Psychische Situation von Kindern durch weltweite Kriege immer schlechter

SOS-Kinderdörfer: Psychosoziale Versorgungslücke stellt Entwicklungszusammenarbeit vor neue Herausforderungen.

München (ots) 473 Millionen Kinder weltweit sind aktuell von Kriegen und Konflikten betroffen. Das hat nach Angaben der SOS-Kinderdörfer dramatische Auswirkungen auf ihre Psyche. „Menschengemachte traumatische Erlebnisse sind für Kinder schwerer zu verarbeiten als Naturkatastrophen, weil sie das kindliche Vertrauen in ihre Mitmenschen schwer erschüttern“, sagt Dr. Monika Kleck, Fachreferentin für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung der SOS-Kinderdörfer.

Foto: Child friendly space der SOS-Kinderdörfer in Kolumbien. Psychosoziale Hilfe ist substanziell für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer weltweit. Die Stabilisierung des psychischen Wohlbefindens von Kindern und ihren Familien durch Fachleute ist Bestandteil der Humanitären Hilfe, des Betreuungskonzepts der SOS-Kinderdörfer und der weltweiten Familienstärkungsprogramme.

„Die Zunahme von bewaffneten Konflikten macht mehr psychosoziale Hilfe für Kinder notwendig. Dazu reicht die Anzahl und die Kapazitäten der Fachkräfte für psychische Gesundheit in vielen Ländern nicht aus,“ sagt Kleck. Zudem werde Hilfsorganisationen häufiger als früher in Krisenregionen wie dem Gazastreifen oder dem Sudan der Zugang erschwert. Die Zugangsverweigerung für humanitäre Hilfe sei 2023 mit 5158 Vorfällen so hoch wie nie zuvor gewesen.