Schlagwort-Archive: Natur & Umweltschutz

PolitLupe.de – Unterirdische Strategie

Ein CO2-Endlager tief unten in der Erde? Diese Klimaschutz-Methode, vor rund zehn Jahren von der schwarz-gelben Merkel-Regierung noch verboten, wird Realität werden.

Ausgerechnet ein Minister von den Grünen ebnet den Weg dafür. Seine “Carbon Management Strategie” macht “CCS” salonfähig, das industrielle Abtrennen und unterirdische Einlagern des Treibhausgases. Eigentlich eine gute Sache. CCS ist notwendig, wenn Deutschland “klimaneutral” werden will. Es gibt Branchen, in denen die Emissionen nicht auf null reduziert werden können, die Zementindustrie etwa. Es braucht also CO2-Pipelines und -Endlager, um ihre Anlagen weiterbetreiben zu können. Anders ist das bei Erdgas-Kraftwerken, die möglichst schnell auf emissionsfreien Wasserstoff umgestellt werden müssen. Dass Habecks Plan auch ihren Anschluss ans CO2-Netz ermöglichen will, ist ein Tiefschlag, Er bringt das Projekt in Misskredit. Habeck setzt seine Glaubwürdigkeit und die der Grünen aufs Spiel, wenn das nicht korrigiert wird.

Frankfurter Rundschau

http://www.fr.de

TÜV Rheinland prüft Reparierbarkeit von Produkten.

TÜV Rheinland bewertet Reparierbarkeit mit Index

Köln (ots)

  • “Recht auf Reparatur” für Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU
  • Demontage- und Reparaturprüfung mit ausführlicher Dokumentation
Bildrechte: TÜV Rheinland AG

Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union (EU) haben künftig ein Recht auf die Reparatur ihrer Produkte. Das sieht ein Gesetz vor, auf das sich das Europaparlament und der Ministerrat Anfang Februar geeinigt haben. Defekte Waren müssen demnach auch nach dem Ende der zweijährigen Mindestgewährleistungspflicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums – kostenpflichtig – repariert werden können. Parallel mit dieser Entwicklung haben sich die EU-Mitgliedsstaaten vor Kurzem auf die neue Ökodesignverordnung für nachhaltige Produkte verständigt, die als Rahmenverordnung zukünftig die Reparierbarkeit im Produktdesign für viele Verbraucherprodukte für Hersteller vorgibt. Damit Hersteller die Reparierbarkeit ihrer Produkte nachweisen können, bietet TÜV Rheinland einen neuen Service an. Die Fachleute des weltweit tätigen Prüfunternehmens nehmen Produkte in ihren Laboren detailliert unter die Lupe und ermitteln dabei einen Reparatur-Index. Herstellern dient die Analyse und der Reparatur-Index dazu, eine möglichst genaue Auskunft über die Reparierbarkeit zu erhalten und sich auf die neuen gesetzlichen Anforderungen einzustellen. Damit lässt sich bereits jetzt transparent darstellen, wie effizient sich ein Produkt bei einem Defekt reparieren lässt oder wo die Verbesserungspotentiale liegen.

Um den Reparatur-Index zu ermitteln, prüfen die Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland die Produktdokumentation und analysieren am Produkt selbst, welches die für die Funktion eines Produkts vorrangigen Teile für die Reparatur sind. In einer Demontageprüfung wird ermittelt, ob und wie sich ein Produkt tatsächlich reparieren lässt. Ergebnis der Prüfungen ist ein Bericht mit einer transparenten Bewertung der Reparierbarkeit anhand eines Index. “Wir prüfen in Übereinstimmung mit den von der EU oder in Frankreich veröffentlichten Produktvorschriften und Normen”, erklärt Stephan Scheuer, bei TÜV Rheinland in Deutschland verantwortlich für Business Development und Prüfung nachhaltiger Anforderungen an elektrische und elektronische Produkte.

Auch wenn die neuen Vorschriften noch vom Parlament bestätigt werden müssen, empfiehlt Stephan Scheuer den Herstellern, sich schon heute mit dem Nachweis für die Reparierbarkeit ihrer Produkte eingehend zu beschäftigen. “Produkte, die sich gut reparieren lassen, sind ein wichtiger Schritt für die Kreislaufwirtschaft, denn sie verbrauchen weniger natürliche Ressourcen. Damit ist die Reparierbarkeit ein zentrales Kriterium für Nachhaltigkeit – ein Aspekt, der Verbraucherinnen und Verbrauchern und insbesondere den gewerblichen Einkäufern und öffentlichen Beschaffungsstellen in der EU immer wichtiger wird”, sagt Scheuer. So unterstützt laut einer repräsentativen Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands von Mitte 2023 eine breite Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland das Vorhaben: Fast vier von fünf Befragten (79 Prozent) finden das “Recht auf Reparatur” sinnvoll. Auch werden im Rahmen von gewerblichen Ausschreibungen und Beschaffungsvorgängen nachhaltige Produkte immer mehr bevorzugt.

Die neue Regelung erfasst zahlreiche Branchen: Das Gesetz zum Recht auf Reparatur gilt für alle Produkte, für die es in den “EU-Ökodesign-Regeln” Vorgaben zur Reparierbarkeit schon heute gibt und zukünftig noch geben wird. Das sind derzeit etwa Waschmaschinen, Kühlschränke, Staubsauger oder auch Smartphones und Tablets. Für Waschmaschinen sehen die Regeln beispielsweise vor, dass sie bis mindestens zehn Jahre nach dem Kauf reparierbar sein müssen. Falls die EU-Kommission für weitere Geräte entsprechende Vorgaben macht, fallen auch diese unter das Recht auf Reparatur.

Über TÜV Rheinland

Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Das Unternehmen ist seit mehr als 150 Jahren tätig und zählt zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. TÜV Rheinland hat mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 50 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

Waldspendeprojekt Landkreis Harz

Die Harzer Wälder sind leider nicht von den Witterungsextremen der letzten Jahre verschont geblieben. Dabei sind viele Waldflächen im Landkreis Harz besonders stark von dem folgenden Borkenkäferbefall, begünstigt durch Trockenheit und Hitze, betroffen.
Im Rahmen des Waldspendeprojekts als Gemeinschaftsaktion bestehend aus dem Krisenstab Wald des Landkreises Harz sowie der Harzer Wandernadel und dem Harzer Tourismusverband, konnten bereits 2 Waldflächen erfolgreich wiederaufgeforstet werden.

Waldspendeprojekt an der Talsperre Königshütte

Wiederaufforstungsfläche an der Plessenburg mit Umzäunung
(c) Lutz Böge

Die über 6,5 Hektar große Fläche liegt an der Talsperre Königshütte und grenzt am Südufer an den Wegeverlauf des Harzer-Hexen-Stiegs mit der dortigen Stempelstelle 42 der Harzer Wandernadel an. Mit Hilfe eines großzügigen Spenders aus der heimischen Wirtschaft erfolgte im Frühjahr 2023 die fach- und standortgerechte Wiederaufforstung
zu einem laubholzbetonten Mischwald. Nach der Flächen Beräumung erfolgte die Wiederaufforstung mit Bergahorn, europäischer Lärche, Vogelkirsche, Baumhasel und Winterlinde.

Wiederaufforstungsfläche an der Talsperre Königshütte
(c) Mario Knappe

Die über 6,5 Hektar große Fläche liegt an der Talsperre Königshütte und grenzt am Südufer an den Wegeverlauf des Harzer-Hexen-Stiegs mit der dortigen Stempelstelle 42 der Harzer Wandernadel an. Mit Hilfe eines großzügigen Spenders aus der heimischen Wirtschaft erfolgte im Frühjahr 2023 die fach- und standortgerechte Wiederaufforstungzu einem laubholzbetonten Mischwald. Nach der Flächen Beräumung erfolgte die Wiederaufforstung mit Bergahorn, europäischer Lärche, Vogelkirsche, Baumhasel und Winterlinde.

Web: https://www.harzer-wandernadel.de

Mars Logistik setzt auf Elektromobilität – Projektstart in Deutschland.

Mars und Einride bringen bis 2030 europaweit 300 Elektro-Lkw auf die Straßen

Verden (ots) Das Unternehmen Mars kündigt heute auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin an, den klimaschonenden Umbau seiner Logistik voranzutreiben. In Kooperation mit dem schwedischen Frachttechnologieunternehmen Einride, das digitale, elektrische und autonome Technologien für den Güterverkehr anbietet, werden bis 2030 europaweit 300 Elektro-Lkw in Betrieb genommen. Durch die Umstellung erwartet Mars eine jährliche Reduzierung der CO2 -Emissionen von 20.000t, das entspricht einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Mars Logistik in Europa um etwa 10 Prozent pro Jahr.

Mars Logistik setzt auf Elektromobilität – Projektstart in Deutschland: Mars und Einride bringen bis 2030 europaweit 300 Elektro-Lkw auf die Straßen.
Bildrechte: Mars, Inc. Fotograf: Mars GmbH

Das gemeinsame Projekt ist Mitte Januar 2024 in Deutschland gestartet und noch dieses Jahr werden weitere Strecken in Deutschland, in UK und in den Niederlanden folgen. Diese vollständig elektrifizierten Transportabläufe werden durch ein weiteres Pilotprojekt mit autonom betriebenen Fahrzeugen ergänzt, das im Jahr 2025 eingeführt wird.

Der Ausbau elektrischer Transportnetze ist Teil des globalen Mars Engagements, seine Emissionen bis 2050 über die Wertschöpfungskette auf Netto-Null zu senken. Bereits bis 2030 will Mars, Incorporated die Emissionen (Scope 1 bis 3) halbieren. [1] Dafür investiert Mars global in den nächsten drei Jahren 1 Milliarde US-Dollar. Einen Beitrag leistet die Umgestaltung der Logistik.

Barry Parkin, Chief Procurement and Sustainability Officer bei Mars, Inc.: “Die Kooperation mit Einride zeigt, wie wir mit Partnern eng zusammenarbeiten und unsere gemeinsame Kraft nutzen, um schon heute Veränderungen für eine nachhaltigere Zukunft voranzutreiben. Dieses Investment ist ein Beispiel dafür, wie wir über die Verbesserung und Optimierung der Logistik die in der Mars Net Zero Roadmap beschriebenen Maßnahmen umsetzen. Gemeinsam treiben wir den Wandel voran und demonstrieren unser Engagement für Nachhaltigkeit in großem Maßstab.”

Start der Mars Einride Kooperation in Deutschland im Januar 2024

Mitte Januar startete Mars die Elektrifizierung seiner Transportroute zwischen dem Pet Nutrition Fabrik- und Bürostandort in Verden (Niedersachsen) und seinem Logistikzentrum in Minden (Nordrhein-Westfalen). Einride stellte Mars dafür zwei 40-Tonnen Mercedes-Benz eActros 300 sowie zwei Ladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten zur Verfügung, die von Einrides Betriebssystem Saga betrieben werden. In die Installation investiert Mars einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag.

Durch den Einsatz der zwei Elektro-Lkw auf der einfachen Strecke Verden – Minden (91 km) werden schätzungsweise 400t CO2e pro Jahr eingespart. Ab Oktober 2024 steigt Mars an beiden Lade-Standorten auf Grünstrom um. Dann reduziert sich der CO2-Ausstoß beim Betrieb der beiden Lkw über die gesamte Energiekette hinweg (Well-to-Wheel) auf null.

Björn Schlenker, Mars Market Supply Chain Director Deutschland: “Transformation braucht strategische Partnerschaften wie unsere Kooperation mit Einride. Wir treiben den Ausbau der klimafreundlichen Logistik voran und binden Einride eng ein, um weitere Strecken zu elektrifizieren, wie zum Beispiel die Route zu unserer Schokoladenfabrik in Viersen. Die Mars-Einride-Kooperation in Deutschland ist ein großer Schritt und der Anfang unseres groß angelegten Plans in den nächsten Jahren.”

Einride ermöglicht es Unternehmen, durch digitale, elektrische und autonome Technologien auf nachhaltigen Straßengüterverkehr umzusteigen. Das Frachtkapazitäts-as-a-Service-Angebot (FaaS) besteht aus dem Einsatz von vernetzten Elektrofahrzeugen führender OEMs (Original Equipment Manufactures), autonomen Fahrzeugen und Einride Smartchargern, die alle mit dem Betriebssystem Einride Saga betrieben werden. Saga nutzt datengetriebene Erkenntnisse und Echtzeit-Updates, um Routen zu optimieren, den Energieverbrauch zu senken, Ladepläne zu automatisieren, Batterielebensdauer zu maximieren, Emissionsreduzierungen zu verfolgen und abzubilden sowie Transportkosten zu minimieren.

Robert Ziegler, General Manager Europe bei Einride, zur Kooperation: “Um eine zukunftsfähige Logistik zu schaffen, müssen wir die Dekarbonisierung im Transportsektor vorantreiben. Diese Partnerschaft zeigt exemplarisch, wie Mars sich eben dafür einsetzt und aktiv handelt. Gemeinsam führen wir ein intelligentes Frachtsystem ein, das Emissionen reduziert, die Effizienz steigert und ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im großen Maßstab zeigt.”

[1] Mars, Incorporated hat sich zum Ziel gesetzt, seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2015 bis 2030 um 50% und bis 2050 um 80% zu reduzieren und in 2050 durch einen Ausgleich der verbleibenden Menge an Treibhausgasen durch hochwertige Emissionsgutschriften Netto-Null zu erreichen.

Informationen zu unseren Klimazielen: Klimaziele | Mars, Incorporated

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.mars.de.

Open-Air-Semester im Nationalpark Harz

Noch bis 15. Januar 2024 bewerben.

Commerzbank-Umweltpraktikum im Nationalpark Harz – Jetzt bewerben!

Im Nationalpark Harz gibt es jeweils einen Praktikumsplatz in diesen vier Einsatzstellen: Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus, Natur-Erlebniszentrum HohneHof, Team Nationalpark-Bildung Sankt Andreasberg und Nationalparkhaus Sankt Andreasberg.

Das Commerzbank-Umweltpraktikum dauert mindestens drei Monate. Teilnehmen können Studierende aller Fachbereiche aus Deutschland und der EU. Bewerbungen für das Open-Air-Semester sind ausschließlich online möglich. Hier gehts direkt zu den Stellen im Nationalpark Harz.

Die Arbeit der Praktikant*innen ist dabei im Nationalpark Harz sehr vielfältig – von geführten Wanderungen über Gespräche zu den Wäldern im Wandel zur Wildnis, die Mitarbeit an Forschungsprojekten bis hin zur Vorbereitung und Durchführung von Junior-Ranger-Fahrten und Camps ist fast alles dabei…

Commerzbank-Praktikant*innen sammeln wertvolle Praxiserfahrung in freier Natur und knüpfen berufliche Kontakte, engagieren sich für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung und realisieren eigene Projekte in den Bereichen Umweltbildung, Besucherbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Neben einzigartigen Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten sie ein Praktikumsentgelt. Die Kosten für die Unterbringung werden ebenfalls übernommen.

Commerzbank-Praktikant*innen sammeln wertvolle Praxiserfahrung in freier Natur

Einen kleinen Einblick in Aufgaben und Erfahrungen im Commerzbank-Umweltpraktikum gibt es im Video. Dale unterstützte 2021 im Rahmen eines Commerzbank-Umweltpraktikums das Team am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus im Nationalpark Harz.

https://www.nationalpark-harz.de

Richtfest für “Sonnenhaus” erlaubt Blick in die Zukunft des Bauens in Wernigerode

Wernigerode (ots) Erstes GWW-Gebäude mit 100 Prozent nachhaltigem Energie-Konzept nimmt Gestalt an/Musterwohnungseröffnung für Mitte Februar angekündigt/Richtfestgäste würdigen Mut und Einsatz der GWW für nachhaltige Wohnangebote

Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (3.v.l.) und GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann (4.v.l.) inmitten der weiteren Projektträger beim Einschlagen des “letzten Nagels”. Bildrechte: Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH Fotograf: Polyluchs

Mit einem zünftigen Richtfest und dem Richtspruch des obersten Zimmermanns läutete die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, zusammen mit Vertretern aus Politik und Stadtgesellschaft sowie Projektbeteiligten am 6. Dezember 2023 die Halbzeit des Baus des innovativen Gebäudezuges “Sonnenhaus” am Wernigeröder Pappelweg ein. Alles läuft dabei nach Plan.

Das Sonnenhaus ist das erste Gebäude der GWW, das ohne knapper und teurer werdendes Gas beheizt werden wird. Hier werden nur nachhaltige Rohstoffe zur Energieerzeugung eingesetzt. Mit der Dreierkombination aus Solarthermie, Fotovoltaik und Pellet-Heizung beschreitet die GWW in Zeiten der Klimaerwärmung und der Energiekrise einen neuen Weg, der auch als Blaupause für eigene Bauprojekte und andere Stadtakteure dienen kann.

Uwe Zischkale, Abteilungsleiter für Energie, Nachhaltigkeit und Strukturwandel des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, würdigte das Projekt zum Richtfest als mustergültig auch für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes.

“Das Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele ist von der Wahl künftiger Energieträger und Energiesysteme abhängig. Sachsen-Anhalt strebt im Kontext mit den Klimaschutzzielen des Bundes bis 2050 eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Energiewende mit dem Ziel einer 100-prozentigen Energieversorgung aus erneuerbaren Energien an. Strom aus Wind-, Solar- und Bioenergie wird die tragende Säule einer klimaneutralen Energieerzeugung in allen Sektoren darstellen”, unterstrich er.

Neben der Stromerzeugung stelle die Wärmebereitstellung eine wesentliche Größe in der Energiewirtschaft dar. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Klimaschutzziele sei ein zunehmender Einsatz erneuerbarer Energien in diesem Bereich in Form von Biomasse/Biomethan oder über regenerativ erzeugten Strom in Wärmepumpen notwendig. Wie die Umsetzung dieser Ziele in der Realität aussehen könne, zeige das GWW-Sonnenhaus eindrücklich. Das müsse Schule machen, so Uwe Zischkale.

Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha lobte die Initiative der GWW: “Die Stadt ist stolz auf ihre Tochter, die nach 18 Jahren wieder ein neues Mehrfamilienhaus baut. Und nicht nur irgendeines, sondern eins, das ein innovativer Schritt in die Zukunft ist. Die Vorteile für die künftigen Mieterinnen und Mieter liegen auf der Hand. Die Sonne liefert Wärme und Strom immer zum selben Preis. Nachhaltige Projekte unterstützen wir als Stadt in jeder Hinsicht. Und wir freuen uns auf Nachahmer.”

“Im Herbst 2022 gab es im Aufsichtsrat einen einstimmigen Beschluss zur Errichtung des innovativen Sonnenhauses. Das Sonnenhaus ist in diesen Zeiten in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Wohnungsunternehmen trotz der Unsicherheiten durch Energiekrise und Zinsanstieg weiterbaut und sich von der Umsetzung seiner Vorhaben nicht abbringen lässt”, würdigte Uwe-Friedrich Albrecht, Stadtratspräsident und Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der GWW, das Projekt. Vom Sonnenhaus gingen viele ermutigende Signale in die Stadtgesellschaft Wernigerodes aus.

GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann freute sich aus Anlass des Richtfestes, dass alles nach Plan läuft: “Im Pappelweg stand ein konventionelles Haus aus den 1950er-Jahren mit Kohleheizung. An diesem Platz entsteht nun unser ‘Sonnenhaus’, das die Zukunft des Bauens in Wernigerode beschreibt. Fachwerkhäuser, Fünfzigerjahre-Bauten, Plattenbau zusammen mit den neuen Energiearchitekturhäusern werden in naher Zukunft das Stadtbild der Harzmetropole prägen”, ist der GWW-Geschäftsführer überzeugt.

“Mit dem Sonnenhaus wollen wir als Stadt-Tochter Vorreiter in Wernigerode sein”, so der GWW-Geschäftsführer weiter. Das Gebäude werde stabile sichere Nebenkosten sichern, die weitgehend unabhängig von den aktuellen Marktpreisen seien. So sei man dem Markt nicht mehr ausgeliefert. Im Sonnenhaus entstünden 15 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe mit 2- bis 4-Raum-Wohnungen für unterschiedliche Mieter-Zielgruppen. Mehr-Generationen-Wohnen stehe im Vordergrund. “Die Jungen sorgen für die Alten mit, und die Alten können die Jungen unterstützen.” Das sei das Konzept, so Christian Zeigermann.

“Das Gebäude ist eine Kombination aus Solarthermie für die Wasserbereitung. Aus Fotovoltaik für die Stromerzeugung. Und mit Holz-Pellets und Pufferspeicher für die Wärmeerzeugung”, erläuterte GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann.

Bei Neubauten stelle die GWW jetzt energetische Konzepte in den Vordergrund. Angesichts der aktuellen energiepolitischen Diskussionen und Verteuerung sei das dringend geboten.

Auch weitere moderne Technik kommt im Sonnenhaus zum Einsatz. Jeder Stellplatz kann einen E-Anschluss bekommen, für den das Haus den Strom selbst erzeugt, sodass Mieterinnen und Mieter unabhängig von der E-Infrastruktur der Umgebung sind. Normalerweise können bisher nur Einfamilienhäuser diesen Service bieten, erzählt der GWW-Bauherr. Hier wird das nun erstmals auch ein Gemeinschafts-Wohnprojekt in Wernigerode bieten. Geplant ist auch ein Gemeinschafts-Fahrradraum mit E-Anschlüssen für Elektrofahrräder. Interessant ist darüber hinaus die Architektur. Sie folgt der maximalen Energieausnutzung der Sonne.

Das bedingt auch eine außergewöhnliche Architektursprache. So ist die Dachneigung streng nach Südwesten zur maximalen Sonnenaufnahme ausgerichtet. Das gibt dem Gebäude seine spannende Form.

Noch seien die Energiehäuser ja in der Experimentierphase. Christian Zeigermann ist überzeugt, dass die GWW mit dem Sonnenhaus die aktuelle Diskussion mitbestimmen wird. Das beginnt bei der Bauerfahrung bis hin zu Mietererfahrungen mit den neuen energetischen Bauten. Er ist sicher, dass auch die Wohnerfahrungen der Mieter*innen Teil des Experiments Solarhaus werden. Wird sich deren Leben verändern, abhängig von der Sonneneinstrahlung?

Vielleicht werden sie ihren Tagesablauf neu ausrichten. Wenn die Sonne aufgeht und viel Energie liefert, zum Beispiel die Waschmaschine anstellen und alle anderen Geräte, und wenn sie untergeht und weniger Energie liefert, dann vielleicht die weniger energieintensiven Dinge verrichten. “Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt”, so Christian Zeigermann.

Kristin Grunewald, GWW-Prokuristin und Leiterin der Vermietung, lud aus Anlass des Richtfestes bereits zur Eröffnung der Musterwohnung im Sonnenhaus Mitte Februar ein. Die GWW präsentiere dann eine vollständig eingerichtete Wohnung, die eine Vorstellung vom Wohnen in dem innovativen Gebäude vermitteln werde. “Die Nachfrage nach modernen Wohnungen ist in Wernigerode nach wie vor hoch, und die GWW hat dabei auch in Zukunft viel zu bieten”, hob sie in ihrem Statement hervor. Man sehe das Sonnenhaus auch als ein Beispiel, wie die GWW neue Mieterzielgruppen erschließen könne. Umweltbewusstes Wohnen mit deutlich geringeren Nebenkosten. “Wer sich für das Wohnen im Sonnenhaus begeistert, kann sich bereits heute bei uns melden”, rief die Vermietungsleiterin auf.

Martin Jungandreas, Geschäftsführer der B & O Bau und Projekte GmbH Chemnitz, vermeldete als Generalunternehmer zum Richtfest Plantreue. Das Sonnenhaus sei zwar baulich eine Herausforderung. Aber der stelle man sich gerne. “Es gibt keine rechten Winkel. Und ganz individuelle Zuschnitte. Wir müssen beim Bau fast überall Sonderlösungen finden. Das ist ein hoher Anspruch für die Handwerkskunst. Die hohen Energiestandards wie Pellet-Heizung, Solarelemente und auch die E-Parkplätze – nichts ist von der Stange, alles ist technisch anspruchsvoll.”

Auch für die Planungs-und Genehmigungsbehörden in Wernigerode sei das Projekt eine Herausforderung, verwies der Wohnungsbauexperte. “Wir haben bisher eine gute Zusammenarbeit mit ihnen und sind zuversichtlich, dass alles weiter gut läuft.”

Großer Erfolg: Grünes Band wird von Deutschland als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen.

Vom BUND am 9. Dezember 1989 initiiert

Berlin (ots) BUND begrüßt den positiven Beschluss der Kulturministerkonferenz

  • Bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer Nominierung als UNESCO-Weltnaturerbe
  • Zusammenarbeit mit allen Anrainerländern für den weiteren Prozess notwendig
“Grünes Band” zwischen Mitwitz und Neustadt Bildrechte: BUND
Fotograf: Dr. Otmar Fugmann

Auf diesen Erfolg hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lange hingearbeitet: das Grüne Band wird von Deutschland der UNESCO als neues Weltnaturerbe vorgeschlagen. Beschlossen wurde dies am Montag, 4. Dezember 2023, auf der Sondersitzung der Kulturministerkonferenz (Kultur-MK) zur neuen deutschen Tentativliste für UNESCO-Welterbestätten.

Das vom BUND Bayern am 9. Dezember 1989 im oberfränkischen Hof ins Leben gerufene Grüne Band könnte als Welterbe seinen “Außergewöhnlichen Universellen Wert” für die gesamte Menschheit belegen. Der mit rund 1400 Kilometern längste durchgängige Biotopverbund Deutschlands und Europas könnte für die Ewigkeit bewahrt werden, falls die UNESCO der Anerkennung des Grünen Bandes als Welterbe nach dem umfassenden Nominierungsprozess zustimmt. Bis heute sind bereits über vier Fünftel des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) durchgängig geschützt, was eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung als Welterbe ist.

Bereits vor einem Jahr beschloss die Umweltministerkonferenz (UMK) einstimmig die Aufnahme des Grünen Bandes als Naturerbe in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste und nahm die Option zur Weiterentwicklung hin zu einem Kulturerbe mit auf. Die Kultur-MK entschied nun final, dass sie dem Beschluss der UMK folgt und somit das Auswärtige Amt im Januar 2024 das Grüne Band als neues Naturerbe dem UNESCO-Welterbezentrum in Paris vorschlagen wird.

Für die spätere Umwandlung in eine gemischte Stätte ist ein enger Austausch von Verantwortlichen und Expert*innen aus dem Natur- und Kulturbereich aus allen beteiligten Bundesländern und dem Bund erforderlich. Der BUND wird sich weiterhin gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat und dem im Bewerbungsverfahren federführenden Thüringer Umweltministerium für die Nominierung des Grünen Bandes als gemischte Welterbestätte einsetzen.

Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND und BUND-Beauftragter für das Grüne Band: “Mit dem Beschluss der Kulturministerkonferenz wird nicht nur der Naturschutzwert des Grünen Bandes als Hotspot der Biodiversität bestätigt, sondern auch seine Bedeutung als lebendiges Monument und Erinnerungslandschaft der deutschen und europäischen Geschichte. Es ist dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig. Wir begrüßen daher die positive Entscheidung, das Grüne Band Deutschland in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste als Naturerbe aufzunehmen und den Weg für eine spätere Weiterentwicklung zum Kulturerbe zu ebnen. Dieser Beschluss ist ein starkes Signal von den Vertretern der Kulturministerien der Länder, das Grüne Band als erste ‘gemischte Welterbestätte’ Deutschlands mit Natur- und Kulturwerten in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.”

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats: “Schon seit einigen Jahren kooperieren der BUND und der Deutsche Kulturrat, um die gemeinsamen Bemühungen einer Nominierung des Grünen Band Deutschland als gemischte UNESCO-Welterbestätte voranzubringen. Als außergewöhnlicher Ort für heutige und kommende Generationen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, ist am Grünen Band Zeitgeschichte unmittelbar erlebbar und Erinnerung möglich. Wir wollen hierzu einen Beitrag leisten und zeigen, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind. Es ist daher sehr erfreulich, dass nach der Umweltministerkonferenz auch die Kulturministerkonferenz die Dialektik von Natur und Kultur als die Stärke des Grünen Bandes erkannt hat.”

Hintergrund:

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation und hat sich dem Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Menschheit verpflichtet. Welterbestätten können Zeugnisse vergangener Kulturen, materielle Spuren von Begegnungen und Austausch, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften sein. Ihnen gemeinsam ist ihr außergewöhnlicher universeller Wert (AUW), ihre Bedeutung nicht nur für lokale oder nationale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit.

Aktuell gibt es insgesamt 1.199 Welterbestätten in 168 Ländern. In Deutschland wurden 49 Kulturerbestätten und drei Naturerbestätten nominiert. Gemischte Welterbestätten gibt es weltweit nur 39, von denen sich nur 9 in Europa befinden, keine davon liegt in Deutschland. Deutschland, als Vertragsstaat der UNESCO-Konvention, legt nur alle zehn Jahre Vorschläge für neue Welterbestätten zur Entscheidung vor. Die nächste Einreichung steht im Januar 2024 an.

Nationale Naturmonumente (NNM) sind laut §24 (4) Bundesnaturschutzgesetz festgelegte Gebiete, die aufgrund von “wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen sowie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit” von herausragender Bedeutung sind. Heute sind 82% des innerdeutschen Grünen Bandes gesetzlich geschützt – das längste durchgängige Schutzgebiet am Grünen Band Europa wurde geschaffen.

Der BUND setzt sich seit vielen Jahren gemeinsam mit zahlreichen weiteren Akteuren für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein. Das 1393 km lange Grüne Band beherbergt über 1200 seltene und gefährdete Arten der Roten-Listen Deutschland wie Torfwiesen-Scheckenfalter, Fischotter, Wildkatze und Kranich. Es ist der einzige länderübergreifende Biotopverbund und Querschnitt durch fast alle deutschen Naturlandschaften. Es ist zudem Teil des Grünen Bandes Europa, des über 12.500 km langen Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer.

Mehr Informationen:

Schmetterling des Jahres 2024: Mosel-Apollofalter

Majestätischer Falter durch Pestizideinsatz vom Aussterben bedroht

Berlin/Düsseldorf (ots)

  • Mosel-Apollofalter weltweit einzigartig
  • Vorkommen nur im unteren Moseltal
  • Mehr Artenschutz durch weniger Pestizide im konventionellen Weinanbau

Schmetterling des Jahres 2024 ist der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo ssp. vinningensis). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben die stark bedrohte Unterart des Apollofalters gemeinsam gekürt.

Mosel-Apollofalter, Valvig (Mosel), Anfang 07.95
Bildrechte: BUND Fotograf: Dr. Tim Laußmann

Der Mosel-Apollofalter kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Dort besiedelt der Schmetterling Felsen inmitten von zumeist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Der Mosel-Apollofalter hat sich durch geografische Isolation zu der einzigartigen Unterart entwickelt. Seit 2012 geht die Zahl der Falter massiv zurück. Der Apollofalter ist eine streng geschützte Schmetterlingsart.

Jochen Behrmann von der BUND NRW Naturschutzstiftung: “Der Mosel-Apollofalter ist weltweit einzigartig. Wir sehen, dass die Art schwindet und dürfen nicht zulassen, dass der große und majestätische Falter als Nebeneffekt des Pestizideinsatzes im konventionellen Weinanbau ausgerottet wird.”

Alternativen zum Pestizideinsatz müssen eingesetzt werden

In den Steillagen in unmittelbarer Nähe zu den Lebensräumen des Schmetterlings werden in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli etwa alle zehn Tage Cocktails von 20 verschiedenen Pestiziden per Hubschrauber ausgebracht. Der Pestizideinsatz aus der Luft ist grundsätzlich verboten, da sich die Giftstoffe weit über die Zielfläche hinaus verteilen und so maximale Schäden auch an anderen Tieren und Pflanzen anrichten. Das Spritzen vom Hubschrauber wird über eine Ausnahmegenehmigung gestattet.

Behrmann: “Der übermäßige Pestizideinsatz beim Weinanbau an der Mosel und insbesondere das Versprühen mit Hubschraubern in Steillagen müssen beendet werden. Nur so lässt sich an der Mosel der Verlust an Artenvielfalt in diesen wertvollen Lebensräumen stoppen.”

Der Apollofalter zählt mit einer Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Seine Flügel sind weiß beschuppt. Die Hinterflügel tragen zwei rote Augenflecken mit schwarzer Umrandung und weißem Kern. Die Raupen ernähren sich von der Weißen Fetthenne. Die Falter saugen Nektar an blauvioletten Blüten wie Flockenblumen und Kartäusernelken.

Hintergrund:

Seit 20 Jahren machen die Naturschützer mit der Kür des Schmetterlings des Jahres auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam. Nur ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.

BUND

http://www.bund.net

Film-Nachwuchs erzählt emotionale Geschichte über das Fahrrad

Kooperation der Initiative RadKULTUR und der Hochschule der Medien Stuttgart.

Stuttgart (ots) Studierende der Hochschule der Medien Stuttgart haben in Kooperation mit der Initiative RadKULTUR zwei Semester lang eine Sonderbeilage und einen Film zum Thema Radfahren entwickelt. Die Ergebnisse liegen nun vor. Sie verdeutlichen die Kreativität und die Begeisterung der Studierenden für das Thema nachhaltige Mobilität.

Kooperation der Initiative RadKULTUR mit der Hochschule der Medien Stuttgart

In Kooperation mit der Initiative RadKULTUR des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben 26 engagierte Studierende der beiden Masterstudiengänge Unternehmenskommunikation und Medienmanagement der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) Formate zur nachhaltigen Mobilität entwickelt. Entstanden sind dabei eine Sonderbeilage, die am 15. September veröffentlicht wurde, und ein Imagefilm über das Fahrradfahren. Die Kooperation fand im Rahmen eines Seminars an der HdM im Wintersemester 2022/23 und Sommersemester 2023 statt.

Das Seminar wurde gemeinschaftlich von der HdM und der Initiative RadKULTUR aufgesetzt, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich im redaktionellen Kontext auszuprobieren, eigene Formatideen zu entwickeln und schließlich auch eigenständig umzusetzen. Das dafür nötige Handwerkszeug und die didaktische Begleitung lieferte die Hochschule der Medien, die Initiative RadKULTUR unterstützte inhaltlich und stellte ihr Netzwerk zur Verfügung.

Kurzfilm „Das Fahrrad – ein Freund fürs Leben“

Die Sonderbeilage sowie der Film stehen als Ergebnisse am Ende der beiden Semester und verdeutlichen die Kreativität der Studierenden und ihre Begeisterung für das Thema nachhaltige Mobilität. Mit einer Mischung aus praktischen Tipps, Interviews und emotionalen Botschaften motivieren die Beiträge in der Sonderbeilage zum Radfahren. Der Film, bei dem die Studierenden alle Arbeitsschritte der Filmproduktion übernommen haben, zeigt mit einer einfachen Story die Flexibilität und Alltagstauglichkeit des Fahrrads als Verkehrsmittel auf und setzt dabei auf eine emotionale Kernbotschaft: Das Fahrrad ist ein Freund fürs Leben.

Eine digitale Version der Sonderbeilage finden Sie hier, der Kurzfilm ist auf dem YouTube-Kanal der Initiative RadKULTUR verfügbar.

Hintergrundinformation zur Initiative RadKULTUR: Das Land fördert mit der Initiative RadKULTUR eine moderne und nachhaltige Mobilität – und das bereits seit mehr als zehn Jahren. Das Ziel des Ministeriums für Verkehr: Den Anteil des Radverkehrs deutlich steigern. In enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Unternehmen und einem wachsenden Partnernetzwerk macht die Initiative das Fahrradfahren im Alltag zugänglich und erlebbar. Kommunikationsmaßnahmen, Veranstaltungen und weitere innovative Formate der RadKULTUR unterstreichen die Relevanz des Fahrradfahrens: Es ist gesund, zukunftsfähig – und somit eine zeitgemäße Form der Mobilität. Weitere Informationen: www.radkultur-bw.de.

Wildkatze gewinnt Lebensräume zurück

Neue Nachweise der gefährdeten Art in mehreren Bundesländern

Berlin (ots)

  • BUND schafft im Herbst in sieben Bundesländern vielfältige Lebensräume
  • Erstmals seit 100 Jahren Wildkatzen im hessischen Odenwald
  • Naturnahe Wälder und Waldränder dienen dem Arten- und Klimaschutz
Wildkatze im Wald

Im Projekt “Wildkatzenwälder von morgen” gestaltet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wildkatzengerechte Lebensräume und sucht nach neuen Vorkommen der Europäische Wildkatze. Die jüngsten Untersuchungen belegen neue Nachweise der Art in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Dem BUND Hessen gelang es, die Wildkatzen im hessischen Odenwald nachzuweisen – erstmals seit 100 Jahren.

Die Wildkatze soll sich weiter ausbreiten. Daran arbeitet der BUND zusammen mit regionalen Partner*innen, u.a. aus Forst und Jagd. Zusammen entwickeln sie wildkatzengerechte Wälder, Waldränder und Wiesen. Die Zusammenarbeit auf Landesebene funktioniert gut. Diesen Herbst starten die ersten sieben BUND-Landesverbände mit konkreten Waldaufwertungen.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: “Die Rückkehr der Wildkatze ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz. Die Regionen, in die die Art zurückkehrt, erhalten durch die Wildkatze eine Art Auszeichnung. Wo die Wildkatze sich wohlfühlt, finden auch viele andere Arten wertvollen Lebensraum. Mit unserem überregionalen Verbundprojekt decken wir fast die gesamte Verbreitungsfläche der Wildkatze ab. Somit setzen wir uns effektiv für den Schutz und die Entwicklung der streng geschützten Art ein. Wildkatzenwälder von morgen sind zudem eine Bereicherung für uns alle. Sie sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt und puffern Klimaextreme ab.”

Die Wildkatze mag ihren Lebensraum unaufgeräumt, naturnah und störungsarm. Deshalb pflanzen der BUND und seine Partner*innen heimische Bäume und Sträucher, schützen alte Bäume und schaffen mehr Totholz im Wald. Gemeinsam arbeiten sie zusätzlich daran, potenzielle Gefahrenquellen im Wald für die Wildkatze zu vermindern.

Der BUND lädt dazu ein, sich beim Schutz für die Wildkatze zu beteiligen. Angesprochen sind Organisationen und Menschen, die Wald besitzen oder verwalten. Ebenso sind Freiwillige gesucht, die sich bei den Pflanzungen oder der Kontrolle von Lockstöcken zum Nachweis von Wildkatzenvorkommen engagieren möchten. Das Engagement bietet eine Möglichkeit, sich aktiv für heimischen Wälder, bedrohte Tierarten und den natürlichen Klimaschutz einzusetzen.

Das sechsjährige Projekt “Wildkatzenwälder von morgen” wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Hintergrund:

Der BUND engagiert sich seit 2004 mit seinem “Rettungsnetz Wildkatze” für den Schutz der Europäischen Wildkatze in Deutschland. Die Naturschützer*innen untersuchen regelmäßig die aktuellen Bestände der gefährdeten Tierart. Mit dem Wissen um die Verbreitungsgebiete der Wildkatze kann ihr Lebensraum gezielt geschützt und verbessert werden.

Um die Europäische Wildkatze nachweisen zu können nutzt der BUND das sogenannte Lockstock-Monitoring. Freiwillige bringen Holzstöcke in Gebieten aus, in denen die scheue Wildkatze vermutet wird. Sie besprühen die Stöcke mit Baldrian. Der Geruch ist den Sexuallockstoffen der Wildkatze sehr ähnlich und zieht die Tiere magisch an. Die Katzen reiben sich am rauen Holz und hinterlassen einzelne Haare. Die Naturschützer*innen sammeln dies ab. Anschließend schicken sie die Proben für eine genetische Untersuchung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Mehr Informationen:

BUND

http://www.bund.net

Mehrweganbieter RECUP mit dem Deutschen Nachhaltigkeits Preis 2023 ausgezeichnet

Düsseldorf/München (ots) Der 16. Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Verpackung geht in diesem Jahr an Deutschlands größtes Mehrwegsystem für die Gastronomie, RECUP/REBOWL. Die feierliche Übergabe des Preises findet am 23. und 24. November in Düsseldorf statt.

RECUP gewinnt den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

RECUP erhält den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Verpackung. Das Münchner Unternehmen war neben der gewonnenen Kategorie “Verpackung” auch Finalist in der Kategorie “Nahrungs- und Genussmittel”. Die offizielle Preisverleihung findet am 23. und 24. November im Maritim Hotel Düsseldorf statt. Dort werden unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Bundesumweltministerin Steffi Lemke erwartet.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen im Bereich Nachhaltigkeit. Ausgezeichnet werden Akteur:innen aus Wirtschaft, Kommunen und Forschung, die mit innovativen Produkten und Dienstleistungen, hohen ökologischen Standards in der Produktion oder besonderem sozialen Engagement in ihrer Lieferkette wirksame Beiträge zu einer nachhaltigen Transformation leisten. Mit über 1.000 Bewerbern und 2.000 Gästen zu den Veranstaltungen ist der Preis der größte seiner Art in Europa.

Gründer und Geschäftsführer Florian Pachaly freut sich über den Erfolg: “Als Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises schafft es unsere Verpackungsrevolution auf die große Bühne! Diese Bühne ist entscheidend, denn unser Erfolg hängt von vielen ab: Konsumierenden, Gastronomiestandorten, Partnern und politischem Willen. Wir widmen diesen Preis allen, die auf Mehrweg setzen und Müll reduzieren, um Mehrweg endlich zum Standard zu machen.”

Nachhaltige Transformation mit RECUP

RECUP arbeitet seit sieben Jahren daran, das Müllproblem im To-go-Bereich der Gastronomie in Deutschland zu lösen. Das Münchner Unternehmen hat die Mission, Mehrwegverpackungen in der Gastronomie zum Standard zu machen. Mit rund 21.000 Partnerbetrieben, darunter Burger King, Bio Company, Shell, IKEA und Alnatura zeigt RECUP, dass Mehrweglösungen in der Gastronomie einfach und kosteneffizient umsetzbar sind und bietet die Antwort auf die seit Januar 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht.

Müllproblem

In Deutschland entstehen jedes Jahr enorme Müllmengen durch Take-away-Verpackungen: 4,5 Milliarden Essensboxen, 2,7 Milliarden Wegwerfteller und 5,8 Milliarden Getränkebecher. Dies verursacht nicht nur 190.000 Tonnen Abfall, sondern auch über 830.000 Tonnen CO2-Emissionen und hat schwerwiegende Auswirkungen, darunter Erderwärmung, Polarschmelze und Umweltverschmutzung. (Quelle: Deutsche Umwelthilfe)

Über RECUP

Das im Jahr 2016 von Fabian Eckert und Florian Pachaly gegründete Unternehmen reCup GmbH bietet mit Deutschlands größtem Mehrwegsystem für die Gastronomie – RECUP/REBOWL – eine einfache, attraktive und müllfreie Alternative zu Einwegverpackungen.

Die RECUP To-go-Becher und REBOWL Take-away-Schalen sind in vielerlei Größen verfügbar und zu 100% recyclebar. Die Produktpalette wurde von der Bundesregierung mit dem Siegel “Blauer Engel” ausgezeichnet. Bei deutschlandweit rund 21.000 Aus- und Rückgabestellen (Cafés, Restaurants, Bäckereien, Kiosken, Betriebsgastronomien und Tankstellen) können die Mehrwegbecher und – schalen gegen Pfand ausgeliehen und zurückgegeben werden. Mission des Unternehmens ist es, die Gesellschaft für das Thema Verpackungsmüll zu sensibilisieren und Einwegverpackungen überflüssig zu machen. Mehr unter: www.recup,de

JobRad gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeits Preis

Freiburg (ots) Damit ist erstmals ein Dienstradleasing-Anbieter Preisträger des renommiertesten Nachhaltigkeitspreises in Europa. Die Preisverleihung findet Ende November in Düsseldorf statt.

Die JobRad GmbH gewinnt den 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

Die JobRad GmbH wird mit dem 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie “Zweiräder” ausgezeichnet. Die deutschlandweit reputationsstärkste Auszeichnung im Bereich Nachhaltigkeit wird jährlich von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung verliehen. Mit dem Sieg konnte sich das Freiburger Unternehmen gegen mehr als zehn Mitbewerber in der Kategorie “Zweiräder” durchsetzen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist nach eigenen Angaben die größte Auszeichnung seiner Art in Europa.

Dem Sieg waren ein umfangreicher Bewerbungsprozess sowie ein detailliertes Auswahlverfahren einer Fachjury vorausgegangen. Als Finalisten wurden neben JobRad der Fahrradhersteller Riese & Müller GmbH und der Fahrrad-Abo-Anbieter Cycle Mobility Holding GmbH nominiert. “Wir freuen uns riesig über den ersten Platz”, so Andrea Kurz, Geschäftsführerin der JobRad GmbH. “Die Strahlkraft des Preises wollen wir nutzen, um das Fahrrad noch stärker als umweltfreundliches und effizientes Fortbewegungsmittel, das Freude macht, zu etablieren. Die Würdigung unseres Unternehmens zeigt, dass Dienstradleasing längst kein Nischenthema mehr ist, sondern ein echter Faktor für nachhaltige Mobilität.”

JobRad-Gründer und Erfinder des Dienstradleasings Ulrich Prediger ergänzt: “Wir verstehen den Sieg auch als Anerkennung für unsere Bemühungen, so viele Menschen wie möglich aufs Rad zu bringen. Seit unserer Unternehmensgründung haben wir mehr Menschen Zugang zu nachhaltiger Mobilität auf dem Fahrrad verschafft als jeder andere Einzelakteur der Fahrradbranche: Über eine Million JobRäder sind bereits unterwegs. Der Preis spornt uns an, mit smarten Mobilitätslösungen rund ums Rad die grüne Mobilität weiter voranzutreiben.”

Die Preisverleihung des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises findet am 23. November 2023 im Rahmen einer Abendveranstaltung in Düsseldorf statt. Als Gäste und Laudatoren werden unter anderem Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erwartet.

JobRad GmbH

https://www.jobrad.org

Ein Nachmittag mit Reinhold Messner: Inspiration für die Gen-Z

Ruhrgebiet/Südtirol (ots) Eine bemerkenswerte Begegnung fand in dieser Woche im Schloss Bruneck in Südtirol statt, als die Bergsteigerlegende Reinhold Messner 100 Schülerinnen und Schüler aus der Gen-Z in seinem Museum willkommen hieß. Dieser unvergessliche Nachmittag führte zu tiefgreifenden Gesprächen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Bedeutung von persönlicher Entschlossenheit.

Gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern verbrachte Reinhold Messner einen Nachmittag in seinem Museum auf Schloss Bruneck.

Im Rahmen des von der Brost-Stiftung Anfang des Jahres ausgerufenen Projektes “Ruhr Natur” konnten sich Schulklassen aus dem Ruhrgebiet mit ihrer Idee zum Thema Umweltschutz bewerben. Inzwischen stehen die drei Gewinnerklassen fest (siehe Beitrag: https://broststiftung.ruhr/drei-schulklassen-gewinnen-den-ideenwettbewerb-ruhr-natur-der-brost-stiftung/) und die ersten Austauschfahrten mit Schulen aus Südtirol finden statt. So waren in dieser Woche zwei Klassen aus dem Ruhrgebiet zu Gast in Bruneck und im Ahrntal. Projektpate Reinhold Messner lud alle Schülerinnen und Schüler – aus dem Ruhrgebiet und aus Südtirol – ins Schloss Bruneck ein.

Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Schloss Bruneck nutzten die Schülerinnen und Schüler ihre Gelegenheit und stellten Reinhold Messner viele Fragen. So wollten sie unter anderem von ihm wissen, wann er zum ersten Mal einen Berg erklommen hatte (Antwort: mit 5 Jahren), wie er seine Zehen verloren hatte (Antwort: Bei einer Himalaya-Expedition erfroren seine Zehen aufgrund von nassen Schuhen und eisigen Temperaturen) oder auch, welche Bergbesteigung für ihn bisher die Schwierigste gewesen sei. Messner lächelte und antwortete: “Jeder Berg hatte seine eigenen Schwierigkeiten, sodass ich mich nicht auf einen einzigen festlegen könnte. Kein Berg darf unterschätzt werden, da jede Tour und jeder Aufstieg unterschiedlich sind.” Diese Antwort erinnerte daran, dass Herausforderungen auf vielen Ebenen variierten und dass wir uns ständig anpassen und lernen müssen.

Abseits der intensiven Gespräche wurden gemeinsam tibetische Gebetsfahnen gebastelt und das Messner Mountain Museum in Bruneck erkundet, was den Schülern tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergsteigens und die Werte gab, die Reinhold Messner sein ganzes Leben lang begleitet haben.

Was diesen Tag besonders auszeichnete, war die Tatsache, dass die Jugendlichen ernstgenommen wurden, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen. Die Begegnung war geprägt von einer beidseitigen Wertschätzung und einem gemeinsamen Bekenntnis zur Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. Reinhold Messner und seine Frau Diane ermutigten die Jugendlichen, Lösungen zu erarbeiten und nicht vor den Problemen zu erstarren. Diese Botschaft wurde von allen Teilnehmern einhellig akzeptiert: Nachhaltigkeit sollte in jeder Facette unseres Lebens eine zentrale Rolle spielen.

Dieser einzigartige Nachmittag mit Reinhold und Diane Messner in Südtirol war nicht nur eine einfache Exkursion, sondern eine tiefgreifende Erfahrung, die die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit für die nächste Generation unterstrich.

Über das Projekt

Ob Insektenhotel, ein eigenes Konzept zur Mülltrennung in der Schule oder ein Bauwagen als “grünes Klassenzimmer” – die vielen Ideen, die bei dem Projekt “Ruhr Natur” der Brost-Stiftung eingereicht wurden, hatten eins gemeinsam: alle waren auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgelegt und verändern das konkrete Lebensumfeld der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Projektpate Reinhold Messner hatte den Ideenwettbewerb im Februar 2023 offiziell ausgerufen: “Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Je mehr an dem Wettbewerb teilnehmen, desto besser”. Drei Klassen haben den Wettbewerb gewonnen – alle drei bekommen 1.000 Euro zur Umsetzung ihres jeweiligen Projektes sowie einen Schüleraustausch mit einer Klasse in Südtirol. So können die Kinder und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet hautnah erleben, was es heißt, in den Bergen zu Hause und der Natur nah und direkt verbunden zu sein. Für Reinhold Messner ist der Mehrwert des Projektes klar: “Es ist wichtig, dass die Kinder aus dem Ruhrgebiet ein Gefühl für die Natur bekommen. Die Natur kann man am besten schützen, wenn man Zuneigung dafür empfindet. Diejenigen, die zu uns kommen, gehen als andere nach Hause und tragen es wieder in eine breitere Öffentlichkeit.”

Parallel zum Besuch zweier Schulen aus dem Ruhrgebiet Bruneck und im Ahrntal in Südtirol ist auch schon eine Klasse aus Eppan in Südtirol im Ruhrgebiet in Bottrop zu Gast. Die nächsten Reisen in diesem Austausch finden in November und im März 2024 statt. So können die Kinder und Jugendlichen voneinander und miteinander lernen, die jeweiligen Umgebungen und Lebenswelten kennenlernen und werden weiterhin dazu ermutigt, ihre eigenen Ideen und Vorhaben für Natur und Nachhaltigkeit in die Tat umzusetzen.

Brost-Stiftung

http://www.broststiftung.ruhr

Wir fordern BIO für Alle!

Aktionsbündnis zeigt beim politischen Frühstück in Berlin im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Gesicht

Andechs (ots) Beim politischen Bio-Frühstück des Aktionsbündnisses “BIO für Alle” am Freitag, 29. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin haben die Initiatoren ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort. Auch seitens der Politik gab es Unterstützung, darunter auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Beim Bio-Frühstück am Brandenburger Tor haben die Initiatoren von “BIO für Alle” ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort.

Hand in Hand und aus voller Überzeugung zeigte sich die Bio-Branche bei der großen Kundgebung des Aktionsbündnisses “BIO für Alle”. Mit dem Hintergrund der wissenschaftlich untermauerten Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Mensch und Natur präsentierten die Andechser Molkerei Scheitz, BÖLW, AöL, LVÖ, BUND Naturschutz und weitere Vertreter vor großem Publikum ihre Forderungen an die Politik. Denn der ökologische Landbau trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei – so das Ergebnis einer 10-jährigen Studie der TU München zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet.

“Wir fordern, dass für Bio-Lebensmittel 0% Mehrwertsteuer gilt, dass Deutschland gentechnikanbaufrei bleibt und dass 50% Bio in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt wird”, erklärte Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. “Dadurch wird “BIO für Alle” ermöglicht und der Verbraucher für seine Kaufentscheidung belohnt! Damit wird das Ziel von 30% Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als 4 Mrd. EUR pro Jahr zur Realität. Die positiven Wirkungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz werden damit gewürdigt,” erklärte sie weiter. Und: “Auf den Punkt gebracht: Bio steht für Kilmaschutz, Ökolandbau und gutes Essen.”

Anschließend verdeutlichten die weiteren Initiatoren des Aktionsbündnisses “BIO für Alle” die Relevanz des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): “Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss die richtige Entscheidung zur einfachen Entscheidung werden. Mit jedem Hektar Öko-Landbau sparen wir allein für Klimafolgekosten von ca. 750 Euro. Aber da Umweltschäden nicht Teil des Produktpreises sind, erscheinen die fürs Gemeinwohl teureren Produkte im Supermarkt als die vermeintlich billigen. Das muss sich ändern. Verbraucher müssen auch am Preis erkennen können, welche Produkte das Gemeinwohl stärken und für Klimaschutz und Artenvielfalt stehen. Wir brauchen “Bio für alle”.”

Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND für den BUND: “Damit sich alle Bio-Produkte leisten können, brauchen wir eine sozial-politische Flankierung, durch höhere Bürgergeldsätze. Für Biobetriebe wird es aber auch entscheidend sein, alle Formen der Gentechniken streng zu regulieren. Verbraucher müssen weiterhin sehen, wo Gentechnik enthalten ist.”

Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutzes Bayern: “Der ökologische Landbau ist Klimaschutz durch CO2-Bindung, darüber hinaus erbringt er positive Leistungen für Umwelt und Biodiversität. Dadurch gehen ökologischer und ökonomischer Nutzen Hand in Hand und sparen Staat und Gesellschaft sehr viel Geld! Bundesfinanzminister Christian Lindner muss das endlich anerkennend honorieren, durch Absenkung der Mehrwertsteuer für Bioprodukte auf Null und der Re-Investition des durch den Ökolandbau erwirtschafteten Mehrwerts in den Ökolandbau! Das ist nachhaltige Wertsteigerung für Gesellschaft und Staat.”

Thomas Lang, 1.Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern: “Es braucht eine Veränderung in der Ernährungs-, Lebensmittel- und Landwirtschaft. Der Klimawandel fordert uns auf allen Ebenen. Der Ökolandbau und die Ökolebensmittelwirtschaft bieten Antworten, um Ernährungssicherung, Natur- und Klimaschutz zusammen voranzubringen. 50% weniger Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind durch den Ökolandbau möglich. Der Ökolandbau ist der Innovationsmotor der Landwirtschaft, auch ohne Gentechnik. In den letzten Jahrzehnten hat dies der Biolandbau beeindruckend bewiesen. So dass unsere Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern auch in Zukunft gut und sinnvoll wirtschaften können, braucht es Prozesse der Entbürokratisierung und Anreize. Wir fordern “green by definition”! Die Zukunft der Landwirtschaft ist Bio.”

Psychologe Thomas Ebenfeld untermauerte aus wissenschaftlicher Sicht die Wahrnehmung der Preise bei Verbraucherinnen und Verbraucher. “Bio hat vielfältige Aspekte und Dimensionen”, erklärte der Experte für tiefenpsychologische Marketingforschung: “Bio ist wirksam, progressiv, verändert konkret.” Denn: “Bio bietet deutlich mehr als wohlschmeckende, schadstoffreduzierte Lebensmittel und idealisierte harmonisch-familiäre Produktionsbedingungen”, führte er weiter aus.

Bio-Landwirtschaft ist die Lösung für die Zukunft

Doch wie sieht die Realität aus? Kinder erzählten auf der Bühne, wie sie sich die Welt wünschen – und dass der Wunsch der Kinder zur Realität der Biolandwirtschaft passt, zeigten anschließend die praxisorientierten Redebeiträge der Bio-Bauern aus dem ganzen Land. Sepp Steinmüller, Biobauer aus Oberaudorf, brachte ein Stück humusreichen Boden aus seiner Heimat mit. Dort betreibt er wie viele andere einen Grünlandbetrieb mit Weidehaltung und setzt sich für einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf und den Erhalt eines artenreichen Ökosystems ein: “Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass so eine vielfältige Landwirtschaft mit gesunden Böden und Artenreichtum die beste Art ist Nahrungsmittel zu erzeugen”, erklärte der langjährige Bio-Milchlieferant der Andechser Molkerei Scheitz.

Auch Susanne Schoof, Betriebsleiterin Nordseeküstengenuss in Hedwigenkoog, steht hinter der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung ihres Hofes. Auf den schweren, tonhaltigen Böden wird dort Getreide, Gemüse und Feldfutter für die Rinder angebaut. Diese liefern im Gegenzug wertvollen Dünger für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum. Für Susanne Schoof ist der Anbau von ursprünglich gezüchteten, samenfesten Gemüsen eine Herzensangelegenheit – Sorten, die ohne alte oder neue Gentechnik entwickelt wurden, stattdessen herkömmlich gezüchtet mit viel Zuwendung, handwerklichem Geschick und Herzblut.

Zu Wort kam auch Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath von der Bio Gärtnerei Watzkendorf in Blankenesee: “Was mir Sorge macht ist die Deregulierung der Gentechnik – wir haben jetzt schon mit fernverdrifteten Planzenschutzmitteln zu kämpfen. Das sind Dinge, die ich nicht beeinflussen kann und dafür werde ich als Betriebsleiterin in Verantwortung genommen. Wir wissen auch, dass Gentechnik Flora und Fauna beeinflusst und wir das nie wieder zurückholen können! Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass neue gentechnische Züchtungsverfahren nach aktuell geltendem Gentechnikrecht reguliert bleiben. Als Ausbildungsbetrieb ist es mir außerdem wichtig, dass zukünftig in der Berufsausbildung und weiterführenden Bildungsstufen des Landwirts oder Gärtners die ökologische Wirtschaftsweise in den Lehrplänen thematisch einen festen Platz hat. Aktuell ist das leider nicht der Fall und lediglich eine Frage des persönlichen Engagements von Berufsschullehrern und Lehrenden an FHS und Uni´s.”

Zum Schluss stellte Landwirtschaftsmeister Georg Scheitz für den Verband Biokreis die biologische Bewirtschaftung seines Gemischtbetriebs vor, der seit 1986 ein Biobetrieb ist: “Die Vielfältigkeit und die Strukturen im Ökobereich machten es bisher möglich, dass kleinere Betriebe auch zukunftsweisend und umweltfreundlich für unsere Gesellschaft Märkte erschließen konnten. Bei dem derzeitigen Kostendruck werden wir das nicht mehr lange aushalten. Wir müssen unsere Betriebe stützen und deren Märkte deutschlandweit sichern. Unsere nachfolgende Generation an Junglandwirten braucht wieder Visionen und Perspektiven – einen Schulterschluss mit den Verbrauchern, Großabnehmern und der Politik. Im Bereich der Artenvielfalt können wir Bio-Bauern auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. So können wir auch anderen Produzenten durchaus Pate stehen, hier weiterhelfen und gemeinsam unsere Kulturlandschaft sichern.”

Die Initiative “BIO für Alle”

Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der “Zeitenwende” politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und vielen weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis “BIO für Alle” gegründet.

Andechser Molkerei Scheitz GmbH

https://www.andechser-natur.de

Bauen für die Zukunft: Kaufland testet Holz und Recycling-Baustoffe

Neckarsulm (ots) Kaufland will die CO2-Emissionen bei zukünftigen Filial-Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen deutlich reduzieren. Dafür testet das Handelsunternehmen an Pilotstandorten derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. In Bratislava eröffnet das Unternehmen die größte Holz-Filiale in der Slowakei. Im baden-württembergischen Tuttlingen entsteht eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade und den Parkplatz recycelte Baumaterialien verwendet werden.

Kaufland testet an Pilotstandorten wie Bratislava derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. Foto: Kaufland

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnet heute die erste Kaufland-Filiale in der Holzbauweise. Diese besteht zu drei Vierteln aus Holz, wodurch allein 335 Kubikmeter Beton weniger für den Bau benötigt wurden. Insgesamt spart die Immobilie im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise 514 Tonnen CO2 ein. Mit einer Verkaufsfläche von 2.500 Quadratmetern gehört die Immobilie zu den größten Holz-Filialen in Osteuropa.

“Durch die Holzbauweise haben wir den Energie- und CO2-Verbrauch rund um den Bau der Filiale deutlich reduziert. Als CO2-neutraler und nachwachsender Baustoff speichert Holz CO2-Emissionen gut, besitzt ein vergleichsweise geringes Eigengewicht und kann wiederverwendet werden. Wir möchten mit dieser Filiale testen, wie sich dieses Konzept in der Praxis bewährt und ob Filialen in der Holzbauweise zukünftig für weitere Länder in Frage kommen”, erklärt Michael Hiese, Geschäftsleiter Zentralbereiche International.

Neben der umweltfreundlichen Bauweise zeichnet die Filiale in Bratislava eine besondere Energieeffizienz aus. Grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche fungieren als natürlicher CO2-Speicher und grüne Klimaanlage. Geheizt wird mit Kühltruhen und -schränken. Sie erzeugen mehr Wärme als Kälte. Diese Abwärme wird für die Beheizung der Filiale genutzt und deckt fast 80 Prozent des gesamten Bedarfs ab. Ein Teil des Stroms für die Filiale kommt vom eigenen Dach. Dort ist eine Photovoltaikanlage installiert.

In Deutschland hat Kaufland vergangenes Jahr seine Filiale in Marktredwitz (Bayern) in der Holzständerbauweise errichtet. Statt Beton wurden dabei für ein Teil des Tragwerks Holzstützen und Leimbinder verwendet.

Aus alt wird neu: Bauschutt-Comeback in Tuttlingen

Neben Holz setzt Kaufland zukünftig stärker auf recycelte Baumaterialien. In Tuttlingen (Baden-Württemberg) entsteht gerade eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade, den Filialboden und den Parkplatz Baustoffe zum Einsatz kommen, die aus Abrissmaterial oder Abfall produziert werden.

Hier einige Beispiele:

  • Recycelte Pflastersteine: Die Steine bestehen zu einem Anteil von 30 bis 40 Prozent aus Abbruchmaterial. Dadurch werden die CO2-Emissionen beim Bau des Parkplatzes in Tuttlingen um zehn Prozent reduziert.
  • Recycling-Fliesen: Diese Fliesen bestehen zu einem Anteil von 45 Prozent aus Produktionsabfällen und Restprodukten der Steinindustrie. Dadurch können im Produktionsprozess rund 50 Prozent CO2-Emissionen vermieden werden.
  • Rammschutzleisten aus Rezyklat: Diese bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff.

“Wir sehen in dem Einsatz von recycelten Baumaterialien die große Chance, das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche zu fördern und so den Ressourcenverbrauch sowie den CO2-Fußabdruck beim Bau neuer Filialen zu verringern. Dafür setzen wir aktuell bewusst auf ausgewählte Teststandorte wie Tuttlingen, um die recycelten Materialien zu verproben und damit Erfahrungen zu sammeln”, sagt Michael Hiese.

Auch an weiteren Standorten sind bei Kaufland bereits vereinzelt recycelte Baumaterialien zum Einsatz gekommen.

Kaufland

http://www.kaufland.de