Die Pharmabranche leidet aktuell wie die restliche Wirtschaft unter den strukturellen Problemen. Wir haben ein schlechtes Quartett aus überbordender Bürokratie, Fachkräftemangel, zu hohen Energiekosten und bröckelnder Infrastruktur. Zudem muss die Arzneimittelpolitik wieder deutlich innovationsfreundlicher werden. Auch muss sich Generika-Produktion in Deutschland wieder lohnen.
Zuletzt gab es etwa beim ALBVVG und dem Medizinforschungsgesetz durchaus richtige Ansätze in der Gesundheitspolitik. Es war richtig, zur Verbesserung der Versorgungslage bei der Preisbildung anzusetzen. Allerdings hätten die Entlastungen nicht nur die medial prominenten Kinderarzneimittel und Antibiotika, sondern alle Arzneimittel der Grundversorgung in den Fokus nehmen sollen. Das hätte einen wirksamen Beitrag bei der Bekämpfung der Lieferengpässe geleistet. Auch beim Medizinforschungsgesetz hat der Bundesgesundheitsminister grundsätzlich die richtige Richtung eingeschlagen und Anreize gesetzt, indem etwa die von uns als BPI immer wieder geforderten beschleunigten und vereinfachten Genehmigungs- und Anzeigeverfahren für sichere klinische Prüfungen umgesetzt wurden.
Damit Deutschland wieder als Studien- und Forschungsstandort attraktiv wird, braucht es allerdings noch mehr Anstrengungen, gerade im Bereich der Erstattungspolitik. Die Fehlentwicklungen bei den AMNOG-Leitplanken und Abschlägen für Kombinationstherapien müsse dringend korrigiert werden. Denn ein politisches Bekenntnis zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erfordert auch eine faire Honorierung von Forschungsergebnissen. Hier muss eine neue Bundesregierung unbedingt nachsteuern.“
„Die gesamte pharmazeutische Branche braucht dringend verlässliche Rahmenbedingungen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Wirtschaft zu stärken.“