nicht nur Menschen in ländlichen Regionen betroffen: In Berlin liegt die Apothekendichte mit 19 beispielsweise deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die aktuellen Zahlen hat die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis von Meldungen aus den Landesapothekerkammern berechnet.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagt: „Seit Jahren warnen wir die Politik vor den Folgen der sinkenden Apothekenzahlen für die Bevölkerung. Doch anstatt das System endlich zu stabilisieren, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Apothekenreform nun auch noch das bewährte System der Arzneimittelversorgung über die inhabergeführten Apotheken aushöhlen und Leistungen für die Bevölkerung kürzen. Das können wir nicht zulassen und müssen uns dagegen wehren. Unsere Patientinnen und Patienten brauchen vollversorgende Apotheken mit Apothekerinnen und Apothekern, die vor Ort die Verantwortung tragen – und keine Lauterbachschen Scheinapotheken, in denen es künftig keine sichere Versorgung, keine Betäubungsmittel, keine Rezepturen und keine Impfungen mehr gibt.“

Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), sagt: „Mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung brauchen die Menschen die pharmazeutische Expertise der Apothekerinnen und Apotheker noch viel mehr. Die vom Minister geplanten, gesetzlich vorgegebenen Qualitätseinbußen werden nur zu weiteren Schließungen und zu einer Automatisierung der Versorgung führen. Aus Sicht unseres Heilberufes entstehen durch die aktuellen Pläne der Bundesregierung Gefahren für die Patientensicherheit, weil damit eine grundlegend veränderte, qualitativ niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln etabliert wird. Hinzu kommt, dass die Arbeitsplätze von rund 40.000 Apothekerinnen und Apothekern bedroht sind, wenn in den Scheinapotheken des Ministers keine Apothekerinnen und Apotheker mehr arbeiten müssen.“

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sagt: „Immer mehr Apotheken machen dicht, weil ihnen eine wirtschaftliche Perspektive fehlt. Für den pharmazeutischen Nachwuchs wird eine Apothekengründung immer unattraktiver – im ersten Halbjahr dieses Jahres hat es lediglich 24 neu gegründete Apotheken gegeben. Das ist dramatisch! Das Apothekenhonorar wurde zuletzt 2013 um 3 Prozent erhöht, seitdem ist die Inflation um knapp 30 Prozent und die Kosten der Apothekenbetriebe um rund 60 Prozent gestiegen. Wir können unseren Angestellten schon jetzt nur noch Löhne zahlen, die mit anderen Gehältern aus der Gesundheitsbranche nicht mehr mithalten können. Wir müssen unseren rund 160.000 Angestellten und unserem Nachwuchs endlich eine Perspektive geben – dazu muss das Apothekenhonorar schnell erhöht und an die Inflation angepasst werden!“

Mehr Informationen auf www.abda.de

Feierliche Wiedereröffnung der Hyparschale in Magdeburg

Die Türen der Hyparschale werden feierlich geöffnet. © Landeshauptstadt Magdeburg, Vincent Gulatz

Oberbürgermeisterin Simone Borris hat am 20. Juni 2024 im Rahmen einer Festveranstaltung gemeinsam mit Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sowie Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, die Magdeburger Hyparschale feierlich wiedereröffnet.

Oberbürgermeisterin Simone Borris und der Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements, Hagen Reum, überreichen symbolisch einen Schlüssel an den Geschäftsführer der MVGM, Steffen Schüller.

„Mit der Wiedereröffnung der Hyparschale steht den Magdeburgerinnen und Magdeburgern sowie den Gästen der Stadt künftig ein moderner und vor allem einzigartiger Veranstaltungsort zur Verfügung“, blickt Oberbürgermeisterin Simone Borris voraus. „Die freitragende Dachkonstruktion ist ein architektonisches Meisterwerk, das wir auch dank der Förderung durch Bund und Land für viele weitere Generationen erhalten können und erlebbar machen. Die Magdeburgerinnen und Magdeburger werden begeistert sein, denn aus dem DDR-Rohdiamanten ist ein moderner Brillant geworden.“

Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, spricht zu den anwesenden Gästen. © Landeshauptstadt Magdeburg

Die Gesamtkosten für die Sanierung und Modernisierung der denkmalgeschützten Halle liegen bei rund 24,8 Millionen Euro, wovon etwa 8,3 Millionen Euro vom Bund und Land gefördert werden.

Zahlreiche Gäste erschienen zur Wiedereröffnung der Hyparschale. © Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr

Bei der Festveranstaltung mit rund 200 geladenen Gästen kamen auch der Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Prof. Axel Teichert, der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, der Experte für Schalendächer, Dr. Klaus-Jürgen Jentzsch sowie einer der beteiligten Architekten, Stephan Schütz von gmp, in einem Podiumstalk zu Wort. Trümper hatte im Jahr 2017 verkündet, dass die Landeshauptstadt die Sanierung und Modernisierung selbst übernimmt, und hatte damit die einsturzgefährdete Hyparschale vor dem Verfall gerettet.

Im Anschluss an die Podiumsrunde übergab die Oberbürgermeisterin den symbolischen Schlüssel an den Geschäftsführer der MVGM, Steffen Schüller. Die Magdeburger Veranstaltungsgesellschaft wird ab dem 1. Juli als Betreiberin die Hyparschale übernehmen. Ein erstes Highlight ist die Banksy-Ausstellung, die ab 19. Juli in der Halle zu sehen sein wird.

Weitere Informationen sind unter www.mvgm.de/de/locations/hyparschale zu finden.

https://www.magdeburg.de

Magdeburg – „Das unerschrockene Wort“: Bis zum 31. Juli Vorschläge einreichen.

Preis der Lutherstädte wird 2025 in Augsburg vergeben Bürgerschaft ist gefragt

Die Magdeburger Bevölkerung kann in diesem Jahr wieder mitbestimmen, wer 2025 mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ in Augsburg geehrt werden soll. Mit der Auszeichnung werden Personen gewürdigt, die – wie seinerzeit der Reformator Martin Luther – die Zivilcourage zeigen und sich in einer besonderen Situation, aber auch beispielhaft über einen längeren Zeitraum hinweg, mit Wort, Tat und Mut gegen Widerstände für die Gesellschaft einsetzen.

„Fast täglich werden wir in den Medien mit Grenzüberschreitungen des Sagbaren konfrontiert. Deshalb ist es besonders wichtig, jenen Menschen zuzuhören, die populistischen Äußerungen entgegenhalten und für unsere gesellschaftlichen ‚roten Linien‘ einstehen. Der Preis der Lutherstädte würdigt jene Persönlichkeiten“, stellt Oberbürgermeisterin Simone Borris die Bedeutung der Auszeichnung heraus. „Wir tragen gemeinsam die Verantwortung für eine respektvolle und inhaltsorientierte Debattenkultur. Daher möchte ich alle Magdeburgerinnen und Magdeburger herzlich einladen, ihre sprechenden Vorbilder für den Preis zu nominieren.“

Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises sind die 16 Lutherstädte Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.

Alle Bürgerinnen und Bürger können einen Vorschlag für mögliche Preisträgerinnen und Preisträger mit den entsprechenden Begründungen unter dem Kennwort „Das unerschrockene Wort“ bis zum 31. Juli 2024 bei der Stadtverwaltung einreichen. Folgende Möglichkeiten stehen dabei zur Auswahl:

Per Beteiligungsportal:

www.magdeburg.de/DasUnerschrockeneWort          

Per Post:

Landeshauptstadt Magdeburg

– Die Oberbürgermeisterin –

39090 Magdeburg

Stichwort: BOB Protokoll & Städtepartnerschaften / Das unerschrockene Wort

Per E-Mail:

Annica.Hilger@ob.magdeburg.de

Persönlich:

  1. Altes Rathaus, Alter Markt 6, 39104 Magdeburg
  2. Zentralbibliothek / Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, 39104 Magdeburg
  3. Stadtteilbibliotheken

     – Florapark, Olvenstedter Graseweg, 3739128 Magdeburg

     – Sudenburg, Halberstädter Straße 55, 39112 Magdeburg

     – Reform, Kosmos-Promenade 6, 39118 Magdeburg

  1. Familieninformationsbüro, Krügerbrücke 2, Ecke Ulrichplatz, 39104 Magdeburg
  2. Technikmuseum, Dodendorfer Str. 65, 39112 Magdeburg ·
  3. Dommuseum, Domplatz 15, 39104 Magdeburg ·
  4. Kunstmuseum, Regierungsstr. 4, 39104 Magdeburg
  5. Naturkundemuseum, Otto-von-Guericke-Str. 68-73, 39104 Magdeburg
  6. Bürgerbüro Mitte, Leiterstr. 2a, 39104 Magdeburg
  7. Führerscheinstelle, Tessenowstr. 15, 39114 Magdeburg
  8. Georg Philipp Telemann Konservatorium, Breiter Weg 110, 39104 Magdeburg
  9. Städtische Volkshochschule Magdeburg, Leibnizstraße 23, 39104 Magdeburg

Aus den eingegangenen Vorschlägen nominiert der Verwaltungsausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg die Kandidatin oder den Kandidaten. Alle Vorschläge werden vertraulich behandelt. Auch die vom Verwaltungsausschuss nominierte Persönlichkeit wird nicht veröffentlicht.

Hintergrundinformationen zum Preis „Das unerschrockene Wort“

Der Preis wird alle zwei Jahre im Rahmen eines Festaktes in einer der Stifterstädte verliehen. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, der neben den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern der Stifterstädte auch sechs Vertretende des öffentlichen Lebens angehören. Die Bürgerinnen und Bürger der stiftenden Lutherstädte können auch Vorschläge für die Preisvergabe unterbreiten.

YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“ Magazin verboten

DENIZ YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“ Magazin verboten.

YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“

Nach dem Verbot der «Compact»-Zeitschrift durch das Bundesinnenministerium stoppt der Pressegroßhandel die Belieferung von Supermärkten und Tankstellen. Der Gesamtverband Pressegroßhandel teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, der Pressegroßhandel werde den Titel «Compact» sowie die Ableger «Compact Edition», «Compact Geschichte» und «Compact Magazin Spezial» unverzüglich im gesamten Presse-Einzelhandel zur Remission – also zur Rückgabe – aufrufen. «Solange das Vertriebsverbot gilt, wird keine neue Ausgabe geliefert.»  Beliefert worden seien unterschiedliche Kunden im Einzelhandel. Der Verband führte Fachhändler, Tankstellen und Supermärkte als Beispiele auf. Zugleich hieß es, der Bahnhofsbuchhandel sei ein gesonderter Vertriebskanal. Das Verbot war am Dienstag bekanntgeworden. Das vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte «Compact»-Magazin darf nicht mehr erscheinen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verbot das Medienunternehmen sowie die Conspect Film GmbH. Es gab Durchsuchungen. Die Plattform Youtube sperrte daraufhin zwei Kanäle, die mit der Compact-Magazin GmbH zu tun haben, wie das US-Unternehmen auf dpa-Anfrage mitteilte. Suchte man nach Compact-TV-Inhalten auf der Video-Plattform, hieß es dort, dass der Kanal, der Hunderttausende Abonnenten hat, nicht verfügbar sei. Auch die Webseite von «Compact» war nicht mehr erreichbar. Zudem teilte die Online-Handelsplattform Ebay auf dpa-Anfrage mit, alle entsprechenden Artikel von der Plattform genommen zu haben. «Das Magazin ist jetzt illegal und darf daher bei Ebay natürlich auch nicht mehr angeboten werden.» Faeser begründet das Verbot damit, dass «Compact» ein «zentrales Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene» sei. Sie sagt: «Dieses Magazin hetzt auf unsägliche Weise gegen Jüdinnen und Juden, gegen Menschen mit Migrationsgeschichte und gegen unsere parlamentarische Demokratie.» Das Verbot zeige, «dass wir auch gegen die geistigen Brandstifter vorgehen, die ein Klima von Hass und Gewalt gegenüber Geflüchteten und Migranten schüren und unseren demokratischen Staat überwinden wollen».  «Compact»-Chefredakteur Jürgen Elsässer sprach hingegen von einem ungeheuerlichen Eingriff in die Pressefreiheit und sagte vor Reportern: «Was wir heute in der BRD haben, ist ein undemokratisches Regime, wie es das SED-Regime war.» #compact#yücel#magazin#weltnachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel    / weltvideotv   WELT DOKU Channel    / weltdoku   WELT Podcast Channel    / weltpodcast   WELT Netzreporter Channel    / dienetzreporter   Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg

SoVD-Inklusionslauf 2024: Jetzt anmelden zum inklusiven Laufevent des Jahres

Berlin (ots) Am 12. Oktober treffen sich Sportbegeisterte mit und ohne Beeinträchtigungen zum jährlichen Inklusionslauf des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Berlin. Motto des diesjährigen Laufes sind „nicht-sichtbare Beeinträchtigungen“, die gesellschaftlich oft vergessen werden und auf die wir in diesem Jahr aufmerksam machen wollen. Schirmherrin ist die Paralympics-Siegerin im Kugelstoßen von 2016, Franziska Liebhardt. Für den Lauf kann man sich ab sofort anmelden.

Inklusionslauf 2023 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin.
Bildrechte: Sozialverband Deutschland (SoVD) Fotograf: Denny Brückner

Auch SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier wird wieder an den Start gehen: „Es ist wirklich bewegend zu sehen, wie der Lauf jedes Jahr Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt und neue Freundschaften entstehen lässt. Und das Schönste ist: Es geht nicht ums Gewinnen, sondern darum, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen, sich gegenseitig zu unterstützen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Ich freue mich riesig darauf, auch dieses Jahr wieder mit dabei zu sein!“

Der SoVD-Inklusionslauf beginnt am Samstag, dem 12. Oktober um 10 Uhr auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Sechs Wettbewerbe stehen zur Auswahl: Der Bambini-Lauf (300 Meter), der Staffellauf (4 x 400 Meter) sowie Läufe über 1 Kilometer, 2,5 Kilometer, 5 Kilometer und 10 Kilometer. Dazu gibt es ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Der Start- und Zielpunkt der Wettbewerbe liegt in der Nähe des Parkeingangs Tempelhofer Damm am S- und U-Bahnhof Tempelhof. Teilnehmen können alle Interessierten, sei es laufend, gehend, walkend, skatend oder mit dem Rollstuhl.

Homepage: www.sovd.de

Bundessieg „bunt statt blau“: Schülerin aus Niedersachsen gewinnt DAK-Wettbewerb gegen das Rauschtrinken

Hamburg (ots) Die Bundessiegerin 2024 von „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ kommt aus Niedersachsen: Gita Maali aus Leer gewinnt den bundesweiten DAK-Plakatwettbewerb. Rund 6.000 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Jahr an der Präventionskampagne der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt.

bsb2024_1. Bundessiegerin und 1. Landessiegerin Niedersachsen,
Gita Maali, Leer Bildrechte: DAK-Gesundheit
Fotograf: Manfred Wigger

Bereits zum 15. Mal suchte die Kasse die besten Plakate gegen das Rauschtrinken. Bundesschirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Die Preise wurden heute feierlich im Bundesgesundheitsministerium in Berlin verliehen.

Foto: Veranstalter

Seit dem Start von „bunt statt blau“ 2010 haben insgesamt rund 136.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren kreative Plakate gegen Alkoholexzesse gestaltet. Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit der Präventionskampagne. „Das Plakat der Bundessiegerin setzt auf starke Kontraste und überzeugt durch künstlerische Perspektivwechsel. Auf der einen Seite sind Lebenslust und Freude, auf der anderen Verzweiflung und Angst. Die Hauptfigur ist gefesselt und hängt buchstäblich an leeren Flaschen. Die Botschaft von ‚bunt statt blau‘ wird so eindrucksvoll in Szene gesetzt“, lobt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit das Plakat der Bundessiegerin Gita Maali. Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert und Prof. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), wählte Storm in der Bundesjury die ersten Plätze aus.

„Mit bunten und wirklich kreativen Plakat- und Collage-Ideen bekennen hier viele Kinder und Jugendliche deutlich Farbe gegen Rauschtrinken“, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. „Was die jungen Menschen aufs Papier bringen, welche Gedanken sie sich zum Umgang – und auch falsch verstandenem Umgang mit Alkohol machen, begeistert mich immer wieder aufs Neue. Bei ‚bunt statt blau‘ werden junge Künstlerinnen und Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschafterinnen und Botschaftern gegen das Rauschtrinken und für einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper. Das macht diese Präventionskampagne so besonders. Dafür bin ich wirklich auch gern einmal mehr der bundesweite Schirmherr. Ich gratuliere der Siegerin von Herzen und auch allen anderen Preisträgerinnen und Preisträgern.“

Mit dem Bundessieg kann sich die Gita Maali über den Hauptpreis von 500 Euro freuen. „Die Person auf meinem Plakat ist alleine in einem dunklen Raum und wird von den Ketten gehalten, weil sie vom Alkohol festgehalten wird. Sie denkt, Alkoholkonsum sei die einzige Lösung“, beschreibt die 16-Jährige ihre Plakatidee. „Ich finde es wichtig zu zeigen, was für einen negativen Einfluss Alkohol auf die Psyche von Menschen haben kann und wie schwierig es ist, davon wieder wegzukommen. Übermäßiger Alkoholkonsum ist nie die Lösung für irgendein Problem, wenn überhaupt, schafft er Probleme.“ Hessen gewinnt in diesem Jahr Silber: Die 16-jährige Paulina Abresch aus Eschhofen holt sich Platz zwei. Bronze geht nach Brandenburg: Hier überzeugte die 17-jährige Maria Swiridow aus Rathenow die Bundesjury. Der Sonderpreis in der Kategorie „Junge Talente“ geht an Alea Kubani, 13 Jahre, aus Regensburg in Bayern. Beim Sonderpreis „Instagram“ liegt Rheinland-Pfalz vorne: Hier gestaltete Felix Emmerich das beste Plakatmotiv.

„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“: Unter diesem Motto suchte die DAK-Gesundheit 2024 bereits im 15. Jahr die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken. Auch im Jubiläumsjahr wurden zunächst in den Bundesländern Landessiegerinnen und Landessieger gekürt. Aus diesen Bildern wählte die Bundesjury die besten Plakate aus.

Studien des IFT-Nord belegen, dass die Plakate Gleichaltriger bei Schülerinnen und Schülern nachhaltiger wirken als konventionelle Warnhinweise. In den Jahren 2013, 2014, 2017 und 2024 führte das IFT-Nord wissenschaftliche Begleitstudien zum Plakatwettbewerb durch. Die aktuelle Studie aus 2024 zeigt, dass Jugendliche, die an „bunt statt blau“ teilgenommen haben, eine geringere Affinität zum Rauschtrinken haben als Schülerinnen und Schüler in Vergleichsgruppen. So lag der Anteil der Jugendlichen, die dem Rauschtrinken nach eigenen Angaben zugeneigt sind, bei „bunt statt blau“-Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Schuljahr 2022/2023 bei 16 Prozent. Bei Jugendlichen ohne „bunt statt blau“-Teilnahme war der Anteil fünf Prozent höher. Die Trendanalyse basiert auf den Daten des DAK-Präventionsradars, einer jährlich durchgeführten Befragung von Schülerinnen und Schülern. „Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Alkoholprävention in der Schule dann wirksam sein kann, wenn sie langfristig angelegt ist“, sagt Prof. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord. „‚Bunt statt blau‘ sollte regelmäßig als Teil der Präventionsbemühungen der Schulen angeboten werden.“

Aktuelle Zahlen des DAK-Kinder- und Jugendreports zeigen, dass 2023 erneut weniger Jugendliche aufgrund missbräuchlichen Alkoholkonsums in Kliniken behandelt werden mussten. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen 2023 in der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen um 26 Prozent Hochgerechnet mussten 2023 deutschlandweit rund 6.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Krankenhäusern versorgt werden. Seit der Corona-Pandemie gingen die Zahlen stetig zurück. 2019 waren es noch rund 13.500 junge Patientinnen und Patienten.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert sagt ganz klar: „Jeder junge Mensch, der mit einer Alkoholvergiftung in einer Klinik landet, ist einer zu viel. Darum brauchen wir weiterhin gute, passgenaue und vor allem frühzeitige Aufklärung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Sport- und Freizeitangeboten wie Vereinen und anderen Jugendorten. Kinder und Jugendliche sollen gar nicht zu Alkohol oder anderen Drogen greifen.“

„Der Rückgang der Klinikeinweisungen im Bereich Alkoholmissbrauch ist ein positives Signal. Er zeigt, wie kraftvoll Präventionsinitiativen wie ‚bunt statt blau‘ wirken können. Bereits seit 15 Jahren sind wir im Bereich Alkoholprävention aktiv. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Denn noch immer trinken viele Jugendliche, bis die Ärztin oder der Arzt kommt“, so Storm. „‚Bunt statt blau‘ ermutigt Schülerinnen und Schüler dazu, ihren Umgang mit Alkohol zu hinterfragen. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine Kommunikation auf Augenhöhe. Das macht ‚bunt statt blau‘ so besonders.“

Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“ des IFT-Nord, mit der die DAK-Gesundheit auch Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Mit passgenauen Unterrichtsmaterialien wird das Thema Alkoholmissbrauch von Lehrerinnen und Lehrern aufgegriffen, bevor die Gestaltung der Plakate beginnt.

Weitere Informationen: dak.de/buntstattblau

DONALD TRUMP: „Um Haaresbreite dem Tod entgangen!“ Attentat auf Ex-Präsident! Was wir bisher wissen!

DONALD TRUMP: „Um Haaresbreite dem Tod entgangen!“ Attentat auf Ex-Präsident! Was wir bisher wissen!

DONALD TRUMP: „Um Haaresbreite dem Tod entgangen!“

Ex-US-Präsident Donald Trump ist bei einem Mordversuch während einer Wahlkampfveranstaltung verletzt worden. Der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner wurde am Samstag (Ortszeit) bei der Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania nach eigenen Angaben am Ohr verletzt. Außer dem mutmaßlichen Schützen starb nach Behördenangaben auch ein Zuschauer, zwei weitere wurden schwer verletzt. US-Präsident Joe Biden sowie andere Politiker in den USA und aller Welt reagierten entsetzt. Der Vorfall ereignete sich, als Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler gerade mit seiner Rede begann. Nach den Schüssen rissen Beamte des Secret Service den Ex-Präsidenten zu Boden. Kundgebungsteilnehmer schrien und warfen sich auf die Erde. Nach einer Weile stand Trump umringt von Sicherheitsbeamten auf, rund um sein rechtes Ohr war Blut zu sehen. Der Polizei zufolge wurden durch die Schüsse ein Zuschauer getötet und zwei weitere männliche Zuschauer schwer verletzt. Während Trump von der Bühne zu seinem Wagen eskortiert wurde, reckte er unter den Rufen seiner Anhänger immer wieder kämpferisch die Faust. Der Secret Service, der für den Schutz von amtierenden und ehemaligen US-Präsidenten zuständig ist, teilte anschließend mit, dass Trump in Sicherheit sei. Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung erklärte, Trump gehe es gut. Der 78-jährige Ex-Präsident wurde demnach in einer medizinischen Einrichtung vor Ort untersucht. Weiter hieß es, Trump danke „den Sicherheitskräften und Ersthelfern für ihr schnelles Handeln während dieser schrecklichen Tat“. Auf seiner Online-Plattform Truth Social schilderte Trump, eine Kugel habe „den oberen Teil meines rechten Ohres durchbohrt“. „Es ist unglaublich, dass sich in unserem Land solch eine Tat ereignen kann.“ Später stieg Trump ohne Hilfe aus seinem Flugzeug, wie auf einem von seinem Presseteam veröffentlichten Video zu sehen war. Das verletzte Ohr war darauf nicht zu erkennen. Ein Besucher der Wahlkampfveranstaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe „Schüsse gehört, es klang wie etwas zwischen Feuerwerkkörpern und einer Kleinkaliber-Pistole“. Der Angreifer hatte mehrere Schüsse „von einer erhöhten Position“ außerhalb des Versammlungsortes abgefeuert, wie der Secret Service auf X mitteilte. Der Schütze sei daraufhin „neutralisiert“ worden. FBI-Agent Kevin Rojek sagte bei einer Pressekonferenz in Butler, die US-Bundespolizei stufe die Schüsse als „Mordversuch“ gegen Trump ein. US-Medien berichteten, das FBI habe den Schützen als den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park in Pennsylvania identifiziert. Laut der Polizei von Butler waren ihr vor den Schüssen mehrmals „verdächtige Aktivitäten“ gemeldet worden. US-Präsident Biden nannte die Tat „krank“. In den USA gebe es „keinen Platz für diese Art von Gewalt“, sagte er. Zuvor hatte der Präsident bereits erklärt, die USA müssten „als eine Nation zusammenstehen, um dies zu verurteilen“. Laut Weißem Haus telefonierte Biden nach den Schüssen mit Trump und reiste vorzeitig aus seinem Heimat-Bundesstaat Delaware zurück nach Washington. Der ehemalige demokratische US-Präsident Barack Obama erklärte auf X, es gebe „absolut keinen Platz für politische Gewalt in unserer Demokratie“. Alle sollten „erleichtert sein, dass der frühere Präsident Trump nicht ernsthaft verletzt wurde, und diesen Moment nutzen, um uns in unserer Politik aufs Neue zu Anständigkeit und Respekt zu verpflichten“. Der ehemalige republikanische US-Präsident George W. Bush erklärte, er sei „dankbar“, dass Trump nach „dem feigen Angriff auf sein Leben“ in Sicherheit sei. Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, äußerte sich auf X „entsetzt“ über den Angriff und zugleich „erleichtert“, dass der frühere Präsident in Sicherheit sei. „Politische Gewalt hat in unserem Land keinen Platz“, fügte Schumer hinzu. Der US-Milliardär Elon Musk, dem der Onlinedienst X gehört, sprach Trump nach dem Angriff offiziell seine Unterstützung für dessen erneute Präsidentschaftskandidatur aus.  #trump #attentat #usa #weltnachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel https://www.youtube.com/WELTVideoTV WELT DOKU Channel https://www.youtube.com/c/WELTDoku WELT Podcast Channel https://www.youtube.com/c/WELTPodcast WELT Netzreporter Channel https://www.youtube.com/c/DieNetzrepo…

Forschung kostet Geld, Untätigkeit kostet Kinderleben

Gemeinsam gegen Kinderkrebs – 14. September 2024 Berlin

Berlin (ots) „Kinderkrebs ist kein Smalltalk-Thema und doch müssen wir darüber reden, aufklären und Bewusstsein in der Öffentlichkeit schaffen. Denn was die wenigsten wissen: Krebs ist die häufigste krankheitsbedingte und zweithäufigste Todesursache überhaupt bei Kindern. Jedes 5. an Krebs erkrankte Kind stirbt innerhalb von 5 Jahren nach der Diagnose und 80 % der Überlebenden haben im Alter von 45 Jahren schwerwiegende Behinderungen oder lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme, zum Teil auf Grund der Therapien“, sagt Antje Albert, Vorsitzende und Mitgründerin des Vereins „BEN hilft! – Stark machen gegen DIPG e.V.“

Fotos von an Krebs erkrankten und verstorbenen Kindern auf der Wiese des Reichstagsgebäudes in Berlin 2023
Bildrechte: BEN hilft! e.V. Fotograf: Andrew Grauman

Antje Albert weiß, wovon sie redet. Bei ihrem Sohn Ben wurde im April 2018 das diffus intrinsische Ponsgliom (kurz DIPG) diagnostiziert, ein sehr seltener kindlicher Hirntumor im Hirnstamm, unheilbar und tödlich. 17 Monate später starb Ben, im Alter von 4 Jahren, in den Armen seiner Mutter. In diesen 17 Monaten musste die Familie auf schmerzliche Weise realisieren, dass wir heute zwar zum Mond fliegen, aber nicht diesen Krebs heilen können, weil es über 60 Jahre keine Forschung daran gab. Überhaupt ist die Forschung an Kinderkrebs ein extrem unterfinanziertes und für die Pharmaindustrie nicht lukratives Gebiet. Unzählige Missstände in der Gesundheitsversorgung musste die Familie erfahren und fühlte sich mehr als einmal völlig allein gelassen.

Aus diesem Grund beschloss Antje Albert Ende 2019, ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit anderen betroffenen Familien zu teilen und die Forschung an kindlichen Hirntumoren zu unterstützen. Zunächst als private Initiative, seit 2022 als gemeinnütziger Verein.

Neben der Vereinsgründung wurde auch die Aktion „Gemeinsam gegen Kinderkrebs“ ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über die Realität von Kinderkrebs aufzuklären und Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit der Forschung, Behandlung und Unterstützung von Kindern, die von Krebs betroffen sind, zu schaffen. Diese Aktion findet seit 2022 einmal jährlich im September, dem Bewusstseinsmonat für Kinderkrebs, auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude in Berlin statt.

Neben der Aufklärung über Kinderkrebs stehen vor allem die betroffenen Kinder selbst und ihre Familien im Mittelpunkt dieser Aktion. Gemeinsam mit betroffenen Familien stellt der Verein Fotos von an Krebs erkrankten oder bereits verstorbenen Kindern auf der Wiese auf. „Wir möchten Kinderkrebs ein Gesicht geben und die Stimme für die erheben, die es selbst nicht können. Diese Kinder haben so viel mehr verdient, als eine Fallzahl in einer Statistik zu sein“, sagt Antje Albert. Auch Bens Foto steht zwischen unzähligen weiteren Fotos auf der Wiese. Vor vielen Fotos sitzen Angehörige und gedenken ihrer verstorbenen Kinder. Der Austausch zwischen den betroffenen Familien ist für alle Anwesenden ein wichtiger Teil der Verarbeitung. Spüren, dass man mit seinem Schicksal nicht allein ist und Gespräche auf Augenhöhe führen – all das ist hier möglich.

Kinderkrebs sollte ein wichtiges Thema für die gesamte Gesellschaft sein – nicht nur für Betroffene und ihre Familien. Es ist wichtig, Bewusstsein zu schaffen und Wissen zu verbreiten, denn nur gemeinsam kann eine Veränderung bewirkt werden. Und hier ist auch die Politik gefragt. Der Verein möchte weder anklagen noch Vorwürfe in Richtung derer senden, die es in der Hand haben, entscheidende Veränderungen voranzubringen. Die Vereinsmitglieder möchten in den Diskurs gehen und als unmittelbar Betroffene aufzeigen, wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Unterstützung erhält der Verein durch weitere gemeinnützige Organisationen, die alle auf unterschiedliche Art und Weise dazu beitragen, das Leben betroffener Familien zu erleichtern. Ob Wunscherfüller, Mutmacher oder Begleiter auf dem letzten Weg: Außenstehende und Betroffene haben die Möglichkeit sich zu informieren und mehr über diese wichtige Arbeit zu erfahren.

Ganz besondere Unterstützung wird dem Verein in diesem Jahr 2024 zuteil. Radsportler aus ganz Deutschland machen sich, zum Teil bereits eine Woche vor der Aktion vor dem Reichstag, auf den Weg nach Berlin. Unterwegs machen sie auf Kinderkrebs und die Aktion „Gemeinsam gegen Kinderkrebs“ aufmerksam. Die Hauptroute, mit einer Strecke von ca. 850 km führt von Endingen am Kaiserstuhl bis nach Berlin. Diese Route wird von Manuel Zimmerer bestritten. Seine Tochter Emilia verstarb 2022 an einem Neuroblastom. Auch er und seine Frau Celina haben nach dem Tod ihrer Tochter einen Verein gegründet, um betroffene Familien zu unterstützen.

Manuel Zimmerers Tour führt ihn in 7 Etappen nach Berlin ans Brandenburger Tor, dem Treffpunkt für alle Radfahrer. Bei jedem Etappenstopp sind betroffene Familien, die selbst nicht nach Berlin kommen können, dazu aufgerufen, Fotos ihrer Kinder zu überreichen, welche dann am 14.09.2024 in Berlin aufgestellt werden.

Die Tour startet am Samstag, den 7. September 2024, um 9.00 Uhr. Die Route sieht wie folgt aus:

07.9.24 > 1. Etappe Endingen a. K. – Karlsruhe (140 km)

08.9.24 > 2. Etappe Karlsruhe – Darmstadt (118 km)

09.9.24 > 3. Etappe Darmstadt- Fulda (141 km)

10.9.24 > Off – Day

11.9.24 > 4. Etappe Fulda – Bad Langensalza (126 km)

12.9.24 > 5. Etappe Bad Langensalza – Bitterfeld-Wolfen (134 km)

13.9.24 > 6. Etappe Bitterfeld-Wolfen – Beelitz (128 km)

14.9.24 > 7. Etappe Beelitz – Berlin (Brandenburger Tor) ( 50 km)

14.9.24 > für alle 13.45 Uhr Treffpunkt Brandenburger Tor

14.9.24 > 14.00 Uhr gemeinsame Weiterfahrt zum Reichstag

Die Fotos können jeweils am Etappenstart von 8.00 – 9.00 Uhr vor den jeweiligen Rathäusern an Manuel Zimmerer übergeben werden.

Wer sich dieser oder einer anderen Tour anschließen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Informationen über die Touren erhält man in der Community https://chat.whatsapp.com/Gd715LYU4fT8OmMpalXq6n

Betroffene Familien und Interessierte sind ebenfalls herzlich eingeladen, am 14. September ab 14.00 Uhr gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Für betroffene Familien findet ab 19.30 Uhr ein Get-Together im Restaurant Nolle statt. Hierfür wird um verbindliche Anmeldung bis 30. August 2024 unter info@benhilft.de gebeten.

BEN hilft! Stark machen gegen DIPG e.V.

http://www.benhilft.de