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Goslar – Wasserstände der Abzucht und Radau sind stabil

Präventive Maßnahmen waren erfolgreich – Lage an der Oker wird beobachtet. Goslar. Ein Zwischenfazit ist gezogen: Der Wasserpegel der Abzucht ist stabil und sinkt sogar – auch der Wasserstand der Radau in Vienenburg stagniert. In Oker bleibt die Lage jedoch angespannt, für die Einsatzkräfte aktuell aber kontrollierbar „Die Bevölkerung ist geschützt, Personen sind nicht zu Schaden gekommen“, beurteilt Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die Situation für das Stadtgebiet und lobt die insgesamt gute Zusammenarbeit.

 

(Freiwillige Feuerwehr Goslar): Doppelter Hochwasserschutz in Vienenburg: Sandsäcke in Ergänzung zum mobilen Schutzdamm.

Allen Beteiligten spricht er für die „ganz hervorragende Arbeit“ seinen Dank aus. Im Krisenstab, der am Heiligen Abend zum Einsatz kam, arbeiteten die freiwilligen Feuerwehren, der städtische Betriebshof, Eurawasser, das Technische Hilfswerk (THW), die Untere Wasserbehörde (UWB) der Stadt Goslar, die Stadt und der Landkreis Goslar, aber auch die Harzwasserwerke (HWW) Hand in Hand zusammen. In den letzten drei Tagen wurden für den Hochwasserschutz über 15.000 Sandsäcke verbaut und circa 1.000 Meter mobile Schutzdämme ausgebracht. Auch Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner schließt sich im Beisein von Landrat Dr. Alexander Saipa und Kreisbrandmeister Uwe Fricke, die an mehreren Lagebesprechungen teilnahmen, dem Dank an: „Die Entscheidungen zum Hochwasserschutz, die getroffen wurden, waren genau die richtigen.“

(Freiwillige Feuerwehr Goslar): Der Wasserpegel – wie hier an der Abzucht – sinkt.

Hunderte Kameradinnen und Kameraden waren trotz der Weihnachtstage unermüdlich im Einsatz. Auch der Betriebshof der Stadt Goslar hat mit 40 Leuten unterstützt. Dirk Sielaff, Leiter des Fachdienstes Umwelt- und Gewässerschutz der Stadt Goslar, hatte die Wasserstände ebenfalls stetig im Blick. „Das MessdatenManagement-System zur Kontrolle der Wasserstände hat als Künstliche Intelligenz (KI) gut funktioniert. Mit diesen Daten hatten wir eine fundierte Grundlage für unsere Entscheidungen, die am Ende zum Erfolg führten.“Die Wetterlage wird weiterhin kontrolliert. „Wir haben aber derzeit alles im Griff und sind gewappnet“, betont Hellmeier mit Blick auf die nächsten Tage. Sowohl die Sandsäcke als auch die mobilen Schutzdämme bleiben zunächst liegen. Hierzu bitten die Verantwortlichen die Bevölkerung um Achtsamkeit und Verständnis, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen insgesamt dem Schutz der Bevölkerung dienen und strategisch gut überlegt sind. Deshalb dürfen weder Sandsäcke entfernt, noch die Schutzdämme bewegt oder betreten werden. Auch die Absperrungen sind zu beachten.Zur Einordnung der aktuellen Niederschlagsmenge: Seit dem 20. Dezember bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag ist so viel Niederschlag im Wintertal gemessen worden, wie beim Hochwasser 2017 innerhalb von 50 Stunden. „Der Hochwasserschutz ist seither vielfältig ausgebaut worden und die Verantwortlichen sowie die Einsatzkräfte waren immer einen Schritt voraus“, zeigt sich die Einsatzleitung sehr zufrieden. Auch für das leibliche Wohl der Mannschaft war an diesen besonderen Tagen gesorgt. Hierzu hat vielerorts die Bevölkerung einen dankenswerten großen Beitrag geleistet. Dennoch ist es bedauerlicherweise vereinzelt auch zu angespannten Situationen gekommen: Unter anderem wurde Feuerwehrmännern Gewalt angedroht, um bereits anderweitig verplante Sandsäcke zu erhalten, oder auch Sandsäcke von ausgelegten Schutzwällen für den Eigenbedarf entwendet. „Über diese Vorfälle müssen wir in der Nacharbeit dringend sprechen“, kommentiert Christian Hellmeier dieses ausfällige Verhalten einiger Bürgerinnen und Bürger. Ein weiterer wichtiger Hinweis: Zum weiteren Schutz der Bevölkerung sind überflutete Bereiche dringend zu meiden.

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Leistungsschau FIREmobil weckt Visionen für stärkere Zusammenarbeit

Spitzenvertreter international-europäischer Feuerwehrverbände tagten in Welzow

Welzow (ots) Auch am dritten Tag startete Vorführung für Vorführung auf dem durchaus rustikalen und damit ideal geeigneten Freigelände der Leistungsschau FIREmobil. An den Ständen der Aussteller stellten sich zahlreiche Beratungsgespräche ein. Familien und Fachbesucher gleichermaßen kamen ins brandenburgische Welzow: So waren die Eindrücke vom Veranstaltungsgelände auf dem Verkehrslandeplatz am Samstag. Zu den Gästen gesellte sich auch der Schirmherr der Veranstaltung, Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Er ließ es sich nicht nehmen, mit den Standbesatzungen sowie dem Publikum ins Gespräch zu kommen und sich einzelne Produkte näher erläutern zu lassen. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) ist ideeller Partner der FIREmobil.

Kurz zuvor hatte Ministerpräsident Woidke noch der internationalen Tagung der Spitzenvertreter der Feuerwehrverbände aus Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien, Tschechien und Nordmazedonien beigewohnt. Der Deutsche Feuerwehrverband hatte hierzu nach Welzow eingeladen, um sich noch besser zu vernetzen und insbesondere auch die Erfahrungen der zumeist bei Wald- und Vegetationsbränden betroffenen Länder auszutauschen. Um in Zukunft technisch und taktisch besser sowie gemeinsam stärker den Herausforderungen begegnen zu können, ist der Wunsch nach einer Weiterführung sowohl der Zusammenarbeit der europäischen Nachbarn als auch der Neuauflage der Leistungsschau FIREmobil bekanntgeworden. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse formulierte es so: “Der Austausch ist auf allen Ebenen wichtig, und damit eben auch in praktischer Hinsicht: Wir müssen bei gegenseitiger Unterstützung wissen, was und wie etwas als Einsatzmittel eingesetzt wird. Das geht am Ende nur mit gemeinsamen Übungsveranstaltungen wie dieser, um auf ein gleiches Niveau zu kommen.”

Die starke Betroffenheit seines Bundeslandes war Ministerpräsident Woidke Anlass genug zu versichern: “Für uns als Landesregierung bestehen Bedürfnis und zugleich Verpflichtung, alles dafür zu tun, um die besten Rahmenvoraussetzungen für die Einsatzkräfte zu schaffen; erst recht bei dem hohen Anteil der ehrenamtlichen Mitglieder!”. Die komplexen Herausforderungen werden auch zukünftig aktuell bleiben.

Gemeinschaftlich äußerten Woidke und Banse sowie Welzows Bürgermeisterin Birgit Zuchold daher den Wunsch an die Neue Messe Fulda GmbH, ein erneutes Mal Ausrichter zu sein. Zugleich dankte Banse deren Geschäftsführer Manfred Hommel “für unternehmerischen Mut und Risikobereitschaft zur Initiierung dieser einzig- und großartigen Leistungsschau 2023” in der Lausitzer Braunkohleregion. Die Zusammenarbeit sei nach allen Seiten hin sehr wertvoll gewesen und zeige sich im dargebotenen Ergebnis der nun zu Ende gehenden Schau eindrucksvoll. Sie sei “in jedem Falle schon jetzt ein historisches Ereignis”, so der DFV-Präsident.

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

http://www.dfv.org

Notfallversorgung am Limit – Experten diskutierten am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt über die Rettung der Notfallmedizin

Bad Neustadt a.d. Saale (ots) Mehr Bagatelleinsätze, weniger Notärzte und Einsatzkräfte im Rettungsdienst sowie fehlende alternative Versorgungsstrukturen: Es herrscht dringender Handlungsbedarf, damit das Rettungssystem nicht kollabiert. Eine kontroverse Auseinandersetzung über die Zukunft der Notfallmedizin beim 16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.

16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt: Im Einsatz war bei der Übung die sogenannte “Power-Load”, die neue Fahrtrage des Rettungsdienstes zur Rettung eines Notfallpatienten mit der Drehleiter vom Dach am Campus.

Rund 600 Teilnehmende aus ganz Deutschland, darunter ärztliches und notärztliches Personal, Rettungsdienstmitarbeitende, medizinisches Fachpersonal und Interessierte, informierten sich vergangenen Samstag beim 16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt in Fachvorträgen, einer Praxisdemonstration, Workshops und Fallvorstellungen rund um das Thema Notfallmedizin pur. Im Rahmen der Podiumsdiskussion erfolgte eine Bilanz und Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Rettungsdienst: Neben Herausforderungen und Problemen wurden mögliche Lösungsansätze für eine notwendige, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung im Rettungsdienst diskutiert.

Status Quo – Notfallversorgung am Campus

“Wir werden mit Patienten zugeschüttet”, betont Prof. Bernd Griewing, Chief Medical Officer und Generalbevollmächtigter der RHÖN-KLINIKUM AG. Der Campus gewährleistet aktuell eine Versorgung über das Basis-Einzugsgebiet hinaus. Oberstes Ziel dabei: Patienten schnell, zielgerichtet und effektiv zu behandeln – ob notfallmedizinisch, ambulant oder stationär. “Dies funktioniert am Campus durch gebündelte medizinischen Kompetenzen an einer Stelle und eine ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kurze Wege, kurze Kommunikation, exzellente Behandlungskompetenz durch alle Fachabteilungen und Teamwork kommen den Patienten – auch im Notfall – zugute”, sagt Sandra Henek, Geschäftsführende Direktorin am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Im Jahr 2022 behandelte der Campus Bad Neustadt rund 27.000 Patienten über die Zentrale Notaufnahme – 41 % davon wurden anschließend stationär versorgt.

Notfallversorgung am Limit

“Die Notfallversorgung ist zweifellos am Limit. Das erleben alle Aktiven täglich; und das geht zu Lasten des Patienten”, sagt Priv. Doz. Dr. med. Michael Dinkel MBA, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt und Landesvorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) Bayern. Neben Uwe Kippnich, Koordinator Sicherheitsforschung beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und Dr. Georg Kochinki, dem Ärztlichen Leiter (ÄLRD) im Rettungsdienstbereich Schweinfurt, gehört Herr Dr. Dinkel zu den Hauptorganisatoren des Notfallforums.

Die Schere zwischen der Nachfrage nach rettungsdienstlichen Leistungen und dem Angebot an Versorgungskapazitäten gehe bedrohlich auseinander. “In den letzten 10 Jahren ist laut des Rettungsdienstberichts Bayern die Anzahl an Einsätzen ohne Notarzt – die sogenannten Bagatelleinsätze – um 30 % gestiegen. Wir erkennen außerdem eine geänderte Anspruchshaltung der Bevölkerung. Oftmals wird der Notarzt gerufen, obwohl es sich nicht um einen medizinischen Notfall handelt”, erklärt Dr. Dinkel. Das führe dazu, dass “der echte, zeitkritische Notfallpatient warten muss, weil der Rettungsdienst das ‘Nasenbluten’ versorgt”, sagt Kippnich.

Auch die mangelnde Attraktivität des Notarztdienstes durch fehlende Wertschätzung und heterogene Lohnstrukturen innerhalb Deutschlands sowie unkontrollierte Krankenhausabmeldungen befeuern dieses Problem. “In Bayern sind an manchen Standorten circa 30 % der Notarztschichten nicht besetzt. Ständig sind Krankenhäuser nicht aufnahmefähig, sodass Patienten quer durchs ganze Land gefahren werden müssen”, so Intensivmediziner Dr. Dinkel.

Stellschrauben für eine verbesserte Situation der Notfallversorgung

An der Podiumsdiskussion setzten sich die Podiumsteilnehmenden mit dem Thema “Notfallversorgung am Limit” auseinander. Seitens der Politik nahm Sabine Dittmar, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, teil und stellte sich den Fragen der teilnehmenden Experten. Neue Versorgungsstrukturen, ein geändertes Bewusstsein seitens der Bevölkerung und der Leistungsträger sowie die Erweiterung der Rettungskette um Notaufnahme und Intensivstation könnten dieses Problem entzerren. Die Lösungsideen im Detail:

Neue Versorgungsstrukturen schaffen: Es benötigt neue Versorgungsstrukturen, z. B. eine sektorenübergreifende Notfallversorgung durch telemedizinische Vernetzung, die Einführung von Gemeindenotfallsanitätern oder den Telenotarzt. “Seit 2005 setzt der Campus Bad Neustadt mit dem BRK Rhön-Grabfeld sehr erfolgreich das sogenannte Stroke-Angel-Projekt um – eine telemedizinische Verbindung zwischen Rettungsdienst und Klinikum”, berichtet Prof. Griewing. Ziel ist es, Schlaganfallpatienten zeitgerecht ein- und zuzuweisen. “Das Projekt Telemedizin, ist hier also praktisch schon seit vielen Jahren bewährt”, so Prof. Griewing weiter. Kippnich beschreibt, dass mit Hilfe des qualifizierten Notfallsanitäters bei nicht lebensbedrohlichen Einsätzen die Ressourcen im Rettungsdienst entlastet werden könnten. “Der Notfallsanitäter macht vor Ort eine Ersteinschätzung und entscheidet, ob er das Problem z. B. Anlegen eines Blasenkatheters selbst erledigt oder ob es ein Fall für den Rettungsdienst ist.”

Gesundheitskompetenz der Bevölkerung steigern und Nachfrage über Leitstellen steuern: “Für die Bevölkerung muss klar sein, wann sie sich an den Rettungsdienst wenden oder eine andere Stelle kontaktieren sollten” sagt Dinkel. Um außerdem die Notaufnahmen zu entlasten, sollten laut Dr. Schneider, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, sektorenübergreifende Leitstellen etabliert werden. “Der Patient nutzt parallele Versorgungsstrukturen, weil er es im Moment kann. Es muss eine Nummer geben, die eine qualifizierte Ersteinschätzung vornehmen kann und den Patienten an die richtige Stelle weitervermittelt.”

Größere Transparenz der Krankenhäuser: Der Herzinfarktpatient, der zunächst in einer Klinik ohne Linksherzkatheter lande, verliere wichtige Zeit. “Warum werden Krankenhäuser nicht verpflichtet, Ihren Leistungskatalog offenzulegen, welche Versorgung sie leisten können und welche nicht?”, so Dr. Dinkel. Der Leiter der Krankenhauskoordinierung in Unterfranken, Dr. Michael Mildner, geht noch weiter und hinterfragt die Tatsache, warum Engpässe von Kliniken und daraus oft folgende Abmeldungen nicht transparent gemacht werden.

Rettungskette um Drohnen erweitern: Prof. Bernd Griewing und Uwe Kippnich wagen einen Blick in die Zukunft: Drohnen könnten sich möglicherweise als neues Glied in der Rettungskette etablieren, um beispielsweise lebensnotwendige Medikamenten oder Notfallequipment zu transportieren. “Damit können Medikamente oder laborrelevantes Probenmaterial in periphere oder entlegene Gebiete sehr schnell auf dem Luftweg transportiert werden”, sagt Kippnich.

Abschließend ist man sich einig, dass das Ziel eine bedarfsgerechte, bundeseinheitliche, evidenzbasierte, datengestützte Notfallversorgung sein sollte.

Praxisdemonstration: Rettung mit der Drehleiter

Wie wichtig das richtige Vorgehen beim Einsatz in der Notfallversorgung ist, wurde am Beispiel eines beeindruckenden Drehleitereinsatzes “Rettung eines Notfallpatienten mit der Drehleiter vom Dach am Campus” gezeigt. Der Einsatz der Feuerwehrdrehleiter ist ein bewährtes Mittel, um Menschen aus schwer zugänglichen Wohnungen oder bei komplexer Versorgung in großen Höhen zu retten. Die Einsatzstrategie und neue Technik wurden im praktischen Zusammenspiel der Feuerwehr und Hilfsorganisationen live dargeboten. Vorgestellt wurde dabei die neue Fahrtrage des Rettungsdienstes, die sogenannte “Power-Load”. Die Praxisdemonstration zeigte erneut die etablierte, hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). An der Übungssituation am Campus waren beteiligt: die Freiwillige Feuerwehr Bad Neustadt, der BRK Rettungsdienst, das Technischen Hilfswerk (THW) Mellrichstadt und die Polizei Bad Neustadt. Dies bildet die Basis für eine erfolgreiche Notfallversorgung des Patienten. “Unser Ziel ist es, möglichst vielen Patienten das Überleben zu sichern und durch richtiges, der Einsatzsituation angepasstes und abgestimmtes Vorgehen, keine zusätzlichen Verletzungen herzvorzurufen”, so Kippnich, der mit Kreisbrandmeister Christian Stubenrauch (Kreisbrandinspektion Landkreis Rhön-Grabfeld) die Praxisdemonstration organisierte.

Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, einer von fünf Standorten der RHÖN-KLINIKUM AG, steht für eine sektorenübergreifende medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Auf einem Klinikgelände verzahnt der Campus ambulante und stationäre Angebote mit einer Vielzahl medizinischer Service- und Vorsorgeleistungen, die bisher räumlich getrennt waren: niedergelassene Fachärzte, Kliniken unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Herzmedizin, orthopädischer Chirurgie oder auch Neurologie arbeiten Hand in Hand mit der Pflege und der Rehabilitation zusammen. Die digitale Vernetzung aller am Behandlungsprozess beteiligten Akteure – mit innovativen IT-Lösungen und Kommunikationssystemen – ist dabei unverzichtbar. www.campus-nes.de

Ausgezeichnetes Engagement für Feuerwehren und Verbände
DFV-Präsident verleiht 30 Ehrungen als Anerkennung des Einsatzes

Berlin/Fulda (ots) “Sie stehen stellvertretend für all jene Personen, die innerhalb und außerhalb der Feuerwehren Gutes tun. Oft unbemerkt, manchmal nicht ausreichend gewürdigt – aber immer uneigennützig und selbst unter Einsatz des eigenen Lebens”, ehrte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), 30 Feuerwehrangehörige und Unterstützer der Feuerwehren für ihre Leistungen. Den würdigen Rahmen für die 4. DFV-Ehrungsveranstaltung bot das Deutsche Feuerwehr-Museum in Fulda.

Die Geehrten wurden für ihr vielfältiges Engagement mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, Silber oder Bronze, der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille, der Silbernen Ehrennadel des DFV oder der Medaille für internationale Zusammenarbeit ausgezeichnet. “Das Feuerwehrsystem in Deutschland ist etwas Besonderes: Der Tradition verbunden, der Zukunft verpflichtet. Der Grundgedanke ist die Nächstenhilfe, ohne Hintergedanken, ohne Ansehen der Person”, erinnerte der DFV-Präsident. Dass dieser Einsatz verdient geehrt wird, hat Tradition. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz beispielsweise hat eine mehr als 70-jährige Geschichte.

“Die Menschen, die heute ausgezeichnet werden, haben sich um die Gesellschaft verdient gemacht in den verschiedensten Bereichen”, erklärte Banse: “Sie haben erforscht, wie ihre Feuerwehr in der NS-Zeit agiert hat. Sie haben bei der Hochwasserkatastrophe Menschenleben gerettet. Sie koordinieren Flugzeuge, mit denen Waldbrände aus der Luft früher erkannt werden. Sie bilden Jugendliche und Erwachsene aus, sind auf internationaler Ebene bei Wettbewerben aktiv, sorgen für Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg und halten das Deutsche Feuerwehr-Museum am Laufen.” Banse dankte auch den Menschen in Familie, Beruf oder Freundeskreis der Geehrten, die den Einsatz für die Feuerwehr ermöglichen. Für ihn selbst überraschend, wurde DFV-Präsident Karl-Heinz Banse selbst im Rahmen der Veranstaltung mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Rolf Schamberger, Leiter des Deutschen Feuerwehr-Museums, betonte in seinem Grußwort die Ortswahl: “Mit seiner erneuten Ehrungsveranstaltung unterstreicht der DFV die Bedeutung unserer Institution nicht nur als ein klassisches Museum, sondern zugleich als einen zentralen Ort des Ehrenamtes im deutschen Brand- und Katastrophenschutz.” In Fulda soll mit einem gemeinsamen Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks eine zentrale multifunktionale Einrichtung entstehen, die ein zeitgemäßes Museum, einen Ort des Ehrenamtes sowie eine Stätte der Forschung zur Geschichte und zur Zukunft des Bevölkerungsschutzes beinhaltet. “Mit der Stadt Fulda haben wir eine leistungsstarke, zukunftsorientierte Kommune, deren tragfähige Wurzeln weit in der Vergangenheit verankert sind”, betonte Schamberger. Die Bedeutung des Deutschen Feuerwehr-Museums für Fulda bekräftigte auch Stadtrat Stefan Grauel. “In der Barockstadt Fulda ist Geschichte wichtig. Das Deutsche Feuerwehr-Museum ist hierin eingebunden – etwa bei der kommenden Landesgartenschau”, warb Grauel für einen Besuch in der Mitte Deutschlands.

Mit den nachfolgenden Laudationen wurde das Engagement der Geehrten zusammengefasst:

Brandamtmann Jürgen Arndt, Cottbus (Brandenburg): Silberne Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes

Ohne ihn würde es nicht hoch hinaus gehen: Jürgen Arndt sorgt seit unzähligen Jahren dafür, dass der Turm für das Hakenleitersteigen im Internationalen Feuerwehr-Sportwettkampf zuverlässig und zulässig vor Ort ist. Herausfordernd ist hierbei nicht nur der Schwerlast-Transport – teils quer durch Europa. Auch die Standfestigkeit und Belastbarkeit ist mehr als wettbewerbsentscheidend. Wie sich bei den Internationalen Wettbewerben in Slowenien zeigte, hält der Steigeturm sogar heftigste Windböen aus. Wie multifunktional Feuerwehrleute sein können, beweist Jürgen Arndt durch sein paralleles Engagement als Wertungsrichter im Traditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerb.

Förderkreisvorsitzender Dr. Christian von Boetticher, Hamburg: Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Der Förderkreis des Deutschen Feuerwehrverbandes ist ein voller Erfolg: Allein im letzten Jahr konnte hierdurch die Verbandsarbeit mit einer sechsstelligen Summe unterstützt werden. Dr. Christian von Boetticher, ehemaliger Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, ist seit 2019 Vorsitzender des DFV-Förderkreises. Unter seiner Ägide gelingt es, den Förderkreis auch in schwierigen Zeiten weiter auszubauen. Corona und dem Ukraine-Krieg zum Trotz, können stetig neue Mitglieder gewonnen werden. Als Geschäftsmann sieht Dr. von Boetticher die Übernahme sozialer Verantwortung als festen Bestandteil einer jeden Unternehmens-DNA.

Hauptlöschmeister Cord Brinker, Asendorf (Niedersachsen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Wenn es um Sekundenbruchteile geht, behält er die Ruhe: Cord Brinker ist als langjähriger Leiter des Wertungsausschusses B bei den Traditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerben des Weltfeuerwehrverbandes CTIF eine Instanz. Er ist mit seiner Erfahrung gut verwurzelt und noch besser vernetzt: Seit 15 Jahren ist Cord Brinker Landeswettbewerbsleiter in Niedersachsen. Als Betreiber der Webseite www.feuerwehrwettbewerbe.de stellt er umfangreiches Material und wichtige Informationen zur Vor- und Nachbereitung von Wettbewerbsveranstaltungen und darüber hinaus zur Verfügung – unter anderem zahllose selbst angefertigte Fotos.

Branddirektor Christian Eichhorn, Iserlohn (Nordrhein-Westfalen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold

Christian Eichhorn ist der Feuerwehr Iserlohn seit mehr als 40 Jahren verbunden. 14 Jahre lang, von 2003 bis 2017, leitete er die dortige Berufsfeuerwehr. Seitdem verantwortet er als Ressortleiter in der Stadtverwaltung unter anderem die Bereiche Ordnung und Feuerwehr und ist damit auch Mitglied der Brandschutz-Dezernenten-Konferenz des Städtetages Nordrhein-Westfalen. Als stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen setzt er sich vor allem für die Digitalisierung ein und ist Bindeglied zwischen dem Verband und der AGBF auf Landesebene. Hier hat sich Christian Eichhorn große Anerkennung erworben für sein Eintreten für einheitliche Feuerwehr-Fachmeinungen auf allen Ebenen, verbunden mit einer noch engeren Verzahnung der Verbände und Ministerien. Darüber hinaus setzt er sich sehr ein für die Weiterentwicklung und Modernisierung von Bedarfsplanungen in Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz und blickt dabei über den Tellerrand, um optimale Lösungen zu erarbeiten.

Bezirksjugendfeuerwehrwart Thorsten Elser, Lüneburg (Niedersachsen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

“Bei jungen Menschen das Interesse an der Feuerwehr zu wecken, ist sein Ziel und sein Antrieb”, so beschreibt der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen den Bezirksjugendfeuerwehrwart Thorsten Elser. Der Oberbrandmeister hat von der Ortsebene an Verantwortung für die Jugendfeuerwehr übernommen. In seiner derzeitigen Funktion hat er die Entwicklung der Jugendfeuerwehr im gesamten Bezirk durch neue Ideen, starkes persönliches Engagement und viel Enthusiasmus vorangetrieben. Thorsten Elser tritt stets auf allen Führungs- und Verbandsebenen für die Interessen der JF ein und fordert neue Impulse an der Basis der Kinder-und Jugendarbeit. Zudem organisiert er regelmäßig das alle drei Jahre stattfindende Bezirkszeltlager, an dem mehr als 1.000 Personen aus dem In- und Ausland teilnehmen.

Vizepräsident Karl-Heinz Frank, Frankfurt am Main (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Karl-Heinz Frank hat den Durchblick: Ob als Branddirektor der Feuerwehr Frankfurt am Main, als Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes für die Bundesgruppe Berufsfeuerwehr oder als Mitglied im Erkundungs- und Koordinierungs-Team der Vereinten Nationen und des Europäischen Gemeinschaftsverfahrens für den Katastrophenschutz – er prüft, strukturiert und organisiert bereits seit seiner Zeit auch als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut erfolgreich auf allen Ebenen. Seine hohe fachliche Kompetenz und Sprachaffinität macht ihn auch bei Auslandseinsätzen zum Brückenkopf des Ausschusses für Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung des Arbeitskreises V der Innenministerkonferenz. Seine Expertise und Erfahrung bringt er im Deutschen Feuerwehrverband in mehreren zukunftsweisenden Instanzen ein.

Regierungsbrandmeister Thomas Friedhoff, Wanna (Niedersachsen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Als ehrenamtlicher Referent leitet Thomas Friedhoff den Feuerwehr-Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen. Im Zeichen zunehmender Vegetationsbrände gewinnt die Aufklärung aus der Luft immer mehr an Bedeutung. Ein Waldbrand, der frühzeitig entdeckt und dessen Bekämpfung aus der Luft koordiniert werden kann, verursacht meist geringeren Schaden für die Natur. Thomas Friedhoff ist nicht nur dem Flugdienst verbunden. Die Liste seiner Qualifikationen und Tätigkeiten ist lang – von umfassender eigener Aus- und Fortbildung über Ausbildertätigkeit auf allen Ebenen bis hin zur Führungsfunktion in Verwaltung und Einsatz. Seit fünf Jahren ist Thomas Friedhoff zudem Vorstandsmitglied im Landesfeuerwehrverband Niedersachsen und Regierungsbrandmeister.

Brandmeisterin Eileen Ganther, Achern (Baden-Württemberg): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

Sie ist eine Lebensretterin! Im Einsatz nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal versorgte Eileen Ganther einen Mann mit massiven Herz-Kreislauf-Problemen noch einem massiven Infarkt, der ohne ihr Eingreifen nach Einschätzung der Notärztin nicht überlebt hätte. Als ausgebildete Notfallsanitäterin und Brandmeisterin mit Feuerwehrerfahrung seit der Jugendfeuerwehr setzt sich Eileen Ganther voll und ganz für die Feuerwehr ein. Als sie mit dem Hochwasserzug in Ahrweiler im Einsatz war, um schadstoffbelasteten Schlamm und Chemikalien aus einer Fachklinik für Psychische und Psychosomatische Erkrankungen zu beseitigen, leistete Eileen Ganther den vor dem Nichts stehenden Menschen zudem auch moralischen Beistand.

Vizepräsident Peter Gerhards, Laufeld (Rheinland-Pfalz): Silberne Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes

Er lebt für die Verbandsarbeit: Peter Gerhards engagiert sich seit Jahren über alle Maßen für den Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz. Seit mittlerweile zwölf Jahren ist er Vizepräsident im LFV. Als ständiger Vertreter des dortigen Präsidenten bezieht er mit großem persönlichen Einsatz Stellung zu Feuerwehr- und Verbandsthemen. Seine ruhige, getragene Art sorgt dafür, dass sowohl Öffentlichkeit als auch Politik die Positionen angemessen wahrnehmen. Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte hat er immer ein offenes Ohr. Wenn er Kritik übt, ist diese punktgenau und zielgerichtet.

Branddirektor Daniel Guischard, Bad Homburg vor der Höhe (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold

Seit mehr als 15 Jahren ist Daniel Guischard Leiter der Feuerwehr der Stadt Bad Homburg vor der Höhe sowie des Fachbereichs Bevölkerungsschutz, Krisenmanagement und Notfallvorsorge. Der Branddirektor ist zudem seit 2009 Kreisbrandmeister im Hochtaunuskreis. Sein Engagement hört aber bei weitem nicht an der Kreisgrenze auf: Als Teil des EU-Expertenpools im Europäischen Gemeinschaftsverfahren verfügt er über internationale Expertise. Auch als Rettungstaucher und Gefahrgutexperte ist er ausgebildet. “Daniel Guischard ist nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann, sondern gibt sein Wissen stets weiter und bringt sich mehr als engagiert ein”, so der Landesfeuerwehrverband Hessen.

Kreisbrandrat a.D. Stefan Härtlein, Kulmbach (Bayern): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold

Seit mehr als vier Jahrzehnten leistet Stefan Härtlein aktiven Dienst in der Feuerwehr – einen Großteil davon in Führungsfunktionen. So war er fünf Jahre lang Kreisbrandmeister, zehn Jahre lang Kreisbrandinspektor und zehn Jahre lang Kreisbrandrat im Landkreis Kulmbach. Neben dem “Tagesgeschäft” zeigte er hier außerordentliches Engagement bei der Alarmierungsplanung für die Integrierte Leitstelle sowie bei der Umsetzung des Digitalfunks. Von der Bedarfserhebung über das europaweite Ausschreibungsverfahren bis hin zu den Schulungen wirkte er mit. Der Aufbau und die Aktualisierung sowie Überwachung der Brandmeldeanlagen im Landkreis tragen ebenfalls seine Handschrift. Hinzu kommt überregionales Engagement in der Facharbeit und im Vorstand des Bezirksfeuerwehrverbands Oberfranken.

Volker Harks, Bonn (Nordrhein-Westfalen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Wenn Einsatzkräfte selbst Hilfe brauchen, sind sie in psychosozialen Notlagen. Wie kann man den Helfern helfen? Volker Harks kümmert sich mit großem persönlichen Einsatz in seiner Funktion als Dozent und Referent im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe um die gemeinsame Symposiumsreihe mit der Stiftung “Hilfe für Helfer” des Deutschen Feuerwehrverbandes. Hier wird Handwerkszeug zur Verfügung gestellt, um Feuerwehrangehörigen nach belastenden Einsätzen die notwendige Hilfe bereitstellen zu können. Als Diplom-Sonderpädagoge und ausgebildeter Rettungsassistent hat Volker Harks einen besonderen Zugang zu Feuerwehrangehörigen und findet nicht zuletzt durch eigene Erfahrung bei einer Berufsfeuerwehr immer die richtigen Worte.

Hauptfeuerwehrmann Andreas Hartmann, Steinau an der Straße (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

Rot und blau – das funktioniert zusammen gut! Hauptfeuerwehrmann Andreas Hartmann ist nicht nur Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, sondern auch in der THW-Helfervereinigung aktiv. Der Hallenmeister eines Standortes der über mehrere Locations verteilten historischen Sammlung des Technischen Hilfswerks bietet geschichtliches Wissen gepaart mit technischem Verständnis. Im Deutschen Feuerwehr-Museum wirkte Andreas Hartmann an der Zusammenstellung der beiden Ausstellungen zum Luftschutzhilfsdienst und zum erweiterten Katastrophenschutz mit.

Löschmeister Chris Hermann, Suhl (Thüringen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

Die Corona-Pandemie hat vieles verändert. Ohne digitale Möglichkeiten wäre es in der Zeit der Beschränkungen und Lockdowns nicht möglich gewesen, das Feuerwehrleben außerhalb des Einsatzdienstes aufrecht zu erhalten. Chris Hermann hat sich als Stadtjugendfeuerwehrwart herausragende Verdienste in der digitalen Ausbildung erworben. Er hat mit seinem Team und unter hohem persönlichen Einsatz die Ausbildung der Jugendfeuerwehren fortgeführt und hierbei auch andere Jugendfeuerwehren in Thüringen unterstützt. Die tollen Social Media-Aktionen der Jugendfeuerwehr Suhl animieren zum Nachmachen. Sein Engagement beschränkt sich aber nicht auf den Nachwuchs: Als aktives Mitglied der Wettbewerbsgruppe der Feuerwehr Suhl nahm Chris Hermann erfolgreich an den Deutschen Feuerwehr-Meisterschaften teil.

Vizepräsident Stefan Hermann, Balingen (Baden-Württemberg): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Stefan Hermann lebt Feuerwehr auf allen Ebenen: Von der Jugendfeuerwehr in die Freiwillige Feuerwehr, von der Gemeinde bis auf Landesebene, ehrenamtlich als Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes und in weiteren Funktionen sowie hauptamtlich als Kreisbrandmeister des Zollernalbkreises und Leiter für Brand- und Katastrophenschutz. Zudem leitet er das in der Corona-Pandemie neu geschaffene Amt für Bevölkerungsschutz des Landkreises. Sein Engagement im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung führte ihn unter anderem nach Kroatien und Griechenland. Auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war er vor Ort im Einsatz. Ein weiteres Anliegen von Stefan Hermann ist es, das überwiegend ehrenamtlich getragene Feuerwehrwesen in unserer Gesellschaft noch tiefer zu verankern und Nachwuchs zu fördern – unter anderem mit dem Schulfach “Feuerwehr-Grundausbildung” an beruflichen Schulen.

Oberbrandmeister Frank Holzhausen, Rhens (Rheinland-Pfalz): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Unermüdlich ist das ehrenamtliche Engagement, das Frank Holzhausen für die Belange der Feuerwehrangehörigen der Bundeswehr zeigt. Seit 2016 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes der Bundeswehrfeuerwehren. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich “Grundsatz und Soziales”: So wirkte er unter anderem bei der Neuausrichtung und Dienstpostenstruktur im Rahmen der Brandschutzbedarfsplanung bei den Bundeswehrfeuerwehren mit. Frank Holzhausen setzt sich mit großem Einsatz für die Belange der Bundeswehrfeuerwehren ein. Hierbei erfährt er hohes Ansehen sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Entscheidungsträgern.

Hauptbrandmeister Andreas Kacsur, Mühlhausen (Thüringen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

Pfingsten 2022 stand Mühlhausen in Thüringen ganz im Zeichen der Feuerwehrwettbewerbe: In der mittelalterlichen Reichsstadt fanden die Deutschen Feuerwehr-Meisterschaften statt. Zweimal hatten diese pandemiebedingt verschoben werden müssen; Mühlhausen in Thüringen sprang trotzdem noch als Gastgeber ein. Ohne Andreas Kacsur und seinem Team wäre die gelungene Durchführung nicht möglich gewesen. Er organisierte und koordinierte, begeisterte und überzeugte. So konnten sich die Gruppen im Internationalen Feuerwehr-Sportwettkampf und im Traditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerb in Mühlhausen in Thüringen für die Internationalen Feuerwehrwettbewerbe qualifizieren und kurz darauf als “Team Germany” in Slowenien einen erfolgreichen Auftritt hinlegen.

Gertraud Koch, Fulda (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

“Deutsches Feuerwehr-Museum, Koch” – so meldet sich die “gute Seele” des Deutschen Feuerwehr-Museums zuverlässig seit 35 Jahren. Am liebsten wirkt sie hinter den Kulissen: Gertraud Koch ist mit allen Vorgängen rund um das Leitmuseum der deutschen Feuerwehren mehr als vertraut. Auch in der schwierigen Pandemie-Zeit hat sie dem DFM immer die Treue gehalten. Loyal und verlässlich, eine Seele von Mensch, gut organisiert und bescheiden, so lässt sie sich am besten beschreiben.

Hauptbrandmeister Manfred Metzinger, Bexbach (Saarland): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Manfred Metzinger ist ein Organisationstalent. Die “Blaulichtmeile” im Rahmen des Deutschen Jugendfeuerwehrtags 2022 in Homburg war nur der jüngste Punkt in einer langen Liste an Veranstaltungen und Ideen, die er zuverlässig geplant und umgesetzt hat. Auch der Verbandstag 2018 des Landesfeuerwehrverbandes Saarland organisierte Manfred Metzinger mit seinem Team erfolgreich. Er ist Mit-Initiator der Kooperation des LFV Saarland mit der Schornsteinfeger-Innung. Etliche Mitglieder der Landesinnung traten ihren örtlichen Feuerwehren bei und bringen nun ihre Expertise mit in den Einsatz. Auf Ortsebene war der von Manfred Metzinger ins Leben gerufene Weihnachtsmarkt am Gerätehaus als Mittel zur Mitgliederwerbung erfolgreich. Hinzu kommt sein Engagement im Löschbezirk und im Fachausschuss “Wettbewerbe” auf Landesebene.

Bernd Müller-Strauß, Hünfeld (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

“Helfen in der Not – Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks” lautet der Titel des gemeinsamen Projektes des Deutschen Feuerwehr-Museums und der historischen Sammlung des Technischen Hilfswerks. Gemeinsam wollen sich Feuerwehr und THW künftig an einem Standort in Fulda präsentieren. Bernd Müller-Strauß ist hierbei das Bindeglied zur historischen Sammlung des THW. Diese ist bislang weitgehend nicht öffentlich zugänglich und auf mehrere Standorte verteilt. Die Zusammenführung nach Fulda und die gemeinsame Präsentation mit den historischen Schätzen der Feuerwehr zu organisieren, ist eine große Aufgabe. Das gemeinsame Museum wird ein wichtiges Zeichen für die unerlässliche Zusammenarbeit der beiden Organisationen setzen und eine Zeitreise durch den deutschen Brand- und Katastrophenschutz sowie Zivilschutz präsentieren.

Vorsitzender Walter Nöhrig, Bayerisch Gmain (Bayern): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Bei ihm ist der Urlaub zu Hause: Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Walter Nöhrig Geschäftsführer des Bayerischen Feuerwehr-Erholungsheims in Bayerisch Gmain. Diese tiefgründige Erfahrung bringt er nunmehr seit vielen Jahren auch als Vorsitzender des Arbeitskreises Ferien- und Gästehäuser des Deutschen Feuerwehrverbandes ein. Hierin sind sechs Einrichtungen mit derzeit 650 Betten vertreten. Das Spektrum reicht von der beschaulichen Berghütte bis zum modernen Tagungszentrum. Regelmäßig gibt die DFV-Stiftung “Hilfe für Helfer” Übernachtungsgutscheine für Feuerwehrangehörige aus, die sich in den Ferien- und Gästehäusern von belastenden Einsätzen erholen. Auch Einsatzkräfte aus dem Ausland haben hier schon die nötige Auszeit gefunden.

Brandrat Andreas Rieger, Wien (Österreich): Medaille für Internationale Zusammenarbeit

Der Deutsche Feuerwehrverband und der Österreichische Bundesfeuerwehrverband sind seit Jahrzehnten miteinander im engen Austausch. Die Systeme ähneln sich, und oft auch die Lösungen für Probleme. Diese internationale Zusammenarbeit wird durch Menschen wie Brandrat Andreas Rieger mit Leben erfüllt: Ob bei der Pressearbeit zu CTIF-Wettbewerben oder dem Deutschen Feuerwehrtag mit INTERSCHUTZ, bei fachlichen Vorträgen oder im Austausch mit der DFV-Pressestelle: Andreas Rieger steht mit Fachkenntnis und persönlichem Einsatz bereit. Die professionellen Videos, die er mit seinem Team vom deutschen Feuerwehr-Großevent in Hannover angefertigt hat, waren ein Highlight in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dieser Veranstaltung. So sieht Zusammenarbeit über Grenzen hinweg aus!

Leitender Branddirektor Uwe Sauer, Offenbach am Main (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

Seine Wurzeln liegen in der Freiwilligen Feuerwehr, in die Uwe Sauer mit 17 Jahren eingetreten ist – auch damals schon in Offenbach am Main. Aus dem Zugführer der FF und Jugendgruppenleiter der JF wurde vor 29 Jahren der Amtsleiter der Feuerwehr. Uwe Sauer ist seit 15 Jahren Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Hessen und parallel Mitglied des Präsidiums des Landesfeuerwehrverbandes Hessen. Zudem ist er aktiv im Arbeitskreis Zivil- und Katastrophenschutz, im Landesbeirat für Brandschutz, Allgemeine Hilfe und Katastrophenschutz sowie im Arbeitskreis Rettungsdienst-Träger des Hessischen Städtetages. Ebenso ist er langjähriger Aktivposten im heute gemeinsamen Fachausschuss Zivil- und Katastrophenschutz von AGBF und DFV.

Vorsitzender Klaus Steffen, Gotha (Thüringen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

“Unermüdliches ehrenamtlichen Engagement” bescheinigt der Thüringer Feuerwehr-Verband Klaus Steffen. Dieser ist nicht nur seit knapp zwölf Jahren Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Gotha, sondern auch Kreisbrandmeister im Landkreis. Zuvor war er bereits zwei Jahre lang Vorstandsmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes. Klaus Steffen setzt sich stets für die Belange im Brandschutzwesen in seinem Zuständigkeitsbereich über die Maße ein. Das Ehrenamt Feuerwehr hat er von der Pike auf gelernt – über die Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung, mit der Ausbildung bis hin zum Verbandsführer.

Udo Stelzig, Fulda (Hessen): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

“Uns Udo” ist seit 23 Jahren der Allrounder im Deutschen Feuerwehr-Museum. Handwerklich geschickt, hat das Organisationstalent für alle Probleme eine Lösung. Ob rund um den alltäglichen Betrieb des DFM, bei der Umsetzung von Hygienekonzepten oder bei Veranstaltungen rund um Fulda ist Udo Stelzig um keine Antwort beziehungsweise Lösung verlegen. Seit mehr als 40 Jahren ist er zudem in der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Mitte eine feste Größe.

Erster Hauptbrandmeister Daniel Wegmann, Stuttgart (Baden-Württemberg): Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze

Die ersehnte Hilfe kam aus der Luft: Nach dem Starkregenereignis im Ahrtal waren viele Menschen nur noch per Hubschrauber zu erreichen. Mit dabei als Höhenretter: Erster Hauptbrandmeister Daniel Wegmann. Der Berufsfeuerwehrmann aus Stuttgart war damals seit fünf Jahren ausgebildeter Einheitsführer der Höhenretter. In Kooperation zwischen der Polizei-Hubschrauberstaffel und der Branddirektion Stuttgart entsendete Baden-Württemberg bereits wenige Stunden nach dem Ereignis einen Hubschrauber mit speziell ausgebildeten Höhenrettern. Daniel Wegmann und sein Team retteten im Landkreis Ahrweiler zahlreiche Menschen aus höchster Lebensgefahr. Dieser Einsatz ist beispielhaft.

Kreisbrandmeister Manfred Ziegler, Osterhofen (Bayern): Silberne Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes

Kreisbrandmeister Manfred Ziegler bringt sich auf vielfältigste Art und Weise in die verschiedenen Ebenen der Verbandsarbeit ein. Im Fachbereich Wettbewerbe ist er von der Kreis- bis zur Bundesebene unermüdlicher Motor der Wettbewerbsarbeit. Vor allem in den Jugendfeuerwehrwettbewerben ist er als Wertungsrichter auf nationaler wie internationaler Ebene unterwegs. Manfred Ziegler ist bei allen Jugendwartlehrgängen der bayerischen Feuerwehrschulen ehrenamtlicher Referent. “Durch sein menschliches Vorbild, sein kameradschaftliches Verhalten und seine Fachkompetenz hat er sich um das Verbandswesen in Bayern und Deutschland verdient gemacht”, lobt der Landesfeuerwehrverband Bayern.

Gemeinsame vorgenommene Ehrung stellvertretend für viele weitere engagierte Menschen: Oberbrandrat a.D. Karl-Heinz Falkenhainer (Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze), Branddirektor Mario König (Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber) und Brandmeister Michael Müller (Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze), alle Mannheim (Baden-Württemberg):

Die Feuerwehren vertreten die freiheitlich-demokratische Grundordnung und bilden eine Brandmauer gegen Extremismus. Das bundesweite Projekt “Feuerwehren in der NS-Zeit” gab Freiwilligen Feuerwehren im ganzen Bundesgebiet die Möglichkeit, die Geschichte ihrer eigenen Wehr zur Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Gerade diese auf lokaler Ebene zusammengetragenen Puzzlesteine sind für das Gesamtbild einer Epoche unerlässlich. Hier finden sich die Menschen vor Ort wieder.

Die Feuerwehren in Mannheim (Baden-Württemberg), in Marburg (Hessen), in Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) und in Schwedt/Oder (Brandenburg) haben sich unter wissenschaftlicher Leitung der Justus-Liebig-Universität Gießen mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt. Kooperationspartner waren das Deutsche Feuerwehr-Museum Fulda und der Deutsche Feuerwehrverband. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Die Projektteilnehmer der Feuerwehr Mannheim haben höchsten Einsatz für die Geschichte gezeigt. Sie erreichten die feierliche Verlegung eines Stolpersteins für den jüdischen Feuerwehrangehörigen Lion Wohlgemuth unter Einbindung der jüdischen Gemeinde Mannheim. Begleitend veröffentlichten sie ihre Recherchen aus dem Feuerwehrarchiv und anderen Quellen. Parallel engagierten sie sich auch in anderen Bereichen der Feuerwehr Mannheim, so etwa im Einsatzdienst, als Ausbilder in der Freiwilligen Feuerwehr, im Feuerwehrarchiv oder – bereits ausgezeichnet bei der Erstverleihung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Bronze durch den Bundespräsidenten – auf nationaler wie internationaler Ebene mit der Analytischen Task Force, die bei Gefahrstofflagen zum Einsatz kommt.

Weitere Informationen zu den Ehrungen des Deutschen Feuerwehrverbandes gibt es unter https://www.feuerwehrverband.de/service/auszeichnungen/.

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