Archiv der Kategorie: Soziales

Droht der Personal-Kollaps in Pflegeheimen?

Experte verrät, wie man den Ernstfall verhindert.

Hannover (ots) Betten bleiben leer, weil Pflegepersonal fehlt – dieses Szenario ist in vielen Pflegeheimen Realität und droht sich weiter zu verschärfen. Laut dem Statistischen Bundesamt wird die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in den kommenden Jahren weiter wachsen, was den Personal-Kollaps in Pflegeheimen noch wahrscheinlicher macht.

Max Grinda

„Hinzu kommt, dass bei einer zu geringen Bettenauslastung die finanzielle Stabilität der Einrichtungen auf dem Spiel steht. Daher kämpfen Pflegeeinrichtungen bereits jetzt um qualifiziertes Personal und müssen gleichzeitig sicherstellen, dass sie kostendeckend arbeiten können“, erklärt Max Grinda. Es könnte verschiedene Wege geben, die die Situation verbessern können. In diesem Beitrag erläutert Grinda, welche Strategien Pflegeheime jetzt ergreifen müssen, um den drohenden Kollaps zu verhindern.

Employer Branding groß schreiben

Der zunehmende Personalmangel in Pflegeeinrichtungen ist alarmierend und erfordert dringend effektive Gegenmaßnahmen. Eine Möglichkeit für Pflegeunternehmen, diesem Problem zu begegnen, ist ein starkes Employer Branding und der Einsatz moderner Rekrutierungsmethoden.

Beim Employer Branding stehen Authentizität und die Kommunikation von Werten im Vordergrund. Pflegekräfte suchen Arbeitgeber, deren Werte mit ihren eigenen übereinstimmen. Deshalb müssen Pflegeunternehmen klar und ehrlich ihre Vision, Mission und Werte kommunizieren. Ein starkes Employer Branding umfasst unter anderem eine ansprechende Karriereseite auf der Unternehmenswebsite, Mitarbeiter-Testimonials sowie die Präsentation von Auszeichnungen und Zertifizierungen, die das Engagement des Unternehmens unterstreichen.

Social Media gezielt nutzen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mitarbeitergewinnung. Social Media spielt hierbei eine immer bedeutendere Rolle. Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Instagram und TikTok sollten aktiv genutzt werden. Auf LinkedIn können gezielt Fach- und Führungskräfte angesprochen werden, während Facebook und Instagram Einblicke in den Arbeitsalltag bieten und eine emotionale Bindung schaffen. TikTok eignet sich hervorragend, um kreative, kurze Videos zu teilen, die vor allem junge Menschen und Auszubildende ansprechen.

Auch das Content-Marketing spielt im Onlinemarketing eine große Rolle. Immer mehr Betriebe setzen hier auf Blogs oder Videos. Daran sollten sich auch Pflegeunternehmen ein Beispiel nehmen. Relevante Themen für potenzielle Mitarbeiter sind unter anderem Weiterbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen, Work-Life-Balance und Erfolgsgeschichten von Fachkräften.

Blogbeiträge und Videos können beispielsweise zeigen, welche Schulungen, Zertifikate oder Studiengänge das Unternehmen unterstützt. Erfahrungsberichte von Mitarbeitern, die von ihren positiven Erfahrungen mit diesen Programmen berichten, können das Vertrauen in das Unternehmen stärken. Ganz allgemein kommt es immer gut an, wenn Mitarbeiter zu Wort kommen – vor allem, wenn sie ihre persönlichen Erfolgsgeschichten teilen, etwa in Form von Interviews oder kurzen Videos.

Junge Menschen so früh wie möglich begeistern

Zusätzlich zu den Bemühungen online sollten Pflegeunternehmen auch daran arbeiten, potenzielle Auszubildende dort abzuholen, wo sie sich befinden. Das heißt, sie sollten aktiv in die Schulen gehen und Schüler für Praktika begeistern. Eine Möglichkeit ist dabei, einen bereits angestellten Azubi mitzunehmen, damit dieser persönlich von seinen Erfahrungen im Pflegeunternehmen sprechen kann. Darüber hinaus sind Trainee-Programme und Informationsveranstaltungen gute Mittel, um potenzielle Mitarbeiter frühzeitig zu identifizieren und für das Unternehmen zu gewinnen.

Kooperationen eingehen

Nicht zuletzt bieten Kooperationen und Partnerschaften mit weiteren Bildungseinrichtungen und anderen relevanten Organisationen großes Potenzial, kontinuierlich qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Denkbar sind Partnerschaften mit Schulen oder Universitäten. Auch die aktive Teilnahme an Branchennetzwerken und Fachverbänden ist relevant, um den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zu fördern. Die Präsenz auf Karrieremessen und Jobbörsen bleibt weiterhin wichtig, um potenzielle Bewerber direkt anzusprechen. Ebenso ist die Zusammenarbeit mit Recruiting-Experten eine gute Option, um den Außenauftritt optimal auf das Unternehmen und die Bewerberwelt abzustimmen und Talente zu begeistern.

Insgesamt ist der drohende Personal-Kollaps eine reale Herausforderung, aber mit einem starken Employer Branding und der Nutzung von Social Media können Pflegeunternehmen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und halten – und vor allem auch das Image der Pflegebranche sukzessive positiver gestalten. Wichtig ist, dabei immer authentisch zu bleiben und die eigenen Werte klar zu kommunizieren.

Über Max Grinda:

Max Grinda und Felix Hahnewald sind die Geschäftsführer von FM Recruiting. FM Recruiting hat die Mitarbeitergewinnung in der Pflege wieder einfach gemacht. Deutschlandweites Vertrauen bei stationären Pflegeheimen, Pflegediensten und Einrichtungen der Behinderten- und Eingliederungshilfe, über 300 Partnerunternehmen und mehr als 24.000 generierte Bewerbungen mit über 1.680 besetzten Stellen haben gezeigt: FM Recruiting ist der Partner für die Pflegebranche. Weitere Informationen unter: https://fm-recruiting.de/.

Deutsche Seniorenbetreuung feiert 20-jähriges Jubiläum

München (ots) Die Deutsche Seniorenbetreuung, eine renommierte Vermittlungsagentur für 24-Stunden-Pflege, feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Seit zwei Jahrzehnten steht das Unternehmen für professionelle und liebevolle Betreuung älterer Menschen in ihrer vertrauten Umgebung. Das Jubiläum markiert nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte der Deutschen Seniorenbetreuung, sondern auch eine Gelegenheit, auf Erfolge wie über 50.000 erfolgreiche Vermittlungen zurückzublicken.

Deutsche Seniorenbetreuung feiert 20-jähriges Jubiläum
Fotograf: Deutsche Seniorenbetreuung OHG

Am 13. Juli 2024 fand in Würzburg, der Gründungsstadt des Unternehmens, eine festliche Jubiläumsfeier statt, bei der Geschäftsführer Jens Meyer die bedeutende Rolle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das Vertrauen der Kunden hervorhob. Meyer betonte: „Unser 20-jähriges Jubiläum ist eine Zeit des Feierns, aber auch des Dankes. Wir sind stolz darauf, seit zwei Jahrzehnten dazu beizutragen, dass ältere Menschen ein würdevolles und erfülltes Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen können. Ohne das Vertrauen unserer Kunden und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Gegründet im Jahr 2004 von Jens Meyer, hat sich die Deutsche Seniorenbetreuung zu einer führenden Vermittlungsagentur für 24-Stunden-Pflege in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelt. Meyer erkannte den Bedarf an qualifizierter Betreuung für Senioren und schuf mit seinem Unternehmen eine der ersten Anlaufstellen für Familien, die ihre Angehörigen bestmöglich versorgt wissen möchten.

Im Laufe der Jahre hat die Deutsche Seniorenbetreuung zahlreiche Auszeichnungen und Zertifikate erhalten, die die hohe Qualität ihrer Dienstleistungen bestätigen. Das Unternehmen arbeitet eng mit anderen Akteuren im Bereich der Seniorenbetreuung zusammen, um stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu sein und seinen Kunden die bestmögliche Betreuung zu garantieren.

Die Deutsche Seniorenbetreuung blickt voller Stolz auf 20 erfolgreiche Jahre zurück und freut sich darauf, auch in Zukunft einen Beitrag dazu zu leisten, dass ältere Menschen ein würdevolles und erfülltes Leben führen können.

Die Deutsche Seniorenbetreuung ( https://www.deutsche-seniorenbetreuung.de) ist eine bundesweit tätige Vermittlungsagentur für die 24-Stunden-Pflege. Seit 2004 vermittelt das Unternehmen qualifiziertes Pflegepersonal aus Osteuropa, das sich liebevoll um die Bedürfnisse älterer Menschen kümmert. Die Deutsche Seniorenbetreuung legt dabei besonderen Wert auf persönliche und individuelle Betreuung, die den Bedürfnissen und Wünschen der Senioren gerecht wird.

Organspende – 20 Antworten auf häufige Fragen zur Widerspruchsregelung

Berlin (ots) Nachdem die bisherigen Reformen der Transplantationsgesetzgebung nicht dazu geführt haben, dass sich die Situation bei der Organtransplantation verbessert hat, gibt es sowohl seitens des Bundesrats als auch einer Gruppe von Bundestags-Abgeordneten neue Bestrebungen, auch in Deutschland die Widerspruchsregelung einzuführen. Das Bündnis ProTransplant, ein breiter Zusammenschluss von mehr als 30 Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen und namhaften Unterstützer*innen, begrüßt diese Initiativen ausdrücklich.

In Ländern mit einer Widerspruchsregelung ist die Zahl der Organspenden höher als in Deutschland. Fotograf: BündnisProTransplant

Die Mitglieder des Bündnisses nehmen jedoch auch wahr, dass die aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussion um die mögliche Einführung der WSR bei manchen Menschen von Sorgen und Ängsten geprägt ist. Das Bündnis ProTransplant nimmt diese Bedenken und Befürchtungen ernst und möchte gleichzeitig sachlich aufklären. In diesem Informationsbeitrag finden Interessierte daher 20 Antworten auf häufige Fragen zur WSR und zur Transplantationsgesetzgebung.

1. Was bedeutet die Widerspruchsregelung (WSR) eigentlich genau?

Unter einer WSR wird angenommen, dass eine Zustimmung zur Organspende besteht, wenn kein Widerspruch vorliegt. Sollte eine Person als Organspender*in infrage kommen, wird überprüft, ob ein Widerspruch in Dokumenten oder im Organspenderegister vorliegt. Darüber hinaus werden die Angehörigen befragt, ob ihnen der Wunsch der Person bekannt ist. Bei der WSR steht die Selbstbestimmung an oberster Stelle. Hat die hirntote Person zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen, können die Angehörigen keine andere Entscheidung herbeiführen. Das Ganze gilt auch umgekehrt.

2. Führt die WSR zu Zwangs-Organspenden?

Nein. Wenn Sie nach einem Hirntod keine Organe spenden möchten, können Sie jederzeit ohne Begründung widersprechen. Ein Widerspruch lässt sich in wenigen Minuten und auf mehreren Wegen erklären:

Informieren Sie ihre Angehörigen, füllen Sie einen Organspendeausweis mit der Option „Nein“ aus, schreiben Sie es in die Patientenverfügung oder tragen Sie sich in das Organspenderegister ein. Auch ein einfacher Zettel im Portemonnaie genügt.

3. Was ist, wenn ich mich mit dem Thema Organspende nicht beschäftigen möchte?

Jeder kann vorsorglich, also ohne Beschäftigung mit dem Thema, widersprechen. Oder eben nicht, wenn Sie es für eine gute Sache halten.

4. Ich will kein Organ geben, ich will kein Organ erhalten. Wie kann ich das sicherstellen?

Indem Sie widersprechen, stellen Sie sicher, dass Sie im Falle Ihres Hirntods kein*e Organspender*in werden. Die Frage, was Sie möchten, wenn Sie, Ihr*e Ehepartner*in oder Ihr Kind ein Organ benötigen sollten, können Sie in der konkreten Situation entscheiden. Eine der Schwierigkeiten bei diesem Thema besteht darin, dass man es erst begreift, wenn man selbst betroffen ist.

5. Ist eine Organentnahme ohne explizite vorherige Zustimmung eine Körperverletzung?

Nein. Eine Körperverletzung kann nur bei lebenden Menschen begangen werden. Organspender*innen sind tot. Eine Körperverletzung ist rechtlich gesehen nicht möglich.

6. Werden durch die WSR alle Menschen automatisch zu Organspendern?

Nein. Die Voraussetzung, um Organspender*in zu werden, ist der komplette Ausfall der Hirnfunktion und der dadurch eintretende Tod (siehe Frage 10). Das kommt sehr selten vor. Die Ursache ist meist ein Schlaganfall, eine Hirnblutung oder ein Unfall mit schwerer Hirnschädigung, sprich ein plötzlicher, tödlicher Unglücksfall. Der Hirntod kann nur auf einer Intensivstation festgestellt werden. So werden zum Beispiel an Unfallorten grundsätzlich keine Entscheidungen zwischen Notfallrettung und Organspende getroffen. Dazu die Fakten: Jährlich sterben in Deutschland ca. 1 Mio. Menschen. Etwas weniger als 1.000 werden zurzeit Organspender*innen, weil sie einen Hirntod erlitten und einer Organspende zugestimmt haben. Dies sind ca. 0,1% der Verstorbenen. Somit sind 99,9% der Bevölkerung von der Regelung nicht betroffen. Natürlich kann es für den Einzelnen ein Problem sein, nicht zu wissen, ob man irgendwann zu den ca. 0,1% der jährlich Versterbenden zählen wird.

7. Gehören die Organe nach dem Tod dem Staat?

Nein. Sie gehören dem Menschen, der auch darüber bestimmen kann, was mit seinen Organen passiert. Daran ändert die WSR nichts. Gegen den Willen eines Bürgers bzw. einer Bürgerin wird niemand zum Organspender bzw. zur Organspenderin. Das Einzige, was Sie tun müssen, wenn Sie keine Organe spenden wollen, ist widersprechen. Übrigens gehören die Organe auch bei einer Spende nicht dem Staat, sondern sie gehen auf eine andere Person über, nämlich den Empfänger bzw. die Empfängerin. Jedes gespendete Organ ermöglicht einem schwerstkranken Menschen ein weitgehend normales Weiterleben.

8. In welchen Ländern in Europa wird die WSR schon angewendet?

Die WSR gilt aktuell in 28 Ländern, teilweise seit Jahrzehnten. In all diesen Ländern ist die Zahl der Organspenden deutlich höher als in Deutschland. Und nicht zu vergessen: Jeden Tag werden in Deutschland Organe transplantiert, die über Eurotransplant kommen und aus Ländern stammen, in denen die WSR gilt.

9. Ist die WSR ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen?

Nein. Wer nach einem möglichen Hirntod keine Organe spenden will, muss vorher widersprechen. Das Selbstbestimmungsrecht ist weder absolut noch einzig, denn auch Wartepatient*innen haben starke Rechte, z. B. das Grundrecht auf Leben und Gesundheit (Art. 2 Abs. 2 GG). Diese Rechte müssen gegeneinander abgewogen werden. Das aus dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 1 Abs. 1 i.V.m. Art. 2 Abs. 1 GG) folgende Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen im Hinblick auf seine (postmortale) körperliche Integrität bleibt durch das Widerspruchsrecht gewahrt. Gegen seinen Willen wird niemand zum Organspender bzw. zur Organspenderin. Jeder kann sich für oder gegen die Organspende entscheiden. Niemand wird zum Objekt degradiert, instrumentalisiert, verzweckt oder verdinglicht. Jeder Mensch gehört weiterhin sich selbst. Gemäß dem Entwurf der Bundestagsabgeordneten dürfen bei Personen, die offenkundig nicht einwilligungsfähig sind, keine Organe entnommen werden. Minderjährige ab 14 Jahren dürfen eigenständig (ohne Zustimmung der Eltern widersprechen), Minderjährige ab 16 Jahren dürfen eigenständig einer Organspende zustimmen.

10. Werden Menschen für hirntot erklärt?

Nein. Niemand wird für hirntot erklärt, der Hirntod wird anhand sehr umfangreicher Spezialuntersuchungen auf Basis des sogenannten Hirntodprotokolls festgestellt, und zwar zwei Mal innerhalb von 24 Stunden von zwei ärztlichen Expert*innen (Neurolog*innen), die nicht in die Organtransplantation involviert sind. Hirntod bedeutet, dass Klein-, Groß- und Stammhirn ausfallen. Jegliche Persönlichkeit, jede Erinnerung, jedes Empfinden, jede Fähigkeit, auch, und vor allem die Fähigkeit, selbstständig zu atmen, sind unwiederbringlich verloren. Dieser Prozess ist unumkehrbar, der Patient bzw. die Patientin ist tot. Wichtig: Notfallrettung und Organspende sind völlig getrennte Dinge. Lebensrettende Maßnahmen werden selbstverständlich immer durchgeführt.

11. Werden die Bürger*innen bei der Einführung der WSR im Dunkeln gelassen?

Nein. Der Gesetzentwurf sieht eine Übergangsfrist von zwei Jahren vor. In den letzten sechs Monaten vor Einführung der WSR wird jeder Bürger bzw. jede Bürgerin ab 14 Jahren drei Mal angeschrieben und umfassend über die WSR und die individuellen Optionen informiert.

Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben gezeigt, dass 84% der Bevölkerung die Organspende positiv sehen und dass 73% im Falle ihres Hirntodes ihre Organe spenden würden. Für diese Menschen, also eine Mehrheit, ist die WSR eine Erleichterung, weil sie nichts weiter tun müssen. Bei der WSR geht es nicht darum, mehr Organspenden zu ermöglichen, indem über Menschen hinweg entschieden wird. Es geht darum, dass jeder aufgefordert ist, eine individuelle Entscheidung zu treffen.

12. Kann Schweigen in unserem Rechtssystem überhaupt Zustimmung bedeuten?

Ja. Zwei Beispiele:

a) Sie müssen innerhalb von sechs Wochen gegenüber dem Amtsgericht widersprechen, wenn Sie über eine Erbschaft informiert wurden und diese nicht annehmen wollen. Wenn Sie nicht widersprechen, erben Sie, ggf. auch Schulden.

b) Wenn Sie die gesetzliche Erbfolge nicht für eine gute Regelung halten, müssen Sie widersprechen, indem Sie ein Testament erstellen.

13. Stellt die WSR eine Übergriffigkeit des Staates dar?

Mit dem Wissen aus all den oben genannten Ländern, dass die WSR die Wartezeit auf ein Organ verkürzt, sehen wir in allererster Linie die Notwendigkeit, dass eine Regelung etabliert wird, die für alle Bürger*innen vorteilhaft ist, auch für den Fall, dass sie selbst ein Spenderorgan benötigen.

Das persönliche Risiko, ein Organ zu benötigen, übersteigt um ein Vielfaches das, potenziell ein*e Spender*in zu werden. Jährlich werden ca. 5000 Patient*innen neu auf die Warteliste aufgenommen. Dem stehen derzeit knapp 1.000 Organspender*innen gegenüber. Eine Übergriffigkeit können wir somit nicht erkennen.

14. Verstößt die WSR gegen das Grundgesetz?

Wir sehen dafür keinen Anhaltspunkt und verweisen auf die Stellungnahmen renommierter Verfassungsrechtler. So hat z. B. der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts keine Bedenken in diese Richtung, solange jeder jederzeit ohne Begründung und aufwandsarm widersprechen kann. Professor Dr. Josef Franz Lindner, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Medizinrecht und Rechtsphilosophie der Universität Augsburg stellt fest: „Eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts/Allgemeinen Persönlichkeitsrechts liegt nicht vor, da weder eine „Entscheidungs- noch eine Befassungspflicht vorliegt“, lediglich eine „Widerspruchslast“, die ein „gerechtfertigter Grundrechtseingriff“ ist.

15. Wir haben in Deutschland die Entscheidungslösung. Ist das nicht ausreichend?

Wir haben keine Lösung, wir haben eine Regelung, denn gelöst ist das Problem des Sterbens und des Leids auch in anderen Ländern nicht, aber am wenigsten in Deutschland. Wir haben auch keine Entscheidungsregelung. Es gibt keine Pflicht zur Entscheidung! Zurzeit gilt eine Zustimmungsregelung, denn vor einer Organspende muss immer die Zustimmung des potenziellen Organspenders oder der Organspenderin und/oder der Angehörigen vorliegen. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere beträgt in Deutschland ca. 10 Jahre, in Spanien nur ca. ein Jahr. Daran wird deutlich, dass die aktuelle Regelung nicht ausreicht, um die betroffenen Patient*innen medizinisch angemessen zu versorgen

16. Sterben die Wartepatient*innen, weil sie kein Organ erhalten oder weil sie einfach nur krank sind?

Diese Frage bzw. Aussage ist ethisch unzulässig. Die zivilisierte Welt hat sich darauf verständigt, kranken Menschen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Je nach Erkrankung kann ein Antibiotikum, eine Chemotherapie, ein Stent oder die Entfernung des Blinddarms die beste Therapie sein, für andere Krankheiten ist es eine Organtransplantation. Wir fragen: Was würden Sie Ihrer 12-jährigen Tochter sagen, wenn die Ärzt*innen bei ihr eine Krankheit feststellen, bei der nur eine Transplantation das Leben retten kann? Würden Sie sagen: „Kind, Du bist krank, da kann man nicht viel machen, tut mir leid“? Oder würden Sie sich für Ihre Tochter die bestmögliche Therapie wünschen, damit sie möglichst lange und gut weiterleben kann?

17. Sind Organspenden ein Riesengeschäft für die Ärzte und Krankenhäuser?

Wären Transplantationen ein Riesengeschäft für irgendjemanden, gäbe es nicht diesen eklatanten Mangel, jährlich über 1.000 Tote und das unendliche Leid der Wartepatient*innen. Ärzt*innen bekommen ein fixes Gehalt und kein Extra-Geld für eine Organspende. Allerdings ist zu beachten: Je länger zum Beispiel eine Dialysebehandlung dauert, desto kränker (und teurer für die Gesellschaft) werden die Dialysepatient*innen. Grob gerechnet ist ein Jahr Dialysebehandlung in etwa so teuer wie eine Nierentransplantation. Hier noch einmal der Hinweis, dass die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere in Deutschland ca. 10 Jahre beträgt und in Spanien ca. 1 Jahr.

18. Welche Auswirkungen hat(te) die Corona-Pandemie auf die aktuelle Diskussion?

Wir verstehen die Ängste von Menschen, die sich während der Corona-Pandemie vom Staat bevormundet fühlten. Es gab rückblickend während der Corona-Krise falsche und überzogene Entscheidungen, die bisher nicht ausreichend politisch aufgearbeitet wurden. Die Situation bei der WSR ist eine ganz andere, denn hier kann jede*r immer selbst entscheiden, ob er oder sie im Falle des Hirntods Organspender*in werden möchte oder nicht. Die Entscheidung wird respektiert und zieht keinerlei Nachteile nach sich. Auch wer widersprochen hat, bekommt im Falle des Falles eine Organspende, wenn er sie braucht und wünscht.

19. Ist die WSR die Lösung für den Organmangel in Deutschland?

Nein. Da geben wir denjenigen Recht, die an der Wirkung der WSR Zweifel äußern (s. Frage 20). Deshalb bevorzugen wir es auch, von einer Widerspruchsregelung zu sprechen, denn es würde etwas besser geregelt als bisher. Die WSR wäre ein echter Paradigmenwechsel, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Kultur der Organspende. In Schweden hat sich die Zahl der Organspenden nach Einführung der WSR nach ca. 10 Jahren verdoppelt. Wenn man den Effekt für Deutschland genau ermitteln möchte, wäre es sinnvoll, begleitend eine wissenschaftliche Studie zu initiieren.

20. Welche weiteren Maßnahmen könnten die Situation verbessern?

Es ist schon lange bekannt, dass es in Deutschland Defizite bei der Erkennung möglicher Organspender*innen in den Krankenhäusern gibt. So wurde 2023 in über 1.500 Fällen, in denen eine Organspende möglich gewesen wäre, die Frage danach nicht gestellt. Zum Vergleich: Wir haben derzeit knapp 1.000 Organspender*innen. Eine wissenschaftliche Studie von 2018 kommt zu dem Schluss, dass ca. 3.000 Organspender jährlich möglich wären. Die WSR stellt einen deutlichen Auftrag an das Gesundheitssystem dar, in jedem Einzelfall zu prüfen, ob eine Organspende möglich und gewünscht ist. Deshalb sollten begleitend zur WSR die Strukturen und Prozesse in den Krankenhäusern analog zu Spanien optimiert werden: Dort sind z. B. die Transplantationsbeauftragten Angestellte der staatlichen Transplantationsbehörde und nicht des Krankenhauses. Zusätzlich sollte auch in Deutschland – wie in vielen Ländern Europas – die Organspende nach Herz-Kreislauftod erlaubt sein. Auch dies bedeutet nicht, dass jede*r zum Organspender bzw. zur Organspenderin wird, der oder die zu Lebzeiten nicht widersprochen hat, sondern nur Patient*innen, die definitiv sterben werden und teil-hirntot sind. Diese Konstellation ist ähnlich selten wie der eigentliche Hirntod und betrifft voraussichtlich noch weniger als ca. 0,1% der Verstorbenen.

Über das Bündnis ProTransplant

Das Bündnis ProTransplant ist ein Zusammenschluss von über 30 Patientenverbänden und Selbsthilfegruppen. Sein Ziel ist es, die Gesetzgebung zur Organspende und Organtransplantation so zu verbessern, dass jeder Mensch, der ein Organ benötigt, es innerhalb einer vertretbaren und mit unseren europäischen Nachbarländern vergleichbaren Wartezeit bekommt. Wir setzen uns für die Lebenschancen organkranker Patient*innen ein.

BündnisProTransplant

http://www.berlinermedizinjournalisten.de

Desjoyaux „Pool-School“ – Ein überwältigender Erfolg: Soziales Engagement trifft auf riesige Nachfrage

Neufahrn b. Freising (ots) Die „Pool-School“ Initiative des Poolbauers Desjoyaux hat alle Erwartungen übertroffen. Die Aktion, welche in Kooperation mit der Schwimmschule Sharky und unter der Schirmherrschaft von Triathlon-Legende Jan Frodeno durchgeführt wurde, bot deutschlandweit kleinen Kindern kostenlose Seepferdchen-Kurse in den Ausstellungs-Pools des eigenen Desjoyaux-Händlernetzwerks an.

Jan Frodeno mit Kindern bei einem Desjoyaux Pool-School Seepferdchen-Kurs
Fotograf: Desjoyaux Pools

Der Poolbauer wurde von der Nachfrage schier überrannt: über 2.100 Anmeldungen gab es bei den 13 Desjoyaux-Händlern für die insgesamt 312 verfügbaren Plätze. Sämtliche Kurse waren innerhalb von 24 Stunden ausgebucht. In Berlin war der Andrang am größten: 364 Kinder wurden für die Kurse dort angemeldet.

Axel Steinbach, Geschäftsleiter von Desjoyaux Deutschland, betont das soziale Engagement hinter der Initiative: „Die ‚Pool-School‘ ist für uns als Pool-Hersteller eine echte Herzensangelegenheit. Wir wollen dazu beitragen, dass Kinder sicher im Wasser sind und gleichzeitig die Freude am Schwimmen entdecken. Der überwältigende Zuspruch zeigt uns, wie wichtig dieses Engagement ist.“

Anna-Lisa M. aus Freising, deren Kind an einem der Kurse teilnahm, äußerte sich dankbar: „Ich bin Desjoyaux unendlich dankbar für diese Möglichkeit. Mein Sohn hat nicht nur schwimmen gelernt, sondern auch Selbstvertrauen im Wasser gewonnen. Diese Initiative ist unbezahlbar für die Sicherheit unserer Kinder.“

Der Erfolg der „Pool-School“ 2024 war der Auftakt einer langen Kooperation. Desjoyaux plant, das Programm künftig fortzusetzen, mit dem ambitionierten Ziel, in den kommenden Jahren insgesamt 5.000 Kindern das Schwimmen beizubringen. „Wir haben gesehen, wie hoch der Bedarf an Kinderschwimmkursen ist. Und wir freuen uns, so vielen Kindern wie möglich zum Seepferdchen verhelfen zu können. Die enorme Resonanz bestärkt uns darin, unser Engagement weiter auszubauen. Wir werden in den nächsten Jahren noch mehr Kurse anbieten, um möglichst vielen Kindern diese lebenswichtige Fähigkeit zu vermitteln“, so Steinbach.

Weitere Informationen zur Desjoyaux Pool-School finden Sie hier: https://www.desjoyaux.de/pool-school

Bürgervertreter verlängern Tierpatenschaft und besprechen weiteres Engagement für die Salzstadt Staßfurt

Am Montag, den 29.07.2024 – 16:00 Uhr kommen die Unabhängigen Bürgervertreter von Staßfurt im Staßfurter Tiergarten zusammen, um ihre seit Jahren bestehenden Tierpatenschaften zur verlängern und auch wieder zu erweitern.

Nach einem geführten Rundgang zu den Patentieren wollen die Bürgervertreter im Tiergarten noch gemütlich mit Kind und Kegel zusammenkommen und sich austauschen. Interessierte sind eingeladen, den Termin zu begleiten.

Foto: Archiv 2022

Am gleichen Tag geht es dann am Abend bei den Bürgervertretern ab 18:30 Uhr um Inhalte der Arbeit.

Im Restaurant „Nimm mich“ in Staßfurt, Neundorfer Str. 35 b wollen die Bürgervertreter in Auswertung der Kommunalwahl über ihre Arbeit in den Ortschaftsräten, im Staßfurter Stadtrat und im Kreistag Salzlandkreis beraten. Auch außerhalb der Parlamente wollen die Unabhängigen Initiativen und Projekte neu starten. Dies soll alles zum UBvS Treffen Thema sein. Garantiert ist, dass alle eine Aufgabe, ein Projekt begleiten können. Da ist Engagement und Mitmachen gefragt – bekräftigt Ralf-P. Schmidt von der UBvS und verweist darauf, dass auch diese Treffen für Interessierte offen sind.

UBvS – Unabhängige Bürgervertretung Staßfurt
i.A. Ralf-P. Schmidt / 20.07.2024

Die Rolle der Leitstellen; Notfallrettung – Wenn die Hilfe versagt

Berlin (ots) „Notfallrettung – Wenn die Hilfe versagt“, lautet eine der Kernaussagen, dass oft fehlende Standards in deutschen Leitstellen ursächlich sind für eine qualitativ schlechtere Versorgungslage bei Herz-Kreislauf-Stillständen.

Archiv/Symbolbild Bildrechte:
Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)

Der aktive Rettungseinsatz beginnt nicht mit Eintreffen der ersten Kräfte an einer Einsatzstelle, sondern bereits am Telefon durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notruf-Leitstellen. Jene tippen nicht einfach nur Adressen ein, sondern geben wichtige Sicherheitshinweise und leiten zu lebensrettenden Maßnahmen, wie eine Herzdruckmassage, an.

Laut den Recherchen des SWR fehlt in jeder fünften Leitstelle eine strukturierte oder standardisierte Notrufabfrage, auch als SNA oder SNAP bekannt. Dahinter verbergen sich evaluierte Systeme, die mit gezielten standardisierten Fragen schwere Notfälle schnell einordnen können. Eine entsprechend gute Führbarkeit des Anrufenden wird dabei stets vorausgesetzt. Die Facharbeitsgruppe Leitstelle der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft hatte in einer Stellungnahme zur Reform der Notfall- und Akutversorgung in Deutschland bereits zu diesem Thema Stellung bezogen:

„Dabei kommt es aus unserer Sicht nicht nur darauf an, softwaregestützt standardisiert im Notrufdialog abzufragen, sondern auch zur Ersten Hilfe, speziell zur Telefonreanimation, anzuleiten. Eine softwaregestützte Notrufabfrage ist auch zwingend mit einem Qualitätsmanagementsystem zu verknüpfen“, so Helge Petersen von der AG Leitstelle der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft.

Nicht erst durch die SWR-Recherche ist deutlich geworden, dass Deutschland in puncto Qualifikation des Leitstellenpersonals und der Arbeitsweisen ein inhomogener Flickenteppich ist.

Einiges ließe sich über die Bundesgesetzgebung regeln und vereinheitlichen. Bei aller Sympathie dem Föderalismus gegenüber sind viele Entscheidungen Ländersache und die Herangehensweisen, je nach Ausrichtung der ärztlichen Leitung, könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum diesjährigen Leitstellensymposium in Bremerhaven war daher auch die Gesundheitsreform des Bundes ein zentrales Thema.

„Wir begrüßen, dass der Gesetzesentwurf zur Reform der Notfallversorgung im Bundeskabinett am 17.07.24 beschlossen wurde, bedauern allerdings, dass man auf die Expertise aus Leitstellen wenig Wert gelegt hat. Sich im Nachgang über den Flickenteppich zurecht zu echauffieren ist selbstgemachtes Leid. Das hätte man besser machen können“, so Helge Petersen weiter.

Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)

Apothekenzahl sinkt immer rasanter.

Nur noch 17.288 Apotheken in Deutschland

Berlin (ots) Im ersten Halbjahr 2024 ist die Zahl der Apotheken in Deutschland um 283 auf den neuen Tiefstand von 17.288 gesunken. Das entspricht einem Rückgang um 1,6 Prozent seit dem Jahreswechsel. Sowohl die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken ist zurückgegangen (minus 234) als auch die Zahl der Filialen (minus 49).

Die Apothekendichte beläuft sich bundesweit auf nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – ein Wert, der weit unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt (32). Fotograf: ABDA

Gegenüber den ersten sechs Monaten der Vorjahre hat sich der Rückgang der Apothekenzahl außerdem erneut beschleunigt: Im ersten Halbjahr 2023 waren es 238 Apotheken weniger, im ersten Halbjahr 2022 sogar nur 205 Betriebsstätten weniger. Die Apothekendichte beläuft sich bundesweit auf nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – ein Wert, der weit unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt (32). Von dieser dramatischen Entwicklung sind nicht nur Menschen in ländlichen Regionen betroffen: In Berlin liegt die Apothekendichte mit 19 beispielsweise deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die aktuellen Zahlen hat die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis von Meldungen aus den Landesapothekerkammern berechnet.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagt: „Seit Jahren warnen wir die Politik vor den Folgen der sinkenden Apothekenzahlen für die Bevölkerung. Doch anstatt das System endlich zu stabilisieren, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Apothekenreform nun auch noch das bewährte System der Arzneimittelversorgung über die inhabergeführten Apotheken aushöhlen und Leistungen für die Bevölkerung kürzen. Das können wir nicht zulassen und müssen uns dagegen wehren. Unsere Patientinnen und Patienten brauchen vollversorgende Apotheken mit Apothekerinnen und Apothekern, die vor Ort die Verantwortung tragen – und keine Lauterbachschen Scheinapotheken, in denen es künftig keine sichere Versorgung, keine Betäubungsmittel, keine Rezepturen und keine Impfungen mehr gibt.“

Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), sagt: „Mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung brauchen die Menschen die pharmazeutische Expertise der Apothekerinnen und Apotheker noch viel mehr. Die vom Minister geplanten, gesetzlich vorgegebenen Qualitätseinbußen werden nur zu weiteren Schließungen und zu einer Automatisierung der Versorgung führen. Aus Sicht unseres Heilberufes entstehen durch die aktuellen Pläne der Bundesregierung Gefahren für die Patientensicherheit, weil damit eine grundlegend veränderte, qualitativ niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln etabliert wird. Hinzu kommt, dass die Arbeitsplätze von rund 40.000 Apothekerinnen und Apothekern bedroht sind, wenn in den Scheinapotheken des Ministers keine Apothekerinnen und Apotheker mehr arbeiten müssen.“

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sagt: „Immer mehr Apotheken machen dicht, weil ihnen eine wirtschaftliche Perspektive fehlt. Für den pharmazeutischen Nachwuchs wird eine Apothekengründung immer unattraktiver – im ersten Halbjahr dieses Jahres hat es lediglich 24 neu gegründete Apotheken gegeben. Das ist dramatisch! Das Apothekenhonorar wurde zuletzt 2013 um 3 Prozent erhöht, seitdem ist die Inflation um knapp 30 Prozent und die Kosten der Apothekenbetriebe um rund 60 Prozent gestiegen. Wir können unseren Angestellten schon jetzt nur noch Löhne zahlen, die mit anderen Gehältern aus der Gesundheitsbranche nicht mehr mithalten können. Wir müssen unseren rund 160.000 Angestellten und unserem Nachwuchs endlich eine Perspektive geben – dazu muss das Apothekenhonorar schnell erhöht und an die Inflation angepasst werden!“

Mehr Informationen auf www.abda.de

Magdeburg – „Das unerschrockene Wort“: Bis zum 31. Juli Vorschläge einreichen.

Preis der Lutherstädte wird 2025 in Augsburg vergeben Bürgerschaft ist gefragt

Die Magdeburger Bevölkerung kann in diesem Jahr wieder mitbestimmen, wer 2025 mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ in Augsburg geehrt werden soll. Mit der Auszeichnung werden Personen gewürdigt, die – wie seinerzeit der Reformator Martin Luther – die Zivilcourage zeigen und sich in einer besonderen Situation, aber auch beispielhaft über einen längeren Zeitraum hinweg, mit Wort, Tat und Mut gegen Widerstände für die Gesellschaft einsetzen.

„Fast täglich werden wir in den Medien mit Grenzüberschreitungen des Sagbaren konfrontiert. Deshalb ist es besonders wichtig, jenen Menschen zuzuhören, die populistischen Äußerungen entgegenhalten und für unsere gesellschaftlichen ‚roten Linien‘ einstehen. Der Preis der Lutherstädte würdigt jene Persönlichkeiten“, stellt Oberbürgermeisterin Simone Borris die Bedeutung der Auszeichnung heraus. „Wir tragen gemeinsam die Verantwortung für eine respektvolle und inhaltsorientierte Debattenkultur. Daher möchte ich alle Magdeburgerinnen und Magdeburger herzlich einladen, ihre sprechenden Vorbilder für den Preis zu nominieren.“

Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises sind die 16 Lutherstädte Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.

Alle Bürgerinnen und Bürger können einen Vorschlag für mögliche Preisträgerinnen und Preisträger mit den entsprechenden Begründungen unter dem Kennwort „Das unerschrockene Wort“ bis zum 31. Juli 2024 bei der Stadtverwaltung einreichen. Folgende Möglichkeiten stehen dabei zur Auswahl:

Per Beteiligungsportal:

www.magdeburg.de/DasUnerschrockeneWort          

Per Post:

Landeshauptstadt Magdeburg

– Die Oberbürgermeisterin –

39090 Magdeburg

Stichwort: BOB Protokoll & Städtepartnerschaften / Das unerschrockene Wort

Per E-Mail:

Annica.Hilger@ob.magdeburg.de

Persönlich:

  1. Altes Rathaus, Alter Markt 6, 39104 Magdeburg
  2. Zentralbibliothek / Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, 39104 Magdeburg
  3. Stadtteilbibliotheken

     – Florapark, Olvenstedter Graseweg, 3739128 Magdeburg

     – Sudenburg, Halberstädter Straße 55, 39112 Magdeburg

     – Reform, Kosmos-Promenade 6, 39118 Magdeburg

  1. Familieninformationsbüro, Krügerbrücke 2, Ecke Ulrichplatz, 39104 Magdeburg
  2. Technikmuseum, Dodendorfer Str. 65, 39112 Magdeburg ·
  3. Dommuseum, Domplatz 15, 39104 Magdeburg ·
  4. Kunstmuseum, Regierungsstr. 4, 39104 Magdeburg
  5. Naturkundemuseum, Otto-von-Guericke-Str. 68-73, 39104 Magdeburg
  6. Bürgerbüro Mitte, Leiterstr. 2a, 39104 Magdeburg
  7. Führerscheinstelle, Tessenowstr. 15, 39114 Magdeburg
  8. Georg Philipp Telemann Konservatorium, Breiter Weg 110, 39104 Magdeburg
  9. Städtische Volkshochschule Magdeburg, Leibnizstraße 23, 39104 Magdeburg

Aus den eingegangenen Vorschlägen nominiert der Verwaltungsausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg die Kandidatin oder den Kandidaten. Alle Vorschläge werden vertraulich behandelt. Auch die vom Verwaltungsausschuss nominierte Persönlichkeit wird nicht veröffentlicht.

Hintergrundinformationen zum Preis „Das unerschrockene Wort“

Der Preis wird alle zwei Jahre im Rahmen eines Festaktes in einer der Stifterstädte verliehen. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, der neben den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern der Stifterstädte auch sechs Vertretende des öffentlichen Lebens angehören. Die Bürgerinnen und Bürger der stiftenden Lutherstädte können auch Vorschläge für die Preisvergabe unterbreiten.

YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“ Magazin verboten

DENIZ YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“ Magazin verboten.

YÜCEL: „Zutiefst beunruhigend! Auch „Compact“ ist durch das Pressegesetz geschützt“

Nach dem Verbot der «Compact»-Zeitschrift durch das Bundesinnenministerium stoppt der Pressegroßhandel die Belieferung von Supermärkten und Tankstellen. Der Gesamtverband Pressegroßhandel teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, der Pressegroßhandel werde den Titel «Compact» sowie die Ableger «Compact Edition», «Compact Geschichte» und «Compact Magazin Spezial» unverzüglich im gesamten Presse-Einzelhandel zur Remission – also zur Rückgabe – aufrufen. «Solange das Vertriebsverbot gilt, wird keine neue Ausgabe geliefert.»  Beliefert worden seien unterschiedliche Kunden im Einzelhandel. Der Verband führte Fachhändler, Tankstellen und Supermärkte als Beispiele auf. Zugleich hieß es, der Bahnhofsbuchhandel sei ein gesonderter Vertriebskanal. Das Verbot war am Dienstag bekanntgeworden. Das vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte «Compact»-Magazin darf nicht mehr erscheinen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verbot das Medienunternehmen sowie die Conspect Film GmbH. Es gab Durchsuchungen. Die Plattform Youtube sperrte daraufhin zwei Kanäle, die mit der Compact-Magazin GmbH zu tun haben, wie das US-Unternehmen auf dpa-Anfrage mitteilte. Suchte man nach Compact-TV-Inhalten auf der Video-Plattform, hieß es dort, dass der Kanal, der Hunderttausende Abonnenten hat, nicht verfügbar sei. Auch die Webseite von «Compact» war nicht mehr erreichbar. Zudem teilte die Online-Handelsplattform Ebay auf dpa-Anfrage mit, alle entsprechenden Artikel von der Plattform genommen zu haben. «Das Magazin ist jetzt illegal und darf daher bei Ebay natürlich auch nicht mehr angeboten werden.» Faeser begründet das Verbot damit, dass «Compact» ein «zentrales Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene» sei. Sie sagt: «Dieses Magazin hetzt auf unsägliche Weise gegen Jüdinnen und Juden, gegen Menschen mit Migrationsgeschichte und gegen unsere parlamentarische Demokratie.» Das Verbot zeige, «dass wir auch gegen die geistigen Brandstifter vorgehen, die ein Klima von Hass und Gewalt gegenüber Geflüchteten und Migranten schüren und unseren demokratischen Staat überwinden wollen».  «Compact»-Chefredakteur Jürgen Elsässer sprach hingegen von einem ungeheuerlichen Eingriff in die Pressefreiheit und sagte vor Reportern: «Was wir heute in der BRD haben, ist ein undemokratisches Regime, wie es das SED-Regime war.» #compact#yücel#magazin#weltnachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel    / weltvideotv   WELT DOKU Channel    / weltdoku   WELT Podcast Channel    / weltpodcast   WELT Netzreporter Channel    / dienetzreporter   Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg

SoVD-Inklusionslauf 2024: Jetzt anmelden zum inklusiven Laufevent des Jahres

Berlin (ots) Am 12. Oktober treffen sich Sportbegeisterte mit und ohne Beeinträchtigungen zum jährlichen Inklusionslauf des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Berlin. Motto des diesjährigen Laufes sind „nicht-sichtbare Beeinträchtigungen“, die gesellschaftlich oft vergessen werden und auf die wir in diesem Jahr aufmerksam machen wollen. Schirmherrin ist die Paralympics-Siegerin im Kugelstoßen von 2016, Franziska Liebhardt. Für den Lauf kann man sich ab sofort anmelden.

Inklusionslauf 2023 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin.
Bildrechte: Sozialverband Deutschland (SoVD) Fotograf: Denny Brückner

Auch SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier wird wieder an den Start gehen: „Es ist wirklich bewegend zu sehen, wie der Lauf jedes Jahr Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt und neue Freundschaften entstehen lässt. Und das Schönste ist: Es geht nicht ums Gewinnen, sondern darum, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen, sich gegenseitig zu unterstützen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Ich freue mich riesig darauf, auch dieses Jahr wieder mit dabei zu sein!“

Der SoVD-Inklusionslauf beginnt am Samstag, dem 12. Oktober um 10 Uhr auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Sechs Wettbewerbe stehen zur Auswahl: Der Bambini-Lauf (300 Meter), der Staffellauf (4 x 400 Meter) sowie Läufe über 1 Kilometer, 2,5 Kilometer, 5 Kilometer und 10 Kilometer. Dazu gibt es ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Der Start- und Zielpunkt der Wettbewerbe liegt in der Nähe des Parkeingangs Tempelhofer Damm am S- und U-Bahnhof Tempelhof. Teilnehmen können alle Interessierten, sei es laufend, gehend, walkend, skatend oder mit dem Rollstuhl.

Homepage: www.sovd.de

Bundessieg „bunt statt blau“: Schülerin aus Niedersachsen gewinnt DAK-Wettbewerb gegen das Rauschtrinken

Hamburg (ots) Die Bundessiegerin 2024 von „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ kommt aus Niedersachsen: Gita Maali aus Leer gewinnt den bundesweiten DAK-Plakatwettbewerb. Rund 6.000 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Jahr an der Präventionskampagne der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt.

bsb2024_1. Bundessiegerin und 1. Landessiegerin Niedersachsen,
Gita Maali, Leer Bildrechte: DAK-Gesundheit
Fotograf: Manfred Wigger

Bereits zum 15. Mal suchte die Kasse die besten Plakate gegen das Rauschtrinken. Bundesschirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Die Preise wurden heute feierlich im Bundesgesundheitsministerium in Berlin verliehen.

Foto: Veranstalter

Seit dem Start von „bunt statt blau“ 2010 haben insgesamt rund 136.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren kreative Plakate gegen Alkoholexzesse gestaltet. Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit der Präventionskampagne. „Das Plakat der Bundessiegerin setzt auf starke Kontraste und überzeugt durch künstlerische Perspektivwechsel. Auf der einen Seite sind Lebenslust und Freude, auf der anderen Verzweiflung und Angst. Die Hauptfigur ist gefesselt und hängt buchstäblich an leeren Flaschen. Die Botschaft von ‚bunt statt blau‘ wird so eindrucksvoll in Szene gesetzt“, lobt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit das Plakat der Bundessiegerin Gita Maali. Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert und Prof. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), wählte Storm in der Bundesjury die ersten Plätze aus.

„Mit bunten und wirklich kreativen Plakat- und Collage-Ideen bekennen hier viele Kinder und Jugendliche deutlich Farbe gegen Rauschtrinken“, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. „Was die jungen Menschen aufs Papier bringen, welche Gedanken sie sich zum Umgang – und auch falsch verstandenem Umgang mit Alkohol machen, begeistert mich immer wieder aufs Neue. Bei ‚bunt statt blau‘ werden junge Künstlerinnen und Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschafterinnen und Botschaftern gegen das Rauschtrinken und für einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper. Das macht diese Präventionskampagne so besonders. Dafür bin ich wirklich auch gern einmal mehr der bundesweite Schirmherr. Ich gratuliere der Siegerin von Herzen und auch allen anderen Preisträgerinnen und Preisträgern.“

Mit dem Bundessieg kann sich die Gita Maali über den Hauptpreis von 500 Euro freuen. „Die Person auf meinem Plakat ist alleine in einem dunklen Raum und wird von den Ketten gehalten, weil sie vom Alkohol festgehalten wird. Sie denkt, Alkoholkonsum sei die einzige Lösung“, beschreibt die 16-Jährige ihre Plakatidee. „Ich finde es wichtig zu zeigen, was für einen negativen Einfluss Alkohol auf die Psyche von Menschen haben kann und wie schwierig es ist, davon wieder wegzukommen. Übermäßiger Alkoholkonsum ist nie die Lösung für irgendein Problem, wenn überhaupt, schafft er Probleme.“ Hessen gewinnt in diesem Jahr Silber: Die 16-jährige Paulina Abresch aus Eschhofen holt sich Platz zwei. Bronze geht nach Brandenburg: Hier überzeugte die 17-jährige Maria Swiridow aus Rathenow die Bundesjury. Der Sonderpreis in der Kategorie „Junge Talente“ geht an Alea Kubani, 13 Jahre, aus Regensburg in Bayern. Beim Sonderpreis „Instagram“ liegt Rheinland-Pfalz vorne: Hier gestaltete Felix Emmerich das beste Plakatmotiv.

„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“: Unter diesem Motto suchte die DAK-Gesundheit 2024 bereits im 15. Jahr die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken. Auch im Jubiläumsjahr wurden zunächst in den Bundesländern Landessiegerinnen und Landessieger gekürt. Aus diesen Bildern wählte die Bundesjury die besten Plakate aus.

Studien des IFT-Nord belegen, dass die Plakate Gleichaltriger bei Schülerinnen und Schülern nachhaltiger wirken als konventionelle Warnhinweise. In den Jahren 2013, 2014, 2017 und 2024 führte das IFT-Nord wissenschaftliche Begleitstudien zum Plakatwettbewerb durch. Die aktuelle Studie aus 2024 zeigt, dass Jugendliche, die an „bunt statt blau“ teilgenommen haben, eine geringere Affinität zum Rauschtrinken haben als Schülerinnen und Schüler in Vergleichsgruppen. So lag der Anteil der Jugendlichen, die dem Rauschtrinken nach eigenen Angaben zugeneigt sind, bei „bunt statt blau“-Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Schuljahr 2022/2023 bei 16 Prozent. Bei Jugendlichen ohne „bunt statt blau“-Teilnahme war der Anteil fünf Prozent höher. Die Trendanalyse basiert auf den Daten des DAK-Präventionsradars, einer jährlich durchgeführten Befragung von Schülerinnen und Schülern. „Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Alkoholprävention in der Schule dann wirksam sein kann, wenn sie langfristig angelegt ist“, sagt Prof. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord. „‚Bunt statt blau‘ sollte regelmäßig als Teil der Präventionsbemühungen der Schulen angeboten werden.“

Aktuelle Zahlen des DAK-Kinder- und Jugendreports zeigen, dass 2023 erneut weniger Jugendliche aufgrund missbräuchlichen Alkoholkonsums in Kliniken behandelt werden mussten. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen 2023 in der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen um 26 Prozent Hochgerechnet mussten 2023 deutschlandweit rund 6.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Krankenhäusern versorgt werden. Seit der Corona-Pandemie gingen die Zahlen stetig zurück. 2019 waren es noch rund 13.500 junge Patientinnen und Patienten.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert sagt ganz klar: „Jeder junge Mensch, der mit einer Alkoholvergiftung in einer Klinik landet, ist einer zu viel. Darum brauchen wir weiterhin gute, passgenaue und vor allem frühzeitige Aufklärung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Sport- und Freizeitangeboten wie Vereinen und anderen Jugendorten. Kinder und Jugendliche sollen gar nicht zu Alkohol oder anderen Drogen greifen.“

„Der Rückgang der Klinikeinweisungen im Bereich Alkoholmissbrauch ist ein positives Signal. Er zeigt, wie kraftvoll Präventionsinitiativen wie ‚bunt statt blau‘ wirken können. Bereits seit 15 Jahren sind wir im Bereich Alkoholprävention aktiv. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Denn noch immer trinken viele Jugendliche, bis die Ärztin oder der Arzt kommt“, so Storm. „‚Bunt statt blau‘ ermutigt Schülerinnen und Schüler dazu, ihren Umgang mit Alkohol zu hinterfragen. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine Kommunikation auf Augenhöhe. Das macht ‚bunt statt blau‘ so besonders.“

Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“ des IFT-Nord, mit der die DAK-Gesundheit auch Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Mit passgenauen Unterrichtsmaterialien wird das Thema Alkoholmissbrauch von Lehrerinnen und Lehrern aufgegriffen, bevor die Gestaltung der Plakate beginnt.

Weitere Informationen: dak.de/buntstattblau

Forschung kostet Geld, Untätigkeit kostet Kinderleben

Gemeinsam gegen Kinderkrebs – 14. September 2024 Berlin

Berlin (ots) „Kinderkrebs ist kein Smalltalk-Thema und doch müssen wir darüber reden, aufklären und Bewusstsein in der Öffentlichkeit schaffen. Denn was die wenigsten wissen: Krebs ist die häufigste krankheitsbedingte und zweithäufigste Todesursache überhaupt bei Kindern. Jedes 5. an Krebs erkrankte Kind stirbt innerhalb von 5 Jahren nach der Diagnose und 80 % der Überlebenden haben im Alter von 45 Jahren schwerwiegende Behinderungen oder lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme, zum Teil auf Grund der Therapien“, sagt Antje Albert, Vorsitzende und Mitgründerin des Vereins „BEN hilft! – Stark machen gegen DIPG e.V.“

Fotos von an Krebs erkrankten und verstorbenen Kindern auf der Wiese des Reichstagsgebäudes in Berlin 2023
Bildrechte: BEN hilft! e.V. Fotograf: Andrew Grauman

Antje Albert weiß, wovon sie redet. Bei ihrem Sohn Ben wurde im April 2018 das diffus intrinsische Ponsgliom (kurz DIPG) diagnostiziert, ein sehr seltener kindlicher Hirntumor im Hirnstamm, unheilbar und tödlich. 17 Monate später starb Ben, im Alter von 4 Jahren, in den Armen seiner Mutter. In diesen 17 Monaten musste die Familie auf schmerzliche Weise realisieren, dass wir heute zwar zum Mond fliegen, aber nicht diesen Krebs heilen können, weil es über 60 Jahre keine Forschung daran gab. Überhaupt ist die Forschung an Kinderkrebs ein extrem unterfinanziertes und für die Pharmaindustrie nicht lukratives Gebiet. Unzählige Missstände in der Gesundheitsversorgung musste die Familie erfahren und fühlte sich mehr als einmal völlig allein gelassen.

Aus diesem Grund beschloss Antje Albert Ende 2019, ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit anderen betroffenen Familien zu teilen und die Forschung an kindlichen Hirntumoren zu unterstützen. Zunächst als private Initiative, seit 2022 als gemeinnütziger Verein.

Neben der Vereinsgründung wurde auch die Aktion „Gemeinsam gegen Kinderkrebs“ ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über die Realität von Kinderkrebs aufzuklären und Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit der Forschung, Behandlung und Unterstützung von Kindern, die von Krebs betroffen sind, zu schaffen. Diese Aktion findet seit 2022 einmal jährlich im September, dem Bewusstseinsmonat für Kinderkrebs, auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude in Berlin statt.

Neben der Aufklärung über Kinderkrebs stehen vor allem die betroffenen Kinder selbst und ihre Familien im Mittelpunkt dieser Aktion. Gemeinsam mit betroffenen Familien stellt der Verein Fotos von an Krebs erkrankten oder bereits verstorbenen Kindern auf der Wiese auf. „Wir möchten Kinderkrebs ein Gesicht geben und die Stimme für die erheben, die es selbst nicht können. Diese Kinder haben so viel mehr verdient, als eine Fallzahl in einer Statistik zu sein“, sagt Antje Albert. Auch Bens Foto steht zwischen unzähligen weiteren Fotos auf der Wiese. Vor vielen Fotos sitzen Angehörige und gedenken ihrer verstorbenen Kinder. Der Austausch zwischen den betroffenen Familien ist für alle Anwesenden ein wichtiger Teil der Verarbeitung. Spüren, dass man mit seinem Schicksal nicht allein ist und Gespräche auf Augenhöhe führen – all das ist hier möglich.

Kinderkrebs sollte ein wichtiges Thema für die gesamte Gesellschaft sein – nicht nur für Betroffene und ihre Familien. Es ist wichtig, Bewusstsein zu schaffen und Wissen zu verbreiten, denn nur gemeinsam kann eine Veränderung bewirkt werden. Und hier ist auch die Politik gefragt. Der Verein möchte weder anklagen noch Vorwürfe in Richtung derer senden, die es in der Hand haben, entscheidende Veränderungen voranzubringen. Die Vereinsmitglieder möchten in den Diskurs gehen und als unmittelbar Betroffene aufzeigen, wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Unterstützung erhält der Verein durch weitere gemeinnützige Organisationen, die alle auf unterschiedliche Art und Weise dazu beitragen, das Leben betroffener Familien zu erleichtern. Ob Wunscherfüller, Mutmacher oder Begleiter auf dem letzten Weg: Außenstehende und Betroffene haben die Möglichkeit sich zu informieren und mehr über diese wichtige Arbeit zu erfahren.

Ganz besondere Unterstützung wird dem Verein in diesem Jahr 2024 zuteil. Radsportler aus ganz Deutschland machen sich, zum Teil bereits eine Woche vor der Aktion vor dem Reichstag, auf den Weg nach Berlin. Unterwegs machen sie auf Kinderkrebs und die Aktion „Gemeinsam gegen Kinderkrebs“ aufmerksam. Die Hauptroute, mit einer Strecke von ca. 850 km führt von Endingen am Kaiserstuhl bis nach Berlin. Diese Route wird von Manuel Zimmerer bestritten. Seine Tochter Emilia verstarb 2022 an einem Neuroblastom. Auch er und seine Frau Celina haben nach dem Tod ihrer Tochter einen Verein gegründet, um betroffene Familien zu unterstützen.

Manuel Zimmerers Tour führt ihn in 7 Etappen nach Berlin ans Brandenburger Tor, dem Treffpunkt für alle Radfahrer. Bei jedem Etappenstopp sind betroffene Familien, die selbst nicht nach Berlin kommen können, dazu aufgerufen, Fotos ihrer Kinder zu überreichen, welche dann am 14.09.2024 in Berlin aufgestellt werden.

Die Tour startet am Samstag, den 7. September 2024, um 9.00 Uhr. Die Route sieht wie folgt aus:

07.9.24 > 1. Etappe Endingen a. K. – Karlsruhe (140 km)

08.9.24 > 2. Etappe Karlsruhe – Darmstadt (118 km)

09.9.24 > 3. Etappe Darmstadt- Fulda (141 km)

10.9.24 > Off – Day

11.9.24 > 4. Etappe Fulda – Bad Langensalza (126 km)

12.9.24 > 5. Etappe Bad Langensalza – Bitterfeld-Wolfen (134 km)

13.9.24 > 6. Etappe Bitterfeld-Wolfen – Beelitz (128 km)

14.9.24 > 7. Etappe Beelitz – Berlin (Brandenburger Tor) ( 50 km)

14.9.24 > für alle 13.45 Uhr Treffpunkt Brandenburger Tor

14.9.24 > 14.00 Uhr gemeinsame Weiterfahrt zum Reichstag

Die Fotos können jeweils am Etappenstart von 8.00 – 9.00 Uhr vor den jeweiligen Rathäusern an Manuel Zimmerer übergeben werden.

Wer sich dieser oder einer anderen Tour anschließen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Informationen über die Touren erhält man in der Community https://chat.whatsapp.com/Gd715LYU4fT8OmMpalXq6n

Betroffene Familien und Interessierte sind ebenfalls herzlich eingeladen, am 14. September ab 14.00 Uhr gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Für betroffene Familien findet ab 19.30 Uhr ein Get-Together im Restaurant Nolle statt. Hierfür wird um verbindliche Anmeldung bis 30. August 2024 unter info@benhilft.de gebeten.

BEN hilft! Stark machen gegen DIPG e.V.

http://www.benhilft.de

Tag der Weltbevölkerung am 11. Juli

Stärkung von Frauenrechten wichtiger als Reglementierung der Geburtenrate

München (ots) Zum Tag der Weltbevölkerung fordern die SOS-Kinderdörfer, anstatt den Fokus auf die Reglementierung der Geburtenrate zu legen, die Selbstbestimmungsrechte von Frauen zu fördern. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer, sagt: „Weltweit zeigt sich: Wenn Frauen die nötige Unterstützung bekommen und selbst über ihr Leben entscheiden können, sinkt die Zahl von Kinderehen, Teenager-Schwangerschaften sowie die Zahl der Geburten. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Mädchen und Frauen müssen Zugang zu Bildung bekommen.“

Zum Tag der Weltbevölkerung fordern die SOS-Kinderdörfer, anstatt den Fokus auf die Reglementierung der Geburtenrate zu legen, die Selbstbestimmungsrechte von Frauen zu fördern. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer, sagt: „Weltweit zeigt sich: Wenn Frauen die nötige Unterstützung bekommen und selbst über ihr Leben entscheiden können, sinkt die Zahl von Kinderehen, Teenager-Schwangerschaften sowie die Zahl der Geburten. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Mädchen und Frauen müssen Zugang zu Bildung bekommen.“
Fotograf: Lydia Mantler, Indien

Gemäß Zahlen der UN hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren verdoppelt. Aktuell leben über acht Milliarden Menschen auf der Erde. Laut Prognosen soll die Zahl bis zum Ende des Jahrhunderts auf elf Milliarden anwachsen. Das größte Bevölkerungswachstum herrscht zumeist dort, wo ohnehin viele Menschen von Armut und Ressourcenknappheit betroffen sind. So gehören Bangladesch und Indien, beides Länder mit hoher Armutsquote, zu den zehn bevölkerungsreichsten Staaten. Das starke Bevölkerungswachstum potenziert die Not der Menschen in Ländern des globalen Südens. Die fehlende Autonomie von Frauen ist neben weiteren Faktoren ein wesentlicher Grund. Frauen können oft nicht frei entscheiden, ob, wann und mit wem sie eine Familie gründen.

Zu den Ursachen gehören unter anderem unzureichende Gesetze. Etwa eine Milliarde Frauen ist nicht durch die Gesetzgebung vor sexueller Gewalt im häuslichen Umfeld geschützt. Ihre Entscheidungsfreiheit hinsichtlich Schwangerschaften oder auch eines legalen Schwangerschaftsabbruchs schränkt dies erheblich ein.

Dazu komme, dass rund 257 Millionen Frauen infolge ungenügender Sexualaufklärung, gynäkologischer Beratung und fehlendem Zugang einen ungedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln haben. Auch religiöse Vorbehalte, ein Verhütungsverbot durch den Partner oder die Angst vor Nebenwirkungen spielen eine Rolle.

Infolgedessen kommt es auch heute noch zu einer großen Zahl von Teenagerschwangerschaften und Kinderehen. Jedes dritte Mädchen wird in Ländern des globalen Südens vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, die Zahl der Geburten von Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren liegt bei 13 Millionen.

Die Mutterschaft hat für Mädchen und Frauen meist den Abbruch ihrer Schul- oder Berufsausbildung oder beruflichen Tätigkeit zur Folge. Das steigert ihre ökonomische Abhängigkeit von Partner und Institutionen. Breyer sagt: „Es zeigt sich immer wieder: Wenn Mädchen und Frauen zu ihren Rechten kommen, wird dieser fatale Kreislauf unterbrochen.“

So helfen die SOS-Kinderdörfer weltweit:

Die SOS-Kinderdörfer fördern die Bildung und Chancengleichheit von Mädchen und Frauen in zahlreichen Ländern. Bildung verbessert das Wissen und die Handlungsfähigkeit von Frauen, inklusive ihrer körperlichen Selbstbestimmung.

  • Die SOS-Kinderdörfer bieten Mädchen ohne elterliche Betreuung ein sicheres Zuhause, das sie vor Missbrauch und Kinderehe schützt.
  • In den Schulen der SOS-Kinderdörfer und Berufsbildungszentren erhalten Mädchen Zugang zu Bildung.
  • In Projekten wie dem „Girls-Club“ in Bangladesch fördern die SOS-Kinderdörfer Frauenrechte.
  • In den Programmen und Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer erfolgt eine altersgerechte Sexualaufklärung, zudem gibt es Beratungsangebote etwa zur Empfängnisverhütung oder zur Monatshygiene.
  • In den medizinischen Zentren der SOS-Kinderdörfer erhalten Frauen und Mädchen kostenlos ärztliche Hilfe.

„Hungriger Wolf“ ein fliegender Gelber Engel

München (ots)

  • Neuer Luftrettungsstandort in Schleswig-Holstein offiziell eröffnet
  • Feierliche Inbetriebnahme des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 67“
  • Vollausgestattete Interimsstation für schnelle notfallmedizinische Hilfe von oben
  • Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken: Luftrettung deutlich gestärkt
Freuen sich auf Schleswig-Holstein: „Christoph 67“ und die Crew sind startbereit (von links): Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, TC HEMS Jascha Mahro, Landrat Claudius Teske aus dem Kreis Steinburg, Stationsleiter und Pilot Sascha Richter, Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung und Notarzt Dr. Andreas Otto.

(ADAC Luftrettung gGmbH) Der „Hungrige Wolf“ ist jetzt ein bisschen gelb: Die gemeinnützige ADAC Luftrettung hat den neu in Schleswig-Holstein geschaffenen Luftrettungsstandort am heutigen Montag offiziell eröffnet. Die feierliche Inbetriebnahme des ADAC Rettungshubschraubers mit dem Funkrufnamen „Christoph 67“ fand im Beisein von Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken am Flugplatz in Hohenlockstedt bei Itzehoe statt. Von dort aus startet der fliegende Gelbe Engel ab sofort Rettungseinsätze aus der Luft und stellt so die medizinische Notfallversorgung der Bevölkerung in der Region sicher. Zum Einsatz kommt mit einer Maschine des Typs H145 einer der modernsten Rettungshubschrauber. Der Helikopter kann im sogenannten Dual-Use-Betrieb sowohl für Rettungseinsätze als auch als fliegende Intensivstation für Patiententransporte von Klinik zu Klinik genutzt werden.

Erster Einsatz für „Christoph 67“: Kurz nach der offiziellen Einweihung des neuen Luftrettungsstandortes bei Itzehoe wurde der neue ADAC Rettungshubschrauber erstmals alarmiert.

„Die Luftrettung ermöglicht eine schnelle und zielgerichtete Hilfe, die in vielen Fällen einen Beitrag leistet, Leben zu retten. Sie ergänzt den bodengebundenen Rettungsdienst und trägt dazu bei, dass auch in schwer zugänglichen Gebieten eine hochwertige medizinische Versorgung gewährleistet ist. Gerade in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein ist die Luftrettung wichtig. Somit ist es eine gute Entscheidung, dass der Flugplatz „Hungriger Wolf“ neuer Standort der Luftrettung geworden ist. Er ergänzt die bestehenden Luftrettungsstationen in Niebüll und Rendsburg sowie in Siblin und sorgt für eine flächendeckendere luftrettungsdienstliche Versorgung. Ich freue mich auch, dass die neue Zentrale Disposition der Luftrettung in Kiel heute ihren Dienst aufnimmt. Sie wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, die Einsätze der Rettungshubschrauber effizient zu koordinieren und somit eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen sicherzustellen,“ sagte Gesundheitsministerin von der Decken vor rund 100 Partnern und Unterstützern, darunter aus dem Kreis Steinburg Landrat Claudius Teske sowie Hohenlockstedts Bürgermeister Wolfgang Wein.

Gestartet wird bis zur Fertigstellung eines hochmodernen Neubaus von einer vollausgestatteten Interimsstation. Sie besteht aus Mobilcontainern für Medizin und Technik, Büro-, Ruhe- und Sozialräumen sowie zwei Zelthangaranlagen – für „Christoph 67“ sowie eine Ersatzmaschine für die ADAC Luftrettungsstationen des Nordens. Einsatzbereit ist der neue ADAC Rettungshubschrauber täglich von Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang. Optional kann er, sollte es in der Zukunft dafür einen Bedarf geben, zum Beispiel auch für Einsätze in der Dunkelheit ausgestattet werden.

Mit dem „Hungrigen Wolf“ betreibt die ADAC Luftrettung zum ersten Mal auch eine Station in Schleswig-Holstein – die 38. der gemeinnützigen Organisation. „Die Menschen können sich in Notsituationen auf unsere Einsatzbereitschaft verlassen. Wir sind da“, versicherte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH. „Qualität, Leistungsfähigkeit und Sicherheit stehen bei uns auch in Schleswig-Holstein an oberster Stelle“, erklärte er bei der Einweihung und lobte den mit 20 Jahren vergleichsweise langen Vergabezeitraum für den Betrieb der Station. Dies gebe allen Beteiligten Stabilität und Planungssicherheit, allen voran den Crews und ihren Familien.

Für die optimale notfallmedizinische Versorgung der Patienten steht am Standort „Hungriger Wolf“ eine sehr erfahrene und hochprofessionelle Crew zur Verfügung. Die Piloten und die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter (TC HEMS) kommen von der ADAC Luftrettung, die Notärztinnen und Notärzte stellt im Rahmen einer Kooperation das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Letztere wurden in den vergangenen Wochen im medizinischen Ausbildungszentrum der ADAC HEMS Academy in Bonn-Hangelar, bei der Feuerwehr Lübeck sowie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf intensiv auf die Herausforderungen und Besonderheiten im Luftrettungsdienst vorbereitet.

„Die hohe medizinische Kompetenz in der präklinischen Notfallversorgung stellen unsere UKE-Notärzte und Notärztinnen am Boden schon seit Jahren mit jährlich über 8000 notfallmedizinischen Einsätzen unter Beweis. Wir freuen uns, dass wir unser Wissen und unsere Erfahrung nun auch an dem neuen Standort in Schleswig-Holstein einbringen können“, sagt Prof. Dr. Christian Zöllner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKE.

Bei einer Alarmierung besteht die Crew von „Christoph 67“ aus einer Pilotin bzw. einem Piloten, einer Notärztin bzw. einem Notarzt und einer Notfallsanitäterin bzw. einem Notfallsanitäter (TC HEMS). Insgesamt sind am neuen Standort 21 Teammitglieder im Einsatz. Die leitende Crew von „Christoph 67“ besteht aus Stationsleiter und Pilot Sascha Richter, Notarzt Dr. Andreas Otto und TC HEMS Jascha Mahro. Haupteinsatzgebiet von „Christoph 67“ ist der südwestliche Landesteil von Schleswig-Holstein. Der Einsatzradius liegt bei 50 bis 70 Kilometern, die Einsatzgeschwindigkeit bei rund 220 km/h. Die Maschine kann so 70 Kilometer in nur 20 Minuten Flugzeit zurücklegen und von Hohenlockstedt aus auch Notfalleinsätze an der Nordseeküste und auf den Inseln fliegen. Mit einer Reichweite von rund 670 Kilometern ist der Helikopter darüber hinaus auch für Notfälle an noch weiter entfernten Orten einsetzbar.

Alarmiert wird der ADAC Rettungshubschrauber über die neue Zentrale Disposition der Luftrettung in Schleswig-Holstein in Kiel. Dieses Dispositionskonzept ist das erste seiner Art in Deutschland und startet zeitgleich mit „Christoph 67“ am 1. Juli 2024. Schleswig-Holstein geht damit neue Wege und nimmt eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Denn bisher gab es bei der Disposition von Rettungshubschraubern keine Leitstelle, die auch Rettungseinsätze zentral für ein gesamtes Bundesland disponiert. Aktuell gibt es so etwas nur für Verlegungen von Klinik zu Klinik.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH

Mit 55 Rettungshubschraubern und 38 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,2 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der gemeinnützigen ADAC Stiftung.

ADAC SE

https://www.adac.de

Maaßen verlangt Absetzung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser

„Größte Gewaltwelle seit Gründung der Bundesrepublik“

Berlin (ots) Dr. Hans-Georg Maaßen, Ex-Präsident des Bundesverfassungsschutzes und Bundesvorsitzender der WerteUnion, fordert die Absetzung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Maaßen: „Frau Faeser verschuldet die größte Gewaltwelle seit Gründung der Bundesrepublik 1949. Ihre Hauptaufgabe ist, für Sicherheit zu sorgen.

Führt die WerteUnion: Dr. Hans-Georg Maaßen

Diese Aufgabe vernachlässigt sie vorsätzlich, weil sie die Massenansiedlung von Hunderttausenden Ausländern betreibt und ihr Amt für den Kampf gegen den politischen Gegner missbraucht und nicht zum Schutz der Sicherheit der Bürger und zum Wohl des deutschen Volkes einsetzt. Da Faeser nicht freiwillig zurücktritt, muss Bundeskanzler Scholz endlich zeigen, dass er nicht nur reden, sondern auch führen kann. Er ist dafür verantwortlich, Frau Faeser aus dem Amt zu entfernen.“

Nach Artikel 16a Absatz 2 Grundgesetz ist ein Asylantrag abzulehnen, wenn ein sicheres Drittland für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. Maaßen: „Diese Drittstaatenregelung gilt für die überwältigende Mehrheit jener, die über unsere Grenzen ins Land kommen. Denn sie kommen über sichere Drittstaaten zu uns, die für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig wären.“ Darüber hinaus werbe die Bundesregierung noch mit finanziellen Lockmitteln auf arabisch, türkisch und französisch um mehr Migranten.

Maaßen, der die freiheitlich-konservative WerteUnion gründete und führt, sieht die Migrationspolitik als Ursache für die größte Welle der Gewalt seit Gründung der Bundesrepublik. Der Ex-Verfassungsschützer: „Der RAF ist es gelungen, das Staatswesen durch gezielte Straftaten zu erschüttern, doch die Gewalt durch Migranten betrifft anders als bei der RAF tausende Bürger.“ Aktuell bewege die Republik unter anderen Gewalttaten der Tod des jungen Polizisten in Mannheim, der sogenannte „Ehrenmord“ einer 15-Jährigen in Pirmasens, die versuchte Vergewaltigung durch sieben Syrer in Chemnitz und die Tötung des 20jährigen Philippos im Kurort Bad Oeynhausen. Maaßen. „Für dessen Tod macht Frau Faeser unsere deutsche Gesellschaft wegen mangelnder Integrationsleistung verantwortlich, das ist eine Täter-Opfer-Umkehr wie sie im Buche steht. Strafrechtlich verantwortlich ist der Täter. Politisch verantwortlich für diese Tat ist Angela Merkel, die Erfinderin der rechtswidrigen Massenansiedlung von Migranten in Deutschland und Faeser als Bundesinnenministerin, die dazu verpflichtet ist, die Bevölkerung vor solchen mordenden Migranten zu schützen und es offenkundig willentlich nicht tut, weil sie aus purem Hass gegen Deutschland Tausende von Migranten ohne Rechtsgrund in Deutschland ansiedelt und einbürgern will.“

Hans-Georg Maaßen ist Experte für Ausländer-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht. Unter Bundesinnenminister Otto Schily hat er das deutsche Aufenthaltsrecht mit seinem Team formuliert. Der Schutz der Grenzen Deutschlands und die klare Durchsetzung rechtlich sicherer Einreiseregelungen ist eines der Kernmotive der WerteUnion, die im September bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg erstmalig zur Wahl steht.

Über die WerteUnion:

Die WerteUnion ist eine freiheitlich-konservative Partei, die für eine Politik von Maß und Mitte steht. Sie setzt sich für ein rechtsstaatliches und demokratisches Deutschland ein. Ihr Ziel ist es, einen sicheren Rahmen zu schaffen, der die Freiheit der Bürger ermöglicht und bewahrt. Die WerteUnion entstand aus einem gleichnamigen CDU-nahen Verein und ordnet sich politisch rechts der CDU ein. www.werteunion.de