Spektakulärer Ankauf ostdeutscher Kunst durchdie Ostdeutsche Sparkassenstiftung für dasKunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) präsentiert den weitreichendsten Sammlungszuwachs seit 1990: Zusammen mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Saalesparkasse ist es gelungen, eine bedeutende Erweiterung der Sammlung ostdeutscher Kunst über 1990 hinaus zu erreichen.

Foto: Stadt Halle Saale

Insgesamt 91 Werke konnten aus der privaten Sammlung Scarselli erworben werden. 32 Gemälde, 12 Plastiken, 12 Aquarelle und Gouachen, 19 Zeichnungen sowie 16 Grafiken vornehmlich ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler, darunter Elisabeth Ahnert, Theo Balden, Fritz Cremer, Konrad Henker, Heinz Plank, Wolfgang Peuker, Uwe Pfeifer, Theodor Rosenhauer, Horst Sakulowski, Volker Stelzmann und Baldwin Zettl, prägen das Profil der Kollektion. Die Werke stammen aus der Sammlung Scarselli, deren Kernbestand nach dem Tod des Sammlers zum Kauf stand. Das Besondere dieses Konvoluts ist, dass es nahezu passgenau auf die Lücken der bis 1990 aufgebauten Sammlung des Museums zugeschnitten wurde. Der zu Lebzeiten in Weimar ansässige Unternehmer und Sammler erwarb, kuratorisch beraten durch den Galeristen Klaus Hebecker und die Kunsthistorikerin Susanne Hebecker, handverlesen Arbeiten, die den Bogen der Museumssammlung über 1990 hinaus fortspannen und die Dokumentation der Entwicklung einzelner Œuvres von Künstlerinnen und Künstlern ergänzen, fortschreiben und abrunden. Mit dem Erwerb dieses Konvoluts erfährt der Bestand ostdeutscher Kunst seine bedeutendste Weiterentwicklung seit mehr als 30 Jahren. 48 der insgesamt 91 Werke, mithin 53 % des Konvoluts, entstanden in den zurückliegenden drei Jahrzehnten. Die älteste Arbeit schuf Alexander Olbricht um 1908 (evtl. 1912), 14 Arbeiten entstanden zwischen 1927 und 1945, 28 Arbeiten zwischen 1946 und 1989 sowie 48 Arbeiten nach 1990.


„Ein Weg zum Verständnis der Menschen in Ostdeutschland und ihrer Geschichte führt über ostdeutsche Kunst. Mit diesen Förderungen in diesem Bereich will die Ostdeutsche Sparkassenstiftung dazu beitragen, die Werke ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler im gesamt deutschen Kontext langfristig sichtbarer zu machen. Daher ist es uns gemeinsam mit der Saalesparkasse so wichtig gewesen, den Ankauf der Sammlung Scarselli zu ermöglichen. Lücken im Museumsbestand können auf diese Weise geschlossen und wichtige Positionen ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler dauerhaft gezeigt werden.“
Patricia Werner
Geschäftsführerin der
Ostdeutschen Sparkassenstiftung

„Diese Erweiterung unserer Sammlung ist in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Unsere Sammlungspräsentation ‚Wege der Moderne‘ endet derzeit mit dem Jahr 1990, weil wir danach keine schlüssige Erzählung aus dem Sammlungsbestand heraus anbieten können, denn das konzeptuelle, strategische Sammeln hörte nach der Wiedervereinigung tragischerweise auf. Das ändert sich jetzt und wir können mit einem Schlag die Entwicklung der ostdeutschen Kunst anhand wichtiger Protagonistinnen und Protagonisten, die bereits in der Sammlung vertreten sind, bis in die Gegenwart aufzeigen. Daraus werden sich für das Museum neue Potentiale ergeben und gelingt uns in
einem Segment der Lückenschluss zur Zeitgenossenschaft.“
Thomas Bauer-Friedrich
Direktor des Kunstmuseums
Moritzburg Halle (Saale)

https://www.kunstmuseum-moritzburg.de