ADAC warnt vor Kindersitz von Peg Perego

Kindersitz zeigt gravierende Sicherheitsprobleme – Sitzschale löste sich beim Frontalcrashversuch Hohes Verletzungsrisiko.

München (ots) Während der noch laufenden Crashversuche für den aktuellen ADAC Kindersitz-Vergleichstest zeigte das Modell „Viaggio Twist + Base Twist“ vom Hersteller Peg Perego gravierende Sicherheitsprobleme. Der Mobilitätsclub rät deshalb dringend vom Kauf dieses Sitzes für Kleinkinder und der zugehörigen Isofix-Station ab.

ADAC Kindersitztest – Frontalcrash entgegen der Fahrtrichtung mit Modell „Viaggio Twist“ und Isofix-Station „Base Twist“ von Peg Perego. Fotograf: ADAC e.V.

Beim Frontalcrashversuch mit dem entgegen der Fahrtrichtung angeschnallten Dummy brach zunächst der Stützfuß von der Isofix-Basis ab, dann löste sich die Sitzschale von der Isofix-Basis und schleuderte mitsamt Dummy nach vorne – ein hohes Verletzungsrisiko für das Kind! Auch beim Crashversuch mit in Fahrtrichtung montiertem Sitz ist die Gefahr ernsthafter Verletzungen groß: Bei diesem Test brach ebenfalls zunächst der Stützfuß von der Isofix-Basis ab, dann rissen die beim Aufprall wirkenden Kräfte das Kunststoffgehäuse der Basis auseinander und der Dummy schleuderte weit nach oben und vorne. Dabei besteht ein hohes Risiko, dass das Kind gegen den Vordersitz oder gegen das Dach des Fahrzeuges prallt.

Die im Rahmen des Verbraucherschutztests durchgeführten Frontalaufprallversuche sind von der Unfallschwere an den Fahrzeugcrashtest von Euro NCAP (versetzter Frontalaufprall mit 64 km/h) angelehnt. Auf die Testprodukte wirken dabei deutlich höhere Kräfte als bei den gemäß UN Reg. 129 gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsversuchen für Kindersitze, die auch der betroffene „Peg Perego“-Sitze erfüllt.

Der italienische Hersteller hat auf das Ergebnis des Tests reagiert und die weitere Auslieferung des „Viaggio Twist“ an Händler vorübergehend gestoppt. Direkt nach Deutschland wurden laut Hersteller bisher nur wenige Sitzschalen ausgeliefert – ein Anspruch auf Rückgabe beziehungsweise Umtausch von bereits gekauften Sitzen der betroffenen Modellreihe lässt sich anhand des schlechten Abschneidens beim Verbraucherschutztest jedoch nicht ableiten. Diesen haben Verbraucher nur, wenn gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt würden. Der ADAC rät dennoch vom Kauf des „Viaggio Twist“ und der Isofix-Station „Base Twist“, die auch für verschiedene Babyschalen von Peg Perego genutzt werden kann, ab. Verbraucher, die bereits Sitz und Basis gekauft haben, können beim Hersteller-Kundenservice um Kulanz bitten.

Der komplette ADAC Kindersitztest mit 24 untersuchten Modellen wird am 21. Mai 2024 veröffentlicht.

ADAC

http://www.adac.de

Video360Grad.de – Abenteuerland Seeland am Concordia See im Harz und Salzlandkreis

Willkommen bei Video360Grad.de
Abenteuerland Seeland am Concordia See
im Harz und Salzlandkreis

Im „Abenteuerland Seeland“ – dem größten Outdoor-Spielplatz Sachsen-Anhalts – gibt es für kleine und große Entdecker eine Menge auszuprobieren.

Der Abenteuerspielplatz ist täglich von 10-19 Uhr geöffnet.

Mehr als 40 Spielattraktionen auf 80.000 Quadratmetern laden zum Entdecken ein. Die Spielgeräte sind fast ausschließlich handgefertigte Unikate aus Robinienholz.

Video360Grad.de
Abenteuerland Seeland am Concordia See
im Harz und Salzlandkreis

Hergestellt mit viel Liebe zum Detail. Rechts und links des Weges säumen hölzerne Bären, Hexen, Pinguine, Schnecken, Frösche und andere originelle Figuren das weiträumige Areal. Eine Attraktion löst die andere ab. Gut platzierte Sitzgruppen geben Eltern überall die Möglichkeit, die Kinder gut im Blick zu haben und trotzdem dabei bequem auszuruhen. Parkmöglichkeiten sind Vorort vorhanden und die gastronomischen Einrichtungen stehen für die Zeit der Spielplatzöffnung zur Verfügung.

WEB: https://www.harzerseeland.de/Abenteuerland/

Kinderschutz muss immer an erster Stelle stehen.

Nationaler Kinderschutzgipfel von SOS-Kinderdorf und Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeine Soziale Dienste

Berlin (ots) Beim Nationalen Kinderschutzgipfel von SOS-Kinderdorf e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeine Soziale Dienste (BAG ASD), der heute in der Botschaft für Kinder in Berlin stattfand, diskutierten rund 80 Vertreter*innen aus Jugendhilfe, Verbänden, Politik und Wissenschaft über Lösungsansätze für den gravierenden Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Expert*innen forderten in der Abschlusserklärung u.a. finanzielle Sofort-Maßnahmen, die Einberufung einer Enquete-Kommission für die bessere strategische Planung der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sowie eine*n Kinderbeauftragte*n bei der Bundesregierung. „Kinderschutz muss endlich Chefsache werden“, resümierte Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorfvereins.

Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., beim Nationalen Kinderschutzgipfel in Berlin Bildrechte: SOS-Kinderdorf e.V.

„Bis 2025 werden 24.500 Fachkräfte in den Hilfen zur Erziehung fehlen. Wir sehen einen erheblichen Fachkräftemangel in der gesamten Jugendhilfe. Gleichzeitig nehmen die Zahlen von Kindeswohlgefährdungen weiter zu“, warnte Schutter. „Wir laufen sehenden Auges auf eine Kinderschutzkrise zu“, so die SOS-Vorsitzende, die gemeinsam mit Kerstin Kubisch-Piesk, Vorsitzende der BAG ASD, zum Nationalen Kinderschutzgipfel nach Berlin eingeladen hatte.

Auch SOS-Kinderdorf spüre als Träger der Kinder- und Jugendhilfe den Fachkräftemangel, sagte Schutter: „Ein stationärer Platz bleibt bei uns selten lange unbesetzt. Unsere Einrichtungen erhalten täglich Anfragen nach freien Plätzen, insbesondere und zunehmend für junge Kinder oder mehrfach belastete Kinder.“ An die teilnehmenden Politiker*innen gerichtet, mahnte die Expertin: „Kinderschutz ist ein Qualitätskriterium und Qualität kostet Geld. Damit das Aufwachsen belasteter Kinder gelingt, benötigen wir eine gut ausgestattete Kinder- und Jugendhilfe. Diese Fachkräfte, die sich um benachteiligte, vernachlässigte und alleingelassene junge Menschen kümmern, müssen in unserer Gesellschaft mehr wert sein – nicht nur, weil sie auf individuellem Level helfen, sondern auch, weil sie längerfristig zum Wohlstand und zur Sicherheit unserer Gesellschaft beitragen.“

Kerstin Kubisch-Piesk, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeine Soziale Dienste, erinnerte an den klaren gesetzlichen Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe, die Entwicklung eines jeden Kindes zu fördern und junge Menschen vor Gefahren des Kindeswohls zu schützen. Sie warnte eindringlich davor, dass die Fachkräfte der Jugendhilfe diesen gesetzlichen Auftrag zum Kinderschutz angesichts der angespannten Personalausstattung nicht mehr erfüllen könnten, und forderte die Politik auf, ein „weiteres Systemversagen“ mit aller Kraft zu verhindern. Über die mangelnde Resonanz der Politik auf mehrfache Hilferufe und Brandbriefe aus der Kinder- und Jugendhilfe und den Jugendämtern zeigte sie sich empört.

Zur Verbesserung der Situation mahnte sie an: „Wir benötigen mehr Zeit, eine Personalbemessung und ausreichende Mittel für regelmäßige Supervisionen und Weiter- und Fortbildungen, um gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, ihre Rechte zu stärken, zu schützen und damit auch ihr Wohl zu sichern.“

www.sos-kinderdorf.de