DrohnenflugVideo.de – Gradierwerk mit Soleturm im Kurpark in Schönebeck Elbe in Sachsen-Anhalt.

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Das Gradierwerk in Schönebeck an der Elbe
befindet sich im schönen Kurpark der Stadt.

DrohnenflugVideo.de – Gradierwerk mit Soleturm im Kurpark
in Schönebeck Elbe in Sachsen-Anhalt.

Es handelt sich um eine Anlage zur Salzgewinnung und -verdunstung, die sowohl für medizinische Zwecke als auch für Freizeitaktivitäten genutzt wird. Das Gradierwerk besteht aus Holzrahmen, die mit Schwarzdornzweigen gefüllt sind. Durch diese Zweige fließt Sole, die mit Salz angereichert ist. Beim Durchströmen der Zweige verdunstet das Wasser, während das Salz zurückbleibt. Dadurch wird die Luft mit salzhaltigen Partikeln angereichert und hat eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege. Das Gradierwerk in Schönebeck ist eine beliebte Attraktion für Einheimische und Touristen. Es gibt einen Rundweg um das Gradierwerk, auf dem man spazieren und die gesunde Luft genießen kann. Außerdem finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte im Kurpark statt. Wenn Sie in der Nähe sind, empfehle ich Ihnen einen Besuch des Gradierwerks in Schönebeck. Es ist ein Ort der Entspannung und Erholung für Körper und Geist. Danke.

Aladin und die Wunderlampe auf der Waldbühne Altenbrak im Harz

Theater „Fairytale“ eröffnet die Sommerfestspiele auf der Waldbühne Altenbrak

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich…? Ja, was eigentlich?
Diese Frage stellt sich auch der junge Aladin, der zufrieden ist, solange er seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Als die schöne Prinzessin Soraya in sein Leben tritt, bekommt er Zweifel: Ist es möglich, dass die Tochter des Sultans sich in einen armen Straßenjungen verliebt? So etwas gibt es doch nur im Märchen!

Foto: Marko Heiroth


Eine Explosion, alles ist kaputt. Als der böse Zauberer seinen Beruf aus Unfähigkeit aufgeben will, finden seine zwei klugen Helfer heraus, dass es im fernen Orient eine Höhle mit einer Wunderlampe gibt. Diese Höhle kann nur von einem Straßenjungen namens Aladin betreten werden. Im Orient angekommen, finden die drei einen abenteuerlustigen Jungen vor, der sich in die schöne Prinzessin Soraya verliebt hat.

Schon spannt der tollpatschige Zauberer Aladin für seine größenwahnsinnigen Zwecke ein – doch der Plan misslingt. Aladin gelangt unverhofft in den Besitz der Wunderlampe und damit eines Flaschengeistes mitsamt seinem Lehrling. Doch im Moment des schönsten Glücks greift der Zauberer nach der Lampe…

Foto: Marko Heiroth

In diesem spannungsgeladenen und lustigen Familienmusical wird nicht nur gesungen und getanzt. Hier gibt es Humor, Unterhaltung und Kurzweiligkeit vereint.

Mit der Premiere dieser Produktion für die ganze Familie eröffnet das Theater „Fairytale“ am 09.06.2024, 15:00 Uhr seine Aufführungsserie auf der idyllischen Waldbühne Altenbrak.

Weitere Infos, Termine und Tickets über www.theater-thale.de/tickets

Ronny Große Geschäftsführer und
Intendant des Harzer Bergtheaters & der Waldbühne Altenbrak

Bodetal Tourismus GmbH  
– Geschäftsführung –
Walpurgisstraße 37
D- 06502 Thale

Tel.:   +49 (0) 39 47 / 77 68 0 – 31
Fax:   +49 (0) 39 47 / 77 68 0 – 49

E- Mail:  r.grosse@bodetal.de

www.bodetal.de

Die Händel-Festspiele Halle 2024 sind eröffnet

Mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen, von der großen Oper über das feierliche Oratorium und glanzvolle Konzerte bis hin zu genreübergreifenden Formaten finden die Händel-Festspiele Halle vom 24. Mai bis 9. Juni 2024 in der Geburtsstadt Georg Friedrich Händels statt. Das Motto der Festspiele lautet „Oh là là! Händel? – Französische Inspirationen“.

Händel-Festspiele 2024 – „Oh là là! Händel? – Französische Inspirationen“ vom 24. Mai bis 9. Juni 2024

Eröffnet werden die Festspiele mit einer Neuproduktion der Oper Amadigi di Gaula (HWV 11). Louisa Proske schickt den Helden auf eine Irrfahrt der Halluzinationen durch Kaspar Glarners rätselhafte Bilderwelten. Um die magische Umgebung zum Leben zu erwecken, arbeitet die Oper Halle erstmals seit vielen Jahren bei den Händel-Festspielen mit dem Ballett Halle unter Michal Sedláček. Die vielschichtige Zauberoper des 30-jährigen Händel erlebt damit ihre erst 3. Produktion bei den Händel-Festspielen Halle. Zahlreiche weitere Opern, Oratorien und Konzerte lassen die 17 Festivaltage zum Höhepunkt für Fans der Alten Musik werden. In zahlreichen Veranstaltungen wird das Festspiel-Programm durch weitere Musikgenres und neue Konzertformate bereichert, in denen musikalische Grenzen hinterfragt und die Besucher*innen auf musikalische Entdeckungsreisen geschickt werden. Ein breites Spektrum an Barockmusikern, von bekannten Stars bis hin zu jungen Talenten, erwartet die Gäste der Händel-Festspiele.

Im Jahr 2024 wird der Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, an den französischen Dirigenten und Cembalisten Christophe Rousset vergeben.

Mit 77 Haupt- und Begleitveranstaltungen an 18 Aufführungsorten in und um Halle garantieren die traditionsreichen Händel-Festspiele 2024 wieder ein Treffpunkt für internationale Liebhaber und Stars der Alte-Musik-Szene zu werden. So erwartet das Publikum neben der Premiere von Amadigi di Gaula (HWV 11) unter anderem mit Händels Terpsicore (HWV 8b) eine Opern-Premiere im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und mit Titus l’Empereur eine weitere Premiere im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Die Oper Serse (HWV 40), eine Wiederaufnahme der Händel-Festspiele 2023, bei der Louisa Proske Regie führt, findet in der Oper Halle statt. Weitere Spielstätten in Händels Geburtsstadt sind die Franckeschen Stiftungen mit der konzertanten Aufführung von Händels Teseo (HWV 9) und die Georg-Friedrich-Händel-HALLE mit einer konzertanten Aufführung von Tolomeo, re d’Egitto (HWV 25) und dem Konzert Orgel spektakulär mit Cameron Carpenter.

International renommierte Stars der Barockmusik, wie etwa Franco Fagioli, Sophie Juncker, Magdalena Kožená, Marie Lys, Raffaele Milansesi, Lawrence Zazzo und viele andere mehr, sind auch bei den Festspielen 2024 zu Gast und lassen Händels Musik in allen Tonlagen erklingen. Am Dirigentenpult sind mit Michael Schneider, Dani Espasa, Leo Duarte, Attilio Cremonesi, Giovanni Antonini, Philipp Ahmann und den Händel-Preisträgern Wolfgang Katschner, Andrea Marcon und Christophe Rousset überregional bekannte Experten der Barockmusik zu erleben.

Internationale Superstars in Halle (Saale)

Ein barockes Hörerlebnis ist durch die historisch informierte Aufführungspraxis der renommierten Originalklang-Ensembles garantiert, neben denen bekannte Musiker*innen ebenso wie Debütant*innen in Halle gastieren. Die internationale Vernetzung der Händel-Festspiele ermöglicht eine Vielzahl an Koproduktionen, wie etwa mit dem Kammerorchester Basel und dem Ensemble Il Giardino Armonico, der Emanuele Soavi Incompany Köln und der lautten compagney BERLIN, dem London Handel Festival und unseren Freunden der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Neben dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle gastieren weitere renommierte Ensembles aus ganz Europa bei den Händel-Festspielen 2024, wie etwa die britischen Ensembles Solomon’s Knot und Opera Settecento, das schweizerische La Cetra Barockorchester, La Sfera Armoniosa aus den Niederlanden, das polnische Wrocław Baroque Orchestra, das französischen Ensemble Les Talens Lyriques sowie die deutschen Ensembles Concerto Köln, Ensemble Polyharmonique, La Stagione Frankfurt, das Leipziger Barockorchester, die lautten compagney BERLIN und viele andere mehr.

Ein weiterer Programmschwerpunkt ist auch im nächsten Jahr wieder die Interaktion von Alter Musik mit musikalischen Gattungen jenseits des Barock. Das Pera Ensemble wird in Danse l’Europe die europäische und osmanische Kultur verknüpfen und die reichen kulturellen Querverbindungen der Musik beleuchten. Den genreübergreifenden Brückenschlag findet man bei dem beliebten Symphonic-Rock-Concert Bridges to Classics bereits im Namen, wo die Staatskapelle Halle auf einen berühmten Stargast der Rockmusik trifft. Weitere künstlerische Grenzgänge finden sich in der Zusammenkunft von Barock und Jazz und dem seit 2018 zum Programm gehörenden Poetry-Slam.

Im Jahr 2024 wird der Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, an den französischen Dirigenten und Cembalisten Christophe Rousset vergeben. Das Kuratorium der Stiftung Händel-Haus würdigt damit Christophe Roussets jahrzehntelange, leidenschaftliche Interpretation von Händels Musik auf Originalinstrumenten.

Die Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2024 trägt den Titel „Unendliche Schönheiten. Georg Friedrich Händel und die Musikkultur Frankreichs“. Sie beschäftigt sich mit den Voraussetzungen, dem Umfang und der Bedeutung des Einflusses der französischen Musik auf Händels Schaffen.

Intendant Dr. Bernd Feuchtner freut sich auf die Festspiele: „Händels Ausbildung in Halle machte ihn mit der französischen Kultur und Musik vertraut. Dies zeigt sich in seiner Musik, die von französischen Tänzen und Ouvertüren beeinflusst ist. Auch die Libretti seiner Opern und Oratorien basieren häufig auf französischen Vorlagen. Die Händel-Festspiele 2024 werden sich diesem Einfluss widmen und Werke von Händel präsentieren, die diese Einflüsse deutlich zeigen. Wir danken für die Unterstützung durch die Stadt Halle, das Land Sachsen-Anhalt und den Bund sowie privater Förderer und Sponsoren. Hier möchte ich stellvertretend Lotto Sachsen-Anhalt, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Saalesparkasse hervorheben.“

Bürgermeister Egbert Geier sieht den Festspielen gespannt entgegen: „Esprit, Kreativität sind fast greifbar – und gar ein bisschen Frivolität wird deutlich. Auch diesmal gelingt es den Festspiel-Organisatoren schon allein mit der Motto-Auswahl die Lust auf die Musik Händels in all ihren Facetten zu wecken. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch im kommenden Jahr ‚unserem‘ Händel mit einem der größten Musik-Festivals im Lande alle Ehre machen und die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt einmal mehr begeistern werden.“

Dr. Jürgen Fox, Vorstandsvorsitzender der Saalesparkasse und Kuratoriumsmitglied in der Stiftung Händel-Haus, bekräftigt: „Die Händel-Festspiele strahlen weit über die Stadt Halle (Saale) hinaus ins Land und in die Welt. Sie zeigen, über welchen kulturellen Reichtum wir in unserer Region verfügen. Es ist uns eine Ehre, hierbei einen – wenn auch nur materiellen – Beitrag leisten zu können. Die Saalesparkasse wird gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der wir hierfür herzlich danken, auch im nächsten Jahr die langjährige Partnerschaft fortsetzen. Wir freuen uns schon heute auf die Händel-Festspiele 2024 und die vielen Besucher aus Nah und Fern.“

Neuigkeiten und Informationen für Besucher*innen

Die Händel-Festspiele 2024 bieten beim Ticketkauf über Eventim die Option „print at home“ an. Die Tickets können somit zuhause ausgedruckt oder am Einlass auf dem digitalen Endgerät zum Abscannen vorgezeigt werden.

Karten für die Händel-Festspiele 2024 sind erhältlich:

  • telefonisch unter der Hotline +49 (0) 345 / 565 2706 (Montag bis Freitag: 7.00 bis 18.00 Uhr, Samstag: 7.00 bis 12.00 Uhr)
  • im Internet unter: www.haendelfestspiele-halle.de
  • bundesweit an allen CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen
  • in Sachsen-Anhalt auch bei TiM Ticket in den Service-Centern der Mitteldeutschen Zeitung und im StadtCenter ROLLTREPPE

Das Gästebüro der Händel-Festspiele 2024 im Händel-Haus ist vom 22. Mai bis zum 9. Juni täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Stiftung Händel-Haus
Große Nikolaistraße 5
06108 Halle (Saale)

Tel.:     +49 (0) 345/50090 126

Fax:     +49 (0) 345/50090 416

E-Mail: presse@haendelhaus.de

www.haendelhaus.de

„Glanz und Elend“: Leopold Museum präsentiert erste umfassende Ausstellung in Österreich zur Neuen Sachlichkeit in Deutschland

Die Schau zeigt den kühlen, neusachlichen Blick deutscher Künstler*innen der 1920er- und 1930er-Jahre auf das Leben und den Alltag ihrer Zeit.

BILD zu OTS – https://www.apa-fotoservice.at/galerie/35711 v.li.n.r., S.E. der deutsche Botschafter Vito Cecere und seine Gattin Bettina Bundszus-Cecere, Aline Marion Steinwender (Kuratorin, Leopold Museum), Moritz Stipsicz (Kaufmännischer Direktor, Leopold Museum), Hans-Peter Wipplinger (Direktor, Leopold Museum), Inge Herold (Stv. Direktorin, Kunsthalle Mannheim), Johan Holten (Direktor, Kunsthalle Mannheim), Saskia Leopold (Vorstand, Leopold Museum-Privatstiftung) und museale und private Leihgeber*innen.
Bildrechte: Leopold Museum-Privatstiftung/APA-Fotoservice/Tanzer

Ab 24. Mai zeigt das Leopold Museum erstmals in Österreich eine umfangreiche Überblicksausstellung zur neusachlichen Kunst in Deutschland, jenem Land, in dem sich der Begriff vor rund 100 Jahren etablierte. Die Schau Glanz und Elend. Neue Sachlichkeit in Deutschland präsentiert das Kunstschaffen von Neuer Sachlichkeit und Magischem Realismus anhand von circa 150 Exponaten aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Rund 100 Gemälde und etwa 40 Arbeiten auf Papier von insgesamt 47 Künstler*innen, ergänzt durch Archivmaterial und Fotografien, geben einen profunden Einblick in die neusachliche Kunstproduktion.

Die Neue Sachlichkeit Der Begriff der Kunstrichtung geht auf die 1925 von Gustav Friedrich Hartlaub in der Städtischen Kunsthalle Mannheim organisierte Ausstellung Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus zurück. Die neue Kunstströmung stand in einem deutlichen Gegensatz zu der vor dem Ersten Weltkrieg dominierenden introspektiven Ausdruckskunst.

BILD zu OTS – LOTTE LASERSTEIN (1898–1993), Die Tennisspielerin, 1929, Öl auf Leinwand, 110 ? 95,5 cm, Privatbesitz
Bildrechte: © Bildrecht, Wien 2024
Fotograf: Lotte-Laserstein-Archiv Krausse, Berlin

„Die traumatischen und abgründigen Erfahrungen des Weltkrieges verlangten auf dem Gebiet der Kunst nach einer völlig neuen Darstellung der Wirklichkeit. Resignation, Anklage und unbeschreibliches Elend auf der einen, Hoffnung, Sehnsüchte und aufkommende Lebenslust der sogenannten ,Goldenen Zwanzigerjahre‘ auf der anderen Seite sollten dieses Epochenphänomen auf eine neue Weise beschreiben – unsentimental, nüchtern, konkret und puristisch; kurz: auf eine sachlich realistische Art.“

Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museum und Kurator der Ausstellung

Linker Verismus und rechte Beschaulichkeit

Die präzise, nüchtern-deskriptive Erfassung des Alltags löste die expressive Gestik des Expressionismus ab, dessen individualistisches Modell nicht in der Lage war, die Wirklichkeiten der geistigen und politischen Krisensituationen wiederzugeben. Innerhalb der Neuen Sachlichkeit steht eine politisch ausgerichtete linke, durch einen kritischen Verismus bestimmte Richtung einer durch klassizistisch-neuromantische Tendenzen bestimmten rechten Strömung gegenüber.

„Am Anfang standen politisch progressive, linkspolitisch gesinnte Kunstschaffende, die ihre pazifistischen Ideen künstlerisch übersetzten und ein Menschenbild festhielten, das von den Spannungen der Zeit beredtes Zeugnis ablegte. Sie prangerten die Doppelmoral der Gesellschaft insbesondere in den modernen Städten an und machten diese auf teils drastische Weise sichtbar. Ihr künstlerisches Untersuchungsfeld war der öffentliche Raum, die Straßen und Plätze, die Bars und Bordelle oder die Fabriken und Hinterhöfe. Mit bissiger Polemik wurden die Verkommenheit der Bourgeoisie und die am Krieg profitierenden, ausbeuterischen Kapitalist*innen, so das Narrativ, kommentiert.“

Hans-Peter Wipplinger im Katalog zur Ausstellung

Der nüchterne Blick

Die Künstler*innen der Neuen Sachlichkeit wie Max Beckmann, Otto Dix, Carl Grossberg, George Grosz, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Grethe Jürgens, Alexander Kanoldt, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen, Felix Nussbaum, Gerta Overbeck, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf und viele mehr betrachteten das Zeitgeschehen mit nüchternem Blick und bannten das Gesehene emotionslos und ungefiltert auf Leinwand und Papier. Auf der Suche nach Möglichkeiten die schrecklichen Kriegserlebnisse zu verarbeiten und die verheerenden Folgen des Krieges zu fassen, fanden sie ihre Bildthemen in den Straßen der Metropolen, den Vergnügungsetablissements der Großstadt, wie auch in den neuen Lebensentwürfen selbstbewusster, moderner Frauen oder in den durch rasanten technischen Fortschritt bedingten radikalen Veränderungen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialist*innen im Jahr 1933 wurde diese neue künstlerische Herangehensweise jäh unterbunden. Die NS-Politik diffamierte systematisch die Kunst der Avantgarde als „entartet“ und ordnete deren Beschlagnahmung oder Zerstörung an. Politisch unliebsame Künstler*innen mussten willkürliche Durchsuchungen ihrer Wohnungen und Ateliers über sich ergehen lassen, Professor*innen wie Otto Dix oder Christian Schad wurden entlassen, Ausschlüsse aus Kunstvereinigungen und Ausstellungsverbote folgten. Die Betroffenen reagierten durch Flucht ins Ausland, gingen in die innere Emigration oder passten sich an das System an.

Der „Tanz auf dem Vulkan“ als intensives Ausstellungserlebnis

Die in 13 Themenbereiche gegliederte Ausstellung widmet sich in komprimierter Form einem essentiellen Kapitel künstlerischer Produktion im Deutschland der Zwanziger- und Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts. Beleuchtet werden alle Facetten der sogenannten „Goldenen Zwanziger“, Sinnbild für Glanz und Vergnügungssucht jener Zeit. Sozialkritisch, sarkastisch und erbarmungslos voyeuristisch zeigen die neusachlichen Künstler*innen die Vorzüge und Schattenseiten des Nachtlebens und schildern den brandgefährlichen „Tanz auf dem Vulkan“. Auch die Außenseiter*innen der Gesellschaft und die in ihrer Existenz gefährdeten Menschen stehen im Fokus.

Von der emanzipierten Frau bis zum altmeisterlichen Stillleben

Die Schau beleuchtet auch die Emanzipation der Frau, deren Erscheinungsbild sich radikal änderte. Zahlreiche Bildnisse zeigen selbstbewusste, autonome Frauen, die ihre neuen Freiheiten und Möglichkeiten zu nützen wissen. Die neusachlichen Künstler*innen würdigen Vertreter*innen unterschiedlichster Berufsgruppen in Form von realitätsnahen Porträts quer durch alle Gesellschaftsschichten. Die Exponent*innen der klassizistisch-neuromantischen Richtung innerhalb der Neuen Sachlichkeit propagierten den Rückzug ins Private und Idyllische sowie eine Rückkehr zur Einfachheit und schufen idealisierte Lebenswelten in altmeisterlicher Technik. Auch das Stillleben, dem in der Neuen Sachlichkeit eine herausragende Bedeutung zukommt, thematisiert die Ausstellung, wobei die Beziehungslosigkeit zwischen den in den Raum gesetzten Dingen auf existenzielle Einsamkeit und Isolation des Menschen verweisen.

Parallelwelten, märchenhafte Idyllen und der Anfang vom Ende

Der künstlerische Blick auf die Parallelwelten von Zirkus, Varieté oder Jahrmarkt wird in der Ausstellung ebenso behandelt wie die auf den ersten Blick märchenhaft-idyllischen Welten des Magischen Realismus, die bei näherer Betrachtung eine unbehaglich-apokalyptische Stimmung evozieren. Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Jahr 1933 bedeutete den Anfang vom Ende einer freien Kunstentwicklung. Der Terror gegen Andersdenkende im großen Maßstab eskalierte und die Weimarer Republik fand ihr Ende. Jene neusachlichen Maler*innen, die dem sozialkritischen Verismus nahestanden, wurden aus ihren Ämtern entlassen und emigrierten ins Ausland oder in die Provinz. 1937 wurde die Ausstellung Entartete Kunst in München eröffnet. Anhand von 650 aus deutschen Museen entzogenen Exponaten, verspottete man jene Kunst und Künstler*innen, welche die Nationalsozialist*innen als „undeutsch“ betrachteten.

Einer von Vielen

Ein Großteil der im Leopold Museum gezeigten Künstler*innen befand sich auf der Liste der „Entarteten“. Der jüdische Maler Felix Nussbaum erlitt ein Schicksal, das symbolisch für die vielen Leben steht, die von den Schergen des Nationalsozialismus systematisch ausgelöscht wurden. Jüdische Kunstschaffende wurden kategorisch aus Ausstellungen ausgeschlossen und in der Folge deportiert und ermordet. Wohlwissend, was die Rückkehr nach Deutschland von einem Auslandsaufenthalt 1934 für ihn bedeuten könnte, blieb Felix Nussbaum im Exil und versuchte in Belgien zu überleben. Ab den 1940er-Jahren zeigte er den unmenschlichen Schrecken des Holocaust in apokalyptischen Bildern und protokollierte das Grauen der Zeit in eindrücklicher Weise. 1944 wurde Nussbaum gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Felka Platek, in einem Brüsseler Versteck entdeckt. Nach ihrer Verhaftung folgte die Deportation in das nationalsozialistische Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo beide ermordet wurden.

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Begleitend zu Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog in deutscher und englischer Sprache erschienen, herausgegeben von Hans-Peter Wipplinger, mit Beiträgen von Daniela Gregori, Rainer Metzger, Aline Marion Steinwender, Hans-Peter Wipplinger und Thomas Zaunschirm sowie einem Überblick zur Kultur, Politik und Gesellschaft der Weimarer Republik 1918–1933.

Kurator: Hans-Peter Wipplinger

Leopold Museum

http://www.leopoldmuseum.org