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ZDF-Politbarometer Januar 2025

K-Frage: Habeck gleichauf mit Merz – Scholz und Weidel deutlich dahinter – Große Mehrheit erwartet im Wahlkampf häufige Verletzung der Fairness.

Mainz (ots) Diese Woche hat die heiße Phase des kurzen Winterwahlkampfs begonnen. Und wie so oft stellt sich die politische Lage nach der Weihnachtspause etwas anders dar als davor. Das betrifft vor allem die K-Frage.

Gewünschte/r Bundeskanzler/in

Am liebsten als Bundeskanzer/in …

Gefragt, wen man von den vier Kanzlerkandidaten am liebsten als Bundeskanzler/in sehen würde, liegt Robert Habeck (27 Prozent; plus 2) jetzt gleichauf mit Friedrich Merz (27 Prozent; minus 2). Inzwischen wollen nur noch 14 Prozent (minus 2) Olaf Scholz am liebsten als Kanzler und damit etwas weniger als Alice Weidel (15 Prozent; minus 1; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).

Dass es bei der Kanzlerpräferenz eine deutliche Polarisierung pro oder contra Friedrich Merz gibt, zeigt sich, wenn man die K-Frage jeweils nur auf zwei Personen bezogen stellt. So schneidet Scholz bei der Zuspitzung auf die Frage Scholz oder Merz deutlich besser ab. Er kommt dann auf 41 Prozent (minus 2) und Merz auf 44 Prozent (unverändert). Vor die Wahl gestellt, sich zwischen Friedrich Merz und Robert Habeck als nächsten Bundeskanzler entscheiden zu müssen, liegt Merz mit 44 Prozent (minus 4) nur noch knapp vor Habeck mit 41 Prozent (plus 2).

Top Ten überwiegend schlechtere Werte

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius trotz Einbußen mit deutlichem Abstand weiter auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,7 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus Dezember II: 2,0) eingestuft. Auf Platz zwei kommt mit 0,8 (0,8) Hendrik Wüst. Dann folgen bereits im Negativbereich Markus Söder mit minus 0,3 (minus 0,3), Robert Habeck mit minus 0,5 (minus 0,4), Friedrich Merz mit minus 0,6 (minus 0,5), Annalena Baerbock mit minus 0,8 (minus 0,8), Olaf Scholz mit minus 1,0 (minus 0,9), Christian Lindner mit minus 1,6 (minus 1,8), Sahra Wagenknecht ebenfalls mit minus 1,6 (minus 1,5) und Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,3). Damit werden alle vier Kanzlerkandidaten und auch die Spitzenkandidaten der anderen Parteien von den Befragten negativ bewertet.

Scholz: „Jetzt ist nicht die Zeit für CDU und CSU“ – Rede auf SPD-Parteitag | ntv

Auf dem SPD-Parteitag will sich Scholz erneut zum Kanzlerkandidaten küren lassen und spricht der Union in seiner Bewerbungsrede die Fähigkeit ab, die aktuellen Probleme in Deutschland zu bewältigen:

Scholz: „Jetzt ist nicht die Zeit für CDU und CSU“ – Rede auf SPD-Parteitag | ntv

„Jetzt ist nicht die Zeit für Sprücheklopfer.“ Außerdem blickt der Kanzler auf die Ampel zurück – und das nicht ohne Selbstkritik. SPD bestätigt Kanzlerkandidaten: Zurückhaltender Scholz entdeckt die „normalen Leute“ https://www.n-tv.de/politik/Zurueckha…

AFD-PARTEITAG: „Es war kein Lächeln zu sehen“ Alice Weidel geht aggressiv in die Kanzlerkandidatur!

AFD-PARTEITAG: „Es war kein Lächeln zu sehen“ Alice Weidel geht aggressiv in die Kanzlerkandidatur! Die AfD hat ihre Chefin Alice Weidel nun auch offiziell zu ihrer Kanzlerkandidatin bestimmt. Einstimmig und unter donnerndem Applaus wählte ein Parteitag die 45-Jährige im sächsischen Riesa zur Frontfrau im Wahlkampf. Weidel sagte vor den rund 600 Delegierten, von denen viele Deutschlandfähnchen schwenkten, es brauche die AfD, um Deutschland «wieder stark, reich und sicher» zu machen.

AFD-PARTEITAG: „Es war kein Lächeln zu sehen“ Alice Weidel geht aggressiv in die Kanzlerkandidatur!

Man müsse die Grenzen lückenlos schließen und die Botschaft in die Welt senden: «Die deutschen Grenzen sind dicht.» Akklamation, Lichtshow und scharfe Angriffe auf die Union  Eine Auszählung der Stimmen gab es nicht. Weidel wurde per sogenannter Akklamation gekürt – die Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen als Zeichen für ihre Zustimmung. Begleitet von einer Lichtshow, lauter Musik und Jubel betrat Weidel anschließend die Bühne, zeichnete ein düsteres Bild von der Lage in Deutschland und zählte die Positionen der AfD im Wahlkampf auf.  «Wir werden Nord Stream wieder in Betrieb nehmen», rief sie etwa unter Beifall über die Erdgas-Leitung nach Russland.

Mögliche Parteien zur Bundestagswahl 2025

Folgende Parteien sind Stand 17. November 2024 aufgrund eigener Wahlvorschläge mit mindestens fünf Abgeordneten im Bundestag oder in einem Landesparlament vertreten oder vertreten eine nationale Minderheit und benötigen damit keine Unterstützungsunterschriften, um an der Wahl teilnehmen zu dürfen (siehe § 27 Abs. 1 in Verbindung mit § 18 Abs. 2 BWahlG):

ParteiKurzbezeichnungPolitische AusrichtungEuropäische ParteiMdBAnmerkung
Sozialdemokratische Partei DeutschlandsSPDSozialdemokratieSPE207
Christlich Demokratische Union DeutschlandsCDUChristdemokratie, KonservatismusEVP153tritt nicht in Bayern an
Bündnis 90/Die GrünenGRÜNEGrüne Politik, LinksliberalismusEGP117
Freie Demokratische ParteiFDPLiberalismus, WirtschaftsliberalismusALDE90
Alternative für DeutschlandAfDRechtspopulismus, ESN77
Christlich-Soziale Union in BayernCSUChristdemokratie, KonservatismusEVP43tritt nur in Bayern an
Die LinkeDIE LINKEDemokratischer SozialismusEL28
Bündnis Sahra WagenknechtBSW­–10
Südschleswigscher WählerverbandSSWInteressenvertretung der dänischen MinderheitEFA1tritt nur in Schleswig-Holstein an
Bündnis DeutschlandBDRechtskonservatismus, Wirtschaftsliberalismus­–1
Freie WählerFREIE WÄHLERWertkonservatismus, RegionalismusEDP

Unter anderem bereiten folgende weitere Parteien eine Kandidatur vor: