Archiv der Kategorie: Soziales

Bundespolizei Direktion München: Unerlaubte Einreisen in Bayern Januar-Dezember 2023

Bundespolizeidirektion München zeigt mehr als 34.000 illegale Grenzübertritte an.

München (ots)Die für die grenzpolizeilichen Aufgaben im Freistaat Bayern zuständige Bundespolizeidirektion München hat im Jahr 2023 insgesamt 34.209 unerlaubte Einreisen registriert. Im Vorjahr waren es 29.229 Fälle.

„Grenzkontrolle“. Quelle: Bundespolizei.

Monatlich stellten die Beamten im Zeitraum Januar 2021 bis Dezember 2023 jeweils die folgende Anzahl unerlaubt eingereister Personen in Bayern fest:
Januar 2021 / 2022 / 2023: 881 / 1.380 / 1.936
Februar 2021 / 2022 / 2023: 998 / 1.243 / 1.288
März 2021 / 2022 / 2023: 1.042 / 1.438 / 1.751
April 2021 / 2022 / 2023: 1.011 / 1.778 / 1.797
Mai 2021 / 2022 / 2023: 928 / 1.781 / 1.952
Juni 2021 / 2022 / 2023: 1.238 / 2.685 / 2.099
Juli 2021 / 2022 / 2023: 1.355 / 2.286 / 2.673
August 2021 / 2022 / 2023: 1.401 / 2.778 / 3.631
September 2021 / 2022 / 2023: 1.511 / 3.685 / 5.282
Oktober 2021 / 2022 / 2023: 2.050 / 4.157 / 7.745
November 2021 / 2022 / 2023: 1.742 / 3.510 / 1.751
Dezember 2021 / 2022: 1.542 / 2.508 / 2.304
Gesamt: 2021 / 2022 / 2023: 15.699 / 29.229 / 34.209

Die entsprechenden bundesweiten Angaben des Bundespolizeipräsidiums sind abrufbar unter dem Link https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/73990/5694934

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de

Pädagogium Bad Sachsa

Wo Tradition auf Innovation trifft und Wegbereiter der Zukunft heranwachsen.

Bad Sachsa (ots) Das Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa präsentiert eine Bildungsphilosophie, die die Brücke zwischen Tradition und Innovation schlägt. Hier wird nicht nur auf modernste Technologie gesetzt, sondern auch auf die Förderung sozialer Kompetenzen und eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Diese Kombination prägt eine innovative Lernumgebung, die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf die Herausforderungen der modernen Welt vorbereitet, sondern sie dazu ermutigt, selbst zu kreativen und verantwortungsbewussten Wegbereitern der Zukunft heranzuwachsen.

Pädagogium Bad Sachsa – Wo Tradition auf Innovation trifft und Wegbereiter der Zukunft heranwachsen, Foyer Europaparlament in Straßburg
Bildrechte:Pädagogium Bad Sachsa

Differenziertes Lernen und Entwicklung sozialer Kompetenzen

Die Integration von digitalen Ressourcen ermöglicht nicht nur differenziertes, sondern auch personalisiertes Lernen. Alle am Unterricht Beteiligten verfügen über ein iPad und interaktive Lernmaterialien und Touch-Displays in den Klassenzimmern schaffen eine dynamische Unterrichtsatmosphäre. Doch das Pädagogium Bad Sachsa geht über die technologische Ebene hinaus. Durch soziale Aktivitäten und ein unterstützendes Gemeinschaftsgefühl werden Teamarbeit, Empathie und soziale Verantwortung gefördert. Hier wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Persönlichkeit jedes Einzelnen gestärkt.

Innovation durch Forschung und Praxis

Das Pädagogium bietet seinen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich in verschiedenen Forschungsprojekten zu engagieren. Durch die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern erhalten die Jugendlichen Einblicke in aktuelle Entwicklungen und können ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden. Dies stärkt nicht nur ihre Fähigkeiten im Bereich des propädeutischen wissenschaftlichen Arbeitens, sondern fördert auch die Entwicklung von Kreativität und Innovationsgeist.

Zukunftsorientierte Berufsorientierung

Das Pädagogium Bad Sachsa legt großen Wert auf eine zukunftsorientierte Berufsorientierung. Durch Kooperationen mit Unternehmen und regelmäßige Berufsinformationsveranstaltungen erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Die Schule unterstützt sie dabei, ihre individuellen Interessen und Stärken zu identifizieren, um fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen.

Über das Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa:

Das Pädagogium Bad Sachsa steht für eine ganzheitliche Bildung, die Tradition und Innovation harmonisch vereint. Hier werden nicht nur Schülerinnen und Schüler auf eine digitale Zukunft vorbereitet, sondern auch Persönlichkeiten geformt, die als Zukunftspioniere Herausforderungen kreativ und verantwortungsbewusst begegnen. Diese innovative Lernumgebung schafft eine Basis, auf der Schülerinnen und Schüler ihr volles Potenzial entfalten können. Mit einem starken Fokus auf die Balance zwischen Tradition und Innovation setzt das Pädagogium Bad Sachsa Maßstäbe für eine zeitgemäße und nachhaltige Bildung.

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
http://www.internats-gymnasium.de/

Zeitgemäße Verwaltung: Startschuss für den 23. eGovernment-Wettbewerb zur Modernisierung und Digitalisierung öffentlicher Aufgaben

Berlin (ots) Beim diesjährigen 23. eGovernment-Wettbewerb, dem führenden Forum für die Digitalisierung der Verwaltung, sind die Ausrichter erneut auf der Suche nach wegweisenden und innovativen Lösungen von öffentlichen Organisationen aus Bund, Ländern, Kommunen, Sozialversicherungsträgern und Gesundheitsinstitutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Gewinner des letzten eGovernment-Wettbewerbs 2023
Bildrechte: BearingPoint GmbH Fotograf: Konstantin Gastmann

Bis zum 30. April 2024 haben sie die Möglichkeit, ihre Projekte in vier Kategorien einzureichen.

Der 23. eGovernment-Wettbewerb, initiiert von der Management- und Technologieberatung BearingPoint in Zusammenarbeit mit dem führenden Technologieunternehmen Cisco, geht in die nächste Runde. Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind aufgerufen, innovative Digitalisierungs- und Modernisierungsprojekte für die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen einzureichen. Der Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. April 2024.

Jon Abele, Leiter Public Services und Mitglied der Geschäftsführung bei BearingPoint, betont die essenzielle Rolle von mutigen Gestalter:innen: „Die digitale Transformation der Verwaltung erfordert Innovation, Mut und konkrete Taten in einer echten End2End-Digitalisierung. Der eGovernment-Wettbewerb ist der Schauplatz, auf dem diese Qualitäten jedes Jahr herausragen. Unsere Plattform spiegelt wider, dass die Verwaltung den Wandel will und sich für neue Herausforderungen öffnet, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat und die Demokratie weiterhin zu stärken. Ihre herausragenden Leistungen verdienen es, im Rampenlicht zu stehen. Gemeinsam gestalten wir die nächste Ära der Verwaltung, weg von alten Paradigmen hin zu neuen Perspektiven. Ihre Innovationen sind ein Schlüssel zur Bewältigung aktueller und zukünftiger politischer Herausforderungen, und wir sind gespannt darauf, was Sie im Rahmen der vier Wettbewerbskategorien präsentieren werden.“

Jetzt bis zum 30. April 2024 bewerben!

Ausgezeichnet werden herausragende Konzepte und Projekte in vier Wettbewerbskategorien sowie dem Publikumspreis:

1. Digitalisierungsschub durch KI und moderne Infrastruktur

2. Verwaltungsprozesse von Anfang bis Ende (E2E) neu gedacht

3. Verwaltungstransformation durch Organisations- und Veränderungsmanagement

4. Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und in der IT

Sonderpreis: Publikumspreis

Die Teilnahmeunterlagen liegen unter www.egovernment-wettbewerb.de zum Download bereit.

Martin Obholzer, Managing Director Öffentliche Hand bei Cisco Deutschland, betont: „Um eine moderne und nachhaltige Verwaltung zu schaffen, sind innovative Denkerinnen und Denker entscheidend. Der 23. eGovernment-Wettbewerb möchte Sie ermutigen, wegweisende Projekte zur Verwaltungsmodernisierung einzureichen. Wir sind gespannt auf Ihre kreativen Ansätze, zum Beispiel mit der Anwendung von KI, welche die digitale Transformation vorantreiben und gleichzeitig eine strategische Neuausrichtung sowie mehr Bürgernähe in Behörden fördern.“

Festliche Preisverleihung im Rahmen des 29. Ministerialkongresses

Die unabhängige Jury bestehend aus Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Journalismus wählt die herausragenden Finalistenprojekte pro Kategorie sorgfältig aus. Diese Finalisten erhalten die exklusive Gelegenheit, ihre wegweisenden Projekte während der Finalistentage am 1. und 2. Juli 2024 sowie anschließend auf der Wettbewerbswebsite zu präsentieren. Die Krönung erfolgt mit einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen des 29. Ministerialkongresses, am 5. September in Berlin, bei der die Gewinnerinnen und Gewinner ihre Auszeichnungen entgegennehmen.

Über den eGovernment-Wettbewerb

Der eGovernment-Wettbewerb, ein maßgeblicher Indikator für Modernisierungs- und eGovernment-Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wird bereits im 23. Jahr von der Management- und Technologieberatung BearingPoint und dem Informations- und Kommunikationstechnologieanbieter Cisco ausgeschrieben. Das Ziel ist, Innovationen für die Modernisierung der Verwaltung zu fördern und Behörden bei einer anwenderorientierten, effizienten Digitalisierung zu unterstützen.

Mehr unter www.egovernment-wettbewerb.de

Unterstützung statt Bevormundung: Das erwarten die Deutschen von der Ernährungspolitik

Aktuelle Umfrage: Verbraucher*innen fordern bessere Ernährungsbildung.

Köln (ots) Die ernährungspolitische Debatte ist geprägt von Diskussionen über Werbeverbote und neue Vorschriften für Lebensmittelrezepturen. Fragt man Verbraucherinnen und Verbraucher nach ihren Vorschlägen zur Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten, stehen jedoch ganz andere Maßnahmen im Vordergrund: Statt strengerer Regulierungen wünschen sie sich mehr Ernährungsinformationen und den Ausbau der Ernährungsbildung in den Schulen.

Für die Deutschen sind Konsumentscheidungen Privatsache.
Bildrechte: industrieblick – stock.adobe.com Fotograf: Süßstoff Verband e.V.

Eine aktuelle Verbraucherumfrage des GfK eBUS® (1) im Auftrag des Süßstoff-Verband e.V. zeigt, was die Deutschen im Jahr 2024 von der Politik in Hinblick auf die Ernährungspolitik erwarten. Die Umfrageergebnisse unterstützen die jüngst vorgestellten Empfehlungen des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“, die unter dem Motto „Fördern statt Fordern“ auf die Eigenverantwortung der Verbraucher*innen setzen.

Verbraucher*innen fordern bessere Ernährungsbildung.
Bildrechte: Süßstoff Verband e.V.

In der aktuellen Diskussion um eine gesündere Ernährung werden verstärkt Regulierungen und Veränderungen am Lebensmittelangebot gefordert. So sollen Lebensmittel gering verarbeitet sein und ihr Fett-, Zucker- und Salzgehalt weiter reduziert werden. Doch wie stehen Verbraucherinnen und Verbraucher zu den Plänen der Politik? Die Antwort gibt eine repräsentative GfK eBUS®-Verbraucherumfrage im Auftrag des Süßstoff-Verband e.V. unter 1.000 Personen in Deutschland.

Danach sind 89 Prozent der Befragten der Meinung, dass es eine große Auswahl an Lebensmitteln und Getränken und damit verbundene Wahlfreiheit gibt. 87 Prozent unterstützen ein breites Angebot für jeden Anlass und Geschmack als Ansatz für eine ausgewogene Ernährung. Die Freiheit, selbst entscheiden zu können, ist dabei für viele Bundesbürger*innen ein wichtiges Kriterium. So sind 86 Prozent der befragten Personen der Meinung, dass Konsumentscheidungen Privatsache sind.

Die Deutschen wünschen sich mehr Informationen statt Vorschriften

Fragt man die Deutschen nach ihren Vorschlägen zur Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten, plädieren 88 Prozent für den Ausbau von Ernährungsinformationen für Verbraucherinnen und Verbraucher. 89 Prozent der Befragten sprechen sich für mehr Ernährungsbildung in Schulen aus. Politische Vorgaben für die Zusammensetzung von Lebensmitteln und Getränken werden hingegen mehrheitlich als nicht erfolgversprechend beurteilt (60 Prozent).

„Von der Politik wird Unterstützung erwartet, um eigene Entscheidungen treffen zu können. Dazu gehört auch der Wunsch, Kinder im Umgang mit Lebensmitteln zu schulen. Strukturen, die einem die eigene Entscheidung abnehmen, sind dagegen nicht erwünscht“, erklärt Marktforschungsexperte Marco Diefenbach (rheingold salon, Köln), der die Studienergebnisse im Auftrag des Süßstoff-Verbandes ausgewertet hat.

Süßer Geschmack ist im Visier – unabhängig von der Kalorienzahl

Ursprüngliches Ziel der Reduktionsstrategie und der damit verbundenen Reformulierungen war es, die Kalorien von Lebensmitteln zu reduzieren. Im Fokus des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft steht jedoch nicht mehr der Kaloriengehalt, sondern der süße Geschmack. So ist beim aktuellen Entwurf des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes eine generelle Regulierung des süßen Geschmacks, die auch Süßstoffe einbezieht, vorgesehen. Auch bei der Erarbeitung neuer Reduktionsziele für Fett, Zucker und Salz wird über eine Süßereduktion – unabhängig von der Kalorienzahl – diskutiert.

Verbraucher*innen entscheiden sich bewusst für den süßen Geschmack ohne Kalorien

„Süßstoffe liefern keine Kalorien und haben keinen Einfluss auf den Insulin- und Blutzuckerspiegel. Außerdem sind sie nicht kariogen. Für die Lebensmittelindustrie sind Süßstoffe somit die beste Lösung, um den Zucker- und Kaloriengehalt zu reduzieren und gleichzeitig den süßen Geschmack zu erhalten“, erklärt Anja Roth, Ernährungswissenschaftlerin und fachliche Ansprechpartnerin des Süßstoff-Verbandes. „Ein Verbot von Süßstoffen bei der Reformulierung von Lebensmitteln, wie im aktuellen Entwurf des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes, ist daher nicht nachvollziehbar.“

Auch die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher kann das politische Argument der Süßereduktion nicht nachvollziehen. So verstehen 57 Prozent der Befragten nicht, warum alles weniger süß schmecken soll, da es auf die Kalorienanzahl ankommt. Zwei Drittel der Deutschen, die Light- und Zero-Produkte konsumieren, wollen nicht auf den süßen Geschmack verzichten, aber unnötige Kalorien einsparen.

(1) Im Auftrag des Süßstoff-Verband e.V. wurden im Oktober 2023 mit dem GfK eBUS® jeweils ca. 1.000 Personen in Deutschland (18-74 Jahre), Österreich (ab 18 Jahren) und der Schweiz (16-74 Jahre) befragt, die die deutschsprachige (und in der Schweiz französischsprachige) Bevölkerung repräsentieren.

Über den Süßstoff-Verband

Der Süßstoff-Verband e.V. wurde 1970 mit dem Ziel gegründet, „die Forschung auf dem Gebiet der Süßstoffe und die Verbreitung (Veröffentlichung) der Forschungsergebnisse sowie die Information der Öffentlichkeit zu fördern“ (§ 3 der Verbandssatzung). Der Verband setzt sich für eine ausgewogene und faktenbasierte Berichterstattung zum Thema „Süße“ in den Medien ein. Auch im politischen Raum vertritt er die Interessen von süßstofferzeugenden und -verwendenden Unternehmen mit Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Süßstoff Verband e.V.

http://www.suessstoff-verband.info

H145 mit Fünfblattrotor als Christoph Berlin

DRF Luftrettung am Unfallkrankenhaus Berlin jetzt noch moderner unterwegs

Berlin (ots) Das neue Jahr 2024 beginnt für die rot-weißen Luftretter aus Berlin-Marzahn mit einer technischen Aufrüstung: Seit Januar fliegt als Christoph Berlin ein Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor von Airbus Helicopters über die Hauptstadt.

Die Crew des ersten Einsatzes der neuen Maschine Bildrechte: DRF Luftrettung

Direkt im ersten Einsatz, der Verlegung eines Patienten von Luckenwalde ins Herzzentrum nach Leipzig spielt der neue Hubschrauber seine Vorteile aus. Durch das fünfte Rotorblatt liegt die H145 noch ruhiger in der Luft, für den Innenraum bedeutet das weniger Vibration und damit einen schonenderen Transport für den Patienten. Zudem profitieren Patient und Besatzung von der höheren Nutzlast des neuen Musters. So kann beispielsweise mehr Kraftstoff aufgenommen werden, wodurch weitere Distanzen bei Einsätzen und Notfällen möglich sind.

Die DRF Luftrettung treibt damit auch 2024 ihre Flottenerneuerung konsequent voran. Ziel ist es, die Patientenversorgung weiterhin kontinuierlich zu verbessern.

Christoph Berlin ist der einzige Intensivtransporthubschrauber in Berlin und erweitertem Umland, der 24-Stunden täglich einsatzbereit ist. Rund ein Viertel seiner Einsätze leistet er in der Dunkelheit, was die wichtige Rolle der nächtlichen Luftrettung für eine umfassende Notfallversorgung der Bevölkerung unterstreicht. Die DRF Luftrettung setzt sich nachdrücklich dafür ein, in Deutschland die Verfügbarkeit der Luftrettung auch in der Dunkelheit konsequent auszubauen. Die technischen Voraussetzungen für eine sichere Luftrettung auch in der Nacht, beispielsweise leistungsfähige Nachtsichtbrillen, sind vorhanden und werden bei der DRF Luftrettung seit vielen Jahren eingesetzt.

Modernisierung der Flotte

Der erste Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor wurde im Dezember 2020 an der eigenen Werft der DRF Luftrettung für den Stationsdienst ausgerüstet. Seitdem nimmt die DRF Luftrettung kontinuierlich weitere H145 mit Fünfblattrotor in ihre Flotte auf. Berlin ist die 17. Station, die eine Maschine dieses Typs erhalten hat, auch 2024 wird die Umstellung weiter gehen.

Zur Station Berlin

Die Station besteht seit Oktober 1994 und befindet sich am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn. Tagsüber besteht die Crew aus einem Piloten, einem Notarzt sowie einem Notfallsanitäter mit der Zusatzqualifikation als Fachpfleger für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin und HEMS TC (Helicopter Emergency Medical Service Technical Crew Member). In den Nachtzeiten erweitert ein weiterer Pilot das Team.

Weitere Informationen zur Station

Über die DRF Luftrettung

Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Von 32 Stationen an 30 Standorten in Deutschland aus starten die Hubschrauber und Ambulanzflugzeuge der gemeinnützigen Organisation zu ihren Einsätzen. Hierzu gehören Einsätze in der Notfallrettung, Verlegungsflüge von kritisch kranken oder verletzten Personen zwischen Kliniken und Rückholungen von Patientinnen und Patienten aus dem Ausland. An zwölf dieser Stationen sind die Crews rund um die Uhr einsatzbereit, an vier Standorten kommen Hubschrauber mit Rettungswinde zum Einsatz. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung 39.308 Einsätze im Jahr 2022 . Für den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden Aufgabe ist die gemeinnützige Luftrettungsorganisation auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Rund 400.000 Fördermitglieder weiß der DRF e.V. bereits an seiner Seite.

Mehr Informationen unter www.drf-luftrettung.de

Neuer Gesundheitskiosk in Hamburg-Bramfeld eröffnet

Hamburg (ots) Nach BMG-Ankündigung: Politik muss jetzt die Weichen stellen, um das Erfolgsmodell Gesundheitskiosk aus der Warteschleife in die Fläche zu bringen

Mario Heise, Vorstand der Mobil Krankenkasse, bei der Eröffnung des Gesundheitskiosks in Hamburg Bramfeld. Bildrechte: Mobil Krankenkasse

Die Gesundheit für Billstedt/Horn UG, die AOK Rheinland/Hamburg und die Mobil Krankenkasse (MKK) appellierten heute in einem Pressegespräch an die Politik, jetzt die bundesweite Etablierung von Gesundheitskiosken voranzutreiben.

BMG-Abteilungsleiter Michael Weller, der aus Berlin online zugeschaltet war, nannte wesentliche Eckpunkte des neu gefassten Referentenentwurfs zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG). „Wir wollen Gesundheitskioske als Regelversorgung etablieren und einen Rechtsanspruch für diese Versorgung für alle Menschen schaffen, unabhängig von ihrem Versichertenstatus.“ Kurzfristig solle der Entwurf in die Ressortabstimmung gehen. „Unser Ziel ist, das Gesetz im April ins Kabinett zu bringen, damit es möglichst im Januar 2025 rechtskräftig ist.“

Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, sagte: „Gesundheitskioske füllen erfolgreich eine Leerstelle im Gesundheitssystem, die es mit Blick auf die Versorgung vulnerabler Gruppen unbedingt zu schließen gilt. Denn häufig stehen bei den Klientinnen und Klienten hinter einer akuten Erkrankung weitreichendere Versorgungsprobleme, für deren Lösung andere Sozialleistungsträger einbezogen werden müssen. Im Gesundheitskiosk gelingt es, diese herauszuarbeiten und die richtigen Wege zu bahnen. Das GVSG ist ein wichtiger Baustein für mehr Koordination und Kooperation in der ambulanten Versorgung. Dazu können die im Referentenentwurf genannten Instrumente und Einrichtungen nachhaltig beitragen.“

Auch Mario Heise, Vorstand der MKK, betonte die Notwendigkeit zur Implementierung dieses innovativen Versorgungsmodells: „Mit den Gesundheitskiosken nehmen wir als Krankenkasse eine aktive Rolle ein und können mit allen Akteuren passgenaue Lösungen vor Ort entwickeln, also genau da, wo Bedarf besteht. Von dem präventiven Ansatz, die persönliche Gesundheitskompetenz zu stärken, profitieren alle und wir sehen darin eine notwendige Unterstützung für unsere Gesellschaft.“

Alexander Fischer, Geschäftsführer der Trägergesellschaft, erinnerte an die Hamburger Erfolgsgeschichte des Gesundheitskiosks, die derzeit allerdings dadurch getrübt ist, dass nur Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg und der MKK die Angebote des Gesundheitskiosks nutzen dürfen. „Ebenso benötigt es mehr Perspektive für die hochqualifizierten Pflegefachpersonen der Hamburger Gesundheitskioske.“ Fischer betonte, dass Projekte des G-BA Innovationsfonds, die eine positive Bewertung für die Aufnahme in die Regelversorgung erhalten, nicht allein von der Initiative zweier Krankenkassen abhängig sein sollen.

Die anwesenden Ärzte – Dr. Gerd Fass als Vorsitzender des Ärztenetz Billstedt-Horn e.V. und Dr. Mike Müller-Glamann als Hausarzt und 2. Vorsitzender des Hamburger Hausärzteverbandes – forderten eine bessere Versorgung für vulnerable Patientengruppen. Dr. Gerd Fass: „Durch den Ausstieg der Ersatzkassen fallen Beratungen durch den Gesundheitskiosk für rund 2.500 Versicherte in Billstedt weg. Das belastet unsere Praxen noch mehr, die ohnehin schon überlastet sind. Vor diesem Hintergrund können wir uns lange Diskussionen über das Gesetz nicht mehr leisten.“

Zum Hintergrund

Mit einem durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderten Projekt startete 2017 in den Hamburger Stadtteilen Billstedt und Horn der Aufbau eines regionalen, integrierten Gesundheitsnetzwerks mit Fokus auf Prävention, Gesundheitsförderung und -erhaltung. Der Gesundheitskiosk als Herzstück des Netzwerks bildet eine wichtige organisatorische Schnittstelle zwischen der medizinischen Versorgung und dem Sozialraum.

Eine Evaluation des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg aus dem Jahr 2021 belegt, dass der Gesundheitskiosk einen verbesserten Zugang zur Versorgung schafft und zur Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten sowie zur Entlastung der Ärzteschaft beiträgt.

Im September 2021 öffnete mit der Quartierszentrale „dieKümmerei“ in Köln-Chorweiler ein weiteres regionales Versorgungsprojekt, Versorgungsverbesserung in sozioökonomisch benachteiligten Vierteln legt. Weitere Standorte gibt es in Essen, Aachen und Solingen.

Wie sieht das Angebot im Gesundheitskiosk konkret aus?

Im Gesundheitskiosk informieren besonders geschulte Mitarbeitende die Klientinnen und Klienten über Krankheiten, Therapien und einen gesunden Lebensstil – und zwar auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Farsi, Dari, Portugiesisch, Polnisch und Russisch. Ratsuchende bekommen hier Hilfe, die über klassische Gesundheitsthemen hinausgeht – zum Beispiel konkrete Unterstützung bei der Suche nach einem Kitaplatz oder bei der Beantragung einer Haushaltshilfe.

Mobil Krankenkasse

http://www.bkk-mobil-oil.de

Bundespolizei Direktion München: Mehrere alkoholbedingte Gewaltdelikte

München (ots) Am Freitag und Samstag (19. und 20. Januar) ereigneten sich u.a. mehrere Gewaltdelikte im bahnpolizeilichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei. Zwei Tatverdächtige werden heute dem Haftrichter vorgeführt.

Am Freitag und Samstag ereigneten sich u.a. mehrere Gewaltdelikte im bahnpolizeilichen Zuständigkeitsbereich der Münchner Bundespolizei. Zwei Tatverdächtige einer gefährlichen Körperverletzung an der Hackerbrücke werden heute dem Haftrichter vorgeführt.
Foto: Bundespolizei

Streifen der Landes- und Bundespolizei wurden am Freitag (19. Januar) gegen 06:45 Uhr wegen einer tätlichen Auseinandersetzung zum Bahnhof Dachau gerufen. Ersten Ermittlungen zufolge schaute sich ein 24-Jähriger aus dem Jemen auf seinem Smartphone ein Video an. Ein 22-Jähriger aus Sierra Leone und ein 27-Jähriger aus Gambia nahmen irrigerweise an, dass der 24-Jährige aus Altomünster sie filmt. Die beiden attackierten ihn erst verbal, dann schlugen und traten sie auf ihr Gegenüber ein. Als der 24-Jährige gegen einen Stromkasten geschubst wurde, fiel eine Bierflasche zu Boden. Daraufhin nahm einer der Aggressoren den abgebrochenen Flaschenhals in die Hand und versuchte mit diesem dem Jeminiten gegen den Kopf zu schlagen. Dieser konnte durch Wegducken ausweichen. Zeugen verständigten die Polizei. Ein privat reisender Landespolizist kam hinzu. Er wurde durch den Gambier verbal bedroht. Der 24-Jährige aus dem Jemen trug eine Beule am Kopf sowie eine Schürfwunde an der Hand davon; ärztliche Versorgung benötigte er jedoch nicht. Die beiden Tatverdächtigen wurden zur Wache der Bundespolizeiinspektion München verbracht, wo beim Sierra Leoner aus Starnberg ein Atemalkoholwert von 2,48 Promille und beim Gambier aus Odelzhausen 0,86 Promille gemessen wurden. Gegen beide, die nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß belassen wurden, ermittelt die Bundespolizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Gambier trat zurückliegend bereits des Öfteren polizeilich in Erscheinung.

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Kurz nach 1 Uhr am Samstag (20. Januar) wurden Beamte der Bundespolizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung am Querbahnsteig des Münchner Hauptbahnhofes gerufen. Erste Ermittlungen, zu denen auch eine Videonachschau gehörte, ergaben, dass zwei Somalier (25 und 33 Jahre alt) auf einen 33-jährigen Türken einschlugen. Dabei war der in Eichenau Wohnende u.a. von einem festgehalten und vom anderen geschlagen worden. Bei beiden, die über keinen festen Wohnsitz verfügen, wurden Atemalkoholwerte von 3,24 Promille (beim 25-Jährigen) bzw. 2,68 (beim 33-Jährigen) gemessen. Der Türke (0,84 Promille) gab an, keine Schmerzen zu verspüren; Rettungsdienst wurde nicht benötigt. Der Mann aus Eichenau gab zudem an, sich nicht an den vorliegenden Sachverhalt erinnern zu können. Die Staatsanwaltschaft München I ordnete bei beiden wohnsitzlosen Tatverdächtigen, die über einen gültigen Aufenthaltstitel verfügen und bereits wiederholt mit Gewalt- wie Eigentumsdelikten polizeilich auffällig geworden waren, die Blutentnahme sowie eine Haftrichtervorführung wegen gefährlicher Körperverletzung für den Sonntag an.

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Kurz nach 5 Uhr (Samstag, 20. Januar) kam es am Bahnsteig des S-Bahnhaltepunktes Hackerbrücke – aus noch unbekannten Gründen – zu körperlichen Auseinandersetzungen unter mehreren Beteiligten. Dabei erlitt ein 24-Jähriger einen Kieferbruch und ein 26-Jähriger (beide Deutsche) ein Schädelhirntrauma. Beide wurden vom Rettungsdienst medizinisch versorgt und in eine Münchner Klinik verbracht. Drei weitere Beteiligte waren zunächst mit einer S6 (Richtung Ebersberg) unerkannt geflüchtet, konnten jedoch von Beamten der Landespolizei am Lenbachplatz angetroffen, gestellt und der Bundespolizei überstellt werden. Bei der Videoüberprüfung wurden die drei (zwei 22 und 25 Jahre alten Deutsche sowie ein 23-Jähriger aus Angola) als Tatbeteiligte identifiziert. Eine genaue Abgrenzung der Tathandlungen der gefährlichen Körperverletzung erfolgt im Rahmen weiterer Ermittlungen der Bundespolizei. Alle drei verweigerten einen freiwilligen Atemalkoholtest, weswegen von der Staatsanwaltschaft München I gegen die in der Au, in Dillingen und in Bad Wörishofen Wohnenden eine Blutentnahme angeordnet wurde. Alle drei konnten die Wache nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen freien Fußes verlassen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.bundespolizei.de

Projekt Azubi-Station – Pflegeazubis übernehmen die Stationsleitung

Frankfurt (Oder) (ots) Am Montag, dem 22. Januar, übernehmen die Pflegeazubis des 3. Ausbildungsdrittels wieder das Zepter. Das Projekt „Azubi-Station“ fördert das eigenverantwortliche Handeln und bereitet die angehenden Pflegekräfte auf die bevorstehenden Prüfungen vor.

Bereit für die Azubi-Station – der Kurs 1/21 der Pflegeschule des Gesundheits-Campus Klinikum Frankfurt (Oder). Bildrechte: RHÖN-KLINIKUM AG
Fotograf: Lisa Schulz

Bis zum 2. Februar, also genau zwei Wochen, leitet der Kurs 1/21 von der Pflegeschule des Gesundheits-Campus Klinikum Frankfurt (Oder) die Station für Hämatologie und Onkologie. In Früh-, Spät- und Nachtdiensten betreuen die Azubis hauptsächlich Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Erkrankungen des Blutes oder Krebs stationär behandelt werden.

„Auf der Azubi-Station möchten wir uns bestmöglich auf unsere anstehende Prüfung und das spätere Berufsleben vorbereiten. Dabei steht das Sammeln von theoretischem Fachwissen sowie wertvoller praktischer Erfahrungen in Organisation und Teamarbeit im Vordergrund. Wir freuen uns sehr darauf und sind gespannt, was uns erwartet“, sagt Auszubildende Emily.

In diesem Zeitraum übernehmen die Auszubildenden alle pflegerischen und organisatorischen Aufgaben, die normalerweise von den examinierten Pflegekräften der Station durchgeführt werden. Falls notwendig stehen das Stationspersonal sowie zwei Praxisanleitenden unterstützend zur Seite. Zudem begleiten auch die Lehrkräfte der Pflegeschule dreimal wöchentlich die Azubis für mehrere Stunden.

„Wir lernen Eigenverantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten. Es ist das erste Mal, dass wir als Kurs in einem gemeinsamen Team arbeiten. Auf jeden Fall sind wir zuversichtlich, dass unsere Azubi-Station ein voller Erfolg wird“, betont Auszubildende Anna.

Das Klinikum Frankfurt (Oder), einer von fünf Standorten der RHÖN-KLINIKUM AG, ist eine hochmoderne medizinische Einrichtung in Brandenburg mit einem überregionalen Versorgungsauftrag. Das engagierte Team aus exzellent ausgebildeten Ärzten, Pflegekräften und Fachpersonal bietet ein breites, hoch spezialisiertes Untersuchungs- und Behandlungsspektrum. Schwerpunkte sind Gefäßerkrankungen des Gehirns, Tumorerkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen sowie Hochrisikoschwangerschaften und – geburten. Das Klinikum arbeitet interdisziplinär und ist als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin zertifiziert. www.klinikumffo.de

RHÖN-KLINIKUM AG

https://www.rhoen-klinikum-ag.com

Neues Angebot von FREENOW verbessert barrierefreie Mobilität in Berlin

Berlin (ots) In deutschen Städten stehen Menschen mit Behinderungen, die für ihre tägliche Mobilität auf einen Rollstuhl angewiesen sind, nach wie vor nur begrenzte Optionen zur spontanen Beförderung zur Verfügung. FREENOW geht nun in Berlin einen wichtigen Schritt, um das barrierefreie Taxiangebot zu verbessern. In Zusammenarbeit mit engagierten Taxiunternehmen startet die europäische Super-App für Mobilität einen neuen Service mit zunächst 80 barrierefreien Fahrzeugen, der flexible Mobilität für Menschen mit Behinderungen durch gezielte und unkomplizierte Buchung ermöglicht – spontan sowie auf Vorbestellung.

Raul Krauthausen, Sozialheld*innen Alexander Mönch, FREENOW Jan Kajnath, Berliner Behindertenverband Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Soziales Martin Maubach, ehemals Sozialverband FREENOW, Europas Super-App für Mobilität, schafft gemeinsam mit engagierten Taxiunternehmen in Berlin einen neuen Service und bietet ab sofort inklusive Beförderungsmöglichkeiten. Zum Start integriert das Unternehmen 80 barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte. Diese lassen sich ab sofort per einfachem Klick über die FREENOW App bestellen und stehen ad hoc oder auf Vorbestellung zur Verfügung. Es gilt der Berliner Taxentarif. Bildrechte: FREE NOW Fotograf: Alena Zielinski

Die Einführung dieses Services wurde am Freitag, den 19. Januar 2024, bei einem gemeinsamen Presseevent mit Staatssekretär Aziz Bozkurt von der Senatssozialverwaltung, dem Inklusions-Aktivisten Raul Krauthausen und FREENOW President Alexander Mönch vor dem Brandenburger Tor vorgestellt.

Cansel Kiziltepe, Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Mobilität ist eine Voraussetzung für Inklusion, Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe. Für Menschen mit Behinderungen ist selbstbestimmte Mobilität von zentraler Bedeutung. Darum ist es unser Ziel, dass diese Menschen bei der Buchung von Inklusionstaxen größtmögliche Flexibilität haben. Der Senat von Berlin hat sich Barrierefreiheit als Qualitätsstandard in allen Lebensbereichen zum Ziel gesetzt – nun auch mit Unterstützung von Freenow und den barrierefreien Taxen in der App.“

Alexander Mönch, President FREENOW Deutschland und Österreich, sagt zur Einführung des neuen Angebotes in Berlin: „Wir sind stolz darauf, dass wir nun auch in Berlin eine inklusive Mobilitätsoption in unserer App anbieten und danken unseren engagierten Taxipartnern. Insbesondere die spontane und unkomplizierte Verfügbarkeit von barrierefreien Fahrzeugen ist notwendig, um Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte soziale Teilhabe zu ermöglichen. Die Flotte umfasst weit über die Hälfte der in Berlin lizenzierten barrierefreien Taxis und setzt somit neue Maßstäbe. Wir arbeiten bereits daran, die Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge weiter zu steigern.“

Positive Rückmeldungen nach Testphase mit Berliner Verein Sozialheld*Innen

Bereits vor der offiziellen Einführung wurde das Angebot gemeinsam mit dem Berliner Verein Sozialheld*Innen getestet.

Raul Krauthausen, Gründer und Vorstand der Organisation, äußert sich positiv: „Mit der Bündelung von 80 barrierefreien Taxis in Berlin setzt FREENOW eine dringend benötigte Maßnahme um, die sich positiv auf das Angebot für mobilitätseingeschränkte Menschen auswirkt. Um jedoch ein flächendeckendes Angebot mit kurzen Wartezeiten zu erreichen, ist es unabdingbar, dass die Anzahl der barrierefreien Taxis in Berlin weiter zunimmt. Hierfür benötigt es neben politischem Willen und ausreichender finanzieller Förderung auch eine Anstrengung seitens der Taxibranche, um die notwendigen Anschaffungen und Umbauten umzusetzen. Es muss selbstverständlich werden, dass Menschen im Rollstuhl die gleichen spontanen Beförderungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wie anderen Fahrgästen auch.“

Die barrierefreien Fahrzeuge können ab sofort über die FREENOW-App per einfachem Klick bestellt werden. Nach Eingabe des Zielortes erscheint eine Option mit dem Titel „Barrierefrei“, die sowohl für die spontane Beförderung als auch zur Vorbestellung gewählt werden kann.

Förderprogramm des Berliner Senats ermöglicht Ausbau des barrierefreien Taxiangebots

Ermöglicht wird der Service auch durch das Förderprogramm zum Umbau bzw. für den Kauf von Inklusionstaxen des Berliner Senates. In den Jahren 2019 bis 2023 wurden insgesamt 19,97 Millionen Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt. Mit dem Ziel der Erhöhung der Förderquote für e-Inklusionstaxen wurde die Förderrichtlinie des Landes Berlin am 29.12.2023 angepasst und der Förderzeitraum bis zum 31.12.2025 verlängert.

FREE NOW

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Endlich Verbesserungen für den Rettungsdienst angehen.

Johanniter fordern eine mutige Reform der Notfallversorgung

Berlin (ots) In dem am Dienstag vorgelegten Eckpunktepapier zur Reform der Notfallversorgung werden zwei Gesetzesvorhaben in Aussicht gestellt, die sich allen wesentlichen Punkten der Notfallversorgung widmen: der Disposition der Hilfeersuchen, des Rettungsdienstes und der Anlaufpunkte.

Mitarbeiterinnen der Johanniter im Rettungsdienst bereiten eine Infusion vor
Bildrechte: Johanniter Unfall Hilfe e.V. Fotograf: Monika Höfler

Die Johanniter appellieren hierzu an das Bundesgesundheitsministerium, die Reform der Notfallversorgung mit den notwendigen Verbesserungen zügig anzugehen.

Auch fordern die Johanniter weitergehende Reformen als bisher im Eckpunktepapier vorgestellt. „Der Rettungsdienst ist vielerorts an der Belastungsgrenze“, so Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes. „Dies lässt sich nicht allein durch Veränderungen der Vergütungsstruktur und Digitalisierung in der Einsatzbearbeitung verbessern. Vielmehr sind hier grundlegende Reformen auch für die Tätigkeit unserer Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter notwendig.“

Kevin Grigorian, Geschäftsbereichsleiter Rettung & Medizinische Dienste, ergänzt: „Unsere Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sind Rettungsprofis. Sie haben im Rahmen der dreijährigen Ausbildung alle relevanten Notfallbilder und deren Intervention behandelt – dürfen aber viele Behandlungsmöglichkeiten nicht regelhaft anwenden. Oftmals müssen sie für Maßnahmen, die sie in ihrer Ausbildung erlernt haben und beherrschen, trotzdem eine Notärztin oder einen Notarzt nachfordern. Mit einer kompetenzorientierten Ausgestaltung der Regelkompetenz würde nicht nur die Versorgung verbessert und das Patientenwohl in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch das Berufsbild aufgewertet werden.“

Die im ersten Gesetzespaket angedachte Stärkung der 116117 und deren effektive Vernetzung mit der 112 ist dabei längst überfällig. Die Johanniter fordern hier schon seit der Übergabe ihres Positionspapiers im August 2022 an den Bundesgesundheitsminister eine intensivere Zusammenarbeit beider Rufnummern und eine höhere Verbindlichkeit – vor allem, um den Hilfesuchenden die bedarfsgerechte Lösung zukommen zu lassen. Auch die ebenfalls im ersten Gesetzespaket avisierte Stärkung der Akutversorgung der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Ausbau der Integrierten Notfallzentren sollen die Versorgung verbessern, indem dem Patienten zuständigkeitskonforme und für ihn passende Behandlungsmöglichkeiten geboten werden.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 30.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

Johanniter Unfall Hilfe e.V.

http://www.johanniter.de

Neues Jahr, neue Chance – Jetzt um den Deutschen Kita-Preis 2024 bewerben

Berlin (ots) Das Bundesfamilienministerium und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung rufen gemeinsam mit weiteren Partner*innen bundesweit Kitas und lokale Bündnisse zur Bewerbung um den Deutschen Kita-Preis 2024 auf.

Kitas und lokale Bündnisse können sich ab sofort um den Deutschen Kita-Preis 2024 bewerben. Bildrechte: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH
Fotograf: DKJS/J. Erlenmeyer und N. Götz

„Die Arbeit der Kita-Fachkräfte vor Ort ist von unschätzbarem Wert – sie ebnen Wege für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Dieses Engagement ist unverzichtbar und verdient unsere besondere Anerkennung. Darum lade ich auch in diesem Jahr herzlich dazu ein, sich um den Deutschen Kita-Preis zu bewerben. Gute Qualität in der frühen Bildung kann nur gemeinsam gelingen. Deshalb unterstützt der Bund mit dem KiTa-Qualitätsgesetz die Länder mit Geldern in Milliardenhöhe, um die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung qualitativ weiterzuentwickeln“, so Bundesfamilienministerin Lisa Paus zum Bewerbungsstart des Deutschen Kita-Preises 2024.

„Die Bildungs- und Teilhabechancen junger Menschen entscheiden sich schon früh im Lebenslauf. Umso wichtiger ist es, dass wir dafür sorgen, dass alle Kinder von Anfang an die bestmögliche Förderung und Unterstützung erhalten. Mit dem Deutschen Kita-Preis zeichnen wir Kitas und Bündnisse aus, die beispielhaft zeigen, wie gute Qualität in der frühen Bildung aussehen kann“, betont Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Jetzt beim Deutschen Kita-Preis 2024 dabei sein

Kitas und lokale Bündnisse können sich ab sofort bis zum 15. März unter www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung bewerben. Im Online-Portal beantworten sie allgemeine Fragen zu ihrer Einrichtung und erstellen ein kurzes Motivationsschreiben. Am 23. Januar 2024 sind alle Interessierten zu einer digitalen Infoveranstaltung eingeladen. In dem Termin werden die Auszeichnung und das Bewerbungsverfahren vorgestellt sowie Fragen beantwortet. Weitere Informationen und den Link zur Teilnahme finden Interessierte auf den Kanälen des Deutschen Kita-Preises.

Mitmachen lohnt sich

Der Deutsche Kita-Preis ist insgesamt mit 110.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird in zwei Kategorien „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ verliehen. Für die Erstplatzierten beider Kategorien gibt es jeweils 25.000 Euro Preisgeld, für die Zweitplatzierten je 15.000 Euro und für die Drittplatzierten jeweils 10.000 Euro. Die fünf Finalist*innen beider Kategorien, die nicht unter den Preisträger*innen sind, erhalten je 1.000 Euro als Anerkennungspreis. Gesucht werden Kitas und lokale Bündnisse, die sich kontinuierlich für gute Qualität in der frühen Bildung engagieren und dabei das Kind in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Zudem spielen Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern sowie die Zusammenarbeit mit Partner*innen vor Ort bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Wer eine Auszeichnung mit nach Hause nehmen darf, entscheidet eine multiperspektivisch besetzte Fachjury. Die Preisträger*innen werden Ende November auf einer feierlichen Preisverleihung in Berlin bekanntgegeben.

In diesem Jahr neu: Ein mit 4.000 Euro dotierter Zusatzpreis zum Thema „Attraktivität der Arbeit“ gefördert vom Deutschen Gewerkschaftsbund.

Kita oder lokales Bündnis empfehlen

Von zufriedenen Eltern über begeisterte Menschen aus der Nachbarschaft bis hin zu wertschätzenden Politiker*innen – sie alle können Kitas und Bündnisse für die Auszeichnung unter www.deutscher-kita-preis.de/zur-empfehlung vorschlagen. Das Team des Deutschen Kita-Preises kontaktiert alle empfohlenen Einrichtungen persönlich. Viele vorgeschlagene Kitas und lokale Bündnisse bewerben sich daraufhin um den Deutschen Kita-Preis und jede Empfehlung ist ein Zeichen des Dankes und der Bestätigung ihrer herausragenden Arbeit.

Informationen und Fragen rund um den Deutschen Kita-Preis

Fragen zum Bewerbungsverfahren werden unter www.deutscher-kita-preis.de/faq beantwortet. Zudem steht das Team des Deutschen Kita-Preises unter kontakt@deutscher-kita-preis.de oder unter 030 25 76 76 25 (dienstags 14 – 16 Uhr und mittwochs 10 – 12 Uhr) für Fragen telefonisch zur Verfügung.

Über den Deutschen Kita-Preis

Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Marke ELTERN, der Soziallotterie freiheit+, dem Didacta-Verband, der Thalia Bücher GmbH und dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas und lokalen Bündnissen zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.

Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH

https://www.dkjs.de

Chaotische Zustände – Gesundheitssystem vor dem Kollaps?

Berlin (ots) Medikamentenmangel und Pflegenotstand. Krankenhäuser am finanziellen Limit. Die Insolvenzwelle rollt. Die hausärztliche Versorgung nähert sich mancherorts dem Zusammenbruch. Facharzt-Termine werden für gesetzlich Versicherte zur Rarität. Niedergelassene Mediziner treten auf die Bremse, weil ihre Leistungen nicht vollständig bezahlt werden. Doch wichtiger als energische Schritte gegen diese Misere scheint Bundesgesundheitsminister sein umstrittenes Transparenzgesetz zu sein.

Der gesundheitspolitische Experte Frank Rudolph, Geschäftsführer des Bundesverbandes Verrechnungsstellen Gesundheit e.V. (BVVG).
Bildrechte: BVVG Bundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.

Deutschlands Gesundheitswesen müsse dringend vom Kurs in Richtung Kollaps abgebracht und stabilisiert werden, fordert der gesundheitspolitische Experte Frank Rudolph, Geschäftsführer des Bundesverbandes Verrechnungsstellen Gesundheit (BVVG). Er warnt vor Übereifer und Aktionismus im Gesundheitsministerium.

Zauberlehrling Lauterbach wird die Geister nicht mehr los

Von Frank Rudolph

Treffen sich zwei Ärztinnen bei einer Mediziner-Demo: „Was wird 2024 für ein Jahr im Gesundheitswesen“, fragt die eine. „Na, so ein mittleres“, erwidert ihre Kollegin. „Schlechter als 2023, aber besser als 2025.“ Natürlich ist das Sarkasmus pur im Angesicht der Abwärtsspirale, in die unser Gesundheitswesen hineinmanövriert wurde. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, meinte einst Otto Julius Bierbaum. Doch bei der Betrachtung der gesundheitspolitischen Misere in unserem Land könnte Patientinnen und Patienten ebenso wie Beschäftigten in Kliniken und Praxen das Lachen bald im Hals stecken bleiben.

Die Liste der Missstände und ungelösten Problem ist mittlerweile so umfangreich, dass man fragen muss, ob Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) noch weiß, was er tut und wofür er die politische Verantwortung zu tragen hat. Vor lauter neuen Projekten – angekündigte ebenso wie in Angriff genommene und dann ins Stocken geratene – könnte man meinen, der Professor habe im Schaffensrausch den Überblick verloren: Von der Krankenhaus- und der Notfallreform über das Gesundheitsversorgungesetz, die Digitalgesetze sowie die unselige Cannabis-Legalisierung und die staatliche Hitzeberatung bis zu den umstrittenen Gesundheitskiosken. Im Übereifer scheint dem selbsternannten Retter des deutschen Gesundheitswesens der Blick für schwerwiegende akute Probleme abhanden gekommen zu sein.

Gravierender Medikamentenmangel – wurden Angaben geschönt?

Fangen wir bei A wie Apotheken an: „Der Medikamentenmangel in Deutschland ist offenbar dramatischer als angenommen“, meldete das „Handelsblatt“ am 11. Januar unter Berufung auf die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Die Engpässe würden im Versorgungsalltag der Apotheken weit über das hinausgehen, was offiziell gemeldet werde, warnte der Verband.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listete bei rund 500 Medikamenten Lieferengpässe auf. Den offiziellen Angaben zufolge sind das ähnlich viele wie vor einem Jahr. Wer erwartet hatte, dass im Bundesgesundheitsministerium (BMG) Schlussfolgerungen aus diesen Lieferproblemen gezogen und rechtzeitig Maßnahmen für Versorgungssicherheit im Winter 2023/24 getroffen wurden, sieht sich enttäuscht. Schlimmer noch: Die Mängelliste des Bundesinstituts ist wohl geschönt: „In Wirklichkeit sind es einige Tausend Medikamente, die nicht zu bekommen sind“, sagte Thomas Preis, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, laut „Handelsblatt“.

Apotheken ohne Apotheker oder Apothekerinnen?

Längst nicht allein die Lieferengpässe machen den noch fast 18.000 Apotheken in Deutschland zu schaffen. Mindestens ebenso große Sorgen bereiten die Folgen der von Lauterbach geplanten Apothekenreform. Sie ist kaum etwas anderes als ein weiteres als „Reform“ verbrämtes Sparprogramm.

Dazu gehört unter anderem die abenteuerliche Vorstellung, dass Medikamente in Apotheken auch dann ausgegeben werden sollen, wenn eine sachkundige Beratung nicht mehr persönlich vor Ort, sondern lediglich durch eine digital zugeschaltete approbierte Fachkraft möglich ist. Es sei „gefährlich und die Versorgung der Menschen wenig wertschätzend, wenn unsere Patientinnen und Patienten in Apotheken versorgt werden sollen, in denen keine Apothekerinnen und Apotheker mehr arbeiten“, warnte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in ihrer Videobotschaft zum Jahresstart 2024.

Die Pflege entwickelt sich zur Kosten-Bombe“

Besorgniserregender als die Probleme der Apotheken stellt sich allerdings der Pflegenotstand dar. In weiten Teilen der älteren Bevölkerung geht die Angst um, in die Armut getrieben zu werden, wenn eines Tages der Umzug ins Pflegeheim nicht mehr abzuwenden sein sollte.

„Die Pflege entwickelt sich zur Kosten-Bombe“, warnte die „Bild“-Zeitung. „Wer den Lebensabend erreicht hat, darf nicht von Finanzsorgen gequält werden. Pflegebedürftige müssen sich darauf verlassen können, dass sie umsorgt werden – und niemandem zusätzlich (finanziell) zur Last fallen.“

Diese Erwartung ist nur allzu verständlich. Die Hoffnung, dass sie erfüllt werden könnte, wurde genährt, als die rot-grün-gelbe „Fortschrittskoalition“ vor mehr als zwei Jahren ihren Koalitionsvertrag vorstellte. Einer Explosion der Pflegekosten wollte die Ampel erklärtermaßen entgegenwirken. Getan hat sich leider wenig bis nichts. Dabei weisen Experten seit langem darauf hin, dass rechtzeitige Vorsorge vor Pflege-Armut unablässig ist, unter anderem durch zusätzliche private Versicherungen. Doch für den Sozialdemokraten Lauterbach ist alles kapitalistisches Teufelszeug, was nicht staatlich, sondern irgendwie „privat“ ist. Nur dass der Staat nicht weiß, wo er das Geld herbekommen soll. Die Folgen eines nach wie vor fehlenden Konzepts für eine ausreichende Pflege-Finanzierung sind schlimm. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) läutete die Alarmglocken: Bis Mitte Dezember 2023 seien deutschlandweit beinahe 800 Insolvenzen und Schließungen in der Altenpflege verzeichnet worden. Eine „Generalüberholung der Vergütung von Pflegeleistungen“ sei überfällig.

„2023 mussten täglich zwei Pflegeeinrichtungen Insolvenz beantragen oder schließen. Jede Insolvenz bedeutet eine tiefe Verunsicherung für Pflegebedürftige, sowohl in ambulanter Betreuung als auch in Pflegeheimen“, erklärte AGVP-Präsident Thomas Greiner, wie das „Ärzteblatt“ berichtete. Das seien „keine unkontrollierbaren Naturkatastrophen, sondern das gemeinsame Resultat der Pflegepolitik der letzten Jahre und der Verantwortungslosigkeit der Pflegekassen“. Er fügte hinzu: „Wenn die altenpflegerische Versorgung für die kommenden Jahrzehnte erhalten werden soll, muss die Politik aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.“

Verärgerte Fachärzte – Mogelpackung bei der Entbudgetierung

Einen Lichtblick in der Krise des deutschen Gesundheitswesens schien es inzwischen immerhin für die Hausärztinnen und Hausärzte zu geben. Nach wiederholten Praxis-Streiks und Straßenprotesten versprach Lauterbach ihnen nun, dass die Deckelung der Vergütung ihrer Leistungen für gesetzlich Versicherte aufgehoben wird. In Aussicht gestellt hatte die Ampel das bereits im Koalitionsvertrag. Wie das genau aussehen, berechnet und umgesetzt wird, ließ Lauterbach allerdings offen. Damit bleibt er seiner Taktik treu, pompöse Ankündigungen zu machen und die Klärung der Details auf später zu verschieben.

Budgetierung bedeutet nichts anderes, als dass einer ganzen Berufsgruppe nur ein Teil der erbrachten Leistung bezahlt wird. Das ist – einfach gesagt – so, als würde jemand beim Bäcker zehn Brötchen bestellen, aber nur acht bezahlen. Seit Jahren ist dieser Zustand, mit dem die Kosten der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) eingedämmt werden sollen, ein Streitpunkt zwischen Politik und Ärzteschaft. Nun soll damit für die Hausärzte Schluss sein, ähnlich wie zuvor bei den Kinder- und Jugendärzten.

Niedergelassene Fachärzte wollen Proteste fortsetzen

So begrüßenswert das ist, von einer umfassenden Entbudgetierung kann längst keine Rede sein. Die Forderung, auch für die niedergelassenen Fachärzte die Deckelung zu streichen, lehnte der Minister ab. Die würden schon genug verdienen und im Übrigen fehle das Geld dafür. Für die Streichung des Hausarzt-Deckels würde es wohl noch geradeso reichen. Die kostet die Beitragszahlenden der GKV Experten zufolge die vergleichsweise geringe Summe von rund 100 Millionen Euro im Jahr. Eine Aufhebung für alle Arztgruppen würde den Schätzungen zufolge hingegen rund drei Milliarden Euro im Jahr kosten.

Kein Wunder, dass der Virchow-Bund Lauterbachs kalte Schulter für die niedergelassenen Fachärzte scharf kritisiert. Verbandschef Dirk Heinrich: „Wir beobachten, dass die Wut an der Basis weiter steigt. Daher ist für uns klar, dass die Proteste weitergehen müssen.“

Konkreten Fragen zur Finanzierung seines Versprechens an die Hausärzte sei Lauterbach ausgewichen, kritisierte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU). Er sprach von einem „Gipfel der Ankündigungen und Durchhalteparolen“. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Sorge: „Für zehntausende Arztpraxen in Deutschland bleibt außer vagen Versprechungen wenig Handfestes.“

Kranke Krankenhäuser – die Insolvenzwelle rollt

Kein bisschen optimistischer klingt die aktuelle Lageeinschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). „Zu Beginn des neuen Jahres stehen wir beinahe an derselben krankenhauspolitischen Stelle wie im Januar 2023“, konstatierte die Interessenvertretung der deutschen Kliniken nach einem Jahr weitgehend unerfüllter Forderungen an das BMG. „Die Krankenhäuser leiden unter der Inflation, so viele wie nie zuvor mussten bereits Insolvenz anmelden, zahlreiche Kliniken haben 2023 mit seinen wirtschaftlichen Zumutungen überhaupt nicht überlebt.“

Nach großspurigen Ankündigungen aus dem Hause Lauterbach überwiegen inzwischen auch bei den Krankenhäusern Ernüchterung und Enttäuschung: „Nach wie vor schaut die Politik dem Krankenhaussterben zu. Der Inflationsausgleich, den die Krankenhäuser seit 2022 fordern, ist noch immer nicht in Aussicht“, klagt die DKG.

Für Lauterbachs größtes Vorhaben, eine umfassende Struktur- und Finanzierungsreform der Krankenhäuser, fehle immer noch ein konsensfähiger konkreter Gesetzentwurf. Viel Zeit sei „durch die Auseinandersetzung des Bundesministers mit seinen Länderkolleginnen und -kollegen“ verstrichen.

Während die Insolvenzwalze sich weiter dreht, stockt die Krankenhausreform, weil Lauterbach den durchaus berechtigten Forderungen der Länder nicht nachkommen will. Die Folge ist eine „kalte Strukturbereinigung“. Der Minister nimmt sie anscheinend sehenden Auges in Kauf. Frei nach dem Motto: Je mehr es weh tut, desto eher werden die Länder einlenken.

Die Länder sollen schuld sein

Derweil bemüht sich Lauterbach in den öffentlichen Debatten, den Ländern die Schuld zuzuschieben. Sie würden sein sogenanntes Transparenzgesetz blockieren und damit die Krankenhausreform auf Eis legen. Das ist nicht einfach nur falsch, es ist auch geradezu heuchlerisch. Denn beim Transparenzgesetz geht es nur vordergründig darum, Patienten und Patienten eine bessere Möglichkeit zu geben, die für sei am besten geeignete Klinik zu finden.

Vielmehr handelt es sich um einen Versuch, die Kompetenzen und Entscheidungsbefugnisse der Länder bei der Krankenhausplanung zu beschneiden und durch zentralstaatliche Vorgaben zu ersetzen. Mit Hilfe des Transparenzgesetzes will Lauterbach den Krankenhausstandorten von Berlin aus Leistungsgruppen zuweisen lassen – und zwar zwei Jahre früher als die Länder im Rahmen ihrer Planungen auf der Basis der anvisierten Reform selbst tätig werden könnten. Dass sich mehrere Länder – nicht allein unionsgeführte – dagegen wehren, ist keine „Blockadehaltung“, sondern der Versuch einen Ideologie-getriebenen Umbau der Krankenhauslandschaft zu verhindern, der auf eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung hinauslaufen würde.

DKG: Ringen um Transparenzgesetz nicht zulasten der Krankenhäuser

Die Forderung der DKG: „Wenn der Bund gegenüber den Ländern beim Transparenzgesetz nicht zu Kompromissen bereit ist und keine Einigung zustande kommt, darf das nicht zulasten der Krankenhäuser gehen. Wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen, die die Versorgungssicherheit für die Patienten auch in den kommenden Monaten gewährleisten … Hier trägt die Politik eine große Verantwortung.“

Dass sie ihr gerecht wird, darf angesichts des insgesamt eher hektischen Agierens dieses Ministers bezweifelt werden. Vielmehr weitet sich das Chaos in der deutschen Gesundheitspolitik immer mehr aus. So mancher fragt sich, ob unser Gesundheitswesen vor dem Kollaps steht – beziehungsweise wie weit es davon noch entfernt sein mag.

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen am Limit, die Insolvenzwelle rollt, die hausärztliche Versorgung kurz vor dem Zusammenbruch, die Versorgung in der Fläche ist schon heute nicht mehr gewährleistet, Fachärzte vergeben immer weniger Termine, da sie ihre Leistungen zum Teil nicht bezahlt bekommen. Doch für Lauterbach scheint es scheint kein dringenderes Anliegen zu geben, als sein umstrittenes – und weitgehend überflüssiges – Transparenzgesetz durchzuboxen.

Hat sich da ein übereifriger Ideologe verrannt? Hat Lauterbach in übersteigertem Ehrgeiz einfach zu viele Baustellen gleichzeitig aufgemacht? Derzeit „kumulieren sich alle Vorhaben“, räumte Michael Weller ein, Leiter der Abteilung 2 „Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung“ im BMG. „Uns läuft die Zeit davon“, sagte er bei einem Symposium der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen (GPRG), wie das „Deutsche Ärzteblatt“ berichtete. Ziel sei es, bis zum 24. April möglichst viele Gesetze im Bundeskabinett verabschieden zu lassen. Denn Gesetze, die bis dahin nicht vom Ampel-Kabinett abgesegnet wurden, könnten nicht mehr bis zum 1. Januar 2025 in Kraft treten.

Wo das Geld für all die Vorhaben herkommen soll, steht freilich in den Sternen. Solidität und Verlässlichkeit geht anders. Lauterbachs leichtsinniges Agieren erinnert an Goethes „Zauberlehrling“. Auch der Minister könnte inzwischen gut und gern ausrufen „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los.“ Bei Goethe macht bekanntlich der Hexenmeister dem Spuk ein Ende. Doch der „Hexenmeister“ der Ampelregierung, Bundeskanzler Olaf Scholz, lässt seinen „Zauberlehrling“ und Parteifreund gewähren – trotz wiederholter Appelle und Proteste der Ärzteschaft und der Krankenhäuser, die von Scholz ein Eingreifen fordern. Wie wie lange noch?

Der Autor: Frank Rudolph (Jahrgang 1960) ist mit der Kalkulation und Abrechnung medizinischer Leistungen seit vielen Jahren vertraut. Als Geschäftsführer des Bundesverbandes Verrechnungsstellen Gesundheit e.V. (BVVG) kennt er die Folgen gesundheitspolitischer Weichenstellungen in Bund und Ländern für die medizinische Versorgung der Bevölkerung – insbesondere hinsichtlich des Verhältnisses von Kosten und Nutzen. Der in Essen geborene Betriebswirt ist Mitglied der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Von 2007 bis 2013 war Rudolph Mitglied der Bundeskommission Gesundheit. Seit 2007 ist er 1. stellvertretender Vorsitzender des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU NRW.

BVVG Bundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.

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Neue Fraunhofer-Studie: Flexible Arbeit, Künstliche Intelligenz und Roboter bestimmen auch bei Dienstleistungen die Zukunft

Homeoffice, Coworking und Vier-Tage-Woche auf dem Vormarsch

Berlin (ots) Der massive Fach- und Arbeitskräftemangel stellt die deutschen Gastgeber vor immer neue Herausforderungen und erzeugt dringenden Handlungsbedarf. Schon heute zeichnet sich ab, dass im Gastwelt-Ökosystem – bestehend aus den Wirtschaftszweigen Tourismus, Travel, Hospitality und Foodservice – bis zum Jahr 2030 zusätzlich bis zu 600.000 Beschäftige altersbedingt ausscheiden und damit fehlen werden, so das Ergebnis der neuen „Next-Work“-Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) im Auftrag der Tourismus-Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG).

Studienautorin Prof. Dr. Vanessa Borkmann, Denkfabrik-Chef Dr. Marcel Klinge und Dr. Christoph Schneider von der International Work Group (IWG) stellten die Berlin die brandneue Next-Work-Untersuchung des Fraunhofer IAO vor (von links).
Bildrechte: Denkfabrik Zukunft der Gastwelt Fotograf: DZG

Die Untersuchung verdeutlicht, dass der Industriesektor vor einer tiefgreifenden Transformation steht: Nur durch neue Arbeitsmodelle und -orte, mehr Flexibilität sowie konsequente Digitalisierung und Automatisierung können die 250.000 Gastweltbetriebe in Deutschland ökonomisch bestehen und ausreichend Personal an sich binden, so das zentrale Fazit.

Die aus Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie bestehende Gastwelt bildet mit 5,8 Mio. Erwerbstätigen (jeder achte Mitarbeiter) eine zentrale Säule des inländischen Arbeitsmarktes. Jedoch ist sie spätestens seit der Corona-Pandemie von einem immer härteren Fach- und Arbeitskräftemangel betroffen. Herausfordernde Arbeitsbedingungen, ein „schlechtes“ Image in der Öffentlichkeit sowie – im Vergleich zu anderen Dienstleistungsbranchen – geringere Löhne sorgen für eine gefährliche Negativspirale: So sind derzeit über 40 Prozent der offenen Stellen in der Hospitality unbesetzt. Hinzu kommen eine überdurchschnittliche Mitarbeiterfluktuationen (u.a. durch das Saisongeschäft) und die Tatsache, dass sich die Zahl der begonnenen Ausbildungen in den vergangenen Jahren fast halbiert hat.

Neue Arbeitszeitmodelle, mehr Homeoffice und Eigenverantwortung steigern Attraktivität

In ihrer gemeinsamen Studie „Next Work im Business-Ökosystem der 360° Gastwelt“ betonen Fraunhofer IAO und DZG die dringende Notwendigkeit einer Transformation der Arbeitswelt im Dienstleistungssektor und verdeutlichen dies am Beispiel der Gastwelt-Industrie. Im Mittelpunkt stehen dabei alternative Arbeitsmodelle, mit denen die inhaltliche, örtliche und zeitliche Flexibilität der Arbeit erhöht und damit die Attraktivität der Branche als Arbeitgeber spürbar gesteigert werden kann, z.B. durch noch flexiblere Arbeitszeiten, erweiterte Homeoffice-Angebote, mehr Coworking und Nutzung von Shared Offices, Workation sowie abwechslungsreichere Arbeitsinhalte in den Betrieben vor Ort.

Bezeichnenderweise sind mit den in der Gastwelt derzeit vorhandenen flexiblen Arbeitsmodellen aktuell „nur“ vier von zehn der Erwerbstätigen zufrieden (43 Prozent). „Der Hospitality-Sektor hat derzeit einen Homeoffice-Anteil von 2,4 Prozent, hier ist also noch Luft nach oben“, betont Dr. Marcel Klinge, Vorstandssprecher der Denkfabrik. Die Studie weist zudem mit 14,25 Millionen jährlichen Überstunden auf eine massive Schieflage mit potenziell gravierenden Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und Motivation hin. Die Wissenschaftler unterstreichen, dass neben mehr Flexibilisierung und Offenheit – z.B. bei der Vier-Tage-Woche -, konsequente Digitalisierung und Automatisierung zur Entlastung der Arbeitnehmenden und Erhöhung der betrieblichen Wertschöpfung einen entscheidenden Beitrag leisten könne und damit für die Branche eine zentrale „Hausaufgabe“ darstelle. „Roboter, die Geschirr abräumen, bei Events servieren und Kochtätigkeiten übernehmen, 24-h-Automaten, die Minibars in Hotels ersetzen, und Künstliche Intelligenz, die Schichteinteilungen, Reservierungen und den Wareneinkauf übernimmt oder bei Buchungen im Reisebüro unterstützt, sind nur einige Beispiele, in welche Richtung es ganz sicher gehen wird“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete.

Dienstleistungssektor muss bei der Arbeitsgestaltung radikal umdenken

„Vor allem die vielen kleineren und mittleren Unternehmen der Gastwelt stehen vor einer entscheidenden Weichenstellung: Wollen sie weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein und für ein hohes Serviceversprechen stehen, dann ist in der Arbeitsgestaltung ein radikales Umdenken erforderlich“, betont Prof. Dr. Vanessa Borkmann, federführende Wissenschaftlerin und Initiatorin des Innovationsnetzwerks „FutureHotel“ des Fraunhofer IAO anlässlich der Präsentation der Studie. „Um wieder mehr neue Talente für uns zu gewinnen und Mitarbeitende langfristig zu halten, müssen wir überkommene Arbeitsmodelle hinter uns lassen und ein Umfeld schaffen, das Mitarbeitende motiviert, Freiräume schafft und Eigenverantwortung fördert“, so Borkmann weiter.

Förderbank und Halbjahres-Arbeitszeitkonten: Ampel kann bei Transformation unterstützen

Die vorliegende Studie zeige, wo man aktuell stehe, welche neuen Wege eingeschlagen werden müssten, und mache auch Mut. DZG-Sprecher Klinge: „Die Botschaft lautet, dass der unvermeidliche Wandel, in dem unsere Unternehmen sich bereits befinden, erfolgreich bewältigt werden kann und praxisnahe Lösungen vorhanden sind. Aber auch die Bundespolitik kann bei diesem anspruchsvollen Transformationsprozess mithelfen, indem sie z.B. eine deutschlandweite Gastwelt-Förderbank für Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung einrichtet, die Wochenarbeitszeit flexibilisiert, Halbjahres-Arbeitszeitkonten ermöglicht sowie Überstunden steuer- und abgabenfrei stellt“. Zudem sei es branchenintern wichtig, dass die Bedürfnisse von Gästen und Mitarbeitenden künftig gleichwertig behandelt werden, betont Klinge.

Die Next-Work-Studie kann über die Webseite der Denkfabrik kostenfrei abgerufen werden: bit.ly/next_work

Die Präsentation der Studie (Kurzfassung) durch Prof. Vanessa Borkmann finden Sie hier: bit.ly/next_work_präsentation

Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG)

http://www.zukunft-gastwelt.de

Öffentliche Stellen fragen in Sachsen-Anhalt fast unkontrolliert Millionen Meldedaten ab

Halle/MZ (ots) Über ein automatisiertes Verfahren haben öffentliche Stellen wie Ämter, Krankenhäuser oder Jobcenter Zugriff auf Meldedaten aller Einwohner in Deutschland. Über 1,7 Millionen Mal wurde die Abfrage innerhalb eines Jahres genutzt, also rein rechnerisch 4.800 Mal am Tag.

Foto: DPWA.de

Das berichtet die in Halle (Saale) erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Sachsen-Anhalts oberster Datenschützer Albert Cohaus bemängelt, dass es dabei keine Überprüfung des Meldedatenzugriffs gibt: „Die Kontrollen, wer da was zu welchem Zweck abfragt, sind unzureichend und müssen geregelt werden“, so Cohaus.

Der automatisierte Meldedatenabruf ist Teil der Digitalisierungsoffensive in der öffentlichen Verwaltung und soll für schnellere Prozesse sorgen. Er ist seit 2022 der Standard. Zuvor mussten Auskünfte schriftlich bei den Meldebehörden angefragt und von diesen erteilt werden. Nur staatliche Stellen dürfen das System nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Unikrankenhäuser, nicht aber Privatkliniken.

In Sachsen-Anhalt ist bisher ein Fall eines missbräuchlichen Zugriffs auf die Meldedaten bekannt. Eine Mitarbeiterin der Uniklinik Magdeburg soll Adressdaten für Linksextremisten abgerufen haben Es geht dabei um etwa 300 Zugriffe. Die Gerichtsprozesse laufen noch. Laut Innenministerium habe das Uniklinikum Magdeburg angegeben, „keine geeigneten Vorkehrungen treffen zu können“, um den Missbrauch zu verhindern. Daraufhin habe das Ministerium mitgeteilt, dass ohne Vorkehrungen der Zugang gestrichen wird. Ob das schon geschehen ist, sagte das Ministerium allerdings nicht.

Mitteldeutsche Zeitung

http://www.mz-web.de

GROßDEMONSTRATION IN BERLIN: Frust-Finale – Bauern und Spediteure blockieren Hauptstadt | WELT News

GROßDEMONSTRATION IN BERLIN: Frust-Finale – Bauern und Spediteure blockieren Hauptstadt | WELT News Es ist der vorläufige Höhepunkt der Bauernproteste. An diesem Montag werden Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielen Traktoren zu einer Großdemonstration in Berlin erwartet. Unter Landwirten gibt es mächtig Ärger, weil die Bundesregierung Diesel-Vergünstigungen schrittweise streichen will.

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Die Ampel-Koalition will bisher beim Agrardiesel hart bleiben – macht aber deutlich, sie wolle die Bauern beim Strukturwandel stärker unterstützen, zum Beispiel beim Umbau der Tierhaltung. Worum dreht sich der Streit? Mit Trecker-Korsos machten Landwirte in den vergangenen Tagen quer durch die Republik Front gegen schon abgeschwächte Einsparpläne der Bundesregierung für den Haushalt 2024. Konkret soll die seit mehr als 70 Jahren bestehende Agrardiesel-Begünstigung wegfallen. Noch können sich Betriebe die Energiesteuer teilweise zurückerstatten lassen – mit einer Vergütung von 21,48 Cent pro Liter. Ursprünglich sollte die Hilfe sofort ganz wegfallen. Nun soll sie über drei Jahre auslaufen. Eine zunächst geplante Streichung auch der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge hat die Regierung ganz fallen lassen. Was fordern die Bauern? Der Bauernverband hält die Korrekturen für unzureichend und fordert eine komplette Rücknahme der Mehrbelastungen. «Ein fauler Kompromiss, wie er derzeit auf dem Tisch liegt, kann keine Lösung sein – denn der wird keinen Traktor von der Straße holen», hatte Bauernpräsident Joachim Rukwied deutlich gemacht. Der Verband setze darauf, dass die Fraktionsvorsitzenden der Ampel bei einem Gespräch mit Bauernverbänden eine Lösung zum Agrardiesel vorlegen. Rukwied sagte: «Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Beim Gespräch am Montag kann es zunächst nur um den Agrardiesel gehen.» Wie ist die Position der Regierung? Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere andere Ampel-Politiker haben angesichts des Proteststurms schon Verständnis und Dialogbereitschaft signalisiert. Konkrete weitere Zugeständnisse beim Agrardiesel waren vorerst aber nicht in Sicht. Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) dringt darauf, der Branche gerade jetzt neue Chancen und Planungssicherheit zu eröffnen – etwa mit einer dauerhaft gesicherten Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung hin zu besseren Bedingungen über eine Tierwohlabgabe. Die FDP signalisierte nun Bereitschaft für eine Tierwohlabgabe, die auch auf Verbraucher umgelegt werden könnte. Die stellvertretende FDP-Fraktionschefin Carina Konrad sagte der «Süddeutschen Zeitung», eine Tierwohlabgabe könnte ein Weg sein, die Landwirte beim Umbau ihrer Ställe verlässlich zu unterstützen. Bei der Demo am Montag redet auch Finanzminister Christian Lindner (FDP). Er dämpfte vorab Erwartungen, dass auf die Subventionsstreichungen komplett verzichtet werde. Lindner sagte am Sonntag, er werde bei der Kundgebung «nicht versprechen können, dass alle Bereiche der Gesellschaft Konsolidierungsbeiträge leisten müssen – nur einer nicht». Die Bundesregierung muss wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlöcher im Bundeshaushalt stopfen. Was könnten andere Lösungen für die Landwirtschaft sein? Ins Zentrum rücken könnte eine Tierwohlabgabe. Lindner hatte weniger Regulierung und Bürokratie ins Spiel gebracht. Der SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil sagte am Sonntag in der ARD, in den Mittelpunkt müsse die Frage gestellt werden, wie es gelingen könne, dass es in Deutschland eine starke Landwirtschaft gebe. «Ich finde, das muss dann auch mehr sein als die Frage Agrar-Diesel. Da geht es um die Marktmacht der Discounter. Da geht es beispielsweise auch um die Frage, wie wahnsinnig viel Bürokratie da im Bereich der Landwirtschaft vorhanden ist, wie die abgebaut werden kann.» Was das aber konkret bedeuten könnte, ist unklar. Bei Bauernvertretern hieß es, die Hiobsbotschaft aus Berlin zum Agrardiesel habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Denn auf vielen Höfen, die sich nach schwierigen Zeiten zuletzt stabilisieren konnten, hat sich seit Jahren einiger Frust aufgestaut. #bauern #deutschland #nachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel https://www.youtube.com/WELTVideoTV WELT DOKU Channel https://www.youtube.com/c/WELTDoku WELT Podcast Channel https://www.youtube.com/c/WELTPodcast WELT Netzreporter Channel https://www.youtube.com/c/DieNetzrepo… Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://www.instagram.com/welt.nachri… WELT auf Instagram https://www.instagram.com/welt/