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Lebensmittel Wirtschaft auf der Grünen Woche

Berlin (ots) Auf der Grünen Woche 2024 dreht sich am Gemeinschaftsstand der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und des Lebensmittelverbands Deutschland alles um das Thema Vielfalt: Lebensmittelvielfalt als Voraussetzung für die Ernährungssicherung und als Basis für die Ermöglichung persönlicher Vorlieben, aber auch Vielfalt in der Umsetzung langfristiger Nachhaltigkeitsstrategien.

Illustration „Zukunft schmeckt“ von Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und Lebensmittelverband mit verschiedenartigen Lebensmitteln zur Grünen Woche 2024.
Fotograf: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)

Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: „Die Sicherung unserer Ernährung angesichts der weltpolitischen Krisen ist und bleibt die größte Herausforderung für die gesamte Lieferkette. Die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft haben diverse Ansätze und Lösungsstrategien entwickelt, um trotz jedweder Umstände stets qualitativ hochwertige und bezahlbare Lebensmittel anbieten zu können. Die Vielfalt spielt dabei eine besondere Rolle. Sie bietet nicht nur ein breites kulinarisches Spektrum, sondern auch zahlreiche Optionen für Menschen mit unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen. Vielfalt zeigt sich auch in der ganzen Bandbreite der Nachhaltigkeit von zertifizierten Rohstoffen über eine klimaneutrale Produktion bis hin zu vollständig recycelbaren Verpackungen. Diese Vielfalt muss geschützt werden, deshalb ist es wichtig, unternehmerische Freiheiten und gesetzliche Vorgaben klug auszutarieren und innovative Ansätze sowie gerade in Krisenzeiten mögliche alternative Lösungen nicht durch Überbürokratisierung auszubremsen. Wir laden alle Interessierten dazu ein, sich ein Bild von unserer Lebensmittelvielfalt in Deutschland zu machen, die wir mit unterschiedlichen Elementen und Partnern am Messestand vorstellen werden.“

Aktivitäten am Stand:

Der Gemeinschaftsstand von BVE und Lebensmittelverband unter dem bewährten Motto „Zukunft schmeckt“ befindet sich in Halle 3.2. 2024 setzen beide Verbände voll und ganz auf Aufklärung, Austausch und Interaktivität. So ist das Herzstück des Auftritts die Showküche, in der täglich Kochshows zur Inspiration und für den Genuss sowie Produkttastings stattfinden, um sensorische Fähigkeiten zu schulen.

Zudem werden in Talkrunden mit verschiedenen Expertinnen und Experten unterschiedliche Themen rund um die Ernährungswirtschaft erörtert. Das Besondere: An jedem Tag steht ein anderer Partner mit seinen Marken und Produkten im Mittelpunkt (siehe nachfolgend).

Im Quiz-Corner könnenalle Interessierten ihr Wissen rund um Ernährung und Lebensmittel testen. An vier Spielekonsolen können in unterschiedlichen Spiel- und Quizformaten Fragen zur Kennzeichnung von Lebensmitteln, zu Inhaltsstoffen und zu Nachhaltigkeitsaspekten beantwortet werden. Bei Schätzfragen gilt es beispielsweise herauszufinden, wie hoch der Verbrauch bestimmter Lebensmittel ist. Als besonderes Highlight wird darüber hinaus eine 3D-Social-Media-Wall mit Foto-Point angeboten. Hier können Besucherinnen und Besucher die Lebensmittelvielfalt „hautnah“ erleben.

Partner am Stand (vor Ort vom 19.1. bis zum 28.1.2024)

  • MARS: Mars, Hersteller bekannter Marken wie M&M’S®, SNICKERS®, TWIX®, WRIGLEY’S EXTRA®, BE-KIND®, BEN’S ORIGINAL(TM), MIRÁCOLI®, WHISKAS®, PEDIGREE®, SHEBA® und ROYAL CANIN ® stellt auf seinem Stand den Klimaschutz in den Mittelpunkt. Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Das globale Familienunternehmen mit sechs Standorten in Deutschland will seine weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren und bis 2050 die Netto-Null in seiner gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1-3) erreichen. Was das für den Anbau von Kakao bis Reis, die Verarbeitung, den Transport und den Konsum bedeutet, können die Besucherinnen und Besucher interaktiv vor Ort erleben und darüber hinaus Anregungen für das persönliche Engagement zum Klimaschutz mitnehmen. Die Ausgabe von leckeren Kaffee- und Snackspezialitäten, unterhaltsame Gewinnspiele und Wissenstests, Kochshows in der Showküche sowie der tägliche Auftritt der M&M’s Charaktere Red und Purple – zu Besuch aus dem M&M´s-Store auf dem Berliner Ku´damm – runden das Mars-Messeprogramm ab.
  • McDonald’s Deutschland: McDonald’s Deutschland zeigt auf einem 90 Quadratmeter großen Stand, wie nachhaltig die Lieferkette des Unternehmens aufgestellt ist. Bei einem Gang über den Bauernmarkt können die Besucherinnen und Besucher mehr darüber erfahren, wie die Lebensmittel entstehen, wo sie herkommen und vor allem: wer als Erzeugerin oder Erzeuger dahintersteckt. Neben Lieferantinnen und Lieferanten gibt McDonald’s auch Landwirtinnen und Landwirten aus seinem Young-Farmers-Programm eine Fläche, um sich zu präsentieren. Die Besucherinnen und Besucher können sich neben der spielerischen Vermittlung von Informationen zu den Erzeugnissen der beliebten McDonald’s Produkte auch auf die Verkostung von McSundae® freuen.
  • zur Mühlen Gruppe: Die zur Mühlen Gruppe zeigt, wie sich Qualität und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion vereinbaren lassen. Das breite Produktportfolio lässt dem Konsumenten die freie Wahl: ob klassische Fleisch- und Wurstwaren, Bio, Halal oder vegane Alternativen – die zur Mühlen Gruppe liefert hochwertige Lebensmittel für jeden Geschmack.

Bühnenpartner:

  • Unilever Deutschland (vor Ort am 19.1.2024): Pflanzenbasierte Ernährung, zugänglich für alle: Mit Marken wie Knorr, Hellmann’s und The Vegetarian Butcher steht Unilever als globales Lebensmittelunternehmen für die Zukunft der Ernährung und will Menschen dabei unterstützen, sich ausgewogen zu ernähren. Die Traditionsmarke Knorr hat es sich zum Ziel gemacht, mehr Menschen zu einer pflanzenbasierten Ernährung zu motivieren und dazu zu inspirieren, mehr Gemüse zu essen. Knorr setzt immer wieder neue Trends und will es Konsumentinnen und Konsumenten so einfach wie möglich machen, mehr leckere Gemüsegerichte, die schnell zubereitet sind, in ihren Alltag zu integrieren. Hellmann’s – die Nummer 1 Mayonnaise-Marke aus den USA – bietet eine vegane Alternative für alle Mayo-Liebhaberinnen und -Liebhaber, ohne Kompromiss in puncto Geschmack. Mit „same great taste, 100 Prozent plant-based“ überzeugt Hellmann´s auch die deutschen Konsumentinnen und Konsumente und inspiriert Menschen, Freude an einer pflanzenbasierten Ernährung zu finden. The Vegetarian Butcher hat kein geringeres Ziel, als die Ernährung, wie wir sie kennen, zu revolutionieren. Seit 2010 bietet die Marke Fleischliebhaberinnen und -liebhabern pflanzenbasierte Alternativen ohne Tierleid in mehr als 40 Ländern. Die Produkte überzeugen durch die perfekte Nachbildung von tierischem Fleisch als pflanzliche Alternative in Geschmack und Textur. The Vegetarian Butcher richtet sich an alle, die die geschmacklichen Vorzüge von Fleisch lieben und nicht darauf verzichten wollen.
  • Danone (vor Ort am 20.1.2024): Gesunder Start in den Tag mit Danone – unter diesem Motto präsentiert sich Danone am Samstag. Verschiedene Talkrunden sowie Kochslots mit Ernährungsexpertinnen und -experten sowie spannenden Gästen zeigen, wie Jede:r ein Frühstück sowohl zuhause als auch unterwegs gesund, flexitarisch und gleichzeitig genussvoll gestalten kann. Mit dabei: leckere Rezepte, Gewinnspiele, ein Barista sowie Tipps und Tricks, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
  • Mondelez (vor Ort am 22.1.2024): Mondelez International ist Snackinghersteller bekannter Marken wie Milka, Oreo, Philadelphia oder TUC und stellt seine Nachhaltigkeitsprojekte zur Veranschaulichung der Strategie „Snacking Made Right“ vor. Dazu gehören u. a. Cocoa Life (globales Kakao-Nachhaltigkeitsprogramm) und Harmony (europäisches Programm für nachhaltig angebauten Weizen) sowie spannende Hintergrundinformationen zum Thema bewusstes Snacken. Zudem erwartet die Besucherinnen und Besucher vor Ort spannende Gesprächsrunden von Expertinnen und Experten des Unternehmens sowie Partnerinnen und Partnern, eine KI-basierte Fotostation für Erinnerungsbilder, Kochshows mit Produkten des Unternehmens und Produktsamplings zum Probieren.
  • Coca-Cola (vor Ort am 23.1.2024): Coca-Cola stellt sein breites Markenportfolio vor. Das Unternehmen präsentiert neben den Klassikern wie Coca-Cola, Fanta, Sprite und mezzo mix auch die Getränkevielfalt mit wenig oder gar keinen Kalorien. Zudem wird gezeigt, mit welchen Produkten und Kampagnen Trends und Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung aufgegriffen und wie aktuelle Herausforderungen gemeinsam bewältigt werden können. Hinter Coca-Cola Deutschland stehen zwei Unternehmen: die Coca-Cola GmbH, die für die Markenführung und die Produkt- sowie die Verpackungsentwicklung zuständig ist, und die CCEP DE, welche die Abfüllung sowie den Verkauf und Vertrieb verantwortet.
  • Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (vor Ort am 25.1.2024): Die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss legt ihren Fokus auf die Nachwuchsgewinnung und wird im Rahmen des Schülerprogramms der Internationalen Grünen Woche 2024 den Schülerinnen und Schülern die Karrierechancen verschiedener Ausbildungsberufe innerhalb der Ernährungs- und Genussmittelindustrie vorstellen und ihnen Gelegenheit zum direkten Austausch mit mehreren Auszubildenden geben.

Bei den Kochshows kochen die Teams von Daniel Schade, Präsident des Verbands der Köche Deutschlands, und Sebastian Morgenstern. Durch das Showprogramm führt das Moderations-Duo Sonja Meise, Food-Influencerin, und Kai Völker, HR1-Moderator.

Alle Informationen unter www.zukunftschmeckt.de

DRV warnt vor verheerenden Folgen durch SUR

Genossenschaften trotzen Herausforderungen: Weinjahrgang 2023 wird sehr gut

Berlin (ots) Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) freut sich auf die genossenschaftlichen Weine des Jahrgangs 2023. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen hervorragende Genossenschaftsweine aus allen deutschen Anbaugebieten erwarten“, sagte der Vorsitzende des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft, Henning Seibert, beim Weinempfang des Verbands in Berlin.

DRV-Weinempfang 2023

Dies sei angesichts der Herausforderungen in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit. „Das Jahr lässt sich auf die Formel bringen: Sehr gute Qualität trotz größter Hürden“, so der Vorstandsvorsitzende der Winzergenossenschaft Moselland. Trockenphasen, lange Regenperioden sowie daraus resultierender Schädlingsbefall und Krankheiten hätten die Arbeit in den Weinbergen fordernd gemacht. Seibert: „Die Winzerinnen und Winzer haben mit viel Aufwand und Selektion eine hervorragende Ernte in die Keller der Genossenschaften gebracht. Die hohe Qualität im Fass und später im Glas ist dann verdienter Lohn. Chapeau für diese großartige Arbeit.“

An den anwesenden Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gewandt, warnte der DRV vor pauschalen Reduktionszielen von Pflanzenschutzmitteln sowie einem Komplettverbot für sensible Gebiete: „Ein so anspruchsvolles Vegetationsjahr wie 2023 untermauert, wie wichtig Pflanzenschutzmittel für die Sicherung von Ertrag und Qualität sind“, betonte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp. Er appellierte an Özdemir: „Es braucht die kritische Überprüfung des EU-Vorschlags zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) und die Neudefinition von sensiblen Gebieten.“ Holzenkamp machte deutlich: „Wenn es bei den EU-Plänen bleibt, sind die Folgen für den deutschen Weinbau, Mitarbeitende, Verbraucher und für den Tourismus verheerend. Brachliegende Flächen prägen dann ehemalige Kulturlandschaften.“

Eine enorme Belastung für die Winzerinnen und Winzer sowie die Genossenschaften stellen die hohen Produktionskosten dar. Seibert wies auf die stark gestiegenen Preise für Energie, Dünger und Pflanzenschutz sowie für Flaschen, Verpackungen und Logistik hin. „Auch die Erhöhung des Mindestlohns wirkt sich belastend aus. Das wird in einem Jahr wie 2023 mit aufwendiger Arbeit im Weinberg besonders deutlich“, so Holzenkamp. Er erläuterte, dass die Winzergenossenschaften im vergangenen Jahr viel für die Konsumenten abgefedert hätten. Holzenkamp: „Es gab nur moderate Preiserhöhungen. Der Preis für eine Flasche Genossenschaftswein spiegelt nicht annähernd die Kostensteigerungen bei der Erzeugung und auch nicht das hohe Qualitätsniveau wider.“ Umso irritierender sei es, dass der Lebensmitteleinzelhandel aktuell von den Genossenschaften fordere, die Preise zu senken. Holzenkamp: „Der Handel darf seine Marktmacht nicht ausnutzen und die heimische Weinwirtschaft gegen internationale Konkurrenz ausspielen. Das ist nicht im Sinne der Verbraucher, die im Regal regional erzeugte Genossenschaftsweine finden wollen.“

Von welch hoher Qualität diese sind, konnten sich die rund 180 Besucher des traditionellen DRV-Weinempfangs überzeugen. Die Gäste aus Politik, Genossenschaften, Weinwirtschaft und Verbänden verkosteten 19 Genossenschaftsweine. Mit von der Partie war die frisch gekürte Deutsche Weinkönig Eva Brockmann aus Franken. Die genossenschaftliche Weinwirtschaft trägt rund ein Drittel zur gesamten deutschen Weinerzeugung in Deutschland bei. Die 144 Winzer- und Weingärtnergenossenschaften haben im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von rund 800 Millionen Euro erwirtschaftet.

Deutscher Raiffeisenverband

http://www.raiffeisen.de

Wir fordern BIO für Alle!

Aktionsbündnis zeigt beim politischen Frühstück in Berlin im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Gesicht

Andechs (ots) Beim politischen Bio-Frühstück des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ am Freitag, 29. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin haben die Initiatoren ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort. Auch seitens der Politik gab es Unterstützung, darunter auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Beim Bio-Frühstück am Brandenburger Tor haben die Initiatoren von „BIO für Alle“ ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort.

Hand in Hand und aus voller Überzeugung zeigte sich die Bio-Branche bei der großen Kundgebung des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“. Mit dem Hintergrund der wissenschaftlich untermauerten Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Mensch und Natur präsentierten die Andechser Molkerei Scheitz, BÖLW, AöL, LVÖ, BUND Naturschutz und weitere Vertreter vor großem Publikum ihre Forderungen an die Politik. Denn der ökologische Landbau trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei – so das Ergebnis einer 10-jährigen Studie der TU München zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet.

„Wir fordern, dass für Bio-Lebensmittel 0% Mehrwertsteuer gilt, dass Deutschland gentechnikanbaufrei bleibt und dass 50% Bio in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt wird“, erklärte Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. „Dadurch wird „BIO für Alle“ ermöglicht und der Verbraucher für seine Kaufentscheidung belohnt! Damit wird das Ziel von 30% Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als 4 Mrd. EUR pro Jahr zur Realität. Die positiven Wirkungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz werden damit gewürdigt,“ erklärte sie weiter. Und: „Auf den Punkt gebracht: Bio steht für Kilmaschutz, Ökolandbau und gutes Essen.“

Anschließend verdeutlichten die weiteren Initiatoren des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ die Relevanz des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss die richtige Entscheidung zur einfachen Entscheidung werden. Mit jedem Hektar Öko-Landbau sparen wir allein für Klimafolgekosten von ca. 750 Euro. Aber da Umweltschäden nicht Teil des Produktpreises sind, erscheinen die fürs Gemeinwohl teureren Produkte im Supermarkt als die vermeintlich billigen. Das muss sich ändern. Verbraucher müssen auch am Preis erkennen können, welche Produkte das Gemeinwohl stärken und für Klimaschutz und Artenvielfalt stehen. Wir brauchen „Bio für alle“.“

Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND für den BUND: „Damit sich alle Bio-Produkte leisten können, brauchen wir eine sozial-politische Flankierung, durch höhere Bürgergeldsätze. Für Biobetriebe wird es aber auch entscheidend sein, alle Formen der Gentechniken streng zu regulieren. Verbraucher müssen weiterhin sehen, wo Gentechnik enthalten ist.“

Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutzes Bayern: „Der ökologische Landbau ist Klimaschutz durch CO2-Bindung, darüber hinaus erbringt er positive Leistungen für Umwelt und Biodiversität. Dadurch gehen ökologischer und ökonomischer Nutzen Hand in Hand und sparen Staat und Gesellschaft sehr viel Geld! Bundesfinanzminister Christian Lindner muss das endlich anerkennend honorieren, durch Absenkung der Mehrwertsteuer für Bioprodukte auf Null und der Re-Investition des durch den Ökolandbau erwirtschafteten Mehrwerts in den Ökolandbau! Das ist nachhaltige Wertsteigerung für Gesellschaft und Staat.“

Thomas Lang, 1.Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern: „Es braucht eine Veränderung in der Ernährungs-, Lebensmittel- und Landwirtschaft. Der Klimawandel fordert uns auf allen Ebenen. Der Ökolandbau und die Ökolebensmittelwirtschaft bieten Antworten, um Ernährungssicherung, Natur- und Klimaschutz zusammen voranzubringen. 50% weniger Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind durch den Ökolandbau möglich. Der Ökolandbau ist der Innovationsmotor der Landwirtschaft, auch ohne Gentechnik. In den letzten Jahrzehnten hat dies der Biolandbau beeindruckend bewiesen. So dass unsere Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern auch in Zukunft gut und sinnvoll wirtschaften können, braucht es Prozesse der Entbürokratisierung und Anreize. Wir fordern „green by definition“! Die Zukunft der Landwirtschaft ist Bio.“

Psychologe Thomas Ebenfeld untermauerte aus wissenschaftlicher Sicht die Wahrnehmung der Preise bei Verbraucherinnen und Verbraucher. „Bio hat vielfältige Aspekte und Dimensionen“, erklärte der Experte für tiefenpsychologische Marketingforschung: „Bio ist wirksam, progressiv, verändert konkret.“ Denn: „Bio bietet deutlich mehr als wohlschmeckende, schadstoffreduzierte Lebensmittel und idealisierte harmonisch-familiäre Produktionsbedingungen“, führte er weiter aus.

Bio-Landwirtschaft ist die Lösung für die Zukunft

Doch wie sieht die Realität aus? Kinder erzählten auf der Bühne, wie sie sich die Welt wünschen – und dass der Wunsch der Kinder zur Realität der Biolandwirtschaft passt, zeigten anschließend die praxisorientierten Redebeiträge der Bio-Bauern aus dem ganzen Land. Sepp Steinmüller, Biobauer aus Oberaudorf, brachte ein Stück humusreichen Boden aus seiner Heimat mit. Dort betreibt er wie viele andere einen Grünlandbetrieb mit Weidehaltung und setzt sich für einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf und den Erhalt eines artenreichen Ökosystems ein: „Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass so eine vielfältige Landwirtschaft mit gesunden Böden und Artenreichtum die beste Art ist Nahrungsmittel zu erzeugen“, erklärte der langjährige Bio-Milchlieferant der Andechser Molkerei Scheitz.

Auch Susanne Schoof, Betriebsleiterin Nordseeküstengenuss in Hedwigenkoog, steht hinter der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung ihres Hofes. Auf den schweren, tonhaltigen Böden wird dort Getreide, Gemüse und Feldfutter für die Rinder angebaut. Diese liefern im Gegenzug wertvollen Dünger für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum. Für Susanne Schoof ist der Anbau von ursprünglich gezüchteten, samenfesten Gemüsen eine Herzensangelegenheit – Sorten, die ohne alte oder neue Gentechnik entwickelt wurden, stattdessen herkömmlich gezüchtet mit viel Zuwendung, handwerklichem Geschick und Herzblut.

Zu Wort kam auch Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath von der Bio Gärtnerei Watzkendorf in Blankenesee: „Was mir Sorge macht ist die Deregulierung der Gentechnik – wir haben jetzt schon mit fernverdrifteten Planzenschutzmitteln zu kämpfen. Das sind Dinge, die ich nicht beeinflussen kann und dafür werde ich als Betriebsleiterin in Verantwortung genommen. Wir wissen auch, dass Gentechnik Flora und Fauna beeinflusst und wir das nie wieder zurückholen können! Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass neue gentechnische Züchtungsverfahren nach aktuell geltendem Gentechnikrecht reguliert bleiben. Als Ausbildungsbetrieb ist es mir außerdem wichtig, dass zukünftig in der Berufsausbildung und weiterführenden Bildungsstufen des Landwirts oder Gärtners die ökologische Wirtschaftsweise in den Lehrplänen thematisch einen festen Platz hat. Aktuell ist das leider nicht der Fall und lediglich eine Frage des persönlichen Engagements von Berufsschullehrern und Lehrenden an FHS und Uni´s.“

Zum Schluss stellte Landwirtschaftsmeister Georg Scheitz für den Verband Biokreis die biologische Bewirtschaftung seines Gemischtbetriebs vor, der seit 1986 ein Biobetrieb ist: „Die Vielfältigkeit und die Strukturen im Ökobereich machten es bisher möglich, dass kleinere Betriebe auch zukunftsweisend und umweltfreundlich für unsere Gesellschaft Märkte erschließen konnten. Bei dem derzeitigen Kostendruck werden wir das nicht mehr lange aushalten. Wir müssen unsere Betriebe stützen und deren Märkte deutschlandweit sichern. Unsere nachfolgende Generation an Junglandwirten braucht wieder Visionen und Perspektiven – einen Schulterschluss mit den Verbrauchern, Großabnehmern und der Politik. Im Bereich der Artenvielfalt können wir Bio-Bauern auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. So können wir auch anderen Produzenten durchaus Pate stehen, hier weiterhelfen und gemeinsam unsere Kulturlandschaft sichern.“

Die Initiative „BIO für Alle“

Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der „Zeitenwende“ politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und vielen weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis „BIO für Alle“ gegründet.

Andechser Molkerei Scheitz GmbH

https://www.andechser-natur.de

Regionalität ist Trumpf: Bewusstsein schärfen zum Erntedank

Hamburg (ots)

> Verbraucher achten verstärkt auf Gemüse und Kräuter aus Deutschland

> Die Tradition des Erntedank als Wertschätzung für Lebensmittel wiederbeleben

Viel Arbeit, Leidenschaft und Herzblut fließen in den Anbau und die Ernte des regionalen Gemüses.

In Deutschland haben wir das Glück, dass wir das ganze Jahr über jederzeit Obst und Gemüse kaufen können. Aber so selbstverständlich, wie das erscheint, ist es gar nicht. Damit ganzjährig qualitativ hochwertige Produkte auf den Tellern landen, sind viele Hände in der Landwirtschaft aktiv. Dabei fließen viel Zeit und Arbeitskraft, aber auch Leidenschaft und Herzblut in den Anbau und die Ernte von regionalem Obst und Gemüse. Die Früchte dieser Arbeit werden am Erntedankfest am 1. Oktober jedes Jahr gefeiert.

Besonders gut schmeckt´s, wenn man weiß, wo es herkommt

Mindestens dreimal täglich landet bei den meisten deutschen Konsumenten eine Mahlzeit auf dem Tisch. Doch woher die Lebensmittel für diese Mahlzeiten kommen, muss sich oftmals erst bewusst gemacht werden. Eine gemeinsame Studie von BVE und GfK Consumer’s Choice’17 zeigt, dass sich immer mehr Menschen über die Art, was und wie sie essen, definieren. Das Bewusstsein für Herkunft, Nachhaltigkeit und Gesundheit steigt.[1] Mehr als jeder dritte Deutsche bevorzugt regionale Lebensmittel.[2]

Regionalität auch außerhalb der Saison

Anders als bei sogenanntem frischem Gemüse ist das Tiefkühl-Pendant das ganze Jahr über erhältlich und kann Saison-übergreifend verzehrt werden. Das bietet den Konsumenten mehr Freiheit für ihren Speiseplan und ermöglicht gleichzeitig eine ganzjährig ausgewogene und gesunde Ernährung. Muss man bei frischem Gemüse außerhalb der Saison auf sein Lieblingsprodukt verzichten oder auf eine Alternative aus dem weit entfernten Ausland zurückgreifen, ist bei Tiefkühlgemüse Regionalität das ganze Jahr über gesichert.

Die Tradition des Erntedank als Wertschätzung für Lebensmittel wiederbeleben

Die permanente Verfügbarkeit von Lebensmitteln und die guten Böden, die qualitativ hochwertiges Gemüse liefern, sind ein großes Privileg. Das traditionelle Erntedankfest ist ein guter Anlass, sich dies einmal bewusst zu machen. Bei iglo feiern insgesamt circa 100 Vertragslandwirte das Erntefest. Das sind landwirtschaftliche Familienbetriebe, die – zum Teil in dritter Generation – in einem Umkreis von knapp 40 Kilometern rund um das iglo Gemüsewerk im Münsterland in Westfalen regional und nachhaltig Gemüse anbauen. Als Verbraucher hat jeder die Möglichkeit, auf dem eigenen Teller das regionale Angebot und das Engagement und die Leidenschaft der deutschen Landwirte mitzufeiern.

iglo Deutschland

http://www.iglo.de

Grüne Berufe für einen Tag: Aktionstag gegen Arbeitskräftemangel und für Nachhaltigkeit

Berlin (ots) Zum ersten Mal fand der Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ statt. Zum Abschluss des digitalen Klimamonats, organisiert vom Forum Moderne Landwirtschaft, haben bundesweit 23 Agrarbetriebe einen Praktikumsplatz in ihrem Unternehmen angeboten. Die 24 „Praktikanten“ hatten die Möglichkeit, in verschiedene Aspekte der heutigen Landwirtschaft hineinzuschnuppern. Ziel der Aktion ist es zu zeigen, was die Landwirtschaft schon heute für den Klimaschutz leistet und wie dem Arbeitskräftemangel begegnet wird.

Grüne Berufe für einen Tag: Aktionstag gegen Arbeitskräftemangel und für Nachhaltigkeit

Starkregenereignisse und Dürreperioden treten auch in Deutschland zunehmend auf. Die daraus resultierenden Folgen, wie Ernteausfälle oder Produktionsverzögerungen, machen den Landwirtinnen und Landwirten zu schaffen. Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) hat dieses Jahr erstmalig einen digitalen Klimamonat veranstaltet, um auf Umweltveränderungen in der Agrarbranche aufmerksam zu machen.

Der heutige Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ ist der Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss des Klimamonats. Dabei haben 23 Agrarbetriebe in ganz Deutschland ihre Türen für Verbraucherinnen und Verbraucher geöffnet und ihnen die Möglichkeit gegeben, einen Einblick in verschiedene grüne Berufe zu bekommen und diese besser kennenzulernen.

Bedeutung der Grünen Berufe für den Klimaschutz

Im Vordergrund des Aktionstages stand, den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen welche Bedeutung Grüne Berufe für den Klimaschutz haben. Denn gerade in der Landwirtschaft ist es wichtig, nachhaltige Lösungen für die heutigen Umweltprobleme zu finden. Pflanzen wie Raps, Gerste oder Weizen leiden unter dem Zusammenspiel aus zu warmen Sommern und zu milden Wintern. Die Folge ist eine Verschlechterung der Qualität der Produkte oder gar das Ausbleiben der Ernte.

Wie innovativ die Grünen Berufe dagegen vorgehen, war am Aktionstag zu sehen. „Es werden verschiedene Projekte aus der Agrarbranche vorgestellt, die verdeutlichen, dass es auch für die Landwirtschaft immer wichtiger wird, nachhaltig zu wirtschaften und dabei Lebensmittelversorgung, Tierwohl und Naturschutz in den Einklang zu bringen“, betont Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Schutz der Umwelt, der Erhaltung natürlicher Ressourcen, der Förderung erneuerbarer Energien und der Umsetzung nachhaltiger Praktiken.

Die Praktikantinnen und Praktikanten haben erfahren, wie moderne Erntemaschinen funktionieren, wie erneuerbare Energien eingebunden werden, welche Vorteile klimaresiliente Kulturpflanzen bringen und vieles mehr. Die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist dabei sehr vielfältig, viele wollen etwas für ihren Alltag mitnehmen, wie dieser Praktikant erklärt: „Ich arbeite bei einer Stadtverwaltung im Bereich Mobilität und Klimaschutz. Ich möchte die Erkenntnisse des Tages – soweit sie übertragbar sind – in meine tägliche Arbeit einfließen lassen“.

Einige konnten bereits beim Aktionstag „Landwirt für einen Tag“ teilnehmen, wie eine Online-Redakteurin aus Trier berichtet: „Ich war schon sehr begeistert, auf einem Bauernhof aushelfen zu dürfen. Mich faszinieren Grüne Berufe, sie sind nachhaltig und wichtig für unseren Planeten. Ich habe zwei kleine Kinder und bin daran interessiert, Nachhaltigkeit zu leben“.

Arbeitskräftebedarf bei Betrieben weiterhin hoch

Viele nutzen den Aktionstag auch, um sich beruflich zu orientieren, zu informieren und weiterzubilden, wie ein Student aus Rostock: „Ich bin auf der Suche nach einem tollen Job oder einer Promotionsstelle in der Pflanzenzüchtung. Ich studiere Pflanzenproduktion und Umwelt im Master und stehe kurz vor dem Abschluss“.

Wie viele Branchen in Deutschland bleibt auch die Agrarbranche nicht vom Fach- und Arbeitskräftemangel verschont. Die Babyboomer-Generation sucht, teils vergeblich, Nachfolger für die eigenen Höfe, da zu wenig ausgebildete Landwirte nachrücken. Der demografische Wandel und die damit einhergehende hohe Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist nur einer von vielen Gründen. Umfragewerte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verdeutlichen das: Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 sehen von 700 befragten Auszubildenden im Fachbereich Agrarwirtschaft, über 70%, einen Arbeitskräftemangel. Gleichzeitig geben 57,3% der befragten Betriebe an, dass der Bedarf an Arbeitskräften in den letzten Jahren gestiegen ist. Es werden also mehr Arbeitskräfte in den Betrieben gebraucht, während gleichzeitig weniger Nachwuchskräfte nachkommen – über 800 Ausbildungsplätze sind 2023 unbesetzt geblieben.

„Grüne Berufe für einen Tag“ und weitere Aktionen vom Forum Moderne Landwirtschaft sollen dazu beitragen, mehr junge Menschen für einen grünen Beruf in der Landwirtschaft zu begeistern und die Zukunft der deutschen Agrarbranche innovativ und nachhaltig zu gestalten.

Internationale Grüne Woche 2024

Der Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ ist nicht die einzige Aktion, mit der das Forum Moderne Landwirtschaft auf Veränderungen in der Agrarbranche hinweist. Ab dem 19. Januar 2024 wird die Internationale Grüne Woche in Berlin stattfinden. Mit dabei: Der ErlebnisBauernhof des FML. Unter dem Motto „Ernährung sichern. Natur schützen.“ können sich Besucher ein vielseitiges Programm ansehen, welches zeigt wie hochwertige Lebensmittel sichergestellt werden und gleichzeitig Naturschutz, Artenvielfalt und Tierwohl beachtet wird.

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:

Das Forum Moderne Landwirtschaft ist ein Netzwerk aus allen Bereichen der Landwirtschaft. Wir zeigen moderne Landwirtschaft wie sie ist. Fördern den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft und machen die moderne Landwirtschaft dadurch sichtbar und für alle erlebbar.

Sie waren auf dem ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche? Haben auf dem Marktplatz in Ihrer Stadt schon mal unser Kuh- oder SchweineMobil gesehen? Bei Kaufland oder Lidl schon unser Magazin „Stadt. Land. Wissen.“ über moderne Landwirtschaft in den Händen gehalten? Hinter all diesen Aktivitäten steckt das Forum Moderne Landwirtschaft.

Wir setzen bei unserer Arbeit auf ein starkes Netzwerk aus 69 Mitgliedern, 164 Unterstützerbetrieben und über 800 AgrarScouts, das sind Landwirtinnen und Landwirte, die ehrenamtlich Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaftsbranche machen und von ihrem Betriebsalltag erzählen.

Forum Moderne Landwirtschaft e.V.

http://www.forum-moderne-landwirtschaft.de

Sachsen-Anhalts 28. Landeserntedankfest vom 16. bis 17. September 2023 im Elbauenpark Magdeburg

Über 200 regionale Händler, Erzeuger, Landwirte und Vereine nutzen das Fest, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Besucher erwartet ein buntes und vielfältiges Programm rund um Tier- und Technikschau. Auch Marktstände aus ganz Sachsen-Anhalt bieten an diesem Tag ihre kulinarischen Leckereien an.

PROGRAMM

Bauernmarkt: Ein Markt voller regionaler Köstlichkeiten, landwirtschaftlicher Produkte und kunsthandwerklicher Schätze lädt zum Schlemmen und Stöbern ein. Hier können die Gäste die Vielfalt und Qualität heimischer Erzeugnisse kennenlernen und direkt von den ProduzentInnen erwerben.

Aktivitäten für Kids: Kinder, hier ist was los! Für die kleinen Gäste gibt es im eigenen Areal zahlreiche Attraktionen, Spiele, Karussells und Mitmachaktionen. Ponyreiten und Alpaka-Streicheln? Aber gern!

Erntekronenwettbewerb: Monatelang sammeln die Binderinnen und Binder verschiedenste Ernteerzeugnisse ein, um sie zu kunstvollen Gebinden zu verarbeiten. Die schönsten Werke sind beim Landeserntedankfest ausgestellt, das Publikum ermittelt die Siegerkrone.

Unterhaltungsprogramm: Auf zwei großen Bühnen machen Musik, Showeinlagen sowie allerhand Wissenswertes Lust auf Sachsen-Anhalt und seine Landwirtschaft.

Natur und Umwelt: In verschiedenen Themenbereichen werden die Forstwirtschaft, Umweltinitiativen und Projekte vorgestellt, die das Bewusstsein für den Schutz der Natur und die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft stärken.

Tierschauen: Ein Schauring und verschiedene Pferdeshows und -wettbewerbe machen tierisch gute Laune.

Technikausstellung: Das Rattern der PS-starken Motoren zieht Kenner und Kinder gleichermaßen an. Vom Dreschflegel, über den Harzer Stiftendrescher bis hin zum modernen Mähdrescher werden die Entwicklungen aus mehr als 400 Jahren Landtechnik vorgeführt.

Europa-, Wein- und Ökodorf: Im Europadorf kommen die Gäste in Kontakt mit Produkten europäischer Nachbarn. Auch ein Wein- und ein Ökodorf laden zum Besuch.

Feierlicher Gottesdienst: Der Erntedankgottesdienst am Sonntagmorgen lädt zum gemeinsamen Danken und Beten ein und bildet einen feierlichen Höhepunkt.

https://www.elbauenpark.de/de/event/landeserntedankfest/

Grüne Berufe entdecken: Wie die Landwirtschaft Fachkräfte von morgen inspiriert

Berlin (ots)

Ein besonderer Monat für die Umwelt – Digitaler Klimamonat startet heute

Der Klimawandel und die damit resultierenden Ernteausfälle machen den Landwirtinnen und Landwirte zunehmend zu schaffen. Nicht nur lange Dürreperioden, sondern auch zunehmende Starkregenereignisse, wie im vergangenen Juli, richten auf den heimischen Äckern große Schäden an.

Grüne Berufe entdecken: Wie die Landwirtschaft Fachkräfte von morgen inspiriert

Um auf die fortschreitenden Umweltveränderungen und die wachsenden Sorgen der Agrarbranche aufmerksam zu machen, veranstaltet das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) im September einen digitalen Klimamonat, der auf zahlreichen Online-Plattformen, wie agrar4future.de und auf Social-Media statt.

Höhepunkt des Klimamonats ist der erstmals stattfindende “ Grüne Berufe für einen Tagam 22. September. An diesem Aktionstag können interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch Medienschaffende für einen Tag in einen Betrieb der Agrarwirtschaft „hineinschnuppern“. Anmeldungen werden noch bis zum 10. September entgegengenommen.

Medienvertreterinnen und Medienvertreter finden hier einen Überblick aller teilnehmender Unternehmen sowie deren Schwerpunkte:

Aktionstag Grüne Berufe für einen Tag

Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus

„Die Agrarbranche leistet einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Hier wird in so vielen Bereichen geforscht, um dem Klimawandel zu begegnen und die Jobvielfalt ist dabei enorm“, betont Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft. Mit verschiedenen Aktionen will das FML auf die extremen Wetterschwankungen und die damit verbundenen Ernteeinbußen aufmerksam machen und gemeinsam nachhaltige Lösungen finden.

Die deutsche Agrarbranche kämpft mit den Wetterextremen und das hat auch Konsequenzen für die Bevölkerung. So leidet beispielsweise die Qualität des Getreides, das nur noch als Tierfutter und nicht mehr für die Herstellung von Getreideprodukten wie Brot geeignet ist.

Der Klimamonat soll den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch zeigen, was bereits alles für den Klimaschutz getan wird. „Es werden verschiedene Projekte aus der Agrarbranche vorgestellt, die verdeutlichen, dass es auch für die Landwirtschaft immer wichtiger wird, nachhaltig zu wirtschaften und dabei Lebensmittelversorgung, Tierwohl und Naturschutz in den Einklang zu bringen“, so Fließ weiter.

Ganz im Zeichen des Klimaschutzes steht auch der Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“, der im Rahmen des digitalen Klimamonats stattfindet.

Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ am 22. September

Im Mittelpunkt des Aktionstages steht die Bedeutung und Vielfalt der Grünen Berufe, die bei der Bewältigung der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit eine entscheidende Rolle spielen.

Denn die Agrarwirtschaft ist eine der innovativsten Branchen in Deutschland. Schon heute leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

200 Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Gelegenheit, in die Welt dieser Berufe einzutauchen und mit Beschäftigten aus der Agrarbranche ins Gespräch zu kommen.

Was bedeutet es, als Pflanzentechnologe neue, nachhaltige und klimaresiliente Kulturpflanzen zu entwickeln oder in der Lebensmittelverarbeitung in einer Zuckerfabrik zu arbeiten?

23 Unternehmen in ganz Deutschland machen mit und öffnen an diesem Tag ihre Türen. Zu entdecken gibt es Pflanzenzüchtung, Futtermittelherstellung, Lebensmittelproduktion und Agrarhandel und vieles mehr.

Mit dabei sind zum Beispiel Karls Erdbeerhof bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), Bayer CropScience in Borken (NRW) oder Nordzucker in Schladen (Niedersachsen).

Neben Praktikumsplätzen für Bürgerinnen und Bürger, bietet das FML auch Medienvertreterinnen und Medienvertreter die Möglichkeit einen Tag lang bei einem Unternehmen in ihrer Nähe mit anzupacken, sich umzuschauen und auszutauschen. Interessierte können sich hier einen Überblick aller teilnehmenden Unternehmen verschaffen und sich für den Aktionstag noch bis zum 10. September anmelden: https://www.moderne-landwirtschaft.de/grueneberufe/

Doch was sind Grüne Berufe?

Das Forum Moderne Landwirtschaft möchte auch auf den Fachkräftemangel in der Agrarbranche aufmerksam machen und junge Menschen für einen Beruf in der grünen Branche begeistern. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche zu spüren“, sagt Lea Fließ. „Wir wollen nicht nur einen transparenten Blick hinter die Kulissen bieten, sondern junge Menschen für einen Job in unserer Branche begeistern und sie ermutigen, gemeinsam mit uns die Landwirtschaft von morgen zu gestalten“, so Fließ weiter. Dabei wissen viele gar nicht, was Grüne Berufe sind.

Grüne Berufe, auch Umweltberufe oder Nachhaltigkeitsberufe genannt, sind Tätigkeiten und Arbeitsfelder, die sich mit Umweltschutz, Naturschutz, Nachhaltigkeit und ökologischen Belangen befassen. Diese Berufe stehen in engem Zusammenhang mit dem Schutz der Umwelt, der Erhaltung natürlicher Ressourcen, der Förderung erneuerbarer Energien und der Umsetzung nachhaltiger Praktiken in verschiedenen Branchen.

Die meisten Grünen Berufe gibt es in der Land-, Milch-, Haus- und Forstwirtschaft. Das Landwirtschaftsministerium zählt 14 Ausbildungsberufe dazu: Brennerin/Brenner, Fachkraft Agrarservice, Fischwirtin/Fischwirt, Forstwirtin/Forstwirt, Gärtnerin/Gärtner, Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter, Landwirtin/Landwirt, Pflanzentechnologin/Pflanzentechnologe, Milchtechnologin/Milchtechnologe, Milchwirtschaftliche/r Laborant/in, Pferdewirtin/Pferdewirt, Revierjägerin/Revierjäger, Tierwirtin/Tierwirt und Winzerin/Winzer.

Über 800 Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft derzeit unbesetzt

Die Landwirtschaftsbranche ist nach wie vor ein wichtiger Arbeitgeber. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland sind in der Landwirtschaft beschäftigt, das sind zwei Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland. Viele von ihnen haben bereits eine Ausbildung absolviert. Für das Ausbildungsjahr 2021/2022 konnte der Deutsche Bauernverband steigende Zahlen bei den Ausbildungsverträgen in den Grünen Berufen verzeichnen, dennoch fehlen in diesem Ausbildungsjahr weiterhin 852 Auszubildende in der Landwirtschaft (ausgeschriebene Ausbildungsstellen auf der Vermittlungsseite der Arbeitsagentur).

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:

Das Forum Moderne Landwirtschaft ist ein Netzwerk aus allen Bereichen der Landwirtschaft. Wir zeigen moderne Landwirtschaft wie sie ist. Fördern den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft und machen die moderne Landwirtschaft dadurch sichtbar und für alle erlebbar.

Sie waren auf dem ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche? Haben auf dem Marktplatz in Ihrer Stadt schon mal unser Kuh- oder SchweineMobil gesehen? Bei Kaufland oder Lidl schon unser Magazin „Stadt. Land. Wissen.“ über moderne Landwirtschaft in den Händen gehalten? Hinter all diesen Aktivitäten steckt das Forum Moderne Landwirtschaft.

Wir setzen bei unserer Arbeit auf ein starkes Netzwerk aus 69 Mitgliedern, 164 Unterstützerbetrieben und über 800 AgrarScouts, das sind Landwirtinnen und Landwirte, die ehrenamtlich Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaftsbranche machen und von ihrem Betriebsalltag erzählen.

Forum Moderne Landwirtschaft e.V.

http://www.forum-moderne-landwirtschaft.de

Historisches Erntefest in Bernburg-Strenzfeld

Termin: 26. August 2023, ab 10:00 Uhr

Bunt, lebendig und traditionell: Das Historische Erntefest auf dem Gutshof des Internationalen Pflanzenbauzentrums der DLG in Bernburg-Strenzfeld statt.

Ab 10:00 Uhr beginnt das Fest mit dem traditionellen Erntekorso, der die Entwicklung der Landwirtschaft darstellt. Die Hochschule Anhalt und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt organisieren das Erntefest, das in diesem Jahr zum 27. Mal stattfindet.

Historisches Erntefest 2019 am Campus Bernburg | Hochschule Anhalt

Programm

Neben Musik und Tanz auf der Bühne gibt es zahlreiche Höhepunkte rund um die Landwirtschaft. Die Schlepperparade mit Fahrzeugen ist ein Zuschauermagnet: Traktoren und Schlepper aus den 20er Jahren werden vorgeführt und fachmännisch kommentiert. Eine bunte Vielfalt regionaler Produkte hält der große Bauernmarkt bereit. Rinder, Schafe und Alpakas sind hautnah zu erleben. Ihre Besitzer beraten gern und geben wichtige Hinweise zur Haltung und zum Umgang mit Nutztieren. Zum Oldi-Pflügen geht es per pedes, vorbei an Wiesen und Feldern. Beim Strohfiguren- und Vogelscheuchen-Wettbewerb wetteifern  Firmen, Vereine, Schulen und Kindergärten mit ihren selbstgebastelten Figuren um den Siegerplatz. Auch den kleinen Gästen wird viel geboten: Sie können sich auf dem Strohspielplatz austoben, Trampolin springen, auf Ponys reiten oder einer Märchenaufführung lauschen. Viele Stände laden zum Basteln und kreativ sein ein.

Das Historische Erntefest beginnt um 10:00 Uhr und endet gegen 18:00 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro und ist für Kinder bis 10 Jahre frei. Es werden Busverbindungen von Bernburg nach Strenzfeld angeboten. Für die Anreise mit dem Auto sind drei große Parkplätze eingerichtet.

https://www.hs-anhalt.de

++ Trockenheit und Landwirtschaft: Trotz Regen negative Wasserbilanz I #Trockenheit ++

BUND: Umgang mit Böden entscheidend für Ernteerfolge in der Klimakrise | #Trockenheit

Foto: Jörg Farys
  • Im Ackerbau als auch im Grünland zukünftig immer wieder mit Ernteeinbußen zu rechnen
  • Ursachen nicht nur mangelnder Niederschlag, sondern auch schlechter Zustand der Böden
  • BUND fordert boden- und wasserschonende Landwirtschaft

Berlin. Trotz guter Ernteaussichten 2023 haben die Dürremonate Anfang des Jahres und die Trockenheit in den Jahren zuvor insgesamt den Böden zugesetzt. Dass es nun die letzten Wochen vermehrt regnet, ist zwar wichtig – gleichzeitig erschweren die Niederschläge die Ernte und insbesondere Starkregenereignisse mindern zum Teil auch den Ertrag. Im fünften Teil seiner Serie zur #Trockenheit blickt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Folgen der Dürre in Deutschland für die Landwirtschaft. Verantwortlich für schwierige Ernten ist aus Sicht des BUND aber nicht nur der langfristig zu geringe Niederschlag, sondern auch der schädliche Umgang mit dem Boden selbst.

Maximilian Heller, wissenschaftlicher Mitarbeiter Landnutzung beim BUND: „Die Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig vom Wetter und Klima beeinflusst. In diesem Jahr fehlten vor allem zu Beginn der Wachstumsperiode im Mai und Juni Niederschläge und es war zudem sehr heiß. Der in den letzten Wochen einsetzende Regen verbesserte die Erntemengen, erschwert aber gleichzeitig die Ernte selbst. In Summe sind die Böden in Deutschland immer noch zu trocken. Die Klimakrise ist Realität für Bäuerinnen und Bauern. Und das bedeutet für die Landwirtschaft ein grundsätzliches Umdenken, was, wo und wie angebaut wird.“

Die Landwirtschaft muss sich auf die Klimakrise einstellen

Ein „Weiter so“ in der Landwirtschaft ist angesichts zunehmender Extreme von Dürren und Hitzeperioden aber auch Starkregen und Stürmen unmöglich. Die Bewirtschaftung von Ackerflächen wie auch die angebauten Kulturen müssen auf die veränderten Klimabedingungen angepasst werden. Auch die Tierhaltung muss ihren Beitrag leisten: Durch Weidehaltung beispielsweise wird der Humusaufbau verbessert, sodass Wasser besser gespeichert werden kann – wichtig für trockene und nasse Zeiten gleichermaßen.

Heller: „In Zeiten der Klimakrise braucht es mehr denn je eine boden- und wasserschonende Landwirtschaft. Irrwege, wie gentechnisch veränderten Sorten, sind dabei nicht die Lösung. Um sowohl Regen- als auch Trockenspitzen abzupuffern, müssen Grünland und Ackerflächen Wasser speichern können. Die ökologische Landwirtschaft liefert in Sachen Bodenschutz besonders viele Praxiserfahrungen, die auch konventionelle Betriebe nutzen können. Ebenso können Bauern und Bäuerinnen mit vielfältigen Fruchtfolgen oder Mischkulturen die Risiken von Ernteverlusten bei einzelnen Kulturen ausgleichen. Unverzichtbar für bessere Böden, ist aus Sicht des BUND eine bodenlebenfördernde Bewirtschaftung mit weniger Pestizideinsatz und mehr Weide- statt Stallhaltung bei Nutztieren. Dort, wo eine Minimalbewässerung nötig ist, müssen wassersparende Methoden, wie gezielte Tröpfchenbewässerung zum Einsatz kommen, und es darf nur so viel Wasser entnommen werden, dass wasserabhängige Lebensräume nicht geschädigt werden.”

Ausgelaugte Böden können Wasser kaum halten – Humus für saugfähige Böden entscheidend

Durch den auszehrenden Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und nach mehreren Dürren in Folge, sind viele Böden am Ende und können Wasser kaum halten. Bodenorganismen wie Regenwürmer, Ameisen und Bakterien spielen eine entscheidende Rolle für die Widerstandskraft der Böden gegenüber Trockenheit. Sie bauen den Humus auf, der Wasser speichern kann und lockern den Boden auf, damit Feuchtigkeit eindringt und nicht einfach oberirdisch abfließt.

Heller: “Ausgelaugte Böden speichern kaum Wasser. Monokulturen, geringe Vielfalt in den Fruchtfolgen und wenig Wildpflanzen auf den Äckern führen dazu, dass der Boden nicht gut durchwurzelt ist. Das Ergebnis ist ein immer stärker verdichteter Boden, der die Niederschlagsmengen nicht aufnehmen und halten kann. Intensive Düngung und hoher Pestizideinsatz laugen die Böden zusätzlich aus und schädigen die Bodenorganismen.”

BUND fordert deutliche Reduzierung von Pestizideinsatz

Die durchschnittlich 2,8 Kilogramm Pestizide pro Hektar, die ausgebracht werden, sind aus Sicht des BUND viel zu hoch. Insgesamt muss die Bundesregierung mindestens eine Halbierung des gesamten Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide beschließen. Ein besserer Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestiziden ist dringend notwendig.

Heller: “Die großen Mengen an Mineraldünger und an Pestiziden verschärfen in Zeiten der Trockenheit die Situation weiter. Pestizide wie Glyphosat und ihre Abbauprodukte schädigen auch die Bodenorganismen. Weniger Bodenorganismen bedeuten weniger Humus, bedeuten weniger Wasser im Boden und somit am Ende weniger Ernteertrag. Zudem bleiben Pestizide je nach Bodenart und Temperatur mehrere Wochen, manche über Jahre in der Erde nachweisbar. Die Auswirkungen sind langfristig und haben Einfluss auf die Artenvielfalt insgesamt. Diese Form der intensiven Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle beim Insektensterben mit all seinen Folgen für die Biodiversität. Die Reduzierung von Pestiziden ist deshalb auch im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise und dem Artensterben in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Für mehr Biodiversität sollten zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen für den Artenschutz bereitstehen.”

Mehr Informationen:

BUND

http://www.bund.net

Bundesweiter Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ findet am 22. September statt

Berlin (ots) Der bundesweite Aktionstag “ Grüne Berufe für einen Tag“ vom Forum Moderne Landwirtschaft findet am 22. September bei mehr als 20 Unternehmen statt. Dabei laden Unternehmen der Agrarbranche Verbraucher:innen für einen Tag zu sich ein, um sich ein Bild der Agrarbranche in Deutschland zu machen. Die Aktion soll Gesellschaft und Agrarbranche wieder näher zusammenbringen, den Dialog fördern und gleichzeitig auf den bestehenden Fachkräftemangel hinweisen.

Bundesweiter Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ findet am 22. September statt

Das Thema des diesjährigen Aktionstages ist dabei der Klimaschutz in der Agrarbranche. Denn die Agrarbranche ist eine der innovativsten Branchen in Deutschland. Schon heute leistet sie einen wichtigen Teil zum Klimaschutz. So forschen beispielsweise Pflanzenzüchter:innen an klima-resilienten Sorten, die Tiernahrung leistet ihren Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Tierhaltung und die lebensmittelverarbeitenden Unternehmen sichern – gemeinsam mit unseren Landwirt:innen – unsere Versorgungssicherheit. Doch nur selten kann die zivile Gesellschaft einen Blick hinter die Kulissen der Agrarbranche bekommen. Deshalb startet das Forum Moderne Landwirtschaft am 22. September erstmalig den bundesweiten Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“. Und das gemeinsam mit mehr als 20 Unternehmen aus den Bereichen Pflanzenzucht, Agrarhandel, Tiernahrung und Lebensmittelverarbeitung.

Gleichzeitig soll der Tag im September aber auch dazu dienen, auf den Fachkräftemangel aufmerksam zu machen und junge Menschen für einen Beruf in der grünen Branche zu begeistern. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche zu spüren„, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin beim Forum Moderne Landwirtschaft. „Gleichzeitig leistet die Branche einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Hier wird in so vielen Bereichen geforscht, um dem Klimawandel zu begegnen und die Jobvielfalt ist dabei enorm. Wir wollen daher nicht nur einen transparenten Blick hinter die Kulissen bieten, sondern junge Menschen an diesem Tag für einen Job in unserer Branche begeistern und sie ermutigen, gemeinsam mit uns die Landwirtschaft von morgen zu gestalten.“

Neben Verbraucher:innen, bieten wir auch Medienvertreter:innen sowie Politiker:innen die Möglichkeit an, einen Tag lang bei einem Unternehmen in ihrer Nähe mit anzupacken und sich umzuschauen. Interessierte können sich hier einen Überblick aller teilnehmenden Unternehmen verschaffen und sich für den Aktionstag noch bis zum 20. August anmelden: moderne-landwirtschaft.de/gruene-berufe/

Agravis Ost: E-Vita plus stärkt innovativ-nachhaltigen Pflanzenbau

Aschersleben/Münster (ots)

Als Alternative zur chemischen Beizung steigt die AGRAVIS Ost GmbH & Co. KG in die elektronische Behandlung von Saatgetreide ein. Am Saatgut-Standort Aschersleben wurde am Dienstag die neue Aufbereitungsanlage offiziell in Betrieb genommen. Unter den rund 150 Gästen der Veranstaltung waren Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Sven Schulze, und Landesbauernpräsident Olaf Feuerborn. Auch die Spitzen von Stadt und Landkreis waren ebenso vertreten wie verschiedene Mitglieder des Landtages Sachsen-Anhalt.

Rein physikalisch-biologisches Verfahren

Die AGRAVIS Ost setzt in Aschersleben die “E-Vita plus”-Technologie ein. Dieses rein physikalisch-biologische Verfahren kommt ohne chemische Wirkstoffe aus. Die Elektronenbehandlung führt zu einer vollständigen Beseitigung aller am Samen haftenden Pilze, Viren und Bakterien und eliminiert dadurch samenübertragbare Krankheiten. Durch die Applikation von Bakterien werden die Wachstumsbedingungen der jungen Pflanzen verbessert und sorgen für eine optimale Entwicklung. Signifikant gestärkte Wurzeln helfen, das Ertragspotenzial des Getreides abzusichern. Zugleich werden die Pflanzen robuster gegen den zunehmenden Trockenstress im Zuge des Klimawandels.

Minister lobt eine der modernsten Saatgutaufbereitungsanlagen

Minister Sven Schulze und AGRAVIS-Vorstandschef Dr. Dirk Köckler (2.v.l.) setzten die Aufbereitungsanlage bei der AGRAVIS Ost in Aschersleben symbolisch in Betrieb. Flankiert wurden sie dabei von den Landtagsabgeordneten Tim Teßmann (l.) und Elrid Pasbrig.

“In Aschersleben geht heute eine der modernsten Saatgutaufbereitungsanlagen offiziell in Betrieb”, betonte Minister Sven Schulze. “Die Anlage vereint Umwelt- und Anwenderschutz auf sehr hohem Niveau. Ziel in diesen Zeiten ist es mehr denn je, gesundes Saatgut anzubieten, um widerstandsfähige und ertragreiche Pflanzenbestände zu produzieren. Nachhaltige, umweltverträgliche und ressourcenschonende Lösungen für die Landwirtschaft werden wir als Land weiterhin bestmöglich unterstützen.”

Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, hob hervor: “Land und Ernährungswirtschaft stellen sich täglich neuen Herausforderungen und suchen nach innovativen Lösungen. Das Verbot von Pflanzenschutzwirkstoffen zur Saatgutbeizung zwingt die Branche, neue Verfahren zu entwickeln, um unser Saatgut frei von Keimen und Bakterien in den Boden zu bringen.”

Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger machen

“Mit dieser innovativen Technologie investieren wir in die Zukunft und bieten unserer Kundschaft eine weitere Lösung an, um die Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger zu machen. Klimawandel und Fragen der Versorgungssicherheit zeigen uns auf, dass wir den heimischen Pflanzenbau leistungsfähiger und ressourcenschonend aufstellen müssen”, erläuterte Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG als Muttergesellschaft der AGRAVIS Ost GmbH & Co. KG. “Dies ist ein echter Fortschritt für die breite Anwendung in der Praxis und nach unserem Verständnis ein weiteres Beispiel für innovativen, nachhaltigen Pflanzenbau”, sagte Köckler mit Blick auf mögliche weitere Restriktionen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Rückstandsthematik bei chemischen Wirkstoffen. Auch der CO2-Fußabdruck ist im Vergleich dazu deutlich geringer. Das Verfahren wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt. Es gibt damit bereits langjährige, positive Erfahrungen vor allem in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und kommt nun auch bei der AGRAVIS Ost in die breite Anwendung. Die Technologie eignet sich auch für die Praxis im ökologischen Anbau. Es gibt keine Gefahrstoffauflagen und Nützlinge werden geschützt.

Großes Interesse in der Landwirtschaft

Die moderne Saatgutaufbereitung in Aschersleben erreicht eine Stundenleistung von 25 Tonnen. Somit ist sichergestellt, dass die regionale Landwirtschaft pünktlich zur Aussaat qualitativ hochwertiges Saatgut auf die Felder bringen kann. Ein Chargenmischer garantiert die exakte Dosierung, sodass Biologicals ihre volle Wirksamkeit entfalten können. Wie groß das Interesse auf den Betrieben im Arbeitsgebiet der AGRAVIS Ost ist, zeigte sich schon zur Herbstaussaat 2022. Damals wurden rund 750 Tonnen elektronisch behandeltes Saatgut auf einer Fläche von mehr als 5.000 Hektar angebaut.

WEB: www.agravis.de

Innovationspreis Moderne Landwirtschaft geht in dritte Runde

top agrar und Forum Moderne Landwirtschaft zeichnen Projekte im Bereich Kooperation und regenerative Landwirtschaft aus

Berlin (ots) Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) und top agrar fördern auch 2023 wieder die Innovationskraft der deutschen Landwirtschaft: Der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft geht in diesem Jahr in die dritte Runde. Bewerben können sich innovative Projekte, die die Landwirtschaft nachhaltiger machen und bereits auf landwirtschaftlichen Betrieben zum Einsatz kommen, sowie landwirtschaftliche Betriebe, die sich besonders im Bereich regenerative Landwirtschaft hervortun. Das Bewerbungsverfahren für den Preis läuft bis zum 20. August 2023.

Preisverleihung Innovationspreis Moderne Landwirtschaft 2022 mit den Preisträgern. (v.ln.r.: Joachim Rukdwied – Bauernpräsident, Matthias Schulze Steinmann – top agrar, Finalisten: LiveSen, E-Vita & seedalive, Gewinnerin Sonderpreis Marie Saudhof, Nikola Steinbock – landwirtschaftliche Rentenbank)

Bewerben können sich für die Hauptkategorie „Kooperation“ Start-ups, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Verbände. Denn wir wollen gemeinsam die Landwirtschaft von morgen nach vorne bringen und sind auf der Suche nach innovativen Lösungen dafür. Wichtig ist dabei nur, dass die eingereichte Lösung bereits auf landwirtschaftlichen Betrieben getestet und / oder im Einsatz ist, um für die Landwirtschat einen echten Mehrwert zu bieten. Daher steht die Kategorie auch unter dem Namen „Kooperation“. „Wir waren auch 2022 wieder begeistert davon, wie viele innovative Köpfe und Konzepte es dort draußen für die Landwirtschaft von morgen eigentlich gibt“, erklärt Matthias Schulze Steinmann, Chefredakteur von top agrar, „Genau diese mutmachenden Ideen brauchen wir für unsere Landwirtschaft“. „Das ist auch der Grund, warum wir 2023 wieder diese Ideen und Projekte sichtbar machen wollen, denn was viele nicht wissen, ist, dass unsere Landwirtschaft schon heute zu den innovativsten Branchen überhaupt zählt.“, ergänzt Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft.

Zusätzlich gibt es in diesem Jahr erneut einen Sonderpreis. Dieser wird im Bereich regenerative Landwirtschaft ausgezeichnet und richtet sich speziell nur an Landwirtinnen und Landwirte. Der Sonderpreis ist, genau wie die Hauptkategorie, mit 5.000EUR Preisgeld sowie Kommunikationsmaßnahmen und weiteren hybriden Preisen dotiert. Der Sonderpreis soll dazu dienen auch den Landwirtinnen und Landwirten eine Bühne zu bieten, um innovative Konzepte im Bereich regenerative Landwirtschaft vorzustellen. „Der Sonderpreis ist für uns seit Beginn an eine echte Herzensangelegenheit“, erläutert Matthias Schulze Steinmann. „Denn auch die landwirtschaftlichen Betriebe sind heute schon viel innovativer unterwegs als viele denken“. „Es wird Zeit, den Betrieben das Wort zu überlassen, um zu zeigen, was sie alles für eine nachhaltig Wirtschaftende und auch sozial-verträgliche Landwirtschaft leisten und was bereits im Bereich regenerative Landwirtschaft hier in Deutschland passiert.“, ergänzt Lea Fließ.

In der hochkarätigen Jury sitzen, wie bereits im letzten Jahr, neben Lea Fließ und Matthias Schulze Steinmann auch Nikola Steinbock, Vorständin der landwirtschaftlichen Rentenbank, Jörg Reuter vom Food Campus Berlin, Journalist Hendrik Haase sowie Business Angel Arndt Schwaiger. Neu als Jurymitglied mit dabei ist Agrarbloggerin Julia Nissen. Neben dem Juryverfahren wird in diesem Jahr auch die Online-Community von top agrar und Forum Moderne Landwirtschaft über die eingereichten Projekte abstimmen.

Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten eine Mischung aus Preisgeldern von bis zu 10.000EUR sowie weitere hybride Preise, wie z.B. Kommunikationsleistungen. Die Preisverleihung findet am 19. Januar 2024 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin statt. Alle Informationen zum Innovationspreis Moderne Landwirtschaft finden Sie unter: innovationspreis-landwirtschaft.de

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:

Das Forum Moderne Landwirtschaft ist ein Netzwerk aus allen Bereichen der Landwirtschaft. Wir zeigen moderne Landwirtschaft wie sie ist. Fördern den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft und machen die moderne Landwirtschaft dadurch sichtbar und für alle erlebbar.

Sie waren auf dem ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche? Haben auf dem Marktplatz in Ihrer Stadt schon mal unser Kuh- oder SchweineMobil gesehen? Bei Kaufland oder Lidl schon unser Magazin „Stadt. Land. Wissen.“ über moderne Landwirtschaft in den Händen gehalten? Hinter all diesen Aktivitäten steckt das Forum Moderne Landwirtschaft.

Wir setzen bei unserer Arbeit auf ein starkes Netzwerk aus 68 Mitgliedern, 170 Unterstützerbetrieben und über 800 AgrarScouts, das sind Landwirtinnen und Landwirte, die ehrenamtlich Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaftsbranche machen und von ihrem Betriebsalltag erzählen.

Über top agrar:

top agrar ist das führende Fachmedium der Agrarbranche und steht für innovative Ideen und Trends entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette. Insbesondere in der Rubrik „Perspektiven“ und im Rahmen von Events wie unseren Scheunengesprächen bringen wir innovative Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen und Start-ups zusammen, um Landwirtschaft und Ernährung weiter zu denken und nachhaltig zu verändern. Weitere Informationen finden Sie hier: topagrar.com

Über 1 Million Euro für die ökologische PflanzenzüchtungSeit über 20 Jahren ‚Bio von Anfang an‘

Töpen (ots) Seit 21 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen dem Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und den Naturkostfachhändlern des BioMarkt Verbunds. 2023 wurde nun der Meilenstein von insgesamt 1 Million Euro geknackt. Dass sich die aufwändige Züchtungsarbeit lohnt, zeigt sich unter anderem in 150 entwickelten Sorten aus Ökozüchtung, die nicht nur widerstandfähig, sondern auch schmackhaft sind.

21 Jahre und über 1 Million Euro für die ökologische Züchtung: Lukas Nossol (links), Leitung Kommunikation im BioMarkt Verbund, spricht mit Oliver Willing, Geschäftsführer Zukunftsstiftung Landwirtschaft, über die gemeinsamen Erfolge.

Seit 2002 unterstützen der BioMarkt Verbund und dennree die langwierige ökologische Züchtungsarbeit über den Saatgutfonds. Bis zu 12 Jahre dauert es, bis neue Sorten gezüchtet und zugelassen sind – und das garantiert ohne Gentechnik und Patente. Sorten aus Ökozüchtung sind nachbaufähig und an die Anbaubedingungen des Ökolandbaus angepasst. So kommen sie ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Dünger aus und können sich gut an wechselnde klimatische Bedingungen anpassen.

Bereits 150 Sorten aus Ökozüchtung stehen Ökolandwirt*innen dank des Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und vielen engagierten Züchter*innen schon zur Verfügung. Eine dieser Erfolgsgeschichten ist die Chicoréesorte „Schriek“, die von Züchter Julian Jacobs vom Obergrashof mithilfe der Spendengelder entwickelt wurde. Sie hat ihr Zuhause unter anderem auf dem Biolandhof Engemann gefunden und ist saisonal in den BioMärkten erhältlich.

Ökologisch gezüchtete Sorten sorgen auch in Zukunft für volle Teller. „Deswegen ist es unsere Verantwortung, bei der Entwicklung von ökologisch gezüchtetem Saatgut zu unterstützen“, so Lukas Nossol, Leitung Kommunikation im BioMarkt Verbund. „Der Saatgutfonds garantiert, dass das Geld sinnvoll eingesetzt und fair auf die ökologischen Saatgutinitiativen aufgeteilt wird.“

Der Saatgutfonds wurde 1996 ins Leben gerufen, um ökologische Züchtungsinitiativen in Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Ökologisch vermehrtes Saatgut ist inzwischen weitestgehend üblich im Ökolandbau. Ganz im Gegensatz zur ökologischen Züchtung,die unter ökologischen Aspekten und ausschließlich auf ökologisch zertifizierten Flächen stattfindet.

Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, leitet und organisiert den Saatgutfonds seit 23 Jahren und erklärt die Wichtigkeit der ökologischen Züchtung: „Wir wollen, dass alles Bio wird, aber den ‚Kindergarten‘ unserer Pflanzen – nämlich die Zuchtgärten – überlassen wir weiter der konventionellen Wirtschaftsweise. So gewöhnen wir die Pflanzen schon in der ‚Kinderstube‘ an Pestizide und Stickstoffdünger. Im Ökozuchtgarten werden die Pflanzen stattdessen schon von Beginn an zu mehr ‚Selbstständigkeit‘ erzogen.“

Über den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Der Saatgutfonds ist ein Spendensammelfonds, der seit über 25 Jahren ökologische, gentechnikfreie Pflanzenzüchtungsforschung fördert. Er unterstützt vier Getreidezüchtungsinitiativen, über 20 Gemüsezüchtungsprojekte und drei Obstzüchter*innen. Sie alle erhalten Saatgut als Kulturgut und entwickeln neue Sorten, die zum ganzheitlichen Ansatz des ökologischen Landbaus passen. Neben guter Ertragsfähigkeit und Pflanzengesundheit sind Geschmack und regionale Anpassungsfähigkeit wichtige Zuchtziele. Die Öko-Sorten sind nachbaubar und frei von Patenten. Dadurch wird ein Gegenpol zur zunehmenden Privatisierung von Saatgut durch große Konzerne gesetzt. Der Saatgutfonds will Vielfalt und Fruchtbarkeit auch für unsere Kinder und Enkel sichern. Ermöglicht wird dies durch Spenden vieler Privatpersonen, Biounternehmen und Organisationen. Denn Saatgut ist ein Kulturgut und braucht das Engagement von uns allen!

www.saatgutfonds.de

Über den BioMarkt Verbund

Der BioMarkt Verbund ist ein Zusammenschluss von rund 520 selbstständigen BioMärkten und Denns BioMärkten aus Deutschland und Österreich unter der gemeinsamen Dachmarke „BioMarkt“. Ziel des 2020 gegründeten Verbundes ist es, die BioMärkte zukunftsfähig auszurichten und dabei ihre Individualität und Vielfalt zu bewahren.

Als Weiterentwicklung der von dennree 2008 gegründeten Biomarkt Verbundgruppe knüpft der BioMarkt Verbund an langjährig gewachsene Partnerschaften an. Ein zusammengehöriger Außenauftritt eint die Verbundmitglieder ebenso wie ein gemeinsames Grundsortiment, das viele Gestaltungsmöglichkeiten für individuelle sowie regionale Schwerpunkte bietet.

Der BioMarkt Verbund wird demokratisch organisiert und trägt damit der Vielfalt innerhalb der Gemeinschaft Rechnung. Ein fünfköpfiger, gewählter Vertriebsausschuss entscheidet die wesentlichen Entwicklungen und Fragestellungen des Naturkostfachhandels im Verbundsystem. Die Mitglieder des BioMarkt Verbundes engagieren sich zudem im gemeinnützigen Verein „Interessengemeinschaft BioMarkt e.V.“ – kurz IGBM. Der Verein vertritt die Interessen des Naturkostfachhandels gegenüber der Politik und ermöglicht ein gemeinsames Engagement für die Weiterentwicklung der Ökozüchtung und dem Ökolandbau.

www.biomarkt.de

Kleine Fans von Nutzpflanzen: Tipps für das Gärtnern mit Kindern

Frankfurt/Main (ots) Genau wie die „Großen“ begeistern sich auch viele Kinder für die Beschäftigung mit Pflanzen. Gerade das Anpflanzen und die Pflege von Nutzpflanzen wie Gurke, Tomate oder Kräuter sind für die Kleinen eine spannende Herausforderung, an deren Ende die eigene Ernte als Erfolgserlebnis steht. Dabei ist es egal, ob ein großer Garten, ein kompakter Balkon oder auch nur eine Fensterbank zur Verfügung steht. Es braucht nur die jeweils passende Auswahl an Pflanzen sowie Unterstützung bei den ersten „Gehversuchen“ als Hobbygärtner*innen – der Rest ist im wahrsten Sinne ein Kinderspiel.

Tipps für das Gärtnern mit Kindern: Genau wie die ,,Großen“ begeistern sich auch viele Kinder für die Beschäftigung mit Pflanzen. Gerade das Anpflanzen und die Pflege von Nutzpflanzen wie Gurke, Tomate oder Kräuter sind für die Kleinen eine spannende Herausforderung, an deren Ende die eigene Ernte als Erfolgserlebnis steht. Dabei ist es egal, ob ein großer Garten, ein kompakter Balkon oder auch nur eine Fensterbank zur Verfügung steht. Es braucht nur die jeweils passende Auswahl an Pflanzen sowie Unterstützung bei den ersten ,,Gehversuchen“ als Hobbygärtner*innen – der Rest ist im wahrsten Sinne ein Kinderspiel.

Pflanzenwahl: Schnell wachsend und pflegeleicht

Bei den meisten Kindern gilt: Je aktiver sie von Beginn an in die jeweiligen Phasen der Gartenarbeit eingebunden sind, desto motivierter übernehmen sie die anstehenden Aufgaben. Schon bei der Planung sollten die Kleinen daher zum Beispiel entscheiden können, welche Nutzpflanzen sie gerne in ihrem „Kindergarten“ wachsen lassen möchten. Das Angebot sollte dabei vor allem aus Pflanzen bestehen, die als Saatgut oder Setzlinge erhältlich sind. So erleben die Kinder den Wachstumsprozess aus nächster Nähe, wenn die Pflänzchen regelrecht aus dem Boden sprießen. Außerdem sollten die Pflanzen keinen zu hohen Pflegebedarf haben, um die Kinder nicht zu überfordern.

Geeignete Pflanzen für das kindgerechte Gärtnern können zum Beispiel sein:

– Karotte: Das Wurzelgemüse kann ab März an einem sonnigen Standort direkt ausgesät werden. Nach etwa 4 Wochen zeigen sich die ersten Keime der Karotten und können nach circa 12 Wochen geerntet werden. Viele Kinder mögen übrigens gern Baby-Karotten als handliche und süßlich schmeckende Garten-Snacks.

– Tomate: Ab Februar können sie als Samen in kleinen Töpfen auf sonnigen Fensterbänken vorkeimen. Alternativ können kleine Gärtner*innen mit bereits gewachsenen Jungpflanzen starten. Beide Varianten werden ab Mitte Mai entweder ins Freiland gesetzt oder ziehen als Indoor-Gemüse in einen größeren Topf auf der Fensterbank. Je nach Sorte kann ab Juni bis in den August hinein geerntet werden.

– Erdbeeren: Vor allem Monatserdbeeren eignen sich sehr gut für das kindliche Gärtnern, da sie mehrere Monate lang Früchte tragen und so den Kleinen die süße Ernte gleich mehrfach ermöglichen. Ab Mai können die Setzlinge sowohl im Garten als auch in Kübelpflanzen auf Terrasse und Balkon eingesetzt werden. Nach 8 Wochen steht der leckere „selbstgemachte“ Snack dann zum Abpflücken bereit.

– Kürbis: Kürbisse eignen sich in Samenform ebenfalls zum Vorziehen auf der Fensterbank. Beste Startzeit ist Anfang Mai. Wenn die jungen Pflanzen nach drei bis vier Wochen gut gewachsen sind, können sie in den Garten. Kürbisse eignen sich aber auch sehr gut als Kübelpflanzen für den Balkon oder die Terrasse. Für Kinder ist diese Gemüse sicherlich besonders beeindruckend, da viele Kürbisarten eine stattliche Größe bei ihrer Erntezeit im Herbst erreichen.

– Schnittlauch: Als Kaltkeimer eignet sich Schnittlauch besonders gut für erste Gartenprojekte auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. Nach circa zwei Wochen zeigen sich die ersten Keime. Erste Erntezeit ist nach etwa weiteren 4 Wochen. Ein Bonus für kleine Hobbygärtner*innen ist, dass er ab Juni oder Juli bunte Blüten tragen kann, die ebenfalls essbar sind.

– Kapuzinerkresse: Diese Pflanze ist im Zusammenhang mit Kindern eher ungewöhnlich, aber gerade für ungeduldige Erstgärtner passend. Kapuzinerkresse wächst nicht nur schnell und viel, sie ist zudem sehr robust. Ab Februar kann man die Samen auf der Fensterbank vorziehen. Etwa zwei Wochen danach zeigen sie sich als zarte Pflänzchen an der Oberfläche. Nach einigen Wochen folgen dann die essbaren Blüten.

Den „Kindergarten“ richtig vorbereiten

Damit die Erstsaison der kleinen Hobbygärtner*innen ein voller Erfolg wird, sollten je nach Standort besondere Vorkehrungen getroffen werden. Dr. Regina Fischer vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA) gibt dazu folgenden Tipp: „Für die Kinder ist es ein besonders toller Start, wenn sie ihren eigenen Bereich bekommen, in dem sie ‚das Sagen‘ haben und ihre Pflanzen eigenständig pflegen können.“

Im Garten bietet es sich an, den Kindern ein eigenes Beet mit einer Fläche von 1 bis 1,5 m² zur Verfügung zu stellen oder besser noch ein eigenes Beet zu erschließen, denn schon das Umgraben hat für die Kinder einen hohen Spaßfaktor. Auf der Terrasse oder dem Balkon können den Kindern eigene Ecken mit Kübeln und Balkonkästen eingerichtet werden. Wichtig ist, dass jedes Pflanzgefäß mit ausreichend Löchern am Boden ausgestattet ist, so dass auch bei eifrigen Gießern keine Staunässe droht. Wenn sich der Umgang mit Pflanzen vor allem auf den Innenbereich konzentriert, bietet das Vorziehen von Samen schnelle Erfolgserlebnis. Dazu sollten die Kinder sowohl mit Anzuchttöpfen arbeiten können als auch eine Auswahl verschiedener Topfgrößen zur Verfügung haben, in die sie die wachsenden Pflanzen eigenständig bzw. mit etwas Hilfe umsetzen können.

Tipp: Gartenkalender für Kinder

Wenn der Anfang gemacht und die Samen und Setzlinge gepflanzt sind, folgt der „Gartenalltag“ mit den regelmäßig anstehenden Aufgaben. Damit die Kleinen von Beginn an ein Verständnis für die wichtigsten Gartenarbeiten bekommen, empfiehlt der IVA den Einsatz eines Gartenkalenders, der den Kindern für jede Woche die aktuellen Aufgaben anzeigt, wie zum Beispiel Gießen oder auch Düngen.

Kinder & Dünger: Das gilt es zu beachten

Düngemaßnahmen sollten zwar gemeinsam mit den Kindern besprochen, aber prinzipiell nur von Erwachsenen durchgeführt werden. Generell sollten sämtliche Dünger außerhalb der Reichweite von Kindern und auch Haustieren aufbewahrt werden. Das gilt sowohl für Flüssigdünger als auch Granulate.

Umgang mit Giftpflanzen

Einige Zierpflanzen sowohl für draußen als auch drinnen sind zwar optische Hingucker, aber giftig. Vor allem hochgiftige Exemplare wie Blauer Eisenhut, Riesen-Bärenklau oder Tollkirsche sollten aus dem Garten entfernt werden. Auch Pflanzen, die durch zufällige Berührungen beim Herumtoben Hautreizungen verursachen können, wie Brennnessel, Weinraute oder Engelwurz. Wenn es nicht möglich ist, alle potenziell giftigen Pflanzen zu entfernen, ist es umso wichtiger, Kinder nicht unbeaufsichtigt im Garten spielen zu lassen. Kommen Kinder dennoch mit Giftpflanzen in ungeschützten Kontakt, sollte so schnell wie möglich die nächste Giftnotrufzentrale kontaktiert werden.

WEB: wprc.de

Grüne Woche: 144 Produktköniginnen und -könige auf großer Parade über den ErlebnisBauernhof

Berlin (ots) Bereits zum dreizehnten Mal fand heute die Parade der Produktköniginnen und -könige Deutschlands auf dem ErlebnisBauernhof statt. Eingeladen hatte das Forum Moderne Landwirtschaft (FML). Die Parade mit anschließender Aufreihung auf der Studiobühne der Halle 3.2 zählt jedes Jahr zu den Höhepunkten auf dem ErlebnisBauernhof. Joachim Rukwied, Deutscher Bauernverband nahm sich die Zeit jede Königin und jeden König persönlich zu begrüßen.

Festliche Parade der 144 Produktköniginnen und -könige über den ErlebnisBauernhof im Rahmen der Grünen Woche in Berlin. Foto Vergrößern: https://deutschland-journal.de/wp-content/uploads/2023/01/gruene-woche-koenigeinnen-koenige.jpg

Egal ob Milch, Bier oder Pellkartoffel – für weit über 100 Produkte aus Deutschland gibt es je eine Prinzessin oder Königin, einen Prinzen oder König. Einmal im Jahr kommen sie auf dem ErlebnisBauernhof auf der Internationalen Grünen Woche zusammen. Die Parade fand dieses Jahr bereits zum dreizehnten Mal statt. 144 Produktköniginnen und -könige stellten sich diese Woche auf dem ErlebnisBauernhof den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor und zeigten die schönsten Seiten der Landwirtschaft.

Eine von ihnen ist Anne Schmauch, die hessische Milchkönigin. Sie ist das erste Mal als Milchkönigin auf der Grünen Woche. Da die Messe Corona-bedingt die letzten beiden Jahre ausfallen musste, fand natürlich auch die große Parade der Königinnen und Könige über den ErlebnisBauernhof nicht statt. Anne ist dabei eine echte Fachexpertin, als Produktkönigin durchläuft sie intensive Bewerbungsverfahren und musste sich den Fragen einer hochkarätigen Jury stellen, bevor sie ihr Amt antreten durfte. Das lief sehr gut, dabei kommt Anne nicht mal selbst von einem Betrieb. Aber auch wenn die neue Milchkönigin nicht auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen ist, ist die Landwirtschaft ihre große Leidenschaft. „Seitdem ich in meiner Ausbildung mit Kühen arbeiten durfte, kann ich mir nichts Anderes und Schöneres mehr vorstellen. Meine Arbeit mit Kühen und ihren Kälbern bereitet mir jedes Mal aufs Neue sehr viel Freude“, erklärt Anne Schmauch, die hessische Milchkönigin. So ist es für Anne ein wichtiges Anliegen, der Bevölkerung zu zeigen, wo die Milch herkommt und welche Bedeutung sie für unsere Ernährung hat. „Ich freue mich sehr darauf, in intensiven Gesprächen offene Fragen zu klären und meinen Beruf den Menschen gegenüber repräsentieren zu können.“, erläutert Anne Schmauch weiter. „Gerade die Städter haben nur noch wenige Berührungspunkte mit der Landwirtschaft. Da ist es wichtig, dass wir sie wieder mitnehmen und ihnen Einblicke in unsere Arbeit geben.“

Produktköniginnen und -könige sind nicht nur schönes Beiwerk, sie repräsentieren vor allem die Vielfalt der hochwertigen Produkte der modernen Landwirtschaft. Sie stehen für deren Qualität genauso wie für Regionalität und Nachhaltigkeit.

Web: www.moderne-landwirtschaft.de