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Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!

Düsseldorf/Nimwegen (NL) (ots)

Vier Tage, 40 Kilometer, zehn Kilogramm Marschgepäck – die 4daagse sind für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr DAS Marsch-Highlight im Jahr. Am 16. Juli gingen rund 340 Teilnehmende im niederländischen Nimwegen an den Start. Eindrücke von der Strecke, den Marschteilnehmenden, dem Funktionspersonal und warum der letzte Tag ganz anders lief als geplant.

Beste Stimmung auf der Marschstrecke: Stabsfeldwebel Pit F. mit seiner Gruppe der Panzergrenadiere 33/212.

„Germany, are you ready?“ dröhnt es aus dem Lautsprecher. Es ist 6.00 Uhr morgens, rund 340 Soldatinnen und Soldaten warten mit Marschgepäck im niederländischen Kamp Heumensoord auf den Ausmarsch.

Soldatinnen und Soldaten aus 34 Nationen

Es ist die 65. Nimwegen-Delegation der Bundeswehr, die in diesem Jahr am Nimwegen-Marsch teilnimmt. Die sogenannten 4daagse mit rund 6.000 militärischen und über 40.000 zivilen Teilnehmenden zählen zu den traditionsreichsten Märschen der Welt. Über 80 Nationen gehen an den Start. Für Alle ist der Marsch ein absolutes Highlight, aber auch eine enorme Herausforderung für Körper und Geist. Das zeigte sich vor allem am dritten Marschtag, als das Thermometer bis über 27 Grad kletterte. Es galt einmal mehr: Sehr viel trinken, längere Pausen als sonst, Schatten suchen und vor allem noch mehr Durchhaltewillen. An Tag 4 werden sogar 30 Grad vorausgesagt. Der Vorstand der 4Daagse beschließt die Marschrouten für die zivilen Teilnehmenden zu verkürzen. Soldatinnen und Soldaten marschieren die vorgeschriebenen 40 Kilometer in Formation – das für sie vorgeschriebene Marschgepäck von zehn Kilogramm darf aber im Camp bleiben.

Um 3.45 Uhr marschiert die 65. Nimwegen-Delegation ein letztes Mal vom Kamp Heumensoord los. 40 Kilometer sind es bis zur Charlemagne, wo die Auszeichnung mit den Medaillen stattfindet. Anschließend geht es die letzten fünf Kilometer über die Via Gladiola ins Ziel.

Delegationsleiter Oberstleutnant Unkelbach: „Unsere Marschiererinnen und Marschierer haben einen sehr guten Ruf in Nimwegen, die Marschierenden sind top vorbereitet und wir kümmern uns als Delegation rund um die Uhr um die Soldaten.“ Aber bei dem Marsch geht es viel mehr als um die körperliche Leistung: „Kameradschaft, Korpsgeist und gute Menschenführung stehen für uns als Delegation definitiv im Mittelpunkt. Klar sind am ersten Marschtag alle hochmotiviert. Die Stimmung an der Strecke ist unfassbar gut, die Zuschauer sind enorm freundlich und alle feuern uns an.“

Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!

Vorbei am Saluting Point: Jeden Morgen werden die Soldatinnen und Soldaten von Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur Landeskommando Nordrhein-Westfalen, und dem Leiter der 65. Nimwegen-Delegation, Oberstleutnant Peter Unkelbach, verabschiedet und auf die Strecke geschickt

Zurück im Kamp Heumensoord: Um 6.05 Uhr heißt es dann: „Attention, forward march!“ Vorbei am Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, und dem Delegationsleiter, Oberstleutnant Peter Unkelbach, geht es für die 19 Marschgruppen der Bundeswehr auf die Strecke. Vorher heißt es immer: „Stiefel an! Rucksack auf! Vorwärts marsch!“ So der Schlachtruf der deutschen Delegation.

Die ersten Meter führen die Marschteilnehmenden durch ein Waldgebiet, weiter geht es Richtung Stadt. Langsam wird die Sonne stärker, die Temperaturen steigen. Am Straßenrand stehen schon frühmorgens viele auswärtige Gäste und noch mehr Einheimische, die applaudieren und den Marschteilnehmenden Snacks und Getränke anbieten. Diese großartige Stimmung in der Bevölkerung begeistert Stabsfeldwebel Pit F. immer wieder. Der gebürtige Stralsunder ist Marschgruppenführer der „Marschgruppe Panzergrenadiere 33/212“. Zum siebten Mal marschiert er in Uniform die 4Daagse. Bis zum ersten Verpflegungsstopp sind es an diesem Tag über 16 Kilometer. „Wahrschau – Verkehrsinsel“, ruft F. laut, um die Kameradinnen und Kameraden auf das Hindernis aufmerksam zu machen. Kurz danach taucht eine Verkehrsinsel auf – sie ist kein Hindernis, sondern eine Herausforderung… und zwar für die Fahnenträger, die zu jeder Gruppe zählen: Traditionell sprintet der Fahnenträger um die Verkehrsinsel und versucht zeitgleich mit seiner Gruppe wieder auf der Strecke zu sein. Keine leichte Aufgabe mit 10 Kilogramm Marschgepäck und bei einer durchschnittlichen Marschgeschwindigkeit von gut 6 Stundenkilometern. Was die Soldaten immer wieder motiviert? Der Marschgesang. Stabsfeldwebel F. stimmt an, seine Gruppe singt lautstark mit. Nach zwei Stunden und 50 Minuten erreichen sie den ersten Verpflegungspunkt an diesem Tag. Obst, belegte Brötchen, Getränke, Brühe – die Verpflegungstrupps haben schon vor dem Abmarsch aus dem Camp alles aufgebaut und vorbereitet. Auch die Sanität steht bereit, um die Soldatinnen und Soldaten zu versorgen. Werden an Tag 1 und 2 vor allem noch geschundene Füße und die verkrampfte Muskulatur versorgt, werden die Einsätze an Tag 3 ernster.

In der Hitze macht der Kreislauf Probleme. Kurzfristig wird ein weiterer „Pitstop“ eingerichtet, damit den Soldatinnen und Soldaten auf den letzten Kilometern genug Wasser erhalten.

Delegationsleiter Unkelbach: „Die Soldatinnen und Soldaten wollen den Marsch unbedingt schaffen. Es ist unsere Fürsorgepflicht, sie bei dem Marsch bestmöglich zu unterstützen. Es ist wirklich phänomenal, was das Funktionspersonal hier leistet. Meinen allergrößten Respekt den Kameradinnen und Kameraden.“

Die körperliche und mentale Herausforderung

Mit 19 Jahren ist Obergefreiter Lennart B. der jüngste Marschteilnehmer der Delegation. Der junge Offizieranwärter marschiert in der Gruppe der Offizierschule der Luftwaffe. Schon mit 17 Jahren machte B. seine Grundausbildung in Stetten am kalten Markt in Baden-Württemberg. Es folgten neun Monate bei den Panzergrenadieren, dann der Wechsel zur Luftwaffe. Denn: „Ich möchte Pilot werden, Helikopterpilot.“ Im Oktober startet sein Maschinenbau-Studium an der Universität der Bundeswehr in München. So war genug Zeit, um sich auf die 4daagse vorzubereiten: „Es ist schon eine sehr lange Strecke; wir marschieren viermal 40 Kilometer – das zehrt auch an meinem Körper.“ B. ist sportlich, mag Bodybuilding und wandern. Aber schon bei einem der Vorbereitungsmärsche in Bern merkte er: „Es ist schon krass.“

Was er auf der Strecke im Gepäck hat? „Immer einige Riegel für etwas Zucker und eine Trinkblase. Wasser ist enorm wichtig, denn man kann schnell dehydrieren.“ Auch die Tipps von erfahrenen Marschteilnehmenden haben B. geholfen: „Beim Laufen den Kopf oben halten, immer fröhlich sein, viel mit dem Nebenmann reden – das lenkt ab, wenn die Knochen irgendwann schmerzen.“

„Auf so einen Marsch sollte sich jeder gut vorbereiten“, betont der Delegationsleiter. Irgendwann machen die Füße Probleme, die Muskeln beginnen zu krampfen und natürlich haben sich Viele auch Blasen gelaufen. Fast rund um die Uhr sind daher die Sanitäter im Einsatz. Frühmorgens vor dem Ausmarsch tapen sie zahlreiche Füße, versorgen die Kameradinnen und Kameraden auf der Strecke, behandeln Wunden und Blessuren nach dem Marschtag.

Ein Hoch auf das Funktionspersonal

„Kaum eine Delegation wird so umfassend betreut wie die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“, sagt Oberstleutnant Unkelbach. Das Kern-Organisationsteam mit rund zehn Soldatinnen und Soldaten kommt aus dem Landeskommando Nordrhein-Westfalen und bereitet die Teilnahme der deutschen Delegation inklusive der Trainingsmärsche das ganze Jahr über vor: „Nach dem Marsch heißt vor dem Marsch.“ Darüber hinaus heißt es, innerhalb der Bundeswehr zu klären, wer dann für Sanität, Verpflegung und Unterstützung vor Ort zur Verfügung steht.

Territoriales Führungskommando der Bundeswehr
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60 Jahre Kampfschwimmer – Jubiläum der Bundeswehr-Eliteeinheit aus Eckernförde

Eckernförde (ots) Am Donnerstag, den 11. Juli 2024 um 11 Uhr, feiert das Kommando Spezialkräfte der Marine sein sechzigjähriges Bestehen mit einem feierlichen Appell und einer dynamischen Vorführung in Anwesenheit der Präsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages, Kristina Herbst, des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther, sowie zahlreichen Gästen aus Gesellschaft, Politik und Militär.

Kampfschwimmer (KSM) trainieren das Anladen während einer Übung im Hafenbereich am Stützpunkt Eckernförde, am 09.06.2021.

Seit 2014 sind die Kampfschwimmer Kern des Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM). Gegründet wurde die Einheit bereits am 1. April 1964, mit dem Aufbau einer eigenständigen Kompanie im schleswig-holsteinischen Eckernförde. Die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr wird für Unternehmungen und Einsätze zu Wasser, aus der Luft und an Land eingesetzt.

„Ich freue mich, die nächsten Tage gemeinsam mit den Männern und Frauen des KSM und vor allem deren Angehörigen schöne Stunden verbringen zu können. Oft waren und sind die Kräfte des KSM lange abwesend, mit nur kurzen Vorwarnzeiten. In diesen Tagen möchten wir gemeinsam dieses Jubiläum feiern und den Angehörigen eine gewisse Anerkennung zuteilwerden lassen, die sie und insbesondere ihre Familie verdient haben“, so der Kommandeur des KSM, Fregattenkapitän Sebastian Schuldt.

Nach dem Appell ist ein Pressestatement von Ministerpräsident Daniel Günther geplant. Auch für Fragen der Medienschaffenden wird der Ministerpräsident zur Verfügung stehen. Im Anschluss findet eine abwechslungsreiche Vorführung („Dynamic Display“) statt, bei der die vielseitigen Fähigkeiten der Spezialkräfte aus Eckernförde präsentiert werden.

Im Anschluss des „Dynamic Displays“ stehen Landtagspräsidentin Kristina Herbst, der Chef des Stabes des Marinekommandos in Rostock, Konteradmiral Wilhelm-Tobias Abry, und der Kommandeur des KSM, Fregattenkapitän Sebastian Schuldt, in einem Pressegespräch für weitere Fragen zur Verfügung.

Hintergrundinformationen

Bereits bei der Gründung der Bundesmarine 1956 lagen Pläne für Kampfschwimmer-Einheiten vor. Die ersten Schulungen begannen jedoch erst im Januar 1959 mit der Hilfe Frankreichs.

Der erste deutsche Kampfschwimmerzug wurde im August 1959 dem Seebataillon in Wilhelmshaven-Sengwarden mit Standorten in Eckernförde und Borkum unterstellt. Am 1. April 1964 erfolgt dann der Aufbau einer selbstständigen Kompanie in Eckernförde.

Das Konzept der deutschen Kampfschwimmer ist längst nicht mehr rein an einen Wasserauftrag gebunden. Vielmehr werden, wie bei den US Navy SEALs, Wasser und auch die Luft dazu genutzt, um sich unbemerkt anzunähern. Der wird zu einer „Triphibie“ und ist bis heute der Soldat mit dem breitesten Ausbildungsspektrum innerhalb der Kampfeinheiten der Bundeswehr. Das taktische Tauchen – vor allem in Zusammenarbeit mit einem U-Boot – ist sein Alleinstellungsmerkmal. Zudem ist der Kampfschwimmer auch Fallschirmspringer, Speedbootpilot, Sprengstoffexperte, Einzelkämpfer und vieles mehr. Im Ernstfall geht er als erster in den Einsatz, und das in gefährlichsten Situationen.

Presse- und Informationszentrum Marine

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Weitere 1.515 Militär-Transportfahrzeuge für die Bundeswehr

Koblenz (ots) Das Beschaffungsamt der Bundeswehr beauftragte gestern die Produktion und Lieferung weiterer 1.515 militärischer Wechselladersysteme (WLS) bei der Firma Rheinmetall MAN Military Vehicle GmbH. 265 dieser Fahrzeuge werden mit einer geschützten Kabine bestellt. Der erneute Abruf der LKW erfolgt aus einem im Juni 2020 geschlossenen Rahmenvertrag und ermöglicht eine Auslieferung erster Fahrzeuge noch in diesem Monat. Außerdem erhält die Truppe 500 Wechselladerpritschen und 500 Plane/Spriegel-Aufbauten. Hierbei handelt es sich um Unterkonstruktionen mit Planen als Abdeckungen der Ladung. Aus dem Rahmenvertrag wurden bislang über 1.000 Lastwagen sowie rund 3.000 Wechselladepritschen und 2.320 Planen- und Spriegelaufbauten geliefert.

Bundeswehr bestellt weitere geschützte und ungeschützte Lkw, die durch ein Wechselladesystem (WLS) Transportgüter selbständig be- und entladen können; externe Ladungsmittel (Kräne, Gabelstapler) sind nicht länger erforderlich.- RMMV GmbH

Der Gesamtfinanzbedarf des erneuten Abrufes beläuft sich auf rund 920 Millionen Euro und wird zu einem großen Teil aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanziert. Die Lieferung aller Fahrzeuge soll bereits im November 2024 abgeschlossen sein. Das Vorhaben war zuvor durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Rahmen einer sogenannten „25-Millionen-Euro-Vorlage“ gebilligt worden.

Der jetzt beauftragte Abruf stärkt die militärischen Transportkapazitäten zur Versorgung der Truppe mit Mengenverbrauchsgütern, wie Munition und Betriebsstoffe, insbesondere im Hinblick auf die Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung

Bei den WLS handelt es sich um hochmobile, geländegängige Radfahrzeuge. Sie bestehen jeweils aus einem Lastkraftwagen der Zuladungsklasse 15 Tonnen mit Wechselladereinrichtung und einer Wechselladerpritsche. Mittels eines Hakens können diese Pritschen auf das Fahrzeug gezogen werden. Dies ermöglicht die Versorgung der Truppe insbesondere mit Mengenverbrauchsgütern wie Munition und Betriebsstoff ohne weitere Umschlagmittel wie Kräne oder Gabelstapler. Bei der geschützten Ausführung verfügt das gesamte Fahrerhaus der Fahrzeuge über eine geschützte Zelle, die bis zu drei Insassen Schutz gegen die Wirkung von Splittern, Infanteriemunition sowie Landminen bietet.

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Bundeswehr unterstützt im Kampf gegen Hochwasser in Süddeutschland

Berlin (ots) Ergiebige Niederschläge führten am vergangenen Wochenende in Teilen der Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg zu Hochwasser. Die Bundeswehr wurde in Bayern im Rahmen der Amtshilfe um Unterstützung gebeten und ist im Einsatz.

Mit Personal und Material unterstützt die Bundeswehr derzeit in Bayern und Baden-Württemberg im Kampf gegen die Fluten. Bildrechte: Bundeswehr
Fotograf: Landeskommando Bayern

Dabei befinden sich derzeit etwa 850 Soldatinnen und Soldaten im Hochwassereinsatz. Sie unterstützen die zivilen Helferinnen und Helfer unter anderem mit mehreren watfähigen Fahrzeugen wie beispielsweise Fahrzeuge des Logistikbataillons 472, der Gebirgsjägerbrigade 23 und des Sanitätsregiments 3 in Augsburg, Freising und Marzling. Angehörige des Informationstechnik-Bataillons 292, der 10. Panzerdivision und der Sanitätsakademie der Bundeswehr helfen den Rettungskräften und Behörden darüber hinaus in Dillingen an der Donau und Pfaffenhofen. Fähigkeiten zur Rettung aus der Luft werden seitens der Streitkräfte aktuell ebenfalls vorgehalten. Im Zuge der Soforthilfe hatte die Bundeswehr bereits in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni circa 220.000 Sandsäcke in die betroffenen Regionen transportiert.

Amtshilfe klar definiert

Die Bundeswehr leistet Unterstützung im Rahmen der Amtshilfe gemäß Artikel 35 (1) des Grundgesetzes. Er verpflichtet alle Behörden des Bundes und der Länder, sich gegenseitig Amtshilfe zu leisten. Sämtliche Amtshilfeanträge werden dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr vorgelegt. Dort erfolgt eine formelle Prüfung auf Rechtmäßigkeit und Ressourcen. Denn die Bundeswehr hält kein Personal und Material eigens für Hilfseinsätze vor, sondern bewältigt dies mit verfügbaren Kräften und Mitteln, sofern der eigene Auftrag es zulässt. Erst wenn diese Prüfung positiv beantwortet werden konnte, kann die Amtshilfe durch den Nationalen Territorialen Befehlshaber gebilligt und die Bundeswehr zur beantragten Unterstützung eingesetzt werden.

Daneben können Angehörige des Geschäftsbereichs Bundesministerium der Verteidigung zudem mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen Soforthilfe zum Schutz von Leib und Leben leisten. Dies ist jedoch nur zulässig, soweit die zuständigen Stellen nicht rechtzeitig eingreifen können – zum Beispiel zur Rettung von Menschen und Tieren. Die Entscheidung über die Durchführung der Soforthilfe trifft die verantwortliche Führung vor Ort.

Weitere Informationen unter: Amtshilfe auf bundeswehr.de

Erstes Referenzfahrzeug „Schwerer Waffenträger Infanterie“ vorgestellt

Nachweisführung kann zeitnah beginnen

Unterlüß/Koblenz (ots) Nachdem erst im März die Beschaffung von insgesamt 123 neuen „Schweren Waffenträgern Infanterie“ (sWaTrg Inf) mit einem Regierungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der australischen Regierung vereinbart wurde, konnte einige Wochen später bereits das erste Fahrzeug als sogenanntes Nachweismuster durch Rheinmetall Landsysteme vorgestellt werden und die symbolische Schlüsselübergabe an die Bundeswehr erfolgen.

Das am 02. Mai 2024 in Unterlüß vorgestellte Referenzfahrzeug des „Schweren Waffenträgers Infanterie“ in Bewegung. Bildrechte: Bundeswehr
Fotograf: Anett Groß

Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte wird das gestern präsentierte Referenzfahrzeug dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für Entwicklungs- und Erprobungszwecke zur Verfügung stehen. Anschließend können erforderliche Nachweise, beispielsweise hinsichtlich Zulassung und Transportierbarkeit, schon frühzeitig erbracht werden und auch Verlade- und Verstautests sowie Ergonomie-Untersuchungen können bereits durchgeführt werden.

Die symbolische Schlüsselübergabe für das erste Nachweismuster erfolgte am 02. Mai 2024 bei Rheinmetall in Unterlüß. v.r.n.l.: Siemtje Möller (Parlamentarische Staatssekretärin), Björn Bernhard (Rheinmetall), Jessica Ward (Vertreterin des australischen Militärattachés), Frank Aldekamp (BAAINBw), Vizeadmiral Carsten Stawitzki (Abteilungsleiter Rüstung im BMVg) Bildrechte: Bundeswehr Fotograf: Anett Groß

Darüber hinaus können Entwicklungsarbeiten bezüglich der elektronischen Architektur und Anpassungen der Systemsoftware an die deutschen Forderungen erfolgen.

Für die Anpassungsentwicklung der Systemsoftware bietet das Referenzfahrzeug eine wertvolle Möglichkeit Softwarestände sehr kurzfristig zu testen, um somit einen hohen Reifegrad der Systemsoftware bei Serieneinführung sicherzustellen.

Bei etwaigen Mängeln können frühzeitig Änderungsvorschläge zur Behebung erarbeitet werden und in die Serienproduktion einfließen. Die derart frühe Bereitstellung eines Nachweismusters ist somit ein wesentlicher Baustein zur Erreichung des zeitlich sehr eng gesteckten Zieles einer Einführung des sWaTrg Inf in 2025.

Gemeinsam mit Rheinmetall schreibe man heute für die Truppe erneut den Hashtag „Beschaffungläuft“ in die Timeline der seit Monaten ambitionierten Beschaffungsagenda, freute sich die Parlamentarische Staatsekretärin Siemtje Möller bei der Vorstellung des Nachweismusters. Im Beisein weiterer hochrangiger Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums und der Streitkräfte betonte sie: „Der heute erreichte Meilenstein ist sichtbares Zeichen der Zeitenwende und ein weiterer Schritt, um die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr so rasch wie möglich herzustellen“.

Der Radpanzer wird, als Nachfolgesystem des Waffenträgers Wiesel, der direkten taktischen Feuerunterstützung und weitreichenden Panzerabwehr für die Infanterieverbände der Bundeswehr dienen. Er vereint die Fähigkeiten von bisher zwei Wiesel-Varianten sowie der zum Munitionstransport eingesetzten Zusatzfahrzeuge in einer Plattform und stellt einen idealen Mix aus Schutz, Mobilität, Wirkung und Durchhaltefähigkeit dar. Bereits ab 2025 sollen die ersten Systeme des „Schwere Waffenträgers Infanterie“ den Mittleren Kräften des Heeres zur Verfügung stehen.

PIZ Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung

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Quadriga 2024: Leoparden auf der AutobahnPanzer aus Pfreimd auf dem Weg nach Litauen

Strausberg (ots) Zehn Kampfpanzer Leopard 2 des Panzerbataillon 104 marschierten am 29. April 2024 frühmorgens über die Autobahn zum Bahnhof Nabburg, um für die Übung QUADRIGA 2024 auf die Bahn- und Schiffsreise nach Litauen zu gehen.

Mit 3,75 m ist ein Kampfpanzer deutlich breiter als ein Lkw, aber immer noch schmaler als der Hauptfahrstreifen einer Autobahn.
Foto: Bundeswehr/Weinrich

Mit Rücksicht auf den morgendlichen Berufsverkehr rollten die Panzer bereits um 0430 h an der Oberpfalzkaserne in Pfreimd los, um die A 93 zwischen den Anschlussstellen Pfreimd und Nabburg rechtzeitig vor den Pendlern zu passieren.

Militärische Übungen – Preis der Sicherheit

Über die Kopframpe und dann von Waggon zu Waggon verladen die Besatzungen ihre Kampfpanzer. Einweiser und Fahrer müssen dabei sehr genau handeln, denn die Panzer sind breiter als die Güterwagen. Foto: Bundeswehr/Weinrich /

Dass es auf den Straßen in diesen Wochen vermehrt zu militärischem Verkehr kommen werde, hatte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer genau eine Woche vorher angekündigt. Zugleich hatte er um Verständnis dafür gebeten. Denn die Marschbewegungen während der Übung QUADRIGA 2024 gehören zur Ausbildung der Bundeswehr und dienen letztlich der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und der NATO.

Eng ging es bei den Ortsdurchfahrten in Pfreimd und Nabburg zu. Mit Gelassenheit und Umsicht kommen alle sicher voran.
Foto: Bundeswehr/Weinrich /

Die Marscheinheit der Leoparden sowie eines Bergepanzers Büffel erreichte ihr Marschziel, die Verladerampe am Bahnhof Nabburg, kurz nach Verlassen der Autobahn. Dort standen bereits die Flachwagen der Bahn an der Kopframpe bereit. Hintereinander fuhren die Panzer auf die Waggons, zum Schluss der Bergepanzer.

Übung NATIONAL GUARDIAN – Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur

Am Bahnhof verknüpfte sich die Verladung der Panzer auf die Eisenbahn mit einer weiteren Übung: NATIONAL GUARDIAN. Eine Heimatschutzkompanie des Landeskommandos Bayern hatte die Sicherung der Verladestelle übernommen. Die Heimatschutzkräfte kontrollierten die Zufahrt an einem Checkpoint, bestreiften das Umfeld des Bahnhofes und sicherten mit Luftraumbeobachtern im erdnahen Luftraum.

In der realen Lage eines Spannungs- oder gar Verteidigungsfalls sind dies die Richtungen, aus denen eine Bahnverladung empfindlich gestört werden könnte.

Heimatschutzkompanien unterstehen, zusammengefasst in Heimatschutzregimentern, den Landeskommandos in allen16 Bundesländern. Sie rekrutieren sich aus Reservisten, die sich für einen freiwilligen Dienst verpflichtet haben. Bewerben kann sich jeder, unabhängig von einer etwaigen aktiven Vordienstzeit in der Bundeswehr. Ungediente absolvieren ihre Ausbildung zum Heimatschützer in einer Reihe von Reservedienstleistungen.

Seetransport nach Litauen

Die verladenen Kampfpanzer haben das Ziel ihrer Eisenbahnfahrt bereits am folgenden Tag erreicht. Gegen Mittag trafen sie im Seehafen Rostock ein, wo sie Soldatinnen und Soldaten einer auf den Hafenumschlag spezialisierten Logistikkompanie in Empfang genommen und am 3. Mai auf eine Fähre zur Fahrt nach Litauen verladen haben.

Die zehn Kampfpanzer LEOPARD 2 und ein Bergepanzer BÜFFEL des Panzerbataillon 104 aus Pfreimd verstärken das Panzergrenadierbataillon 112 aus Regen zum Gefechtsverband für die Teilnahme an der Großübung QUADRIGA 2024. Dessen Schützenpanzer werden den Weg nach Litauen vollständig mit der Bahn zurücklegen. Denn auch dieser Weg soll geübt und erprobt werden.

Unter Quadriga 2024 fasst die Bundeswehr mehrere Großübungen zur Verlegung von Truppen in Deutschland und im Ausland zusammen. Sie verbindet diese mit Übungsvorhaben ihrer Verbündeten über einen Zeitraum von fünf Monaten. Mehr als 12.000 Soldatinnen und Soldaten sind daran beteiligt.

PIZ Heer

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Bundeswehr – Veteranenbüro wird mobil

Stiftung aus Holzminden spendiert Werbe-Truck

Holzminden (ots) Seit Januar gibt es in Berlin-Mitte das Veteranenbüro. Für seine zukünftigen Einsätze überall in Deutschland erhielt es jetzt ein eigenes Werbefahrzeug . Der Promo-Truck ist eine Leihgabe der Gerberding-Stiftung in Holzminden.

Das Veteranenbüro in Berlin-Mitte gibt es kaum ein Vierteljahr, da steht bereits ein eindrucksvoller Werbe-Truck im Bundeswehr-Kostüm auf dem Hof. Der Mercedes Sprinter mit Minisattelplatte und doppelachsigem Auflieger in Polygon-Optik soll bei verschiedenen Veranstaltungen überall in Deutschland zum Einsatz kommen, um auf die Belange der Veteranen aufmerksam zu machen und vor Ort für Beratung sowie Unterstützung zur Verfügung zu stehen. Dazu ist das Fahrzeug mit einer Sound- und Beleuchtungsanlage ausgestattet, die unterschiedliche Projekte wie Podiumsdiskussionen oder Konzerte ermöglicht.

Der 12 Meter lange mobile Ableger des Veteranenbüros ist eine zunächst auf ein Jahr befristete Leihgabe von „Courage! Die Gerberding-Stiftung“ in Holzminden. In dieser Zeit kommt die Stiftung für den Unterhalt des Fahrzeugs auf.

Die 2007 vom Unternehmerpaar Kirsten und Horst-Otto gegründete Stiftung fördert bürgerschaftliches Engagement und unterstützt Einrichtungen und Organisationen, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen. Für Belange der Bundeswehr und ihrer Angehörigen engagiert sich die Stiftung seit dem Projekt „Gelbes Band der Verbundenheit“ im Jahr 2011. Bei den Invictus Games 2023 hat die Stiftung das deutsche Team unterstützt und für die Spiele geworben.

Das jüngste Projekt der Stiftung im Kontext Bundeswehr ist nun der Werbe-Truck. Die Übergabe des Fahrzeugs fand am 17. April in der Pionierkaserne am Solling in Holzminden statt. Der Leiter des Veteranenbüros, Oberstleutnant Michael Krause, erhielt die Fahrzeugschlüssel aus den Händen von Kirsten Gerberding. Mitnehmen konnte er den Promo-Truck allerdings nicht. Er verbleibt in Holzminden, um von dort zu Einsätzen des Veteranenbüros abgerufen zu werden.

Informationen zu Courage! Die Gerberding-Stiftung finden Sie unter https://courage-diegerberdingstiftung.de/

Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis

http://www.streitkraeftebasis.de

Bundeswehr erhält neue PATRIOT-Luftverteidigungs Systeme

Koblenz (ots) Die Bundeswehr beschafft insgesamt vier neue Flugabwehrraketensysteme des Typs PATRIOT. Ein entsprechender Vertrag wurde gestern im Beschaffungsamt der Bundeswehr mit dem Hersteller Raytheon geschlossen. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages das Vorhaben gebilligt. Der Kauf dieser Waffensysteme dient in Teilen gleichzeitig der Wiederbeschaffung der an die Ukraine abgegebenen Feuereinheiten.

Symbolbild: Das Bild zeigt ein deutsches PATRIOT-System während einer Übung, bei der Neubeschaffung wird auf Sattelzüge zurückgegriffen.
Bildrechte: Bundeswehr Fotograf: Lars Koch

„Es wird nicht nur das an die Ukraine abgegebene Material in kürzester Zeit ersetzt, die neuen PATRIOT-Systeme gehören zur aktuellsten Version des bewährten Luft- und Raketenabwehrsystems“, betont der verantwortliche Projektleiter im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBw. Vom Angebotseingang im BAAINBw über die parlamentarische Billigung hin zur Unterzeichnung wurden weniger als zehn Monate benötigt.

Jede der Feuereinheiten besteht aus einem Gefechtsstand, den Startgeräten zum Verschuss der PATRIOT-Lenkflugkörper sowie den Radargeräten und weiterem Material. Der Vertrag beinhaltet neben weiteren Unterstützungsleistungen auch die zugehörigen Ersatzteile.

PATRIOT, die Kurzbezeichnung steht für „Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target“, zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Das Waffensystem wird derzeit von acht europäischen Staaten zur Abwehr von gegnerischen Marschflugkörpern, ballistischen Raketen sowie feindlichen Drohnen und Flugzeugen eingesetzt. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Kuppel um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.

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„auslandsjournal“ im ZDF: Doku über die NATO als „Wächter des Westens“

Mainz (ots) Mit seinem Krieg gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin der NATO kurz vor ihrem 75. Geburtstag neues Leben eingehaucht – allerdings hängt die neue Stärke der Allianz am seidenen Faden: Ein militärischer Sieg der Ukraine scheint unwahrscheinlich und in den USA könnte Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehren, der die Struktur der NATO grundlegend verändern will.

Schwedische Soldaten im Panzer nehmen an einer gemeinsamen Übung mit finnischen Jagdeinheiten teil. Bildrechte: ZDF/News Angence/TT/AP/dpa Fotograf: Anders Wiklund

Was, wenn Europa sich dann nicht mehr auf den Schutz der NATO verlassen kann? Die ZDF-Korrespondenten Florian Neuhann und Elmar Theveßen blicken von beiden Seiten des Atlantiks auf die Rolle und mögliche Zukunft der NATO und zeigen die Herausforderungen, die es inmitten geopolitischer Kräfteverschiebungen zu bewältigen gilt. Die „auslandsjournal“-Doku „Wächter des Westens – Brauchen wir die NATO noch?“ ist am Mittwoch, 27. März 2024, 22.15 Uhr, im ZDF zu sehen und ab Dienstag, 26. März 2024, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.

An Rumäniens Grenze zur Ukraine begleitet ZDF-Brüssel-Korrespondent Florian Neuhann eine junge französische Panzerkommandeurin bei einer NATO-Übung. Allein das Training zeigt, wie hart das Geschäft der Abschreckung ist, wenn Equipment wie die Panzer aus den 1980er-Jahren stammt und viel zu oft repariert werden muss.

In Texas begleitet USA-Korrespondent Elmar Theveßen junge deutsche Piloten bei der Ausbildung auf der „Sheppard Air Force Base“, wo sie mit anderen NATO-Staaten für künftige Einsätze in Eurofightern, Tornados, F16- und F35-Kampfjets trainieren. Gemeinsames Training zeigt das Zusammengehörigkeitsgefühl der NATO, aber auch die Schwierigkeiten mit längst veralteten Waffensystemen.

Im Kosovo begleiten die Korrespondenten die KFOR, den momentan einzigen NATO-Einsatz auf europäischem Boden – ein Einsatz, der zeigt, wie umstritten die Rolle der NATO ist. Im albanisch geprägten Süden des Landes begrüßen die Menschen die Truppen, im serbisch dominierten Norden werden sie gehasst.

Die Dokumentation begleitet unter anderen den neuen deutschen NATO-Botschafter, Géza Andreas von Geyr, der im Sommer 2023 aus Moskau nach Brüssel wechselte, und den obersten EU-Militär, den österreichischen General Robert Brieger, unter anderem bei der ersten Militärübung, die die EU jemals veranstaltet hat. Die „auslandsjournal“-Doku blickt zudem auf die Zukunft der NATO und beleuchtet die Konzepte für die Aufstellung des Bündnisses in den kommenden Jahrzehnten. Dabei geht es auch um autonome Waffensysteme, künstliche Intelligenz, Interoperabilität der nationalen Streitkräfte und die Vernetzung der Kampffähigkeit über alle Waffengattungen hinweg. Zum 75. Geburtstag des Bündnisses muss sich die NATO neu erfinden.

ZDF

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Quadriga 2024: Bundeswehr Konvois auf Autobahnen und Bundesstraßen in mehreren Bundesländern erwartet

Berlin (ots) Mehrere große Militärverbände der Bundeswehr fahren vom 21. bis 26. März 2024 durch die zehn Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Fahrten sind Teil der Bundeswehrübungsreihe „Quadriga 2024“.

Archivbild; Bundeswehrfahrzeuge auf dem Straßenmarsch.
Bildrechte: Bundeswehr/Marco Dorow

Die Konvois setzen sich zusammen aus Fahrzeugen der Panzergrenadierbrigade aus Neubrandenburg, des Jägerbataillons aus Torgelow, des Versorgungsbataillons und des Panzergrenadierbataillons aus Hagenow sowie des Panzerpionierbataillons aus Havelberg in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Niedersachsen sind das Artillerielehrbataillon, das Panzerlehrbataillon aus Munster und das Panzerpionierbataillon aus Holzminden zudem aus Rennerod in Rheinland-Pfalz das Sanitätsregiment unterwegs.

Der gemeinsame Abfahrtsort der Konvois ist der Truppenübungsplatz Hohenfels in Bayern. Dort haben in den letzten Wochen mehrere tausend Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und anderer Nationen die militärische Zusammenarbeit innerhalb von NATO-Verbänden intensiviert. Zielorte der Konvois sind die jeweiligen Heimatstandorte der Verbände.

Die mehreren hundert Radfahrzeuge verschiedener Gewichtsklassen einschließlich Schwerlasttransportern werden von Soldatinnen und Soldaten der verschiedenen Verbände gefahren. Der erste Konvoi wird am 21. März in Marsch gesetzt, der letzte am 25. März. Alle teilen sich wiederum in mehrere, zeitversetzt fahrende Marschkolonnen auf. Die Fahrtstrecken von mehreren hundert Kilometern führen dabei ganz überwiegend über Bundesautobahnen und Bundesstraßen.

Informationen zu genauen Fahrtstrecken und möglichen Zwischenhalten können aus Gründen der militärischen Sicherheit im Vorfeld nicht gegeben werden.

Aufgrund des stärkeren militärischen Verkehrsaufkommens auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen dem Abfahrtsort in der Oberpfalz in Bayern sowie den Kasernen in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz werden Verkehrsteilnehmende um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.

Es sollten möglichst große Abstände zu den Fahrzeuggruppen eingehalten werden. Zudem sollte aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der bis zu drei Kilometer langen, relativ langsamen Marschkolonnen gefahren werden.

Bei der Übungsserie „Quadriga 2024“ steht die Bundesrepublik Deutschland im Mittelpunkt. Sie übernimmt Führungsverantwortung, stellt Streitkräfte bereit und dient als große Drehscheibe für die erforderlichen Truppenaufmärsche nationaler und internationaler Kräfte. So demonstriert Deutschland seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit als NATO-Partner.

Die Militärübung „Quadriga 2024“ erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Monaten. Sie ist der deutsche Beitrag zur NATO-Großübung „Steadfast Defender 2024“. Quadriga soll zeigen, dass die Bundeswehr entschlossen und befähigt ist, entscheidend zur Verteidigung der NATO-Ostflanke beizutragen. Die damit verbundenen erhöhten Übungstätigkeiten sind zudem notwendig, um die Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zur Verteidigung weiter zu verbessern.

Einsatzbereite Streitkräfte sind die Voraussetzung für eine glaubwürdige Abschreckung und wirksame Verteidigung. Militärische Übungen sind notwendig und dienen der Truppe zur Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Herstellung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Nur so können wir die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes sicherstellen. Das gilt für die Bundeswehr, aber auch für unsere NATO-Partner, die über die „Drehscheibe Deutschland“ fahren, um im Bundesgebiet mit uns, aber auch mit Partnern in Deutschland und in benachbarten Staaten zu üben. Insgesamt bedeutet dies für die Landes- und Bündnisverteidigung, dass mehr Militär im öffentlichen Raum und insbesondere auf Straßen und Autobahnen sichtbar ist.

Weitere Informationen zu „Quadriga 2024“
unter www.bundeswehr.de.

Fregatte „Brandenburg“ läuft ins Mittelmeer aus

Wilhelmshaven (ots) Am Donnerstag, den 21. März 2024 um 10 Uhr, wird die Fregatte „Brandenburg“ ihren Heimathafen Wilhelmshaven verlassen, um am mandatierten Auslandseinsatz UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) vor der libanesischen Küste teilzunehmen. Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Andreas Scheiba (45) wird die Besatzung bis Mitte Juli 2024 vor der libanesischen Küste bei der Seeraumüberwachung und der Ausbildung der libanesischen Marine unterstützen.

Die Fregatte F 215 Brandenburg in See. Bildrechte: Bundeswehr/ Florian Westphal
Fotograf: Steve Back

„Das Schiff und die Besatzung haben sich in den vergangenen Monaten intensiv auf die vor uns liegende Einsatzverpflichtung vorbereitet und wir haben die Einsatzfähigkeit der Fregatte ‚Brandenburg‘ eindrucksvoll nachgewiesen,“ sagt der Kommandant. „Wir dürfen uns jedoch nichts vormachen, das Seegebiet in welches wir verlegen, ist von Krisen und Spannungen gezeichnet. Die Lage dort ist unbeständig, aber unsere jüngste Ausbildung hat uns bestmöglich auf die zu erwartenden Szenarien vor Ort vorbereitet,“ führt Scheiba weiter fort.

Das Schiff läuft mit einer Besatzungsstärke von 203 Soldatinnen und Soldaten aus.

Die „Brandenburg“ wird die Fregatte „Baden-Württemberg“, die dort ihren ersten Einsatz erfolgreich absolvierte, ablösen.

Hintergrundinformationen

Seit 1978 setzen sich Blauhelmsoldatinnen und Blauhelmsoldaten der UNIFIL-Mission für den Frieden zwischen Libanon und Israel ein. Die Mission ist damit einer der ältesten friedenserhaltenden Einsätze der Vereinten Nationen (VN). Grundlage sind die Resolutionen 425 (1978) und 426 (1978) des VN-Sicherheitsrats.

Zunächst galt es, den angestrebten Waffenstillstand und den Abzug israelischer Sicherheitskräfte aus dem Libanon zu überwachen. Nach dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 wurde das Mandat ergänzt. Seitdem unterstützt UNIFIL die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu verhindern. Der maritime Einsatzverband UNIFIL war der erste Flottenverband unter Führung der Vereinten Nationen – deutsche Schiffe und Boote operieren von Beginn an in diesem Verband. Die Schiffe unterbinden den Waffenschmuggel auf dem Seeweg in den Libanon und tragen so zu Stabilität und Sicherheit in der Region bei. Die libanesische Marine hat wertvolle Ausrüstung von Deutschland erhalten, darunter Wachboote und Küstenradarstationen. Deutsche Soldatinnen und Soldaten engagieren sich außerdem seit mehreren Jahren in der Ausbildung der libanesischen Marine.

Presse- und Informationszentrum Marine

http://www.marine.de

Quadriga 2024: Eckernförder Marinesoldaten an der äußersten Nordflanke

Strausberg (ots) Vom 3. bis 15. März üben rund 130 Soldatinnen und Soldaten des Seebataillons aus Eckernförde im Norden Norwegens amphibische Operationen. Sie trainieren beim Manöver Nordic Response das Gefecht unter extremen Klima- und Wetterbedingungen – gemeinsam vor allem mit Soldatinnen und Soldaten der Niederlande.

Das Seebataillion ist auf der NATO Übung „Cold Response 2022“ in Nord Norwegen. Hier bei einer Anlandungsübung mit ein Niederländisches Anlandungsboot.
Bildrechte: Bundeswehr Fotograf: Nico Theska

Die Marineinfanteristen trainieren in der Provinz Finnmark unter arktischen Bedingungen. Diese Region Norwegens hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von rund minus 3 Grad Celsius. Doppelstellige Minusgrade im Winter sind hier die Regel. Die Berge hinter den Fjorden der Finnmark steigen auf teils über 1.000 Meter auf.

Größte Herausforderung bei amphibischen Operationen in der Arktis sind die extremen Wetterbedingungen auf See und an Land. Sie erfordern eine besondere Ausrüstung und Ausbildung. Diese sollen die Seesoldatinnen und Seesoldaten in die Lage versetzen auch unter widrigsten Umweltbedingungen ihren Auftrag erfüllen zu können.

Die Winterausrüstung des Seebataillons gleicht der der Gebirgsjäger des Heeres. Zur Vorbereitung von Operationen in Nordnorwegen nehmen die Seesoldatinnen und Seesoldaten von der Ostseeküste an Lehrgängen der Gebirgs- und Winterkampfschule des Heeres im oberbayrischen Mittenwald teil. Das Joint Arctic Training des niederländischen Korps Mariniers in Norwegen selbst ergänzt diese Vorbereitung auf größere Manöver wie Nordic Response, um die Soldatinnen und Soldaten mit den klimatischen Bedingungen vertraut zu machen.

In der Woche vom 11. bis 15. März üben die Marinesoldatinnen und Marinesoldaten zeitgleich zu den Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 233 aus Mittenwald bei Nordic Response. Beide Verbände nutzen das Manöver, um ihre spezifischen Fähigkeiten zu trainieren. Im Fall des Seebataillons ist das die Befähigung, von See aus, mithilfe amphibischer Marineschiffe, an Land zu wirken und dort ein Gefecht zu führen.

Die norwegische Übung Nordic Response ist eingebettet in die NATO-Manöverreihe Steadfast Defender 2024. Daran sind zwischen Januar und Juni 2024 in Norwegen, Polen, Litauen, Rumänien und Deutschland rund 90.000 Soldatinnen und Soldaten des Bündnisses beteiligt. Die Bundeswehr entsendet hierfür mehr als 12.000 Soldatinnen und Soldaten. Diese deutsche Beteiligung an Steadfast Defender 2024 heißt Quadriga 2024.

Wichtigste Ziele all der verschiedenen einzelnen Übungen sind vor allem:

  • Truppen von ihren Heimatstandorten transatlantisch und innereuropäisch an die NATO-Ostflanke zu verlegen,
  • dort die Zusammenarbeit zwischen den Partnerstreitkräften zu stärken
  • und damit insgesamt die Verteidigungsbereitschaft des Nordatlantikbündnisses zu demonstrieren.

PIZ Heer

http://www.deutschesheer.de

PoliLupe.de – Eine Blamage, die Fragen aufwirft

Stuttgart (ots)

Russland ist es gelungen, Deutschland mit der Veröffentlichung eines internes Gespräch deutscher Luftwaffen-Offiziere bloßzustellen. Die russische Propaganda schlachtet das Thema aus, ­zudem ist der deutsche Sicherheitsapparat blamiert. Am Sonntag wurde spekuliert, dass ein russischer Geheimdienstler sich womöglich einfach in das Gespräch eingeklinkt haben könnte, weil er an die Zugangsdaten gelangt sei. Wenn das stimmt, werden Verbündete wie die USA oder Großbritannien wichtige Geheimdienstinformationen noch seltener mit Deutschland teilen. Denn der deutsche Sicherheitsapparat scheint mehr offene ­Türen zu haben als ein Adventskalender an Heiligabend. Verteidigungsminister Boris Pistorius verlangte am Sonntag zu Recht eine vollständige Aufarbeitung des Vorfalls. Auch Scholz hatte zuvor erklärt, die Abhöraffäre solle „sehr sorgfältig, sehr intensiv und sehr zügig“ aufgeklärt werden. Den ersten Beitrag dazu muss der Kanzler selbst leisten: Er muss erklären, was seine wahren Beweggründe sind, Taurus nicht an die ­Ukraine zu liefern.

Stuttgarter Nachrichten

http://www.stuttgarter-nachrichten.de

Bundeswehrkonvois auf Straßen in Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg erwartet

Berlin/Illkirch-Graffenstaden (ots)Ein großer Militärverband der Deutsch-Französischen Brigade fährt am 1. März 2024 durch Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg. Die Fahrt des Jägerbataillons 291 aus Illkirch-Graffenstaden in Frankreich schließt eine Bataillonsübung ab.

GTK Boxer im Straßenmarsch (Archivbild)

Der Abfahrtsort des Konvois ist der Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz. Zielort ist der Heimatstandort in Frankreich.

Die über 100 Radfahrzeuge, darunter vierachsige gepanzerte Transportkraftfahrzeuge vom Typ „Boxer“, werden von Soldatinnen und Soldaten gefahren. Der gesamte Konvoi teilt sich in mehrere, zeitversetzt fahrende Gruppen auf. Die Fahrtstrecke von rund 270 Kilometern führt überwiegend über Bundesautobahnen und Bundesstraßen.

Informationen zur genauen Fahrtstrecke und Zwischenhalte können aus Gründen der militärischen Sicherheit im Vorfeld nicht gegeben werden.

Aufgrund des stärkeren militärischen Verkehrsaufkommens auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen dem Truppenübungsplatz in Rheinland-Pfalz und der französisch-deutschen Grenze werden Verkehrsteilnehmende um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.

Es sollten möglichst große Abstände zu den Fahrzeuggruppen eingehalten werden. Zudem sollte aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der bis zu drei Kilometer langen, relativ langsamen Marschkolonnen gefahren werden.

Einsatzbereite Streitkräfte sind die Voraussetzung für eine glaubwürdige Abschreckung und wirksame Verteidigung. Militärische Übungen sind notwendig und dienen der Truppe zur Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Herstellung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Nur so können wir die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes sicherstellen. Das gilt für die Bundeswehr, aber auch für unsere NATO-Partner, die über die „Drehscheibe Deutschland“ fahren, um im Bundesgebiet mit uns, aber auch mit Partnern in Deutschland und in benachbarten Staaten zu üben. Insgesamt bedeutet dies für die Landes- und Bündnisverteidigung, dass mehr Militär im öffentlichen Raum und insbesondere auf Straßen und Autobahnen sichtbar ist.

Territoriales Führungskommando der Bundeswehr

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Neue Fliegerhelme für die Bundeswehr

Koblenz (ots)Die Hubschrauberpilotinnen und Piloten der Luftwaffe und des Heeres erhalten neue Fliegerhelmsysteme. Hierzu hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr kürzlich die Firma Gentex Corporation mit der Lieferung von 1.850 marktverfügbaren Helmsystemen beauftragt. Damit ist der derzeitige Bedarf vollständig abgedeckt.

Benötigtes Zubehör kann unter anderem außen am Helm mittels Schienen angebracht werden. Bildrechte: Bundeswehr Fotograf: Johannes Locherer

Die verbesserte Schalenkonstruktion der Helmsysteme bietet in Verbindung mit in der Helmschale angebrachten Gehörschutzkapseln eine deutlich verstärkte Schallisolierung. Daraus resultieren eine klarere Kommunikation und eine verminderte Lärmeinwirkung auf die Nutzenden.

Die neue Schalenkonstruktion des Helms sorgt für einen höheren Tragekonform und eine verbesserte Verständigung Bildrechte: Bundeswehr Fotograf: Johannes Locherer

Der Helm ist bezüglich Staub- und Gesichtsschutz, flexibler Wahl von Laser- oder Sonnenschutz sowie der Anbringung von Nachtsichtgeräten, individuell konfigurierbar. Der modulare Aufbau ermöglicht die flottenübergreifende Nutzung bei nahezu allen eingesetzten Hubschraubern im Heer und bei der Luftwaffe.

Im Vorfeld fand die Zulassung des Systems statt. Dies beinhaltete eine umfangreiche Erprobung der Helmsysteme bei mehreren Hubschraubergeschwadern für die wichtigsten Waffensysteme. Die Zertifizierung wurde im November 2023 erfolgreich abgeschlossen.

Die neuen Fliegerhelmsysteme ersetzen die bisherigen Helme vollumfänglich. Ab August werden die ersten Helme den Hubschrauberpilotinnen und Piloten zur Verfügung stehen. In der zweiten Jahreshälfte 2024 soll die Beschaffung aller Helmsysteme abgeschlossen sein.

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