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Karfreitag in Deutschland

Der Karfreitag ist der Freitag vor Ostern. Er folgt auf den Gründonnerstag und geht dem Karsamstag voraus. Christen gedenken an diesem Tag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz.

Kreuzigungstriptychon, Rogier van der Weyden, 1445

Der Karfreitag wird auch stiller Freitag oder hoher Freitag genannt. Die liturgische Bezeichnung ist Feria sexta in Parasceve „sechster Tag, am Rüsttag“ Diese österliche Dreitagefeier stellt in allen Konfessionen das älteste und höchste Fest des Kirchenjahres dar und wird als das Pascha-Mysterium liturgisch wie ein einziger Gottesdienst gefeiert, der am Gründonnerstag mit der Eröffnung des Gottesdienstes beginnt und in den Segen am Ostermorgen mündet.

Quelle: Wikipedia

Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentl. Dienst

Fachtagung mit Experten, Praktikern und Wissenschaft an der Thomas-Morus-Akademie – Minister Reul: “Auf jeden einzelnen kommt es an.”

Bensberg (ots) Die dreitägige Fachtagung “Wenn der Respekt fehlt… Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Ursachen und Konsequenzen”, gemeinsam veranstaltet vom Präventionsnetzwerk #sicherimDienst, der Thomas-Morus-Akademie und der Behörden Spiegel Stiftung, endete mit einer klaren Botschaft: “Lassen Sie uns kleine Schritte machen! Wenn schon jeder einzelne von Ihnen nach Hause geht und eine einzige Idee umsetzt, die er auf der Tagung mitgenommen hat, dann haben wir viel erreicht”, bekräftigte Innenminister Herbert Reul am Mittwoch (07.02.) in Bensberg den Gewaltschutz im öffentlichen Dienst und Initiativen für Respekt und Toleranz.

Fachtagung ,,Wenn der Respekt fehlt”, v.l.n.r: Andre Niewöhner Präventionsnetzwerk #sicherimDienst, Uwe Proll Behörden Spiegel Stiftung, Konflikt-Gewaltforscher Prof. Dr. Andreas Zick, Andreas Würbel Thomas-Morus-Akademie, Herbert Reul Minister des Innern NRW, Susanne Aumann Vorsitzende dbb Jugend NRW, Hermann-Josef Borjans Behörden Spiegel Stiftung und Dr. Uwe Rieske Dekan in der Militärseelsorge.
Bildrechte: Jochen Tack #siD

Von Montag bis Mittwoch (5. bis 7. Februar) kamen über 100 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes, Entscheidungsträger, Experten und Wissenschaftler zusammen, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, Lösungsansätze zu entwickeln und die hilfreiche Vernetzung der Akteure zu fördern.

Die Tagung bot eine Plattform für fachliche Beiträge, Dialogformate und Workshops. In Gesprächsrunden kamen Betroffene zu Wort und beschrieben, wie sie in der Verwaltung, bei der Polizei, im Gesundheitswesen oder als Bürgermeister Bedrohungen erlebt haben und welche Unterstützung für sie im Nachgang eine wichtige Rolle eingenommen hat. In diesem Sinne zeigten die ausgestellten Exponate der “Initiative für Respekt und Toleranz” eindrücklich, wie Menschen aus dem öffentlichen Dienst ihren Beruf und mangelnden Respekt wahrnehmen. Dabei gab Dr. Uwe Rieske, Dekan in der Militärseelsorge, in seinem Impuls auch einen Einblick in die Situation von Soldatinnen und Soldaten.

In der Bensberger Tagung wurden dabei nicht nur Herausforderungen des Gewaltschutzes im öffentlichen Dienst beleuchtet, sondern auch konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze erarbeitet. Dafür stellten kommunale, behördliche und zivilgesellschaftliche Projekte ihre Praxisbeispiele vor und machten deutlich, wie bereits niederschwellige Maßnahmen den Schutz und die Sicherheit erhöhen.

Inwieweit entsprechende Ansätze wirken können, was die Ursachen für Respektlosigkeit und Gewalt gegen Beschäftigte sind und welche Entwicklungen zu sehen sind, darauf gingen teilnehmende Wissenschaftler in ihren Beiträgen ein, darunter der Konflikt-Gewaltforscher Prof. Dr. Andreas Zick.

Die breite Beteiligung und das Engagement der Teilnehmenden machten deutlich, dass gemeinsame Anstrengungen und Zusammenarbeit über Berufsgruppen und Behördengrenzen hinweg entscheidend sind, um eine sichere Arbeitsumgebung für alle zu gewährleisten. Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk wies zugleich auf die übergreifende Bedeutung des Themas hin: “Es ist unser aller Aufgabe als Teil der Gesellschaft, dem respektvollen, verantwortungsvollen und gewaltfreien Umgang im täglichen Miteinander wieder einen hohen Stellenwert zu geben, ihn wieder vorzuleben, aggressiven Verhaltensweisen konsequent entgegenzutreten und denjenigen eine besondere Wertschätzung und Respekt zukommen zu lassen, die sich für unser aller Gemeinwohl einsetzen”, so Wilk.

Wie diese Idee umgesetzt werden kann, machten die per Video zugeschalteten Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums Geldern deutlich. In ihrer Kampagne “Mehr Respekt für Einsatzkräfte” setzen sie sich aktiv gegen mangelnden Respekt für Polizei- und Rettungskräfte ein und überzeugten das Plenum, dass jeder einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann. Dies zeigte sich auch beim Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters Nordrhein-Westfalen. Zu dem Konzert waren auch die Bürgerinnen und Bürger von Bensberg eingeladen. Am Ende kamen über 800 Euro Spenden zugunsten der Polizeistiftung NRW und der Heldenhilfe e.V. zusammen.

Die Veranstalter zeigten sich beeindruckt vom Verlauf der Tagung: “Unser Ansatz ist aufgegangen, den fachlichen Austausch mit möglichst viel Raum fürs Netzwerken zusammenzubringen. Bensberg war ein voller Erfolg”, so Hermann-Josef Borjans von der Behörden Spiegel-Stiftung.

#sicherimDienst

https://www.sicherimdienst.nrw

Martin Luther, die 95 Thesen sind der Anstoß zur Reformation.

In schwere Bronze gegossen sind die 95 Thesen von Martin Luther heute am Portal der Wittenberger Schlosskirche zu besichtigen. Ob Luther sie damals, am 31. Oktober 1517, als Flugschriften dort angeschlagen hat, ist nicht gesichert.

Lutherdenkmal-Wittenberg (C) DPWA.de

Aber der Theologe brachte seine kritischen Thesen an die Öffentlichkeit und schon bald wurden sie aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt, gedruckt, verbreitet und im ganzen Land diskutiert. Die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers gilt als Beginn der Reformation.

​Aus Liebe zur Wahrheit und im Verlangen, sie zu erhellen, sollen die folgenden Thesen in Wittenberg disputiert werden unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Pater Martin Luther, Magister der freien Künste und der heiligen Theologie, dort auch ordentlicher Professor der Theologie. Daher bittet er jene, die nicht anwesend sein können, um mit uns mündlich zu debattieren, dies in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Amen.

  1. Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“, wollte er, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.
  2. Dieses Wort darf nicht auf die sakramentale Buße gedeutet werden, das heißt, auf jene Buße mit Beichte und Genugtuung, die unter Amt und Dienst der Priester vollzogen wird.
  3. Gleichwohl zielt dieses Wort nicht nur auf eine innere Buße; ja, eine innere Buße ist keine, wenn sie nicht äußerlich vielfältige Marter des Fleisches schafft.
  4. Daher bleibt Pein, solange Selbstverachtung, das ist wahre innere Buße, bleibt, nämlich bis zum Eintritt in das Himmelreich.
  5. Der Papst will und kann nicht irgendwelche Strafen erlassen, außer denen, die er nach dem eigenen oder nach dem Urteil von Kirchenrechtssätzen auferlegt hat.
  6. Der Papst kann nicht irgendeine Schuld erlassen; er kann nur erklären und bestätigen, sie sei von Gott erlassen. Und gewiss kann er ihm selbst vorbehaltene Fälle erlassen; sollte man diese verachten, würde eine Schuld geradezu bestehen bleiben.
  7. Überhaupt niemandem vergibt Gott die Schuld, ohne dass er ihn nicht zugleich – in allem erniedrigt – dem Priester, seinem Vertreter, unterwirft.
  8. Die kirchenrechtlichen Bußsatzungen sind allein den Lebenden auferlegt; nach denselben darf Sterbenden nichts auferlegt werden.
  9. Daher erweist uns der Heilige Geist eine Wohltat durch den Papst, indem dieser in seinen Dekreten Tod- und Notsituationen immer ausnimmt.
  10. Dumm und übel handeln diejenigen Priester, die Sterbenden kirchenrechtliche Bußstrafen für das Fegfeuer vorbehalten.
  11. Jenes Unkraut von kirchlicher Bußstrafe, die in Fegfeuerstrafe umgewandelt werden muss, ist offenbar gerade, als die Bischöfe schliefen, ausgesät worden.
  12. Einst wurden kirchliche Bußstrafen nicht nach, sondern vor der Lossprechung auferlegt, gleichsam als Proben echter Reue.
  13. Sterbende lösen mit dem Tod alles ein; indem sie den Gesetzen des Kirchenrechts gestorben sind, sind sie schon deren Rechtsanspruch enthoben.
  14. Die unvollkommene geistliche Gesundheit oder Liebe des Sterbenden bringt notwendig große Furcht mit sich; diese ist umso größer, je geringer jene ist.
  15. Diese Furcht und dieses Erschrecken sind für sich allein hinreichend – ich will von anderem schweigen –, um Fegfeuerpein zu verursachen, da sie dem Schrecken der Verzweiflung äußerst nahe sind.
  16. Hölle, Fegfeuer, Himmel scheinen sich so zu unterscheiden wie Verzweiflung, Fast-Verzweiflung, Gewissheit.
  17. Es scheint notwendig, dass es für Seelen im Fegfeuer ebenso ein Abnehmen des Schreckens wie auch ein Zunehmen der Liebe gibt.
  18. Und es scheint weder durch Gründe der Vernunft noch der Heiligen Schrift erwiesen zu sein, dass Seelen im Fegfeuer außerhalb eines Status von Verdienst oder Liebeswachstum sind.
  19. Und auch dies scheint nicht erwiesen zu sein, dass sie wenigstens alle ihrer Seligkeit sicher und gewiss sind, mögen schon wir davon völlig überzeugt sein.
  20. Deshalb meint der Papst mit „vollkommener Erlass aller Strafen“ nicht einfach „aller“, sondern nur derjenigen, die er selbst auferlegt hat.
  21. Es irren daher diejenigen Ablassprediger, die da sagen, dass ein Mensch durch Ablässe des Papstes von jeder Strafe gelöst und errettet wird.
  22. Ja, der Papst erlässt den Seelen im Fegfeuer keine einzige Strafe, die sie nach den kirchenrechtlichen Bestimmungen in diesem Leben hätten abtragen müssen.
  23. Wenn überhaupt irgendein Erlass aller Strafen jemandem gewährt werden kann, dann ist gewiss, dass er nur den Vollkommensten, d. h. den Allerwenigsten gewährt werden kann.
  24. Unausweichlich wird deshalb der größte Teil des Volkes betrogen durch jene unterschiedslose und großspurige Zusage erlassener Strafe.
  25. Die Vollmacht, die der Papst über das Fegfeuer im allgemeinen hat, hat jeder Bischof und jeder Pfarrer in seiner Diözese und in seiner Pfarrei im besonderen.
  26. Der Papst tut sehr wohl daran, dass er den Seelen nicht nach der Schlüsselgewalt, die er so gar nicht hat, sondern in Gestalt der Fürbitte Erlass gewährt.
  27. Lug und Trug predigen diejenigen, die sagen, die Seele erhebe sich aus dem Fegfeuer, sobald die Münze klingelnd in den Kasten fällt.
  28. Das ist gewiss: Fällt die Münze klingelnd in den Kasten, können Gewinn und Habgier zunehmen. Die Fürbitte der Kirche aber liegt allein in Gottes Ermessen.
  29. Wer weiß denn, ob alle Seelen im Fegfeuer losgekauft werden wollen, wie es nach der Erzählung bei den Heiligen Severin und Paschalis passiert sein soll.
  30. Keiner hat Gewissheit über die Wahrhaftigkeit seiner Reue, noch viel weniger über das Gewinnen vollkommenen Straferlasses.
  31. So selten einer wahrhaftig Buße tut, so selten erwirbt einer wahrhaftig Ablässe, das heißt: äußerst selten.
  32. In Ewigkeit werden mit ihren Lehrern jene verdammt werden, die glauben, sich durch Ablassbriefe ihres Heils versichert zu haben.
  33. Ganz besonders in Acht nehmen muss man sich vor denen, die sagen, jene Ablässe des Papstes seien jenes unschätzbare Geschenk Gottes, durch das der Mensch mit Gott versöhnt werde.
  34. Denn jene Ablassgnaden betreffen nur die Strafen der sakramentalen Satisfaktion, die von Menschen festgesetzt worden sind.
  35. Unchristliches predigen diejenigen, die lehren, dass bei denen, die Seelen loskaufen oder Beichtbriefe erwerben wollen, keine Reue erforderlich sei.
  36. Jeder wahrhaft reumütige Christ erlangt vollkommenen Erlass von Strafe und Schuld; der ihm auch ohne Ablassbriefe zukommt.
  37. Jeder wahre Christ, lebend oder tot, hat, ihm von Gott geschenkt, teil an allen Gütern Christi und der Kirche, auch ohne Ablassbriefe.
  38. Was aber der Papst erlässt und woran er Anteil gibt, ist keineswegs zu verachten, weil es – wie ich schon sagte – die Kundgabe der göttlichen Vergebung ist.
  39. Selbst für die gelehrtesten Theologen ist es ausgesprochen schwierig, vor dem Volk den Reichtum der Ablässe und zugleich die Wahrhaftigkeit der Reue herauszustreichen.
  40. Wahre Reue sucht und liebt die Strafen; der Reichtum der Ablässe aber befreit von ihnen und führt dazu, die Strafen – zumindest bei Gelegenheit – zu hassen.
  41. Mit Vorsicht sind die (päpstlich-)apostolischen Ablässe zu predigen, damit das Volk nicht fälschlich meint, sie seien den übrigen guten Werken der Liebe vorziehen.
  42. Man muss die Christen lehren: Der Papst hat nicht im Sinn, dass der Ablasskauf in irgendeiner Weise den Werken der Barmherzigkeit gleichgestellt werden solle.
  43. Man muss die Christen lehren: Wer einem Armen gibt oder einem Bedürftigen leiht, handelt besser, als wenn er Ablässe kaufte.
  44. Denn durch ein Werk der Liebe wächst die Liebe, und der Mensch wird besser. Aber durch Ablässe wird er nicht besser, sondern nur freier von der Strafe.
  45. Man muss die Christen lehren: Wer einen Bedürftigen sieht, sich nicht um ihn kümmert und für Ablässe etwas gibt, der erwirbt sich nicht Ablässe des Papstes, sondern Gottes Verachtung.
  46. Man muss die Christen lehren: Wenn sie nicht im Überfluss schwimmen, sind sie verpflichtet, das für ihre Haushaltung Notwendige aufzubewahren und keinesfalls für Ablässe zu vergeuden.
  47. Man muss die Christen lehren: Ablasskauf steht frei, ist nicht geboten.
  48. Man muss die Christen lehren: Wie der Papst es stärker braucht, so wünscht er sich beim Gewähren von Ablässen lieber für sich ein frommes Gebet als bereitwillig gezahltes Geld.
  49. Man muss die Christen lehren: Die Ablässe des Papstes sind nützlich, wenn die Christen nicht auf sie vertrauen, aber ganz und gar schädlich, wenn sie dadurch die Gottesfurcht verlieren.
  50. Man muss die Christen lehren: Wenn der Papst das Geldeintreiben der Ablassprediger kennte, wäre es ihm lieber, dass die Basilika des Heiligen Petrus in Schutt und Asche sinkt als dass sie erbaut wird aus Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe.
  51. Man muss die Christen lehren: Der Papst wäre, wie er es schuldig ist, bereit, sogar durch den Verkauf der Basilika des Heiligen Petrus, wenn es sein müsste, von seinem Geld denen zu geben, deren Masse gewisse Ablassprediger das Geld entlocken.
  52. Nichtig ist die Heilszuversicht durch Ablassbriefe, selbst wenn der Ablasskommissar, ja, sogar der Papst selbst, seine Seele für sie verpfändete.
  53. Feinde Christi und des Papstes sind diejenigen, die anordnen, wegen der Ablasspredigten habe das Wort Gottes in den anderen Kirchen völlig zu schweigen.
  54. Unrecht geschieht dem Wort Gottes, wenn in ein und derselben Predigt den Ablässen gleichviel oder längere Zeit gewidmet wird wie ihm selbst.
  55. Meinung des Papstes ist unbedingt: Wenn Ablässe, was das Geringste ist, mit einer Glocke, einer Prozession und einem Gottesdienst gefeiert werden, dann muss das Evangelium, das das Höchste ist, mit hundert Glocken, hundert Prozessionen, hundert Gottesdiensten gepredigt werden.
  56. Die Schätze der Kirche, aus denen der Papst die Ablässe austeilt, sind weder genau genug bezeichnet noch beim Volk Christi erkannt worden.
  57. Zeitliche Schätze sind es offenkundig nicht, weil viele der Prediger sie nicht so leicht austeilen, sondern nur einsammeln.
  58. Es sind auch nicht die Verdienste Christi und der Heiligen; denn sie wirken ohne Papst immer Gnade für den inneren Menschen, aber Kreuz, Tod und Hölle für den äußeren.
  59. Der heilige Laurentius sagte, die Schätze der Kirche seien die Armen der Kirche. Aber er redete nach dem Wortgebrauch seiner Zeit.
  60. Wohlüberlegt sagen wir: Die Schlüsselgewalt der Kirche, durch Christi Verdienst geschenkt, ist dieser Schatz.
  61. Denn es ist klar, dass für den Erlass von Strafen und von ihm vorbehaltenen Fällen allein die Vollmacht des Papstes genügt.
  62. Der wahre Schatz der Kirche ist das heilige Evangelium der Herrlichkeit und Gnade Gottes.
  63. Er ist aber aus gutem Grund ganz verhasst, denn er macht aus Ersten Letzte.
  64. Der Schatz der Ablässe ist hingegen aus gutem Grund hochwillkommen, denn er macht aus Letzten Erste.
  65. Also sind die Schätze des Evangeliums die Netze, mit denen man einst Menschen von Reichtümern fischte.
  66. Die Schätze der Ablässe sind die Netze, mit denen man heutzutage die Reichtümer von Menschen abfischt.
  67. Die Ablässe, die die Prediger als „allergrößte Gnaden“ ausschreien, sind im Hinblick auf die Gewinnsteigerung tatsächlich als solche zu verstehen.
  68. Doch in Wahrheit sind sie die allerkleinsten, gemessen an der Gnade Gottes und seiner Barmherzigkeit im Kreuz.
  69. Bischöfe und Pfarrer sind verpflichtet, die Kommissare der apostolischen Ablässe mit aller Ehrerbietung walten zu lassen.
  70. Aber noch stärker sind sie verpflichtet, mit scharfen Augen und offenen Ohren darauf zu achten, dass die Kommissare nicht anstelle des Auftrags des Papstes ihre eigenen Einfälle predigen.
  71. Wer gegen die Wahrheit der apostolischen Ablässe redet, der soll gebannt und verflucht sein.
  72. Wer aber seine Aufmerksamkeit auf die Willkür und Frechheit in den Worten eines Ablasspredigers richtet, der soll gesegnet sein.
  73. Wie der Papst mit Recht den Bann gegen die schmettert, die mit einigem Geschick etwas zum Schaden des Ablasshandels im Schilde führen,
  74. so viel mehr beabsichtigt er, den Bann gegen die zu schmettern, die unter dem Deckmantel der Ablässe etwas zum Schaden der heiligen Liebe und Wahrheit im Schilde führen.
  75. Zu glauben, die päpstlichen Ablässe seien derart, dass sie einen Menschen absolvieren könnten, selbst wenn er – gesetzt den unmöglichen Fall – die Gottesgebärerin vergewaltigt hätte, das ist verrückt sein.
  76. Wir sagen dagegen: Die päpstlichen Ablässe können nicht einmal die kleinste der lässlichen Sünden tilgen, was die Schuld betrifft.
  77. Dass gesagt wird, selbst wenn der heilige Petrus jetzt Papst wäre, könnte er nicht größere Gnaden gewähren – das ist Blasphemie gegen den heiligen Petrus und den Papst.
  78. Wir sagen dagegen: Auch dieser [Petrus] und jeder Papst haben noch größere Gnaden, nämlich das Evangelium, Wunderkräfte, Gaben, gesund zu machen, wie 1 Kor 12,28.
  79. Zu sagen, das mit dem päpstlichen Wappen ins Auge fallend aufgerichtete Kreuz habe den gleichen Wert wie das Kreuz Christi, ist Blasphemie.
  80. Rechenschaft werden die Bischöfe, Pfarrer und Theologen zu geben haben, die zulassen, dass solche Predigten vor dem Volk feilgeboten werden.
  81. Diese unverfrorene Ablassverkündigung führt dazu, dass es selbst für gelehrte Männer nicht leicht ist, die Achtung gegenüber dem Papst wiederherzustellen angesichts der Anschuldigungen oder der gewiss scharfsinnigen Fragen der Laien.
  82. Zum Beispiel: Warum räumt der Papst das Fegfeuer nicht aus um der heiligsten Liebe willen und wegen der höchsten Not der Seelen als dem berechtigtsten Grund von allen, wenn er doch unzählige Seelen loskauft wegen des unseligen Geldes zum Bau der Basilika als dem läppischsten Grund.
  83. Wiederum: Warum bleibt es bei den Messen und Jahrgedächtnissen für die Verstorbenen, und warum gibt er die dafür eingerichteten Stiftungen nicht zurück oder erlaubt deren Rücknahme, wo es doch schon Unrecht ist, für [vom Fegfeuer] Erlöste zu beten?
  84. Wiederum: Was ist das für eine neue Barmherzigkeit Gottes und des Papstes, dass sie einem Gottlosen und einem Feindseligen um Geldes willen zugestehen, eine fromme und Gott befreundete Seele loszukaufen? Gleichwohl befreien sie diese fromme und geliebte Seele nicht aus uneigennütziger Liebe um deren eigener Not willen.
  85. Wiederum: Warum werden die kirchlichen Bußsatzungen, die der Sache nach und durch Nicht-Anwendung schon lange in sich selbst ausser Kraft gesetzt und tot sind, gleichwohl noch immer durch Bewilligung von Ablässen mit Geldern gerettet, als steckten sie voller Leben?
  86. Wiederum: Warum baut der Papst, dessen Reichtümer heute weit gewaltiger sind als die der mächtigsten Reichen, nicht wenigstens die eine Basilika des Heiligen Petrus mehr von seinen eigenen Geldern als von denen der armen Gläubigen?
  87. Wiederum: Was gibt der Papst denen als Erlass oder Anteil, die durch vollkommene Reue ein Recht auf vollen Erlass und vollen Anteil haben?
  88. Wiederum: Was könnte der Kirche einen größeren Vorteil verschaffen werden, wenn der Papst, wie er es einmal tut, hundertmal am Tag jedem Gläubigen diese Erlässe und Anteile gewährte?
  89. Vorausgesetzt, der Papst sucht durch die Ablässe mehr das Heil der Seelen als die Gelder – warum setzt er dann schon früher gewährte Schreiben und Ablässe außer Kraft, obgleich sie doch ebenso wirksam sind?
  90. Diese scharfen, heiklen Argumente der Laien allein mit Gewalt zu unterdrücken und nicht durch Gegengründe zu entkräften, heißt, die Kirche und den Papst den Feinden zum Gespött auszusetzen und die Christen unglücklich zu machen.
  91. Wenn also die Ablässe nach dem Geist und im Sinne des Papstes gepredigt würden, wären alle jene Einwände leicht aufzulösen, ja, es gäbe sie gar nicht.
  92. Mögen daher all jene Propheten verschwinden, die zum Volk Christi sagen: Friede, Friede!, und ist doch nicht Friede.
  93. Möge es all den Propheten wohlergehen, die zum Volk Christi sagen: Kreuz, Kreuz!, und ist doch nicht Kreuz.
  94. Man muss die Christen ermutigen, darauf bedacht zu sein, dass sie ihrem Haupt Christus durch Leiden, Tod und Hölle nachfolgen.
  95. Und so dürfen sie darauf vertrauen, eher durch viele Trübsale hindurch in den Himmel einzugehen als durch die Sicherheit eines Friedens.

Aus der neuen Übersetzung der lateinischen Lutherschrift „Disputation zur Klärung der Kraft der Ablässe“ (kurz: „95 Thesen“) von Johannnes Schilling und Günther Wartenberg unter Mitarbeit von Michael Beyer, Band 2: Christusglaube und Rechtfertigung, hrsg. von Johannes Schilling, Leipzig 2006, S. 1-15. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Verlagsanstalt.

https://www.ekd.de/95-Thesen-10864.htm

Wittenberger Reformationsfest

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Dr. Martin Luther 95 Thesen über den Ablasshandel in der katholischen Kirche. Er kritisierte die Praxis, dass der gläubige Sünder sich durch Geldspenden angeblich von allen Sündenstrafen freikaufen kann.

Martin Luther setzte dagegen auf die Kraft des Glaubens, der auf die Gnade Gottes vertraut. Das Wort Gottes – die Bibel – sollte Mittelpunkt und Maßstab des Christen sein. Der Versuch die Kirche zu reformieren, wurde zum Ausgangspunkt eines komplexen gesellschaftlichen Prozesses und führte zur Gründung evangelischer Kirchen. 

Markt Lutherstadt Wittenberg

Der Reformationstag am 31. Oktober eines jeden Jahres nimmt schon seit langem einen zentralen Platz im protestantischen Festkalender ein. In der haben es sich zahlreiche Partner zur Aufgabe gemacht, den Reformationstag als ein ganz besonderes Fest zu gestalten. Die Festgottesdienste und die Festkonzerte in den Kirchen, das Renaissancemusikfestival oder Aktionen für Kinder an den Originalschauplätzen, gehören zu den vielseitigen Angeboten.

Programmheft:
https://wittenberger-reformationsfest.de/media/reformationsfest/downloads/ReFo_Programm_Folder_web.pdf

Die Geschäfte der Innenstadt haben von 12 bis 17 Uhr geöffnet.

WEB: https://www.wittenberg.de

Stell Martin Luther am Reformationstag deine Fragen

KI-gesteuerter 3D-Real-Life-Avatar gibt Antworten live auf YouTube

Düsseldorf (ots) Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und virtuelle Realität bringen den Reformator Martin Luther ins 21. Jahrhundert. Ein KI-gesteuerter, fotorealistischer, dreidimensionaler Luther-Avatar wird am Reformationstag, 31. Oktober 2023, um 18 Uhr live auf dem YouTube-Kanal EKiRInternet Premiere haben und ihm gestellte Fragen so beantworten, wie Martin Luther es heute tun würde.

Der Luther-Avatar – hier noch in Wittenberg – beantwortet am Reformationstag, 31. Oktober, im Rheinland Fragen.

Dank der Integration der ChatGPT-Technologie kann der Luther-Avatar Fragen des Publikums in Echtzeit beantworten. Die KI wurde so programmiert, dass sie Antworten im Stil von Martin Luther gibt. Die Interaktionen mit dem Avatar finden im Metaverse, einer virtuellen Realität, statt und werden live auf YouTube übertragen. Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland, betont: “Natürlich ist es ein Experiment, aber wir wollen über Künstliche Intelligenz die Botschaft der Reformation erlebbar machen und in unsere Zeit übertragen.”

Ein Avatar mit historischer Basis

Stell Martin Luther am Reformationstag deine Fragen

Der Luther-Avatar wurde mithilfe eines Gemäldes von Martin Luther erstellt, das als visuelle Grundlage für das dreidimensionale Modell diente. Durch den Einsatz moderner KI-Algorithmen wurde dieses Gemälde in eine fotorealistische Darstellung des Reformators umgewandelt. Das Ergebnis ist ein Avatar, der sich wie ein realer Mensch im Raum bewegt und interagiert. Vladimir Puhalac, CEO der Metaverse-Plattform XRhuman, sagt: “KI und das Metaverse ermöglichen das Eintauchen in virtuelle Welten und dabei interaktive Erlebnisse. Wir sind stolz darauf, mit dem Luther-Avatar zu demonstrieren, dass man im 21. Jahrhundert über unsere Technologie mit Martin Luther so interagieren kann, als ob er heute leben würde.” Das Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche im Rheinland mit der Metaverse-Plattform XRhuman wurde geleitet von Technikberater Andreas Droste. Er sieht in den genutzten Technologien großes Potenzial, das bisher hauptsächlich in Großunternehmen genutzt wurde: “Als evangelischer Christ freue ich mich, solche Technologie auch für die Kirche verfügbar zu machen. Mit dem Luther-Avatar zeigen wir, wie man diese sinnvoll nutzen kann.”

Vorstellung am 31. Oktober im YouTube-Livestream

Der Luther-Avatar wird der Öffentlichkeit erstmals in einem YouTube-Livestream präsentiert. Zuschauer haben die Möglichkeit, eine Stunde lang live über den YouTube-Chat Fragen zu stellen, die der KI-Luther beantworten wird. Die Details zum Livestream:

Datum: Reformationstag, 31.10.2023

Uhrzeit: 18 bis 19 Uhr

Link: YouTube-Kanal EKiRInternet (youtube.com/user/EKiRInternet)

Die Entwickler des Luther-Avatars

Andreas Droste war zwölf Jahre bei T-Systems für Innovationsaktivitäten mit Großkunden zuständig und hat in dieser Zeit viele Projekte im Bereich Virtual Reality und Metaverse realisiert. Er ist Autor des Buches “New Work im Metaverse” und arbeitet als Referent und Berater für technologisch innovative Anwendungsszenarien. Mehr Informationen finden sich auf seiner Webseite smartworkinglife.eu.

Vladimir Puhalac ist CEO von XRhuman, einer Plattform für XR/Metaverse-Avatare, die realistische Umgebungen mit KI-Assistenten für Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen bietet. XRhuman legt Wert auf immersive, also in die virtuelle Welt eintauchende Erlebnisse und nutzt KI-gestützte Chatbots für eine intuitive Benutzerkommunikation. Die Technologien von XRhuman unterstützen Unternehmen in Bereichen wie Schulung, Simulation und Produktdesign. Mehr Informationen gibt es auf der Website xrhuman.eu.

Ralf Peter Reimann ist sowohl Theologe als auch Diplom-Informatiker und als Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland tätig. Zudem ist er aktiver Blogger und betreibt den Blog TheoNet.

Stichwort: Reformationstag

Ob Martin Luther am 31. Oktober 1517 tatsächlich eigenhändig seine 95 Thesen zum Ablasswesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche hängte, weiß niemand. Unbestritten ist aber, dass mit der Veröffentlichung der Thesen eine Erneuerungsbewegung der Kirche begann. Und diese Reformation wurde grundlegend von Martin Luther (1483-1546) geprägt und bestimmt. Daran erinnert jährlich der Reformationstag am 31. Oktober.

Evangelische Kirche im Rheinland

http://www.ekir.de

Franklin Graham predigte vor fast 7.000 Menschen von der Liebe Gottes

Festival of Hope hatte mehr Besucher als Platz in der Arena war

Essen (ots) 6.900 Menschen waren gestern Abend (7.10.2023) in die Grugahalle nach Essen gekommen, wo Franklin Graham die biblische Botschaft von der Hoffnung und der Liebe Gottes verkündete.

Beim Festival of Hope mit Franklin Graham war die Grugahalle Essen bis auf den letzten Platz gefüllt

Fast 260 Kirchen aus sieben großen Konfessionen unterstützten das Festival of Hope und selbst aus Bremen und Hamburg waren Gemeinden mit zahlreichen Bussen nach Essen gekommen. Der Andrang war so groß, dass viele Menschen an der Tür abgewiesen werden mussten, weil es keine Plätze mehr gab.

“Deine Seele ist mehr wert als der Wert der gesamten Erde. Gott liebt dich und hat dich geschaffen. Er hat dir eine Seele und einen Geist gegeben, und er hat ein Vakuum geschaffen, das nur von ihm allein gefüllt werden kann”, sagte Franklin Graham, Präsident und CEO der Billy Graham Evangelistic Association, zu den Menschen in Essen. “Es gibt nicht viele Wege zu Gott, es gibt nur einen, und zwar durch seinen Sohn Jesus Christus. Die Bibel sagt, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.”

Mit fast 7.000 Besuchern war das Festival of Hope die größte Veranstaltung dieser Art in der Region, seitdem Franklin Grahams Vater vor drei Jahrzehnten in der Grugahalle gepredigt hatte. Damals waren mehr als 8 Millionen Menschen in 59 Ländern mit der Botschaft von Jesus Christus erreicht worden.

Franklin Graham freute sich, bei dieser historischen Rückkehr in die Grugahalle die vielen tausend Menschen begrüßen und zu einem Fest der Hoffnung einladen zu können. Live-Musik von den Grammy-nominierten und mit Platin ausgezeichneten Newsboys, die 33 Nr. 1-Radiohits hatten, und der christlichen deutschen Musikgruppe Veronika Lohmer & Band, machten die Veranstaltung auch zu einem musikalischen Lobpreis-Abend.

Franklin Graham kommt am 7. Oktober nach Essen

30 Jahre nach dem historischen Auftritt seines Vaters

Essen (ots) Wie die Botschaft seines Vaters das Leben eines Unternehmers veränderte – eine Botschaft, die auch heute noch Leben verändern kann

Franklin Graham predigt im Stadion der Fußballweltmeisterschaft in Seoul, Korea – Juni 2023

Als vor 30 Jahren die Einladung zu einer christlichen Veranstaltung bei Norman Rentrop eintraf, ahnte er nicht, dass sie sein Leben verändern würde. Der damals 35-jährige Verleger arbeitete manchmal bis zu 100 Stunden pro Woche – und das mit beachtlichem Erfolg: Heute verlegt die weltweit renommierte Verlagsgruppe VNR 200 Zeitschriften und beschäftigt 600 Mitarbeiter. Doch der wirtschaftliche Erfolg und der damit verbundene Wohlstand erfüllten ihn nicht – er sehnte sich nach mehr.

Dies war einer der Gründe, warum Rentrop die Einladung zu der Veranstaltung in einer Kirche in seiner Heimatstadt Bonn-Bad Godesberg annahm. Der Evangelist Billy Graham (1918-2018) predigte damals in der Essener Grugahalle. Die Botschaft wurde per Satellit an mehr als 8 Millionen Menschen in 59 Ländern übertragen, darunter auch an die Gemeinde, die Rentrop besuchte. Zum ersten Mal hörte er nicht von einem fernen Gott, sondern von einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Der junge Unternehmer nahm die Einladung an, ein Leben mit Christus zu beginnen. “Das ist seither die entscheidende Beziehung in meinem Leben geworden.”

Seit Rentrop die Kraft des Wortes Gottes am eigenen Leib erfahren hat, ist er begeistert. Mit Engagement unterstützt er derzeit das Festival of Hope, zu dem Franklin Graham 30 Jahre nach seinem Vater am 7. Oktober in die Essener Grugahalle zurückkehren und predigen wird. “In den letzten 30 Jahren hat sich in Deutschland viel verändert, aber die Bedürfnisse des menschlichen Herzens sind die gleichen geblieben. Genau wie mein Vater möchte ich, dass die Menschen in diesem großartigen Land wissen, dass Gott sie liebt und ein Ziel für ihr Leben hat”, sagt Franklin Graham, Präsident und CEO der Billy Graham Evangelistic Association.

Mehr als 260 Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen unterstützen den Einsatz und laden die Menschen zu der Veranstaltung ein. Das Festival of Hope ist kostenlos und jeder ist herzlich willkommen. Auf dem Festival tritt die weltweit erfolgreiche und Grammy-nominierte Gospel-Rockband Newsboys auf, die bereits mehr als 33 Nummer-eins-Radio-Hits hatte. Außerdem wird die bekannte Lobpreis-Musikerin Veronika Lohmer & Band auftreten.

Mehr Infos über die Veranstaltung: festivalofhope.de/de

Michel Houellebecq exklusiv in der “Tagespost”: Migration sollte “drastisch reduziert werden”

Würzburg/Paris (ots) Dreiteiliges Exklusiv-Interview mit Michel Houellebecq in der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost

Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq (“Unterwerfung”, “Vernichten”), der jüngst durch Konflikte mit Muslimen und die Mitwirkung in einem Pornofilm für Aufsehen sorgte, hat der katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost” ein ausführliches Exklusiv-Interview gewährt.

Tagespost-Kolumnistin Ute Cohen (links) im Gespräch mit Michel Houellebecq in Paris. “Es wird mein letzter Kampf”, so Houellebecq

Im zweiten Teil des Gesprächs mit Tagespost-Kolumnistin Ute Cohen, das in der aktuellen Ausgabe der “Tagespost” vom 6. Juli erschienen ist, äußert sich der 66-jährige Franzose über die Natur des Menschen und zum Einfluss von Ideologien auf den Menschen. “Menschen tun Böses, weil sie böse sind”, so Houellebecq. “Ich denke, jeder kennt den Unterschied zwischen Gut und Böse. Das wird nicht auf der Ebene einer Ideologie entschieden.” Manche Menschen seien von Natur aus gut, andere von Natur aus schlecht, ist der Schriftsteller überzeugt. “Durch Bildung kann man die Menschen kontrollieren, genauso wie durch Justiz oder Religion. Aber ein schlechter Mensch ist schlecht. Es gibt Menschen, die von Natur aus gut sind, und Menschen, die von Natur aus schlecht sind.”

Im dritten Teil des Interviews, der am 13. Juli erscheint, äußert sich der Schriftsteller auch zu den sozialen Spannungen in seinem Heimatland, die derzeit zu eskalieren scheinen.

“Mir scheint, dass mehrere Religionen in einem Land koexistieren können. Eine Statue des Heiligen Michael zu entfernen ist ungerecht, Frauen daran zu hindern, in einem Schwimmbad im Burkini zu baden, ist auch ungerecht. Mir scheint, dass man mit dem Islam zu einer Einigung kommen kann”, so Michel Houellebecq. Allerdings unterstreicht der Schriftsteller auch: “Was die Migration betrifft: Sie sollte drastisch reduziert werden, weil wir es nicht schaffen werden.”

Überhaupt werde es aus Houellebecqs Sicht “die schwierigste Aufgabe” für Frankreich sein, “ein sozialverträgliches Wirtschaftsmodell” zu entwickeln. “Die Gelbwesten verweisen auf eine tiefe Krise, weil viele Menschen versuchen, als Selbstständige in kleinen Strukturen zu arbeiten, es aber nicht schaffen. Ich bin selbst ein begünstigter Selbstständiger, ein reicher Selbstständiger, aber ich kann es trotzdem bezeugen: In Frankreich sind Selbstständige vielen dummen bürokratischen Komplikationen ausgesetzt.”

Die aktuellen Tagebücher des Schriftstellers, “Einige Monate in meinem Leben. Oktober 2022 – März 2023”, die in Frankreich bereits für großes Aufsehen gesorgt haben, erscheinen unmittelbar nach dem drei-teiligen “Tagespost”-Interview auf Deutsch, was dieser “Houellebecq-Trilogie” einen besonderen Reiz verleiht.

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Alles Gute zum Vatertag – Herrentag!

Der Vatertag (regional auch Herrentag oder Männertag) ist ein in verschiedenen Teilen der Welt begangenes Brauchtum zu Ehren der Väter und der Vaterschaft.

Je nach Land und Region wird er an unteDer volkstümliche Vatertag wird in Deutschland an Christi Himmelfahrt begangen, dem 40. Tag des Osterfestkreises. Er wird vor allem im stärker atheistisch geprägten Ostdeutschland auch als „Herrentag“’ bezeichnet, wobei im Brauchtum statt religiöser Inhalte die Herrentagspartie im Vordergrund steht. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Teilen Brandenburgs wird auch die Bezeichnung „Männertag“ verwendet.

Die heutige Form des Vatertag-Feierns kam Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin und Umgebung auf, vermutlich aus wirtschaftlichen Interessen von Brauereiunternehmern ins Leben gerufen.

Seit 1934 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In der DDR war der Tag nur bis 1966 und im Jahr 1990 ein gesetzlicher Feiertag; dort wurden unterschiedliche Möglichkeiten genutzt, an diesem Tag dennoch eine Herrentagspartie machen zu können. So bestand das Recht für Angehörige von Religionsgemeinschaften, ihre Festtage zu feiern, sofern das vom Arbeitgeber eingeräumt wurde oder werden konnte. rschiedlichen Tagen gefeiert.

Sieben Tipps gegen Trauer und Einsamkeit an Weihnachten

Wie Alleinstehende und Hinterbliebene gut durch die Feiertage kommen

Düsseldorf (ots) Weihnachten ist für viele Menschen das wichtigste Familienfest. Umso schwerer sind die Feiertage für Trauernde und Alleinstehende. Heike Schneidereit-Mauth hat mehr als 20 Jahre lang als Klinikpfarrerin Menschen bei den Themen Tod, Sterben und Krankheit begleitet. Sie hat Tipps parat, wie Betroffene gut durch die Weihnachtsfeiertage kommen. “Es gibt kein Patentrezept. Der Umgang mit Trauer und Einsamkeit sind sehr individuell”, sagt die Leiterin des Handlungsfelds Seelsorge im Kirchenkreis Düsseldorf. Hier die sieben Tipps:

Pfarrerin Heike Schneidereit-Mauth gibt sieben Tipps, wie Einsame und Hinterbliebene gut durch die Weihnachtsfeiertage kommen.

1. Denken Sie daran: auch andere Menschen trauern oder sind alleine

“Weihnachten wird so stark wie kein anderes Fest mit der Familie in Verbindung gebracht”, weiß Heike Schneidereit-Mauth. Dann entstehe bei Trauernden und Alleinstehenden schnell die Fantasie, alle anderen würden glücklich feiern. “Aber man muss sich bewusst machen: Das Bild der heilen Weihnachtswelt trifft nur in sehr wenigen Familien wirklich zu.” Zudem helfe es, sich klarzumachen: Ich bin nicht der oder die Einzige, die trauert oder alleine ist. Das sei konkret durch den Kontakt zu anderen Betroffenen möglich. Oder aber in der eigenen Vorstellung. “Dann können Betroffene etwa daran denken, wie es wohl den Menschen in der Ukraine geht, die ebenfalls geliebte Menschen verloren haben.”

2. Erarbeiten Sie sich einen guten Plan für die Weihnachtsfeiertage

Eine gute Planung der Weihnachtstage ist insbesondere für Alleinstehende und Trauernde entscheidend. “Wenn ich weiß, dass Weihnachten schwer für mich wird, muss ich mir rechtzeitig Gedanken darüber machen, wie ich die Feiertage verbringen möchte.” Brauche ich Zeit für mich? Möchte ich Freunde treffen oder eine kulturelle Veranstaltung besuchen? Was möchte ich essen? Und beschenke ich mich selbst? Es gehe darum, gut für sich zu sorgen, wohlwissend, dass das schwer sei. “Meine Erfahrung zeigt aber: Menschen hilft es, sich emotional und gedanklich auf die Weihnachtstage vorzubereiten.”

3. Bleiben Sie selbstbestimmt

“Wer sich selbstbestimmt fühlt, kann eine Situation besser ertragen”, sagt Schneidereit-Mauth. Beim Tod eines geliebten Menschen fühle man sich fremdbestimmt, schließlich könne man nichts dagegen tun. “Wenn ich mir aber klar mache, was ich möchte, was mir guttut, und das dann auch umsetze, kann das die Weihnachtsfeiertage erleichtern.” Es gebe aber keinen Königsweg. “Die Trauerreaktionen und das Bedürfnis nach Ruhe oder Gemeinschaft sind individuell.”

4. Sprechen Sie ihre Gefühle an und schaffen Sie Raum für Trauer

Niemand möchte zu Weihnachten der Spielverderber sein. “Das kann verhindert werden, indem Betroffene von Beginn an sagen: ,Das ist richtig schwer für mich heute, weil ich Papa, Mama, mein Kind, meine Ehefrau sehr vermisse.'” Diese Geister seien ohnehin da und alle wüssten davon. “Deshalb ist es gut, sie angemessen zu benennen und dann auch wieder zu sagen: ,Aber jetzt freue ich mich auf das Essen oder die Bescherung.'” Werde nicht darüber gesprochen, könnten die Gefühle auf einmal ausbrechen. “Wer Trauer zulässt, kann sich auch leichter Schönerem zuwenden.”

5. Bauen Sie Rituale ein

Kleine Rituale können der Trauer ebenfalls Raum verschaffen und den Betroffenen Sicherheit bieten. “Das kann eine Kerze für das verstorbene Kind sein oder das Erzählen von Geschichten vom letzten Weihnachtsfest mit dem Opa.” Dann falle es leichter, sich schönen Dingen zuzuwenden. “Schließlich ist die verstorbene Schwester oder der Opa durch das Ritual nicht außen vor oder vergessen”, so Schneidereit-Mauth.

6. Halten Sie sich von Sozialen Medien fern

In Sozialen Medien werden vor allem Fotos gepostet, die eine schöne Welt suggerieren. “Dann denkt man schnell: Allen anderen geht es wunderbar.” Dabei poste kaum einer ein Bild vom Streit mit dem Ehemann oder dem heulenden Kind. Schneidereit-Mauths Empfehlung ist es deshalb: Halten Sie sich bei der Nutzung von sozialen Medien an den Weihnachtsfeiertagen zurück. “Denn: Wir können uns nur schwer emotional von den Fotos distanzieren.”

7. Suchen Sie Gemeinschaft und nutzen Sie spezielle Angebote

Wer nicht alleine bleiben möchte, sollte aktiv Kontakte suchen. “Zahlreiche Gemeinden und Einrichtungen bieten spezielle Weihnachtsfeiern für Alleinstehende an.” Zudem gebe es Apps, auf denen man sich mit Gleichgesinnten verabreden könne. Dazu zählen etwa “Spontacs” und “GemeinsamErleben”. “Viele Alleinstehende erzählen mir, dass das im Alltag gut gelingt. Warum also nicht auch an Weihnachten?”, sagt Schneidereit-Mauth. Eine weitere Anlaufstelle ist die Telefonseelsorge. Sie ist 24 Stunden am Tag gebührenfrei und anonym unter den Telefonnummern 0800 1110111 und 0800 1110222 erreichbar. Neben dem Gespräch am Telefon bietet die Telefonseelsorge einen Kontakt per Mail und Chat an. Hilfe für den Umgang mit Trauer und Tod bietet außerdem das Portal Trauernetz.de.

Stadtführung am Reformationstag: Die Reformation in Göttingen

Am Reformationstag, 31. Oktober, bietet die Tourist-Information Göttingen eine Themenführung unter dem Motto „Stadt im Streite die Best‘, standest zu Luther fest… – Die Reformation in Göttingen“ an. Los geht es um 11 Uhr.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Im Jahr 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen, die er der Überlieferung nach an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Die Folgen dieses Ereignisses veränderten die Welt grundlegend. Zwölf Jahre danach – spät, aber dafür mit Macht – erreichte die Welle auch Göttingen: 1529 wurde die Stadt lutherisch. Martin Luther höchstpersönlich schreibt zwei Jahre später das Vorwort zur neuen Göttinger Kirchenordnung.

Ihr begegnen wild entschlossenen Handwerkern, politisch taktierenden Ratsherren, katholischen Pfaffen und ihren Konkubinen sowie von außen entsandten Reformatoren, die für Unruhe sorgen.

Karten und Treffpunkt

Die Führung dauert etwa 90 Minuten und startet vor der Tourist-Information Göttingen, Markt 8. Karten sind für 9 Euro pro Person online oder in der Tourist-Information erhältlich. Alle Infos & Buchung unter mein-goe.de/reformation.

Weitere Führungen zum Wochenende: “Rund ums Gänseliesel”

Zusätzlich bietet die Tourist-Information donnerstags bis sonntags zu unterschiedlichen Zeiten die Führung “ Rund ums Gänseliesel” an: Altes Rathaus, Gänseliesel-Brunnen, Universitätsaula und Junkernschänke – dieser Rundgang führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der historischen Innenstadt. Karten und Buchung unter mein-goe.de/gaenseliesel.

WEB:

 www.goettingen-tourismus.de
 www.goettingen-marketing.de

Mehrheit will Reformationstag als bundesweiten Feiertag

Umfrage: Über 60 Prozent der Katholiken sprechen sich dafür aus

Wetzlar (ots) In ganz Deutschland sollte der Reformationstag (31. Oktober) ein Feiertag sein: Dafür sprach sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) aus. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar).

Grafik zur Umfrage: Mehrheit für Reformationstag als bundesweiter Feiertag / ©: IDEA Grafik

An diesem Tag wird der Reformation der Kirche durch Martin Luther (1483-1546) gedacht. Bisher ist er in neun der 16 Bundesländer ein gesetzlicher Feiertag: Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. 21 Prozent der Deutschen sprechen sich dagegen aus, dass der Reformationstag ein bundesweiter Feiertag wird. 15 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen, drei Prozent machten keine Angabe.

Frauen sind häufiger für einen Feiertag am 31. Oktober als Männer (64 Prozent gegenüber 58 Prozent).

Große Sympathie bei Katholiken für evangelischen Gedenktag als Feiertag

Die Aufschlüsselung nach christlichen Konfessionen zeigt auch bei Katholiken große Sympathie für den bundesweiten Feiertag zum Reformationsgedenken (62 Prozent). Bei den landeskirchlichen Protestanten sprechen sich 69 Prozent dafür aus, bei den Mitgliedern von Freikirchen 66 Prozent. Bei den Konfessionslosen sind es 58 Prozent und bei Muslimen 43 Prozent.

Sämtliche Altersgruppen befürworten Feiertag

Besonders groß ist die Unterstützung für die Forderung mit 76 Prozent in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 61 Prozent dafür, bei den 40- bis 49-Jährigen 60 Prozent und bei den 50- bis 59-Jährigen 63 Prozent. Etwas niedriger fällt die Zustimmung bei den 60- bis 69-Jährigen (58 Prozent) und bei den über 70-Jährigen (52 Prozent) aus.

Unter den Anhängern der politischen Parteien ist die Zustimmung bei den FDP-Wählern mit 67 Prozent am höchsten, gefolgt von den Parteigängern der SPD und der AfD (jeweils 65 Prozent), der CDU/CSU (62 Prozent), der Linken (60 Prozent) und der Grünen (57 Prozent).

Für die Erhebung wurden 2.007 Erwachsene im Zeitraum vom 21. bis 24. Oktober befragt.

Über IDEA:

Die 1970 gegründete Evangelische Nachrichtenagentur IDEA publiziert Nachrichten und Meinungen aus der christlichen Welt. Sie gibt mit IDEA das auflagenstärkste überregionale christliche Wochenmagazin in Deutschland heraus und informiert an 365 Tagen im Jahr auf idea.de. Außerdem verantwortet sie einen wochentäglichen Pressedienst, eine Fernsehsendung (IDEA TV) sowie den Podcast IDEALISTEN und die Videoserie KÖNIGSKINDER. Die IDEA-Gruppe umfasst zudem den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) und die IDEA-Medienagentur zeichensetzen.

WEB:www.idea.de