Die SOS-Kinderdorf-Stiftung feiert Jubiläum – In 20 Jahren um das 200-fache gewachsen

München (ots) Die SOS-Kinderdorf-Stiftung hat Grund zu danken und zu feiern: Am 5. Mai 2003 mit 500.000 Euro gestartet, wuchs das Stiftungskapital in zwanzig Jahren um das 200-fache. Heute vereint die SOS-Kinderdorf-Stiftung ein Kapital von mehr als 100 Millionen Euro unter ihrem Dach. Sie zählt zu den 5% größten Stiftungen Deutschlands.

Die SOS-Kinderdorf-Stiftung feiert 20. Jubiläum (von links nach rechts) mit Georg Falterbaum, Vorstand der SOS-Kinderdorf-Stiftung sowie von SOS-Kinderdorf e.V., mit Petra Träg, Geschäftsführerin der SOS-Kinderdorf-Stiftung, mit den beiden Schirmherren Christoph Biemann und Armin Maiwald von der Sendung mit der Maus, mit Elke Tesarczyk, Vorstandsvorsitzende sowie Andreas Klähn, Vorstand der SOS-Kinderdorf-Stiftung. Copyright: SOS-Kinderdorf-Stiftung/Moritz Müller

Der Dank gebührt den mehr als 1000 (Zu-)Stifterinnen* und (Zu-)stiftern* beziehungsweise den 17 SOS-Stiftungsfonds* und 79 Treuhandstiftungen*, die sich bei der SOS-Kinderdorf-Stiftung dauerhaft für die SOS-Kinderdorf-Arbeit engagieren. Entsprechend dem Satzungszweck „Kindern eine Zukunft geben“, kommen die Erträge aus dem Stiftungskapital benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Familien sowie Menschen mit Behinderungen zugute, die in SOS-Kinderdorf-Einrichtungen leben oder dort Angebote wahrnehmen.

„Die SOS-Kinderdorf-Stiftung steht für Stabilität und für nachhaltige Unterstützung. Gerade für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen und in unsicheren Zeiten sind dies essenzielle Werte. Was wir in der Kindheit mitbekommen, trägt uns ein ganzes Leben“, sagt Petra Träg, Geschäftsführerin der SOS-Kinderdorf-Stiftung.

„Wir tragen doppelt Verantwortung: Für die jungen Menschen, die wir fördern, und deren Zukunft uns am Herzen liegt und für die Zuwendungen, die uns von unseren (Zu)-Stifterinnen* und (Zu)-Stiftern* mit der Absicht übertragen werden, dass sie dauerhalft helfen, am besten eine halbe Ewigkeit“, ergänzt Elke Tesarczyk, Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdorf-Stiftung.

Sicherheitsorientierte Anlagestrategie, nachhaltige Wirkung

Die Zuwendungen an die SOS-Kinderdorf-Stiftung werden mit Sorgfalt und Umsicht angelegt. Aus den Erträgen werden Projekte gefördert, die nachhaltig wirken. „Das kommt bei den Menschen gut an. Als Gesellschaft besinnen wir uns immer mehr darauf, was trägt, was stabil ist und langfristig wirkt“, sagt Petra Träg.

Um nachhaltig und zukunftssicher zu wirtschaften, müssen Stiftungen nicht nur diversifizieren, sondern auch ihr Anlageportfolio stetig an veränderte Rahmenbedingungen und Kapitalmärkte anpassen. So haben sich über die Historie der SOS-Kinderdorf-Stiftung hinweg sowohl Anzahl als auch Gewichtung der Assetklassen verändert. Investierte die Stiftung um Zeitpunkt ihrer Gründung zwei Drittel des Kapitals in Geldwerte, also Anleihen, und ein Drittel in Sachwerte, hat sich das Verhältnis heute umgekehrt.

Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit

Die Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit liegen seit Gründung der Stiftung auf drei Bereichen: Förderung der Kinder, Unterstützungsmaßnahmen im Bereich Bildung und Ausbildung sowie Hilfe in Notfällen. Alle im Bundesgebiet geförderten Projekte finden Sie auf der Webseite der SOS-Kinderdorf-Stiftung oder auf Anfrage (mit Bildmaterial) bei christa.manta@sos-kinderdorf.de.

Beispielhaft in 2022 geförderte Projekte:

Ein Haus und Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 begaben sich zahllose Menschen auf die Flucht. Die SOS-Kinderdorf-Stiftung stellte eine Immobile in Bayern als Zuflucht bereit und unterstützte umfangreich weitere Hilfsangebote von SOS-Kinderdorf. Neben einem Hilfe-Bus, der Geflüchtete nach Deutschland brachte und Hilfsgüter in die Ukraine transportierte, unterstützt die Stiftung ein Nothilfeprogramm für unbegleitete Kinder, junge Menschen aus ukrainischen Betreuungseinrichtungen sowie für alleinerziehende Mütter mit Kindern im SOS-Kinderdorf Rumänien. Im Mehrgenerationenhaus Düsseldorf erhalten ukrainische Flüchtlinge Hilfe bei Behördengängen oder bei der Wohnungssuche, Sprachunterricht, Gesprächsbegleitung für traumatisierte Menschen, die Kinder werden von pädagogischen Fachkräften betreut.

Delinquenzprävention für Kinder unter 14 Jahren

Für Kinder unter 14 Jahren, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen oder mit impulsivem Verhalten auffällig geworden sind, hat das SOS-Kinderdorf Thüringen ein Programm zur Delinquenzprävention mitkonzipiert. Es bietet Trainings- und Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Prävention von (erneuter) Straffälligkeit an, zum Beispiel erlebnispädagogische Gruppenarbeit. Die SOS-Kinderdorf-Stiftung hilft mit: ob Kinder Selbstwirksamkeit erfahren, wenn sie zum Gelingen eines gemeinsamen Projekts wie einer Kletter- oder Schlauchboottour beitragen, oder in einer Wanderreise über den Jakobsweg Durchhaltevermögen üben und Konzentration auf das Wesentliche.

Theaterpädagogisches Projekt für Mädchen

Gerade Mädchen in der beginnenden Adoleszenz setzen sich verstärkt mit sich, ihrem Körper und dem Rollenbild als Frau auseinander. Dies geht oft mit Unsicherheiten und Selbstzweifeln einher, aber auch mit Freude am Experimentieren und am Ausprobieren verschiedener Rollen. Die Stiftung unterstützt ein theaterpädagogisches Projekt im SOS-Kinderdorf Schwarzwald, das Mädchen im Alter von 11 bis 15 Jahren hilft, sich mit ihrem Selbstbild auseinanderzusetzen und sich in dieser entscheidenden Zeit positiv und freudvoll zu erfahren.

*Glossar

Ein Zustifter oder eine Zustifterin lässt der SOS-Kinderdorf-Stiftung eine Zuwendung (Geld, Immobilie etc.) zukommen, das dem Gesamtkapital der Stiftung zufließt. Die Erträge aus diesem Kapital fließen jedes Jahr in Projekte von SOS-Kinderdorf.

Es ist ebenso möglich auch nur einen der Schwerpunkte: Kinder, Bildung, Hilfe in Notfällen und Projekte in Deutschland zu unterstützten, denn dazu hat die SOS-Kinderdorf-Stiftung vier Themenfonds aufgelegt. Eine gezielte Beteiligung an einem dieser Fonds ist eine Zustiftung in das Stiftungskapital der SOS-Kinderdorf-Stiftung, allerdings wird der Betrag in einem eigenen „Topf“ verwaltet: Der Themenfonds wird in der Bilanz getrennt ausgewiesen.

Ein Stifter oder eine Stifterin gründet unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung einen eigenen Stiftungsfonds oder eine Treuhand-Stiftung. Derzeit unterstützen 17 Stiftungsfonds und 79 Treuhandstiftungen gezielt einzelne Projekte, Einrichtungen oder Arbeitsbereiche von SOS- Kinderdorf, national und international.

Eine Spende fließt nicht ins Stiftungskapital. Sie wird kurzfristig in voller Höhe für ein wichtiges aktuelles Projekt ausgegeben, zum Beispiel für die Renovierung eines Spielplatzes, für Menschen mit Behinderung in einer Kinderdorffamilie etc.

Über die SOS-Kinderdorf-Stiftung

Die SOS-Kinderdorf-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts. 2003 vom SOS-Kinderdorf e.V. gegründet, ist ihr Ziel, die SOS-Kinderdorf-Arbeit im In- und Ausland nachhaltig zu unterstützen. Die Mittel des Stiftungskapitals kommen jährlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie Menschen mit Behinderung zugute.

WEB: http://www.sos-kinderdorf-stiftung.de

Handgeschriebene Traumbriefe – Fingerabdruck persönlicher Gedanken

Wiesbaden (ots) Schreibwettbewerb weckt Kreativität im Klassenraum: 100 hessische Schülerinnen und Schüler wurden im Museum Wiesbaden für ihre Briefe zum Thema „Träume“ im Rahmen des 5. Schülerschreibwettbewerbs der Stiftung Handschrift von Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz ausgezeichnet

Die prämierten Schülerinnen und Schüler sowie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Feierstunde vor dem Museum Wiesbaden.

„Lieber Traum, ich möchte dir sehr danken, dass du mir jede Nacht ein wunderschönes Geschenk machst“, schreibt Marlene aus Wiesbaden. „Aber so sind nun einmal die Träume. Sie sind oft unrealistisch und unwirklich und doch schön“, resümiert Johanna aus Fulda. „Also hört nie auf zu träumen, egal, was andere sagen“, appelliert Lilith aus Taunusstein. Diese Zeilen stammen aus rund 9.500 handschriftlich verfassten Briefen, die bei der Stiftung Handschrift anlässlich des 5. Hessischen Schülerschreibwettbewerbs eingingen. Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen sämtlicher Schulformen waren aufgefordert, frei über ihre Träume zu schreiben. Gefragt wurde beispielsweise nach dem größten Traum, den Traumorten oder dem Traumtag. Das facettenreiche Thema bot den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen besonders viele Möglichkeiten, kreativ zu werden. So individuell wie die eigene Handschrift sind daher auch die Inhalte der einzelnen Beiträge. Die Bandbreite reicht von fantasievoll und poetisch über reflektiert und gesellschaftskritisch bis nahezu philosophisch anmutend. Auch gereimte Texte lagen zur Bewertung vor. Eine Fachjury wählte 100 Briefe aus, die nun in einem hochwertigen Buch gesammelt erschienen sind. Deren Verfasserinnen und Verfasser wurden am 5. Mai – dem von der Stiftung ausgerufenen „Tag der Handschrift“ – im Museum Wiesbaden geehrt. Darunter auch Schülerinnen und Schüler aus Förderschulen sowie einer ukrainischen Intensivklasse. Zahlreiche stolze Eltern, Freunde und Verwandte nahmen ebenfalls am feierlichen Festakt teil.

Wettbewerb fördert Kreativität

In seinem Grußwort betonte der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz die Wichtigkeit des Schreibens mit der Hand: „Gleich dem Wesen unserer Träume ist die Handschrift als eine unserer grundlegendsten Kulturtechniken universal verständlich und ein individuelles Markenzeichen. Das Hessische Kultusministerium setzt in seinen Schulen – gerade im Hinblick auf das digitale Zeitalter – von Anfang an auf das Schreiben mit der Hand und das Entwickeln einer verbundenen, lesbaren Handschrift.“ Christian Boehringer, Vorsitzender des Stiftungsrates, erläuterte die Intention der 2009 gegründeten Stiftung Handschrift: „Nicht nur dieser Wettbewerb zeigt: Wer mit der Hand schreiben kann, ist kreativer. Studien zeigen auch, dass Schülerinnen und Schüler, die mit der Hand mitschreiben können, Lerninhalte besser verstehen und behalten. Grund genug, dass wir uns als Stiftung für den Erhalt der Handschrift einsetzen.“

Defiziten entgegenwirken

Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen auch außerhalb des Unterrichts Anlässe zum handschriftlichen Schreiben zu schaffen. Dieses Engagement sei wichtiger denn je, betonte Raoul Kroehl, Geschäftsführer der Stiftung Handschrift, im Interview mit der Moderatorin der Preisverleihung Rose-Lore Scholz, Stadträtin a. D. und ehemalige Schuldezernentin der Stadt Wiesbaden. Schließlich zeugen aktuelle Untersuchungen von wachsenden Beeinträchtigungen in puncto handschriftlicher Fähigkeiten bei Schülerinnen und Schülern. „Schreiben ist ‚Handwerk‘, das durch Training erlernt und weiterentwickelt werden kann. Mit zahlreichen Initiativen wirkt die Stiftung daher diesen Defiziten entgegen“, so Kroehl. Die zunehmende Digitalisierung und in diesem Zusammenhang ganz aktuell der Umgang mit KI-basierter Software wertete er als eine weitere große Herausforderung im zukünftigen Schulalltag. Sein Fazit zum diesjährigen Wettbewerbsthema: „Wir Erwachsene sollten von den Kindern lernen und Träumen als das Andenken von Möglichkeiten sowie Zukunftsperspektiven sehen und nicht als reine Fantastereien.“

Buntes Programm im Museum

Während des Festakts zeigten Videos von vier ausgewählten Schulen exemplarisch, wie die Lehrkräfte den Schreibwettbewerb mit den Materialien der Stiftung in ihren Unterricht integrierten. Sie berichteten über den pädagogischen Ansatz des Projekts und zeigten sich begeistert angesichts der Kreativität im Klassenraum. Natürlich kamen die Kinder und Jugendlichen ebenfalls zu Wort: Video-Interviews vermittelten dem Publikum einen Eindruck, wer hinter den einzelnen Briefen steht und wie die jungen Autorinnen und Autoren zum Thema Schreiben mit der Hand stehen. Schließlich wurden auch drei Briefe von ihnen selbst auf der Bühne vorgelesen. Die Inhalte verdeutlichten, wie vielfältig über Träume geschrieben werden kann. In einem Impuls via Video klärte Prof. Dr. Michael Schredl, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und führender deutscher Traumforscher darüber auf, was nachts in unseren Gehirnen passiert. Er gab wertvolle Hinweise, wie man selbst mit Albträumen positiv umgehen kann. Unter dem Aspekt „Traumberuf“ richtete schließlich noch Sophia Kleinherne, deutsche Fußball-Nationalspielerin und Mitglied des Profi-Kaders der Eintracht Frankfurt, ermunternde Worte an die Schülerinnen und Schüler: Man solle immer an seine Träume glauben und niemals aufgeben. Mitreissende musikalische Beiträge der Gruppen „Frauenzimmer“ und „Männer-WG“ der Diltheyschule Wiesbaden rundeten den Festakt ab.

Weitere Informationen, Fotos sowie Aufzeichnungen der Feierstunde sind in Kürze unter https://tinyurl.com/m6xsv75y verfügbar:

Archivbilder, Beispielbriefe und Logos: ab sofort

Fotomaterial der Preisverleihung ab Freitag, 5. Mai 2023, ab 18:00 Uhr

Bewegtfilm/Footage mit O-Ton ab Samstag, 6. Mai 2023, ab 14:00 Uhr

Die Stiftung Handschrift verfolgt das Ziel, gemeinsam mit den Schulen für die Schülerinnen und Schüler Schreibanlässe außerhalb des Unterrichts zu schaffen, die das Schreiben mit der Hand und die damit verbundenen Vorteile in den Fokus rücken. Sie unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, eine flüssige und lesbare Handschrift zu entwickeln, die ihnen helfen kann, mehr Spaß am Schreiben mit der Hand zu haben. Gleichzeitig soll ihnen bewusst werden, wie wichtig die Beherrschung der eigenen Handschrift auch für einen guten Schulabschluss ist. Aktuelle Umfragen belegen, dass Kinder und Jugendliche selbst sich eine bessere Handschrift wünschen. Sie brauchen dabei jedoch Unterstützung. Zu diesem Zweck hat die Stiftung Handschrift neben dem jährlichen Schreibwettbewerb das Projekt der Schreibpatinnen und -paten initiiert: Bereits in der Grundschule werden Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Tutorinnen und Tutoren dabei unterstützt, das Schreiben mit der Hand zu üben und zu verbessern. Die Stiftung Handschrift arbeitet eng mit dem hessischen Kultusministerium zusammen.

Stiftung Handschrift, Geschäftsführer Raoul Kroehl, Taunusstraße 13, 65183 Wiesbaden, T. 0611 – 580 204 30, raoul.kroehl@stiftunghandschrift.de, www.stiftunghandschrift.de, www.tagderhandschrift.de