Archiv der Kategorie: Tierschutz

Gemeinsam die Umwelt für Mensch und Tier erhalten

Appell des Verbands der Zoologischen Gärten zum Tag der Erde

Berlin (ots) Die Vereinten Nationen (UN) feiern am 22. April 2023 den Tag der Erde (Earth Day) und erinnern daran, wie wichtig es ist, unseren Planeten zu schützen.

Beim Zoobesuch Wildtiere erleben und ihnen nahekommen: Das begeistert und kann dazu motivieren, sich auch im Alltag für Natur- und Umweltschutz einzusetzen – sei es beim Einkaufsverhalten oder beim Abfallrecycling

Diese Aufgabe liegt in den Händen aller und muss aktiv im Alltag umgesetzt werden. Zoos spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für den Umwelt- und Naturschutz. Die modernen Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten (e.V.) setzen sich aktiv für den Erhalt bedrohter Arten und deren Lebensräumen ein. VdZ-Zoos zählten alleine im Jahr 2022 mehr als 42 Millionen Besuchende und konnten damit die Zahl trotz der Einschränkungen im letzten Pandemiejahr weiter steigern. Bildung durch emotionale Wildtiererlebnisse und spezielle Angebote sind in allen VdZ-Mitgliederzoos Bestandteil ihres Gesamtkonzeptes. Viele sind ausgezeichnete Orte der UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

„Die Zoos im VdZ zählen zu den besucherstärksten außerschulischen Bildungsorten im grünen Bereich. Verschiedene Studien zeigen, dass Zoobesuche einen positiven Einfluss auf das Wissen über Biodiversität haben und dass dieser Einfluss auch langfristig bestehen bleiben kann“, erklärt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer. „Natürlich gibt es viele Faktoren, die das Engagement für Naturschutz beeinflussen und ein einzelner Zoobesuch reicht sicher nicht aus, um dieses Engagement zu fördern. Naturschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Denn nur gemeinsam, kann es uns jetzt noch gelingen, die Erde, so wie wir sie kennen, zu erhalten.“

Lebensräume und Arten verschwinden durch die von Menschen gemachten Veränderungen wie Abholzung, intensive Landwirtschaft, Klimawandel und Übernutzung. Daher setzen die Vereinten Nationen (UN) mit dem Aktionstag ein Zeichen für intakte Ökosysteme. Im Alltag können schon kleine Verhaltensänderungen einen Unterschied machen, so wie Kleidung Second Hand zu kaufen. Der Anbau von Baumwolle benötigt viel Wasser und Fläche. Die Reihe von Produkten, die den Lebensraum von Tieren schrumpfen lassen und damit eine Bedrohung für viele Tierarten sind, lässt sich weiter fortsetzen. Pestizide, die bei der Herstellung eingesetzt werden, bedrohen auch die Gesundheit der Menschen. Es gilt daher, selbst verantwortungsvolles Handeln an den Tag zu legen und von Unternehmen einzufordern.

Über den VdZ

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten. Rund 40 Millionen Menschen besuchen jährlich die 71 VdZ-Zoos, mehr als eine Million profitiert von den besonderen Bildungsangeboten der Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Geschäftsführer des Verbands ist Volker Homes und Präsident der Leipziger Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbands.

Website: www.vdz-zoos.org
Twitter: @VdZ_Zoos

Fuchsjagd: Haltlose Forderung des Landesjagdverbands Baden-Württemberg

Entwicklung der Rebhuhnstrecken belegt Sinnlosigkeit jagdlicher Artenschutzmaßnahmen

Stuttgart (ots) Am 30. Juni 2021 wurde in Baden-Württemberg der Beginn der Schonzeit für Füchse um zwei Wochen auf den 16. Februar vorverlegt – als Kompensation für eine vierwöchige Verkürzung im Sommer. Der Landesjagdverband Baden-Württemberg (LJV) hat dies zum Anlass genommen, auch im Winter längere Jagdzeiten zu fordern: Er will Füchse noch bis Ende Februar töten dürfen. Dabei versucht er mit haarsträubenden Behauptungen und realitätsfernen Schreckensszenarien Politik und Öffentlichkeit zu täuschen. Das Aktionsbündnis Fuchs, ein Zusammenschluss von mehr als 70 deutschen Tier- und Naturschutzorganisationen, widerlegt die Thesen des LJV und fordert stattdessen eine ganzjährige Schonzeit für Füchse nach luxemburgischem Vorbild.

Noch vor der Welpenzeit wandern viele Jungfüchse aus dem Vorjahr ab, um sich ein neues Revier zu suchen.

Nach Darstellung des Landesjagdverbandes riskiere die Landesregierung Baden-Württemberg ohne Verlängerung der Jagdzeiten für Füchse das Aussterben bedrohter Arten und die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten bei Füchsen. Nachfolgend zeigen wir auf, warum derartige Äußerungen einem Öffentlichkeitsbetrug gleichen.

Jagd „reguliert“ die Fuchsbestände nicht

Beides ist durch wissenschaftliche Untersuchungen vielfach widerlegt [1]. Grund für die problematische Situation bedrohter Arten ist nicht der Fuchs, sondern die Zerstörung von Lebensräumen und Nahrungsgrundlagen der betreffenden Arten. Die Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer bleibt in aller Regel ohne Effekt, weil steigende Geburtenraten sowie Einwanderung aus Nachbarrevieren die Verluste wieder ausgleichen. Als besonders eindrucksvolles – und abschreckendes – Beispiel dafür können die regelrechten Vernichtungsfeldzüge gelten, die man in den 1960er und 1970er Jahren gegen den Fuchs führte. Obwohl man damals nicht nur alle erlaubten jagdlichen Tötungsmethoden ganzjährig (!) und mit maximaler Intensität einsetzte, sondern zudem ganze Fuchsfamilien in ihren Bauen vergaste, konnte die Fuchspopulation nicht nachhaltig dezimiert werden. Im Gegenteil: Nach 20 Jahren dieser Kampagnen gab es nicht weniger, sondern eher mehr Füchse als zuvor.

Jagd auf Füchse begünstigt Ausbreitung von Krankheiten

Die Tollwut, die man mit diesen Maßnahmen einzudämmen gedachte, kam dadurch auch nicht zum Erliegen. Im Gegenteil: Sie breitete sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Grund dafür ist, dass freiwerdende Fuchsreviere eine regelrechte Sogwirkung auf revierlose Füchse besitzen. Es begeben sich mehr Tiere auf längere Wanderungen – und diese Migrationsbewegungen sind maßgeblich für die Ausbreitung von Krankheiten verantwortlich [2]. Das allein zeigt, wie abstrus und vermessen die Behauptung des LJV ist, durch die Jagd auf Füchse Krankheiten eindämmen zu wollen.Auch im Detail versteigt sich der LJV in haltlose Thesen. So behauptet er etwa, Fuchsreviere würden nicht neu besetzt, wenn Füchse im Februar bejagt würden. Tatsächlich steigt aber gerade während der Paarungs- und kurz vor der Welpenzeit der soziale Druck in den Fuchsgruppen an, so dass es genau in dieser Phase oft noch zu regelrechten Abwanderungswellen von Jungfüchsen (aus dem Vorjahr) kommt.

Die Jagd ist als Maßnahme zum Artenschutz nicht zielführend

Das zeigt ein Blick auf die „Jagdstrecke“ zum Rebhuhn in Baden-Württemberg. Die Jagdstrecke umfasst sowohl die im Rahmen der Jagd erlegten Tiere, als auch das sogenannte Fallwild, also z.B. Unfallopfer oder aufgefundene Tiere mit einer anderen Todesursache. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den aktuellen Zahlen zum Rebhuhn fast ausschließlich um Fallwild handelt.

Während im Jagdjahr 2011/12 dort landesweit noch 27 Tiere ausgewiesen wurden und die Strecke bis 2015 nochmal auf 97 Vögel anstieg, gab es in all den Jahren danach bis zum Ende des Jagdjahres 2020/21 gerade nochmal ein einziges Rebhuhn, welches in der Jagdstatistik als Fallwild aufgeführt wurde. Und das trotz des Abschusses von etwa 550.000 Füchsen in diesem Zeitraum.

Die landesweite Fuchsjagd also mit Artenschutzmaßnahmen z.B. für Rebhühner zu begründen ist schon deshalb ein Verschaukeln der Öffentlichkeit, weil es so gut wie keine Jagdreviere in BW gibt, in denen das Rebhuhn überhaupt noch vorkommt.

Ganzjährige Schonung von Füchsen: Ein Erfolgsmodell

In Gebieten, in denen Füchse nicht bejagt werden, sind Geburtenraten und Abwanderungspotential deutlich geringer. Zahlen aus Luxemburg, wo Füchse seit 2015 ganzjährig geschont werden, weisen darauf hin, dass die Befallsrate mit dem Fuchsbandwurm (im Gegensatz zum angrenzenden Deutschen Regionen) rückläufig ist. Eine Zunahme der Fuchspopulation wurde ebenso wenig verzeichnet wie eine stärkere Gefährdung seltener Arten.

Verlängerung der Jagdzeiten führt zu qualvollem Tod von Fuchswelpen

Es gibt also keinen vernünftigen Grund, die Jagdzeit auf Füchse auszudehnen – ganz im Gegenteil. Zum verdrehten Narrativ des LJV passt dabei, dass er die realen Konsequenzen der Fuchsjagd im Februar konsequent verschweigt. Wie wir aus den Protokollen von Wildtierstation wissen, werden Fuchswelpen in Deutschland schon ab Mitte Januar geboren. Der Abschuss von Fuchsmüttern wird also bereits bei den aktuellen Jagdzeiten billigend in Kauf genommen, weil Rüde und Fähe vor dem Schuss meist nicht zuverlässig unterschieden werden können. Abgesehen davon ist auch der Abschuss von Fuchsvätern problematisch, weil diese die Familie mit Nahrung versorgen. Untersuchungen zeigen, dass nach dem Abschuss von Fuchsvätern die Überlebenschancen der Welpen deutlich sinken. Gäbe die Politik der Forderung des LJV nach, so würde dies also zwangsläufig Jahr für Jahr zum qualvollen Hunger- oder Erfrierungstod hunderter oder tausender zusätzlicher Fuchswelpen führen.

Überwältigende Mehrheit der Deutschen gegen die Fuchsjagd

Minister Hauk sollte bei alledem auch die öffentliche Meinung zum Thema Fuchsjagd bedenken: Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2020 sprechen sich weniger als 10 Prozent der Bundesbürger für das Töten von Füchsen als Wildtier-Managementmaßnahme aus [3].Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Jagd auf Füchse also ab.

Aktionsbündnis Fuchs fordert ganzjährige Schonzeit

Wir appellieren daher an die Landesregierung und speziell an Minister Peter Hauk, sich nicht den Forderungen des LJV zu beugen. Stattdessen ist es nötig, die aktuelle Durchführungsverordnung mit Blick auf den Tier- und Artenschutz sowie auf den Willen der Bevölkerung grundlegend zu überarbeiten und die Jagd- bzw. Schonzeiten diverser Tierarten endlich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auszurichten. Für den Fuchs bedeutet das, dass für ihn eine ganzjährige Schonzeit eingeführt werden muss. Als wirksame Maßnahme für den Artenschutz wäre es zudem sinnvoll, mehr Flächen unter Naturschutz zu stellen und die Bejagung bedrohter Arten (wie z. B. den Feldhasen, der in Baden-Württemberg noch immer bejagt werden darf) endlich zu verbieten.+++

WEB: www.wildtierschutz-deutschland.de
www.facebook.com/wildtierschutz

10.5.: Quo Vadis Lynx?

Internationale Tagung über Chancen und Herausforderungen bei der Erhaltung eines großen Beutegreifers in Europa, Deutschland und dem Harz

Im Jahr 1999 entschied sich erstmals in Deutschland eine Landesregierung gemeinsam mit der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. für die Wiederansiedlung eines großen Beutegreifers.

Luchs im Schnee (Foto: K. Göttmann)

Praktisch umgesetzt wurde das Projekt von der Nationalparkverwaltung Harz. Im Jahr 2000 kehrten die ersten Luchse nach mehr als 200 Jahren Abwesenheit in das Mittelgebirge zurück. Aus den insgesamt 24  Gründertieren ist eine vitale Population entstanden und das Luchsprojekt Harz zählt zu den nicht viel mehr als einer Handvoll erfolgreichen Luchs-Wiederansiedlungen in Mitteleuropa.

Zweimal machte die Nationalparkverwaltung Harz gemeinsam mit ihren Partnern bereits den Versuch das zwanzigjährige Jubiläum der Harzer Luchswiederansiedlung im Rahmen einer Tagung zu feiern. Zweimal machten die Regelungen in der Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Fast 23 Jahre nachdem der erste Harzluchs in die Freiheit gelangte soll es nun aber so weit sein. Am 10. Mai 2023 wird im Kloster Wöltingerode am Harz nicht nur ein Blick zurück auf die geleistete Arbeit geworfen. Vielmehr referieren Luchsexperten aus 5 verschiedenen Europäischen Ländern und versuchen die Frage zu beantworten, was zum Schutz und zum Erhalt der größten Katzenart des Kontinents in der Zukunft dringend getan werden muss.

Interessierten steht die Veranstaltung gegen die Entrichtung einer Tagungsgebühr offen.

Die Tagung findet am 10. Mai 2023 im Kloster Wöltingerode am Harz statt und wird gemeinsam von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, dem Nationalpark Harz, der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. und der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz e.V. veranstaltet.

 Ausführliche Informationen zum Tagungsverlauf und zur Anmeldung erhalten Sie hier.

Millionenhilfe trotz Krise

Kund:innen beweisen auch 2022 großes Herz und spenden gemeinsam mit der Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“

Krefeld (ots) Mit der Initiative „tierisch engagiert“ bündelt die Fressnapf-Gruppe europaweit das Engagement von Mitarbeitenden, Kundschaft und Unternehmen für den Tierschutz sowie tiertherapeutische Projekte.

Kund:innen beweisen auch 2022 großes Herz und spenden gemeinsam mit der Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“. So kamen europaweit mehr als zwei Millionen Euro und Warenspenden in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr zusammen. Prominente Botschafterin der Initiative „tierisch engagiert“ war auch im vergangenen Jahr die Moderatorin Jana Ina Zarrella.

Das vergangene Jahr hat das Engagement vor gleich mehrere Herausforderungen gestellt: Zum einen hat der Krieg in der Ukraine den Fokus auf viele betroffene Menschen und Tiere vor Ort, aber auch auf die Flüchtenden mit Haustieren gelenkt. Zum anderen ist die Spendenbereitschaft oftmals mit den eigenen finanziellen Sorgen wegen steigender Energie- und Lebenshaltungskosten sowie der hohen Inflation kollidiert.

Dennoch kann die Initiative „tierisch engagiert“ ein starkes Fazit ziehen: Europaweit sind mehr als zwei Millionen Euro zusammengekommen. Außerdem wurden fast 4.000 Spendenpaletten an Tierheime sowie Tierschutzeinrichtungen oder Soforthilfen in ganz Europa verteilt. Alle Paletten übereinandergestapelt wären damit fast so hoch wie das Matterhorn in den Schweizer Alpen. „Wir sind tief beeindruckt, dass die Menschen auch in Krisenzeiten nicht vergessen, wie wertvoll und wichtig unsere Haustiere und die Menschen sind, die sich aufopferungsvoll um sie kümmern. Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen und das tolle Engagement unserer Kundschaft und Mitarbeitenden zu bündeln“, sagt Fressnapf-Gründer und -Inhaber Torsten Toeller.

„tierisch engagiert“ 2022: Spendenanhänger spielt siebenstelliges Ergebnis ein

Im Rahmen der jährlichen Spendenaktion wurde im vergangenen Jahr ein Spendenanhänger für vielseitigen Einsatz verkauft. Im Kaufpreis von 2,50 Euro ist jeweils ein Spendenanteil von 1,70 Euro enthalten. Insgesamt wurden in zehn Ländern über 700.000 dieser Spendenartikel verkauft und so ein Gesamt-Spendenergebnis von 1,2 Mio. Euro eingespielt. Allein in Deutschland lag der Erlös bei 750.000 Euro und verteilt sich hierzulande auf drei Spendenempfänger: den Deutschen Tierschutzbund mit 357.000 Euro, mehr als 200 lokale Tierschutzeinrichtungen mit insgesamt 262.000 Euro und den Assistenzhundeverein VITA e.V. mit 112.000 Euro. In allen anderen Ländern fließen die Spendenerlöse ebenfalls an Tierschutz- sowie tiertherapeutische Einrichtungen.

„tierisch engagiert“ 2022: Hilfe für Mensch und Tier in der Ukraine

Insbesondere in Deutschland war die Solidarität für Mensch und Tier in der Ukraine beeindruckend groß. Sowohl Mitarbeitende als auch Kundschaft haben im Rahmen einer Soforthilfe-Aktion mehr als eine halbe Million Euro für Hilfs- und Tierschutzeinrichtungen in der Ukraine gespendet. Außerdem wurden viele Spendenpaletten in die Grenzregion geliefert. Prominente Botschafterin der Initiative „tierisch engagiert“ war auch im vergangenen Jahr die Moderatorin Jana Ina Zarrella. Sie sagt: „2022 war für mich als Botschafterin ein Jahr voller Erlebnisse, Emotionen und neuer Erfahrungen. Mit „tierisch engagiert“ konnten wir Tieren in Not helfen und engagierte Tierschützer:innen auszeichnen. Ich habe – gerade im Zusammenhang mit der Ukraine-Hilfe und der Unterstützung der Tiertafeln zu Weihnachten – viele neue beeindruckende Lebensgeschichten kennengelernt.“

„tierisch engagiert“ 2022: Die Wunschbaumaktion

Unter dem Kampagnen-Motto „Ein Fest der TierLiebe“ wurde deutschland- und europaweit eine Wunschbaumaktion gespielt. Wurden 2021 noch mehr als 150.000 Wünsche für Tierschutz- und tiertherapeutische Projekte und Tafeln erfüllt, so waren es im vergangenen Jahr deutschlandweit mehr als 175.000. „Wichtig bei dieser Aktion ist es uns, dass wir eine einfache Möglichkeit bieten, konkrete Wünsche der Tierheimtiere zu erfüllen und so Gutes zu tun“, erklärt Christin Butschek von der Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“. Die Wunschzettel mit Wünschen wie z. B. Spezialfutter, Leine, Liegeplatz oder Spielzeug wurden stellvertretend für Hund, Katze und Co. von den Mitarbeitenden der Organisationen ausgefüllt. Auch hier war Jana Ina Zarrella eine unserer Botschafterinnen neben DFB-Star Alexandra Popp, die für die Kampagne als ein weiteres Gesicht in den sozialen Medien unterwegs gewesen ist.

„tierisch engagiert“ 2022: Das Engagement vor Ort

Auch die mehr als 1.800 Fressnapf- und Maxi Zoo-Märkte in den Ländern unterstützten in vielfältiger Weise Tierschutz- sowie tiertherapeutische Projekte. Dabei werden durch das gemeinsame Engagement von Kundschaft und Marktteams zum Beispiel ausgewählte lokale Tierschutzorganisationen, Tiertafeln oder Gnadenhöfe unterstützt.

Über die Fressnapf-Gruppe

Die Fressnapf-Gruppe ist europäischer Marktführer für Heimtierbedarf. Seit Eröffnung des ersten „Freßnapf“ Fachmarktes 1990 in Erkelenz (NRW) ist Gründer Torsten Toeller unverändert Unternehmensinhaber. Sitz der Unternehmenszentrale ist Krefeld, weitere Büros gibt es in Düsseldorf, Venlo (NL) sowie den zehn Landesgesellschaften. Heute gehören rund 1.900 Fressnapf- bzw. Maxi Zoo-Märkte in elf Ländern, starke Beteiligungen an der Arcaplanet Gruppe in Italien (500 Märkte), an der Unconditional-Gruppe in Kroatien (35 Standorte) sowie über 16.000 Beschäftigte aus mehr als 50 Nationen zur Unternehmensgruppe. In Deutschland wird die überwiegende Anzahl der Märkte von selbstständigen Franchisepartner:innen betrieben, im europäischen Ausland als eigene Filialen. Mehr als 3,5 Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt die Unternehmensgruppe. Darüber hinaus ist die Fressnapf-Gruppe Förderer verschiedener, gemeinnütziger Tierschutzprojekte und baut ihr soziales Engagement unter der Initiative „Tierisch engagiert“ stetig aus. Mit der Vision „Happier Pets. Happier People.“ versteht sich die Fressnapf-Gruppe kanalunabhängig als kundenzentriertes Handelsunternehmen, welches ein Ökosystem rund um das Haustier erschafft. Zum Sortiment gehören aktuell 16 exklusiv bei Fressnapf l Maxi Zoo erhältliche Marken aller Preiskategorien. Die Mission des Unternehmens lautet: „Wir verbinden auf einzigartige Weise, rund um die Uhr und überall Produkte, Services, Dienstleistungen sowie Tierliebhaber und ihre Tiere und machen so das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher!“

WEB: fressnapf.com

Fuchswochen in vielen deutschen Jagdrevieren nicht tierschutzkonform

Gießen (ots) An diesem Wochenende hellt der Schneemond – so wird der Vollmond im Februar genannt – das dämmrige Licht gegen Abend und in der Nacht auf. Viele Jagdvereine, wie zum Beispiel der Jagdverein Hubertus aus Gießen, rufen dann zur sogenannten Fuchswoche auf. Ziel der Fuchswoche ist es, innerhalb weniger Tage möglichst viele Füchse zu töten und die auf der mit Würstchen und Bier gefeierten Jagdstrecke zu präsentieren.

Während der Paarungszeit im Winter sind Rotfüchse unvorsichtig. Durch den Schnee und das Licht des Vollmondes lassen sie sich leichter ausmachen.

Im Februar Jagd auf Reineke Fuchs zu machen, ist viel einfacher als zum Beispiel in den Sommermonaten. Immer noch sind Fuchsrüden auf der Suche nach der passenden Fähe: Es ist Paarungszeit. In der Ranzzeit, wie die Jäger sie nennen, sind Füchse oft nicht so aufmerksam, was den Beutekonkurrenten auf zwei Beinen angeht. Außerdem können die Tiere im Schnee – sofern der überhaupt mitspielt – leichter ausgemacht werden.

Die Fuchsjagd im Februar gilt als weidgerecht – was noch lange nicht heißt, dass sie auch tierschutzkonform ist. Das beginnt schon damit, dass die Fuchswochen mit etlichen revierlosen Jagdausübungsberechtigten durchgeführt wird. Die kennen weder das Revier, noch die dort vorkommenden Füchse, was das Ansprechen des zu erlegenden Tieres erheblich erschwert. Vor dem Schuss müsste sich nämlich jeder Jäger dessen sicher sein, was er schießt. Nur dann darf er den Finger krumm machen: Ist es ein Fuchs oder Nachbars rote Miez? Ein Rüde oder eine Fähe? Könnte die Fähe ggf. schon Nachwuchs haben? In vielen Fällen müsste der Schütze sich enthalten. Wir bezweifeln, dass das immer so ist.

Ein weiterer Grund, warum die Fuchsjagd – gerade während der Wintermonate und erst recht im Februar – nicht tierschutzkonform ist, begründet sich dadurch, dass zum jetzigen Zeitpunkt bereits die meisten Füchsinnen tragend sind. Mal abgesehen davon, dass zuhauf hochschwangere Fähen erschossen werden – was die Niederwildjäger emotional eher nicht berührt – trifft es zigtausende Rüden, die ihre Rolle als Hauptversorger der jungen Fuchsfamilien nicht mehr erfüllen können. Zum einen besteht dadurch die Gefahr, dass das Muttertier bei der Futtersuche umkommt und der Wurf von sechs bis acht Welpen erfriert oder verhungert, zum anderen haben die jungen Füchse ohne den Fuchsvater von vornherein geringere Entwicklungs- und Überlebenschancen. [1]

Dass viele Jäger schlechte Schützen sind, ist ja inzwischen bekannt. Das liegt unter anderem daran, dass der Gesetzgeber es zulässt, dass selbst mit miserablen Prüfungsergebnissen im Schießen der Jagdschein erteilt wird. Auch später gibt es zum Beispiel für die Teilnahme an Bewegungsjagden lediglich die Auflage, Übung im Schießen nachzuweisen, nicht aber die Schießleistung. So ist es nicht verwunderlich, dass eine englische Studie nachweist, dass aufgrund der mangelnden Treffsicherheit vieler Jäger auf jeden getöteten Fuchs ein verletzter Fuchs kommt [2].

Last but not least ist es zweifelhaft, ob bei der Tötung von Füchsen im Rahmen einer lustgesteuerten Fuchsjagd überhaupt ein vernünftiger Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes vorliegt. Denn dieses Gesetz regelt zwar, dass im Rahmen der Jagd ein Wirbeltier getötet werden darf, wenn die Tötung weidgerecht erfolgt, aber nach übereinstimmender Meinung vieler Juristen, die sich des Tierschutzes verschrieben haben, eben nicht, „Ob“ ein Tier getötet werden darf. Die pauschale Behauptung, dass im Rahmen der freiheitlichen Jagd den in großen Teilen Deutschlands fast ausgerotteten Rebhühnern oder Feldhasen geholfen wird, dürfte dem nicht entsprechen.

+++

Literaturquellen über www.wildtierschutz-deutschland.de

Lebende Blaukehlchen, Vogelfallen und Tier-Trophäen beschlagnahmt

Polizei geht gegen Artenschutzkriminalität im Landkreis Schaumburg vor

Hannover/Haste (ots) Polizei und Naturschutzbehörden sind im Landkreis Schaumburg (Niedersachsen) gegen einen mutmaßlichen Tierhändler und Vogelfänger vorgegangen. Bei einer Kontrolle in der Gemeinde Haste wurden Anfang des Jahres auf dem Grundstück des Beschuldigten mehrere Fallen und Netze für den Vogelfang sowie zahlreiche lebende Singvögel entdeckt und beschlagnahmt.

Blaukehlchen

Im Haus des Mannes wurden außerdem mehr als 50 gefrorene und ausgestopfte Vögel – darunter Eulen, ein Adler, ein Schwarzmilan und mehrere Habichte – sichergestellt. Wie der Verdächtige in den Besitz der streng geschützten Tiere gelangte, ist Gegenstand der Ermittlungen. An der Kontrolle nahmen neben rund zehn Polizisten auch Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie des Amtes für Naturschutz der Kreisverwaltung teil.

Ins Visier der Behörden geriet der Mann nach einer Anzeige des Komitees gegen den Vogelmord, dessen Mitarbeiter im letzten Jahr die Aktivitäten des Mannes dokumentiert und schließlich Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Bückeburg erstattet hatten. Dabei ging es um den Verdacht des illegalen Fangs und der Haltung bzw. des Verkaufs einheimischer Singvögel, darunter Blaukehlchen, Nachtigallen, Hausrotschwänze, Gebirgsstelzen und Zaunkönige. Um Vögel zu verkaufen, hatte der Mann unter anderem auf dem Portal „Tierflohmarkt.de“ Anzeigen geschaltet. Die verkauften Tiere wurden anschließend bundesweit per Spedition an Kunden verschickt.

Die beschlagnahmten Singvögel wurden von den Behörden in eine Pflegestation gebracht und sollen so schnell wie möglich wieder ausgewildert werden. Da es sich bei einigen Arten um Zugvögel handelt, muss mit der Freilassung noch bis zum Frühling gewartet werden. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen Verdacht auf Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz, das Tierschutzgesetz sowie waffenrechtliche Bestimmungen eingeleitet.

Das Komitee gegen den Vogelmord hat seinen Sitz in Bonn und setzt sich europaweit gegen die illegale Jagd und den Fang von geschützten Wildvögeln ein. Mehr über unsere Aktivitäten finden Sie hier: www.komitee.de

Ursula und der Wolf: PETA verleiht von der Leyens persönlichem Einsatz gegen Wölfe Negativpreis „Speziesismus des Monats“

Stuttgart (ots) Anfang September wurde Ursula von der Leyens Pony Dolly von einem Wolf getötet. Wie von der Leyen mitteilen ließ, war ihre ganze Familie davon „fürchterlich mitgenommen“. Wenige Wochen später weist die EU-Kommissionspräsidentin die Dienststellen der Kommission an, zu prüfen, ob der Status des Wolfes als „streng geschützt“ angemessen ist. Anlass ist eine Resolution des EU-Parlamentes, die beklagt, dass die wachsende Wolfspopulation wirtschaftliche Schäden verursache. Der Wolfsrüde, der neben Dolly weitere Weidetiere getötet haben soll, wurde mit Ausnahmegenehmigung der zuständigen niedersächsischen Behörde bereits im Oktober zum Abschuss freigegeben. Weitere könnten folgen, denn mit einer Lockerung des Naturschutzstatus wollen Landwirte, Hobbyjäger und offenbar auch Ursula von der Leyen das Existenzrecht der Tierart weiter einschränken. PETA ernennt die EU-Kommissionspräsidentin dafür zur „Speziesistin des Monats Dezember“.

Ursula von der Leyen erhält PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im Dezember. / © PETA Deutschland e.V.

„Es ist entlarvend für die speziesistische Doppelmoral in unserer Gesellschaft, dass wir tierische Begleiter wie Pferde lieben und betrauern, während wir Tierarten wie Wölfen ablehnend gegenüberstehen, wenn ihr Verhalten den wirtschaftlichen Interessen hinderlich ist“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Diese Tiere sind nicht nur unverzichtbar für unser Ökosystem, sondern haben genau dasselbe Recht zu leben wie wir Menschen. Durch unsere Auszeichnung zur ‚Speziesistin des Monats‘ Dezember hoffen wir, dass die Verurteilung von Wölfen als das erkannt wird, was sie ist, eine willkürliche, ungerechte Diskriminierung aufgrund der Artzugehörigkeit.“

Wölfe sind für das heimische Ökosystem wichtige Beutegreifer und erst vor 20 Jahren dank eines generellen Tötungsverbots und umfassender Aufklärungsarbeit nach Deutschland zurückgekehrt. Mittlerweile leben hierzulande wieder über 160 Wolfsrudel. [1]

PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“

PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus. Preisträger der vergangenen Monate waren die Datingshow Bauer sucht Frau für die Verharmlosung der industriellen Tierausbeutung, Prinz Marcus von Anhalt für seine tierquälerische Halloweenparty sowie die REWE-Filiale Kriegel in Dietenheim für eine tierfeindliche Stellenausschreibung. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen „Gewinnern“ der Titel „Speziesismus des Jahres“ verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird.

PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.

Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten

Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

Weitere Informationen:

PETA.de/Speziesismus-des-Monats

PETA.de/Definition-Speziesismus

PETA.de/Schlagwort/Speziesismus

PETA.de/Speziesismus-Sprache

PETA.de/Wolfsjagd