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Musikalische Bildung muss wieder eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen spielen

26. Musikschulkongress des Verbandes deutscher Musikschulen in Kassel eröffnet

Kassel (ots) Zur Eröffnung des Musikschulkongresses des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) am 28. April 2023 im Kongress Palais Kassel unter dem Motto „Mehr Musik!“ sagte der VdM-Bundesvorsitzende Friedrich-Koh Dolge: „Wir brauchen Zugänge zur musikalischen Bildung für alle Menschen, vor allem für alle Kinder und Jugendlichen!

Eröffnung des Musikschulkongresses des Verbandes deutscher Musikschulen in Kassel mit „Kassel SINGT!“, einem Projekt der Musikschule Kassel.

Musizieren und musikalische Bildung stärken Wahrnehmungsfähigkeit und Sensibilisierung, Differenzierungsvermögen und Ausdrucksfähigkeit, emotionale Intelligenz und Empathie. Es gilt die Kraft und die Energie der Musik zu nutzen, um zu entfalten, zu integrieren, zusammenzuführen und zu verbinden, auch dort, wo die Sprache nicht in der Lage dazu ist. Musizieren und musikalische Bildung bedürfen eines langfristigen und nachhaltigen Aufbaus. Musikalische Bildung muss wieder eine zentrale Rolle in der Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen spielen!“

Susanne Völker, Kulturdezernentin der Stadt Kassel, hob in ihrem Grußwort die große Relevanz von Musikschulen und deren starke Verankerung in den Kommunen hervor. „Als außerschulische Bildungseinrichtungen tragen sie maßgeblich zur kulturellen Bildung bei. Die Musikschule Kassel spielt bei zahlreichen Veranstaltungen in Kassel eine zentrale Rolle, etwa mit ‚Kassel SINGT!‘, ein Projekt mit 400 Grundschulkindern, das inzwischen ergänzt wird durch ‚Musik MACHEN!‘, ein kostenloser Musikunterricht für alle 2. Klassen, der dauerhaft für die Grundschüler angeboten wird. Musik ist aber nicht nur schön, sondern auch nötig und die Anforderungen an die Lehrkräfte wachsen stetig“, so Völker. Das Land Hessen habe seine Mittel für die Musikschulen deutlich erhöht und werde sie noch weiter erhöhen, „so dass wir uns in einer echten Aufbruchstimmung befinden. Länder, Kommunen und Bund müssen hier zusammenwirken.“

Bundesjugendministerin Lisa Paus betonte in ihrer Videobotschaft: „Allein oder in Gemeinschaft: Musizieren macht Freude. Musizieren stärkt das Selbstbewusstsein und Musik öffnet Türen in eine andere Welt. Dafür braucht die Musik die vielen Fachkräfte deutschlandweit in den 933 Musikschulen des Verbandes deutscher Musikschulen. Sie motivieren, Sie unterstützen junge Menschen auf ihrer Entdeckungsreise in die klangvolle Musikwelt. Und das tun sie mit vollem Elan, kluger Pädagogik und Didaktik – und echter Begeisterung fürs Fach. Ihr Motto ‚Mehr Musik!‘ zeigt, dass Musik und musikalische Bildung nicht nur für die einzelne Persönlichkeitsentwicklung eine Rolle spielen. Ebenso klingt das Motiv der ‚Artistic Citizenship‘ durch Ihr Kongressangebot. Da geht es auch um gesellschaftliche Verantwortung, um Diversität, um Nachhaltigkeit, um Inklusion.“

Zu „Musik(schule) und Artistic Citizenship“ hielt Wolfgang Lessing, Professor für Musikpädagogik an der Musikhochschule Freiburg, den Eröffnungsvortrag. „Im Zentrum von Musikpädagogik muss Handeln stehen“, so Lessing. „Artistic Citizenship“ im Sinne von David J. Elliot, der den Begriff prägte, sei nach der affektiv-republikanischen Lesart ein „Füreinander da sein“. Auf die Musikschularbeit bezogen heiße das, dass Musikschulen etwa in der Elementaren Musikpädagogik etwas Gemeinsames stiften können. Aber auch im Einzelunterricht müssten Hochbegabte nicht getrennt werden. Vielmehr könnten sie etwa in Improvisationsformate eingebunden werden, bei denen es nicht um die Demonstration spieltechnischer Exzellenz, sondern um die Entwicklung musikalisch-sozialer Intelligenz gehe, oder dass sie gemeinsam mit Gleichaltrigen Konzerte etwa für demenziell erkrankte Menschen gestalten. Er plädierte dafür, „ein auf diese Weise erweitertes Verständnis von musikalischer Begabung nicht als Zusatzaufgabe, sondern als Basis von Musikschularbeit zu begreifen, aus der artistic citizens hervorgehen“.

Bei der Kongresseröffnung begeisterten Ensembles der Kasseler Musikschule wie „Kassel SINGT!“ und die Musikschul-Allstars, das Jazz/Pop-Ensemble der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ und das JugendPercussion-Ensemble Hessen die Teilnehmer. Am Abend des Eröffnungstages gibt die Deutsche Streicherphilharmonie, das junge Spitzenensemble der Musikschulen, ihr Jubiläumskonzert. Zum Abschluss des Kongresses am 30. April wird die Junge Philharmonie Nordhessen mit einem Familienkonzert zu hören sein. Eine umfangreiche kongressbegleitende Ausstellung ergänzt den Musikschulkongress.

Bis zum 30. April werden etwa 1.500 Teilnehmer das umfangreiche Angebot des Musikschulkongresses im Kongress Palais Kassel mit über 60 Arbeitsgruppen, Themenforen und Plenumsveranstaltungen sowie der kongressbegleitenden Ausstellung nutzen.

Der Musikschulkongress in Kassel wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Musikschule Kassel und dem Landesverband der Musikschulen Hessen, unterstützt von Akteurinnen und Akteuren im Kasseler Musikleben wie der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“. Gefördert wird der Kongress vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der documenta-Stadt Kassel.

Weitere Informationen zum Musikschulkongress unter www.musikschulkongress.de.

Goodbye Wohlstand! – Wie Habecks blinder Aktionismus uns ruiniert

Es ist richtig: Wir müssen perspektivisch anders heizen, anders unseren Strom erzeugen, denn wir dürfen unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht immer weiter zerstören.

Für diese großen Veränderungen braucht es ganzheitliche und durchdachte Konzepte. Was wir nicht brauchen, ist ein blinder Aktionismus, der Menschen nur verwirrt und finanziell überfordert. Was wir nicht brauchen, ist eine Klimashow, die nur davon ablenken soll, wie gerade die GRÜNEN die Interessen der Rüstungs- und US-Frackinglobby bedienen. Was wir nicht brauchen, sind ein knappes Dutzend LNG-Terminals, die im Schnellverfahren die Erlaubnis bekommen, die Meere vor unseren Küsten u.a. mit Chlor zu vergiften. Was wir auch nicht brauchen, ist ein Zupflastern von Wiesen und Ackerflächen mit Solarpanels, während die Solaranlage auf dem Dach in Deutschland durch bürokratische Auflagen und schlechte Konditionen maximal unattraktiv gemacht wird. Und warum lässt unser Wirtschaftsminister eigentlich zu, dass einer der größten Hersteller von Wärmepumpen in Deutschland von einem US-Konzern gekauft wird? In meiner Wochenschau geht es um Habecks jüngste Vorschläge zur Klima- und Wärmewende, die bei genauerem Hinsehen viel Schaden anrichten, ohne dem Klima zu nützen. Das geht anders und besser, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen:

Ihr findet mich im Netz: Webseite: https://www.sahra-wagenknecht.de Newsletter: https://www.team-sahra.de Facebook: https://www.facebook.com/sahra.wagenk… TikTok: https://www.tiktok.com/@sahra.wagenkn… Twitter: https://twitter.com/swagenknecht Instagram: https://www.instagram.com/sahra_wagen… SoundCloud: https://soundcloud.com/wagenknechts-w… Spotify: https://spoti.fi/3kp5l7j Melde dich an für meinen Newsletter »Team Sahra«, um die wöchentlichen Videos und mehr jeden Donnerstag direkt in Dein Postfach zu bekommen: https://www.team-sahra.de

Bundestag: Cannamedical Patientenbeirat übergibt Forderungen zur Cannabis-Legalisierung

Berlin (ots) Der Patientenbeirat der Cannamedical Pharma hat in Berlin Forderungen zur Legalisierung übergeben. Anlass war die Einladung des Berichterstatters für Drogen- und Suchtpolitik der SPD-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, MdB Dirk Heidenblut, um über die Versorgung von Cannabis-Patient:innen zu sprechen. Der Beirat, bestehend aus 15 Mitgliedern, wurde im vergangenen Jahr gegründet. Ziel des Beirats ist es, die Bedürfnisse und Wünsche von Cannabis-Patient:innen besser zu verstehen, ihre Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern und einen Therapieerfolg zu unterstützen.

#PatientsFirst: Abordnung des Cannamedical Patientenbeirats mit MdB Dirk Heidenblut (4 v.l.) nach dem gemeinsamen Austausch zu Patientenrechten

Forderungen zur Legalisierung von Cannabis

Die Bundesregierung hat letzte Woche angekündigt, die Cannabis-Legalisierung in zwei Schritten umsetzen zu wollen. In der ersten Säule soll der private und gemeinschaftliche, nicht-gewinnorientierte Eigenanbau erlaubt werden: Homegrow und Cannabis Clubs. In Säule zwei sollen regionale Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten erprobt werden. Ein Hinweis auf die Versorgung von Patient:innen fehlt in der Ankündigung. Der Cannamedical-Patientenbeirat und die Cannamedical Pharma haben daher vier Forderungen als Impulse für eine Legalisierung vorgelegt:

1. Versorgung sichern

Patient:innen müssen bei der Versorgung mit Cannabis „Vorfahrt“ haben. Es darf keine Knappheit durch den Freizeitmarkt entstehen. Sollte die Nachfrage höher als die vorhandene Menge sein, hat der medizinische Markt Vorrang. Hier sollte es keine gedeckelte Abgabe- bzw. Besitzmenge geben.

2. Zugang erleichtern

Durch eine Re-Klassifizierung von Cannabis von einem Betäubungsmittel zu einem verschreibungspflichtigen Medikament (Rx) können Hürden für eine Verschreibung verkleinert und der Zugang zu Medizinalcannabis für Patient:innen erleichtert werden. Diese sollte zeitnah erfolgen.

3. Importe ermöglichen

Die nationale Produktion wird den Schwarzmarkt (mit etwa 400-800 Tonnen) nicht austrocknen können. Cannabis-Importe aus dem Ausland sind für die medizinische Versorgung möglich und sollten die nationale Produktion ergänzen. Denn: Um sowohl Patient:innen wie auch Konsument:innen mit sicheren und hochwertigen Produkten zu versorgen, muss eine stabile Versorgung gewährleistet sein.

4. Qualität garantieren

Sicherheitsstandards wurden in der Ankündigung der Bundesregierung nicht genauer beschrieben. Good Manufacturing Practice ist seit Jahren etablierter Standard und sollte Orientierungspunkt für zukünftige Regelungen sein. Daneben haben sich auch GACP-Qualitätsstandards sowie die des Deutschen Arzneimittelbuchs im Bereich des Medizinalcannabis bewährt, da sie eine zuverlässige Rückverfolgbarkeit und hohe Qualität des Cannabis sicherstellen und Verunreinigungen durch gefährliche Streckmittel minimieren.

Gemeinsamer Einsatz für den Genehmigungsvorbehalt

„Die uns täglich erreichenden Krankengeschichten von Cannabis-Patient:innen zeigen deutlich, wie wichtig eine verbesserte Gesetzgebung im Bereich der medizinischen Anwendung von Cannabis ist, und wir setzen uns aktiv für eine solche Veränderung ein. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, uns mit dem Abgeordneten Heidenblut zu treffen und Patienten eine Stimme zu geben, um ihre Erfahrungen im Umgang mit Cannabis als Medizin zu teilen“, so Nico Kipnik, Patient Ambassador der Cannamedical Pharma und Mitglied des Patientenbeirats.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Heidenblut setzt sich schon seit längerem für die Abschaffung des sogenannten Genehmigungsvorbehalts ein. Krankenkassen lehnen nach wie vor regelmäßig die Übernahme für Kosten ab, die durch eine Cannabinoid-Therapie anfallen. Das hat zur Folge, dass viele Patient:innen die Kosten für eine notwendige Cannabis-Therapie selbst tragen müssen. Auch die Cannamedical Pharma setzt sich seit Jahren für die bedingungslose Übernahme von Kosten durch Krankenkassen ein.

Über Cannamedical

Die Cannamedical Pharma GmbH ist ein GDP- und GMP-zertifizierter pharmazeutischer Hersteller mit sämtlichen Genehmigungen für den Import, Großhandel und die Freigabe medizinischer Cannabisprodukte auf dem europäischen Markt. Das Unternehmen fokussiert sich darauf, Menschen mit chronischen Krankheiten durch den Import und die Verarbeitung von Cannabisprodukten in ausschließlich höchster Qualität zu helfen und beliefert rund 3.000 Apotheken und klinische Einrichtungen. Neben der Lieferung hochwertiger medizinischer Cannabisprodukte konzentriert sich Cannamedical darauf, Ärzt:innen, medizinische Fachleute und Apotheker:innen mit wichtigen Informationen zu versorgen. Produktionspartner in der ganzen Welt halten die höchsten pharmazeutischen Qualitätsstandards – die EU-GMP-Richtlinien (European Good Manufacturing Practice) – ein. Als GDP-zertifiziertes (Good Distribution Practice) Unternehmen stellt Cannamedical sicher, dass bei sämtlichen Schritten innerhalb der Lieferkette von Cannamedical auf die guten Vertriebspraktiken geachtet und entsprechende Qualitätsstandards erfüllt werden. Die Cannamedical Pharma GmbH wurde 2016 von David Henn gegründet, hat ihren Hauptsitz in Köln sowie eine Niederlassung in Großbritannien. Seit 2021 ist das Unternehmen Teil der Semdor Pharma Group – eine der führenden Pharmagruppen in Europa, die sich auf Betäubungsmittel und medizinisches Cannabis spezialisiert hat.
Weitere Informationen unter www.cannamedical.com

Deutsch als Fremd- und Zweitsprache: Viel mehr als Unterricht

Stuttgart (ots) Unter dem Motto „Viel mehr als unterrichten!“ veranstaltet der Ernst Klett Sprachen Verlag am 6. Mai 2023 einen ganztägigen Kongress in Köln, in der Flora inmitten des Botanischen Gartens. Die Teilnahme ist kostenlos.

Im Fokus stehen Themen wie Integration mittels Spracherwerb sowie die vielfältigen Herausforderungen des Unterrichts von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ) für Erwachsene.

Kongress für Erwachsenenbildung: Veranstaltungsort ist die Flora – die beliebte Eventlocation inmitten des Botanischen Gartens in Köln.

„Wir stellen fest, dass gerade in der aktuellen Situation des massiven Mangels an DaF/DaZ-Lehrkräften in der Erwachsenenbildung ein erhöhter Beratungsbedarf besteht. Lehrkräfte, die neu oder wieder in dieses Berufsfeld eingestiegen sind, suchen Orientierung und wünschen Austausch – nicht nur mit den Kolleginnen und Kollegen, sondern auch mit Expertinnen und Experten aus Verbänden, der Wissenschaft und aus Verlagen“, erklärt Dr. Dagmar Steinweg, Vertriebsleitung im Verlag Erwachsenenbildung bei Ernst Klett Sprachen.

Der Kongress bietet den teilnehmenden DaF/DaZ-Lehrkräften einen ganzen Tag lang die Gelegenheit zum intensiven Austausch sowie zur umfassenden Fortbildung und Information. Innerhalb kurzer Zeit nach Anmeldebeginn waren alle Plätze ausgebucht – ein Zeichen dafür, wie notwendig das Angebot zur Unterstützung der Lehrenden bei der Vermittlung der deutschen Sprache ist.

Die deutsche Sprache ist für Lernende Grundlage für Teilhabe und Integration

Geboten werden neben praxisnahen Workshops auch zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen und Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden und Institutionen. Gerade in der Erwachsenenbildung ist es ausschlaggebend, Ziele und Bedürfnisse der Lernenden genau zu kennen. Die deutsche Sprache zu erlernen, ist für die Kursteilnehmenden oftmals die Grundlage für Teilhabe und Integration oder den Start in das Studium oder Berufsleben. Damit alle wichtigen Anliegen der Lehrkräfte abgedeckt sind, bietet der Verlag ein Programm mit breitem Themenspektrum – von „Mediation in Alltag und Unterricht“ über „Lautbasierte Alphabetisierung“ oder den „Einsatz von digitalen Medien im Unterricht“ bis hin zur Darstellung unterschiedlicher Zugänge zur Prüfungsvorbereitung.

Wichtige Institutionen begleiten den Kongress

Der Kongress startet mit einer Podiumsdiskussion zum Thema: „Zwischen den Sprachen: Der Mensch im Mittelpunkt“ mit einigen wichtigen Akteuren aus der Erwachsenenbildung:

  • Celia Sokolowsky, Landesverband der Volkshochschulen von NRW e. V.
  • Dr. Alexis Feldmeier García, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Dr. Matthias Jung, Institut für Internationale Kommunikation e. V. (IIK) in Düsseldorf und Berlin, Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e. V. (FaDaF)
  • Dr. Jörn Weingärtner, g.a.s.t. (Die Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e. V.)

Beim fachlichen Austausch bringen die Expertinnen und Experten wichtige Impulse ein und diskutieren die diversen Anforderungen des Fachbereiches DaF/DaZ mit seinen heterogenen Zielgruppen von Alphakursen bis zu Fachkräften. Moderatorin und Sprechtrainerin Constance Dada führt während des Kongresses durch das Programm. Zum Abschluss fasst Sulaiman Masomi (Schriftsteller, Kabarettist, Poetry Slammer und Rap Artist) den Tag in einem Poetry Slam zusammen.

Weitere Informationen unter: www.klett-sprachen.de/kongress

Arzneimittel aus Blut: Lebensrettende Biopharmazeutika

Berlin (ots) 14.000 Blutspenden benötigen Krankenhäuser in Deutschland täglich, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Doch neben Blutkonserven mit Konzentraten aus roten Blutkörperchen (Erythrozyten) für Transfusionen – beispielsweise bei Operationen oder Notfällen mit hohem Blutverlust – stellen pharmazeutische Unternehmen auch lebenswichtige Arzneimittel auf der Basis von Blutplasma her.

Pharmazeutische Unternehmen entwickeln aus Blutplasmaspenden lebensnotwendige Arzneimittel für schwere und seltene Erkrankungen. Hinweis: Die Verwendung des Fotos ist unter der Quellenangabe Shutterstock/Iryna Kalamurza

Diese besonderen Arzneimittel helfen beispielsweise gegen Krebsleiden, Immundefekte, bei Verbrennungen oder schweren Operationen – und auch gegen die Hämophilie, im Volksmund „Bluterkrankheit“ genannt. Die gute Nachricht zum Welt-Hämophilie-Tag: Patientinnen und Patienten, die an schweren Formen der Bluterkrankheit leiden, haben dank Arzneimitteltherapien auf Basis von Blutprodukten nahezu die gleiche Lebenserwartung wie gesunde Menschen.

Bei der Hämophilie ist aufgrund eines genetischen Defekts die Blutgerinnung gestört. Patientinnen und Patienten fehlt ein bestimmter Gerinnungsfaktor – ein Eiweißstoff, der das Blut gerinnen lässt. Bei Verletzungen gerinnt das Blut nur sehr langsam oder gar nicht. Bei einer schweren Hämophilie können zudem jederzeit und ohne ersichtlichen Grund Blutungen im Körper auftreten. In Deutschland sind etwa 5.000 bis 6.000 Menschen betroffen, vorwiegend Männer.

Infolge immer wiederkehrender Blutungen können sich Gelenke verformen und versteifen, Nerven und lebenswichtige Organe Schaden nehmen. Um innere Blutungen zu verhindern, erhalten Betroffene mit einer schweren Hämophilie regelmäßig Injektionen, die den fehlenden Gerinnungsfaktor ersetzen. „Pharmazeutische Unternehmen gewinnen diesen Gerinnungsfaktor aus menschlichem Blut. Mittlerweile können pharmazeutische Unternehmen auch ohne Plasma, Faktorpräparate gentechnologisch (rekombinant) herstellen“, erklärt Dr. Nicole Armbrüster, Geschäftsfeldleiterin Biologische Arzneimittel beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI).

Blutplasma als Grundlage der Therapie

Die Gerinnungsfaktoren sind im sogenannten Blutplasma enthalten. Nach einer Vollblutspende wird das Blutplasma per Zentrifuge von den Blutzellen getrennt. Das Plasma ist eine gelbliche Flüssigkeit, das über 120 Eiweißstoffe enthält – einige von ihnen eignen sich zur Behandlung von Krankheiten. „Dank pharmazeutischer Forschung ist es möglich, den für die jeweilige Blutgerinnungsstörung passenden Gerinnungsfaktor aus dem menschlichen Blutplasma zu gewinnen“, sagt Armbrüster. Die gute Nachricht: Viele Patientinnen und Patienten können sich seither eigenständig mit den Präparaten zu Hause selbst behandeln. Klinikaufenthalte reduzieren sich – ein großer Zugewinn an Lebensqualität für die Betroffenen.

Blutplasmaprodukte sind besondere Arzneimittel

Für Arzneimittel aus Blut gelten dieselben strengen Anforderungen bei der Herstellung wie für klassische Arzneimittel. Zudem gibt es noch zusätzliche Regelungen: „Das aus der Spende gewonnene Blutplasma wird erst einmal für mindestens vier Monate eingelagert und erst freigegeben, wenn die Spenderin oder der Spender erneut Blut gespendet hat und der Bluttest auf bestimmte Infektionen nochmals unauffällig war. So lassen sich noch nicht sichtbare Infektionen im Frühstadium ausschließen“, erklärt Armbrüster.

„Die Herstellung von Blutplasmaprodukten ist hochkomplex und erfordert eine mehrmonatige Produktionsvorlaufzeit und viel Know-how. Auch wenn pharmazeutische Unternehmen Gerinnungsfaktor-Präparate zum Teil ohne Plasma herstellen können, benötigen sie Blutplasmaspenden auch für weitere Arzneimittel auf Basis von Eiweißen, wie zum Beispiel den sogenannten „Albuminen“ oder „Immunglobuline. Sie kommen bei schweren Verletzungen, großflächigen Verbrennungen oder zur Behandlung von lebensbedrohlichen Infektionen wie Tetanus oder Hepatitis zum Einsatz. Da sich Blutplasma jedoch nicht synthetisch herstellen lässt, ist es nur begrenzt verfügbar. Das hohe Risiko für Engpässe bei Blutprodukten hängt somit auch von der freiwilligen Bereitschaft zur Blut- beziehungsweise Plasmaspende ab. Blut- und Plasmaspenden können folglich Leben retten“, betont Armbrüster.

WEB: http://www.bpi.de

Bundespolizeidirektion München: Mehrere tätliche Angriffe gegen Rettungskräfte und Bundespolizisten

München (ots) Am Freitag und Samstag (14. und 15. April) kam es u.a. zu mehreren tätlichen Angriffen gegen Rettungskräfte und Beamte der Bundespolizei – darunter auch durch einen 13-Jährigen sowie eine 62-Jährige, die einem Beamten ins Gesicht spuckte.

Angriffe gegen Rettungskräfte und Bundespolizisten gehört mittlerweile (leider) zu deren Alltag – auch in München.

* Gegen 01:30 Uhr kam es Freitag (14. April) im Ostbahnhof zu einem tätlichen Angriff auf Rettungskräfte und einem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ein mit 2,68 Promille alkoholisierter, bislang nicht polizeilich in Erscheinung getretener, 52-jähriger Deutscher wurde mit einer Platzwunde an der Stirn am Gleis 8 des Ostbahnhofes angetroffen. Als alarmierte Rettungskräfte ihn versorgten und der Mann aus Zeilarn, Lkr. Rottal-Inn, auf einer Krankentrage in eine Klinik verbracht werden sollte, löste er den Gurt der Trage und trat unvermittelt nach einer 26-jährigen Rettungssanitäterin, die er an der Hand verletzte. Die anwesenden Bundespolizisten unterbanden den Angriff und überwältigten den 52-Jährigen. Während der Verbringung zur Dienststelle beleidigte der Alkoholisierte, der nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I nach einer Blutentnahme bis 10 Uhr am Morgen in Schutzgewahrsam genommen wurde, die eingesetzten Beamten und wehrte sich zudem gegen die Mitnahme. Während die Beamten nicht verletzt wurden und ihren Dienst fortsetzten, verspürte die 26-Jährige Schmerzen im Arm. Woher die Kopfverletzung des Mannes stammte ist nicht bekannt.

* Gegen 21:40 Uhr am Freitag (14. April) griff ein 13-jähriger Deutscher am S-Bahn Haltepunkt Unterhaching Bundespolizisten tätlich an. Bei der Bundespolizei war ein Anruf eines Mannes eingegangen, der Geschädigter eines Angriffs geworden sein soll. Bei der Sachverhaltsaufklärung wurde in Erfahrung gebracht, dass ein 13-jährige Deutscher beim Betreten der S-Bahn auf den Schuh eines 85-Jährigen getreten haben soll, der daraufhin zwischen S-Bahn und Bahnsteig ins Gleisbett gefallen war. Als der 85-Jährige aus Taufkirchen bei München vom 13-Jährigen die Personalien zwecks Schadensersatz verlangte, äußerte das Kind aus Unterhaching „Pech gehabt“. Der 13-Jährige machte gegenüber den Bundespolizisten zunächst wiederholt falsche Angaben zu seiner Person und versuchte zudem zu fliehen. Er konnte jedoch aufgehalten und nach körperlicher Gegenwehr überwältigt werden. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden Erziehungsberechtigte verständigt, die angaben, ihren Sohn nicht abholen zu können, er solle mit der S-Bahn nach Hause fahren. Die Beamten blieben unverletzt und konnten ihren Dienst fortsetzen.

* Am Samstag (15. April) griff eine 62-jährige Deutsche im Hauptbahnhof Bundespolizisten tätlich an. Drei als zivile Streife im Hauptbahnhof patrouillierende Beamte wurden im Zwischengeschoss vor einem Einkaufsgeschäft auf eine Frau aufmerksam. Die 62-jährige Wohnsitzlose schrie lautstark herum und hielt dabei ein Küchenmesser in der Hand. Etliche Reisende waren bereits aufmerksam geworden und standen beunruhigt dabei. Als sich die Beamten als Bundespolizisten (u.a. per Dienstausweis) zu erkennen gaben, und sie aufforderten, das Messer aus der Hand zu legen, kam sie dem nur widerwillig nach. Sie warf das Messer in eine mitgeführte Tasche und schubste Beamte, die danach griffen, weg. Bei der anschließenden Verbringung zur Dienststelle widersetzte sich die 62-Jährige der Maßnahme und konnte nur unter Zwang abtransportiert werden. Dabei spuckte sie einem der Beamten ins Gesicht. Bei der Durchsuchung wurden keine weiteren gefährlichen Gegenstände aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft München I ordnete eine Blutentnahme an. Die 62-Jährige konnte die Wache nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen freien Fußes verlassen. Durch den Vorfall wurde niemand verletzt, die Beamten blieben dienstfähig.

Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.bundespolizei.de

Gastgeber gesucht! Ausländische Studierende suchen ein Zuhause auf Zeit

Köln (ots) Für die Teilnehmer*innen Ihrer vielfältigen Sprachprogramme suchen die Carl Duisberg Centren auch in diesem Jahr wieder freundliche Gastfamilien oder Wohngemeinschaften.

Die Carl Duisberg Centren suchen Gastfamilien für ausländische Sprachschüler*innen.

Nach der Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen, hat die Zahl der Sprachschüler*innen, die in Deutschland lernen möchten, wieder deutlich zugenommen. Viele von ihnen leben dabei gerne in einer Gastfamilie, denn dort hat man in der Regel eine bessere Anbindung an das Leben im Gastgeberland als z.B. in einem Wohnheim.

Auch für die Gastfamilien ist ein(e) Mitbewohner*in auf Zeit eine echte Bereicherung. Wann sonst hat man schon die Chance am eigenen Esstisch durch internationale Gäste einen Einblick in eine andere Kultur und Lebensart zu bekommen? Und nicht selten werden dabei auch Freundschaften fürs Leben geknüpft.

Sie haben Interesse daran hat einem jungen Menschen ein Zuhause auf Zeit zu geben? Und möchten ein Zimmer mit Familienanschluss befristet gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung untervermieten? Unter www.gastgeber-gesucht.com finden Sie weitere Informationen.

Hochsensible brauchen wertschätzende Partner

Hannover (ots) Hochsensible Menschen sind in Partnerschaften zufriedener, wenn ihre Partner ihre Hochsensibilität akzeptieren und Verständnis zeigen, wie eine Studie des Psychologen Guido F. Gebauer zeigt.

Die Studie wurde von der psychologischen Partnervermittlung Gleichklang.de in Auftrag gegeben und basiert auf den Ergebnissen des von Gebauer entwickelten Hochsensibilitäts-Tests „Bin ich hochsensibel?“ (HSP-Test).

In der Studie wurden die Daten von 5935 Personen ausgewertet, die den Schwellenwert für Hochsensibilität erreichten oder überschritten. Die Ergebnisse zeigen, dass Hochsensible nicht unbedingt einen Partner benötigen, der selbst hochsensibel ist, sondern dass Verständnis und Akzeptanz für die Hochsensibilität ausreichen.

Besondere Empfindsamkeit

Der Begriff der Hochsensibilität wurde durch die US-amerikanische Psychologin Elaine N. Aron eingeführt und beschreibt eine Eigenart von Menschen, besonders intensiv auf Reize zu reagieren und diese in einer besonders eingehenden Art und Weise zu verarbeiten. Die hohe Wahrnehmungssensitivität geht einher mit einer Neigung zu vielschichtigem, komplexen Denken, mehr Empathie und einem erhöhten Interesse an Musik und Kunst. Allerdings kann Hochsensibilität auch mit einer erhöhten Verletzlichkeit und einer schnellen Reizüberlastung einhergehen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine psychische Störung, sondern um eine Besonderheit, die nach Aron ca. 10 bis 20 % der Menschen betrifft.

Gebauer erklärt, dass der Begriff der Hochsensibilität in der akademischen Psychologie bis heute nur begrenzte Resonanz gefunden hat. Allerdings haben Millionen von Betroffenen weltweit großes Interesse an diesem Thema gezeigt und den Begriff für sich selbst entdeckt, um ihr eigenes Erleben besser einordnen zu können. Es sei mittlerweile auch testpsychologisch gesichert, dass sich Personen, die sich als hochsensibel einordnen, tatsächlich von Personen statistisch unterscheiden, die sich nicht als hochsensibel bezeichnen.

Gleichklang.de habe vor mehr als 10 Jahren eine spezielle Vermittlung für Hochsensible eingeführt, da viele Hochsensible angaben, dass es in ihren vorherigen Beziehungen an Verständnis für ihre Hochsensibilität durch ihre Partner gefehlt habe. Nun habe Gleichklang wissen wollen, wie sich gemeinsame Hochsensibilität oder Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität tatsächlich auf die Beziehungszufriedenheit hochsensibler Menschen auswirken.

Hochsensibilität beeinflusst Beziehungen

Die Studie ergab, dass eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung für die Hochsensibilität des Partners einen signifikanten Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit hat. Frauen, Männer und nicht-binäre Personen waren umso zufriedener mit ihrer Beziehung, je mehr Verständnis und Wertschätzung ihre Partner für ihre Hochsensibilität zeigten.

Eine gemeinsame Hochsensibilität von Partnern hatte ebenfalls einen positiven, aber wesentlich schwächeren Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit von Frauen, Männern und nicht binären Personen.

Es wurden auch die isolierten Effekte von gemeinsamer Hochsensibilität und Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität auf die Beziehungszufriedenheit untersucht, indem der jeweils andere Faktor statistisch herausgerechnet wurde:

  • Der isolierte Einfluss von Wertschätzung und Akzeptanz auf die Beziehungszufriedenheit blieb bei allen Geschlechtern nahezu unverändert, wenn der Einfluss der gemeinsamen Hochsensibilität statistisch herausgerechnet wurde.
  • Der umgekehrte Effekt von gemeinsamer Hochsensibilität auf die Beziehungszufriedenheit verschwand aber nahezu vollständig, wenn für Wertschätzung und Akzeptanz von Hochsensibilität kontrolliert wurde.

Akzeptanz und Wertschätzung sind zentral

Die Ergebnisse der Studie zeigen laut Gebauer, dass Hochsensible in Beziehungen mit nicht-hochsensiblen Partnern glücklich werden können. „Doch es gibt einen entscheidenden Faktor: Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung für die Hochsensibilität des Partners“, fasst Gebauer die Ergebnisse der Studie zusammen. „Hochsensible sind oft reizempfindlicher, reagieren stärker emotional und benötigen mehr Rückzugsräume und Erholungszeiten. Wenn dies bei den Partnern auf kein Verständnis trifft, kann das schnell zu Stress und Überforderung führen. Wertschätzung und Akzeptanz sind daher der entscheidende Faktor für das Beziehungsglück hochsensibler Menschen. Eine gemeinsame Hochsensibilität ist demgegenüber nicht notwendig“.

Hochsensible Singles brauchen nach den Ergebnissen der Studie demnach nicht zwangsläufig ebenfalls hochsensible Partner. Es genügt, wenn sie nach Personen suchen, die gegenüber ihrer Hochsensibilität Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung zeigen. Dies erweitert den Suchraum von Hochsensiblen erheblich, wie Gebauer ausführt. Er rät daher hochsensiblen Singles, bei der Partnersuche und dem Kennenlernen ihre Hochsensibilität anzusprechen und darauf zu achten, ob die möglichen Partner tatsächlich einen positiven Umgang mit ihrer Hochsensibilität zeigen.

Gebauer betont aber, dass Beziehungszufriedenheit nicht nur von der Partnerwahl abhängt, sondern dass ein positives Beziehungs- und Kommunikationsverhalten ebenso wichtig oder sogar noch wichtiger sei. Paare sollten daher bei Problemen mit der Hochsensibilität nicht vorschnell eine Trennung in Betracht ziehen, sondern durch offene Gespräche an mehr Verständnis und Akzeptanz arbeiten. Schließlich belege die Studie, dass es keine unüberwindbaren Barrieren zwischen hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Partnern für eine glückliche Beziehung gebe.

Weitere Details zur Untersuchung

Die Datenerhebung wurde zusammen mit der Durchführung des HSP-Tests durchgeführt. Die meisten Teilnehmenden fanden den Test, indem sie im Internet nach Tests für Hochsensibilität suchten oder über Links auf anderen Seiten über Hochsensibilität zum Test gelangten.

Für die aktuelle Studie wurden dem Test Fragen zu Beziehungsstatus, Beziehungszufriedenheit, eigener Hochsensibilität von Partnern und zur Akzeptanz und Wertschätzung von Hochsensibilität durch Partner hinzugefügt.

Beziehungszufriedenheit wurde auf einer siebenstufigen Skala von „todunglücklich“ bis hin zu „wie im siebten Himmel“ erhoben. Die Frage lautete: „Wie glücklich und zufrieden sind Sie in Ihrer aktuellen Beziehung?“

Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung von Partnern für Hochsensibilität wurde auf einer ebenfalls siebenstufigen Skala erfasst, die von „nicht vorhanden“ bis hin zu „komplett vorhanden“ reichte. Die Frage lautete: „Wie hoch sind Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung für Ihre Hochsensibilität bei Partner:in?“

Das Vorliegen einer Hochsensibilität bei Partnern wurde auf einer dreistufigen Skala erfasst, mit den Antwortkategorien „ja, ganz sicher“, „unsicher oder vielleicht“ sowie „nein, sicher nicht“. Die Frage lautete: „Liegt bei Partner:in ebenfalls Hochsensibilität vor?“

Die Studie beruht auf den Angaben von 5935 Personen, unter ihnen 5353 Frauen, 527 Männer und 55 nicht-binäre Personen, die alle den Schwellenwert für das Vorliegen von Hochsensibilität im HSP-Test erreichten oder überschritten. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden betrug 38 Jahre und schwankte zwischen minimal 16 und maximal 91 Jahren. Die starke Überrepräsentanz von Frauen erklärt Gebauer damit, dass Frauen sich bei weitem häufiger für Hochsensibilität interessieren und daher auch öfter im Internet den HSP-Test finden und ausfüllen.

Weitere Informationen zum Kontext der Studie und zu den konkreten numerischen Ergebnissen werden in diesem Artikel von Gebauer bei hochsensible.eu dargestellt.

WEB: http://www.Gleichklang.de

Kitas und Kindergärten kämpfen gegen Personalmangel

Die Medi Talents GmbH verrät ihre Strategie, um zusätzliche Erzieher zu finden.

Würselen (ots) Michael Haupt ist der Gründer und Geschäftsführer der Medi Talents GmbH, mit der er die Pflegebranche bei der Personalbeschaffung unterstützt. Dabei setzt er mit eigens entwickelten Strategien direkt bei den Bedürfnissen der Pflegekräfte an. So konnte er für seine Kunden bereits mehr als 10.000 Bewerbungen generieren. Nun zählt er auch den pädagogischen Bereich zu seinem Tätigkeitsfeld. Erfahren Sie hier, wie der Experte Kitas und Kindergärten in Zeit des Personalmangels zur Seite steht und wie er es schafft, zusätzliche Erzieher zu finden.

Michael Haupt

Ähnlich wie in anderen Branchen herrscht auch im pädagogischen Bereich ein eklatanter Personalmangel. Die schwerwiegendste Folge: Den betroffenen Eltern kann keine ganztägige Betreuung in der Kita angeboten werden. Darunter leiden die Mütter und Väter – dabei insbesondere Alleinerziehende stark. Das Arbeiten in Teilzeit und Vollzeit wird nahezu unmöglich. In der Folge reicht auch das Geld in der Kasse nicht mehr aus, um die stark angestiegenen Haushalts- und Lebenshaltungskosten zu decken. Die viel zu dünne Personaldecke wirkt sich allerdings auch in den Einrichtungen selbst negativ aus. So müssen die vorhandenen Erzieher oftmals zusätzlich administrative Aufgaben übernehmen, was zu einer weiteren Belastung führt. „Es gibt zwar Lösungsansätze, administrative Kräfte zur Entlastung des Personals einzusetzen, doch das wird die Problematik des mangelnden Erziehungspersonals und der fehlenden Kitaplätze nicht lösen – dafür ist die Zahl der Kinder ohne Betreuungsplatz schlichtweg zu groß“, weiß auch Michael Haupt, Gründer der Medi Talents GmbH. Die fehlenden Erzieher sind dabei vor allem auf eine unzureichende Bewerbung des Berufs und eine falsche Herangehensweise im Recruiting zurückzuführen. Als Experte im Bereich der Personalgewinnung weiß die Medi Talents GmbH, wie auch in der derzeit prekären Lage die benötigten Fachkräfte gefunden werden können und hat im Folgenden verraten, wie sich Kindergärten und Kindertagesstätten nun verhalten sollten.

Der Beruf muss wieder attraktiv vermarktet werden

Besonders Berufe im pädagogischen Bereich werden nicht immer attraktiv wahrgenommen. Umso wichtiger ist es, den Beruf des Erziehers wieder attraktiv nach außen zu tragen. Dabei gilt es, einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag zu gewähren und die tatsächlichen Vorteile des Berufs offen zu kommunizieren. Neben der allgemeinen Bewerbung des pädagogischen Bereichs müssen Einrichtungen auch an ihrer eigenen Wahrnehmung arbeiten.

Hierzu gilt es, eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen, die eigenen Vorteile zu identifizieren und offen nach außen zu kommunizieren, warum sich potenzielle Kandidaten in dieser Einrichtung bewerben sollten. Als dienlich haben sich hierbei auch Mitarbeitertestimonials erwiesen, die einen authentischen Einblick gewähren und so das Vertrauen der Zielgruppe stärken. Letztlich steht eines fest: Nur wer in die Präsenz geht und für seine Zielgruppe sichtbar wird, kann auch die ersehnten Kräfte gewinnen und offene Stellen besetzen.

Möglichst viele Kanäle nutzen

Dazu gilt es, Werbung auf möglichst vielen Kanälen, wie Google, Stellenbörsen oder den sozialen Medien zu schalten. Das gilt sowohl zum Zwecke der Imagestärkung als auch dazu, vakante Stellen nach außen zu tragen. Mehr noch sollten die Menschen dazu aufgerufen werden, die Kampagnen zu teilen, um die größtmögliche Reichweite zu erzielen und so den Radius an potenziellen Kandidaten stetig zu erweitern. Vor allem Portale wie Facebook, Instagram und Co. halten dabei ein besonderes Potenzial bereit. Schließlich halten sich die heutigen Kräfte dort mehrheitlich in ihrer Freizeit auf. Stoßen sie dort auf offene Stellen oder attraktive Einrichtungen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für qualitative Werbungen messbar. Zusätzlich bietet sich dort die Möglichkeit, mit weit mehr als Texten für sich zu werben. Stattdessen kann mithilfe professionellen Bild- und Videomaterials ein Einblick gewährt und das Vertrauen der Zielgruppe gestärkt werden.

Kindertagesstätten und Kindergärten, die diese Aspekte berücksichtigen und obendrein auch die Arbeitsbedingungen im Hinblick auf den Dienstplan und Ersatz im Arbeitsalltag optimieren, werden es schon bald schaffen, dem Fachkräftemangel die Stirn zu bieten und offene Stellen mit geeigneten Kandidaten zu setzen.

Sind auch Sie Leiter oder Personalverantwortlicher in einer Kindertagesstätte oder einem Kindergarten, möchten endlich wieder Personal gewinnen und sich dabei von einem erfahrenen Experten begleiten lassen? Melden Sie sich jetzt bei der Medi Talents GmbH und vereinbaren Sie einen Termin!

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Notfallversorgung am Limit – Experten diskutierten am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt über die Rettung der Notfallmedizin

Bad Neustadt a.d. Saale (ots) Mehr Bagatelleinsätze, weniger Notärzte und Einsatzkräfte im Rettungsdienst sowie fehlende alternative Versorgungsstrukturen: Es herrscht dringender Handlungsbedarf, damit das Rettungssystem nicht kollabiert. Eine kontroverse Auseinandersetzung über die Zukunft der Notfallmedizin beim 16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.

16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt: Im Einsatz war bei der Übung die sogenannte „Power-Load“, die neue Fahrtrage des Rettungsdienstes zur Rettung eines Notfallpatienten mit der Drehleiter vom Dach am Campus.

Rund 600 Teilnehmende aus ganz Deutschland, darunter ärztliches und notärztliches Personal, Rettungsdienstmitarbeitende, medizinisches Fachpersonal und Interessierte, informierten sich vergangenen Samstag beim 16. Notfallmedizinischen Forum am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt in Fachvorträgen, einer Praxisdemonstration, Workshops und Fallvorstellungen rund um das Thema Notfallmedizin pur. Im Rahmen der Podiumsdiskussion erfolgte eine Bilanz und Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Rettungsdienst: Neben Herausforderungen und Problemen wurden mögliche Lösungsansätze für eine notwendige, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung im Rettungsdienst diskutiert.

Status Quo – Notfallversorgung am Campus

„Wir werden mit Patienten zugeschüttet“, betont Prof. Bernd Griewing, Chief Medical Officer und Generalbevollmächtigter der RHÖN-KLINIKUM AG. Der Campus gewährleistet aktuell eine Versorgung über das Basis-Einzugsgebiet hinaus. Oberstes Ziel dabei: Patienten schnell, zielgerichtet und effektiv zu behandeln – ob notfallmedizinisch, ambulant oder stationär. „Dies funktioniert am Campus durch gebündelte medizinischen Kompetenzen an einer Stelle und eine ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kurze Wege, kurze Kommunikation, exzellente Behandlungskompetenz durch alle Fachabteilungen und Teamwork kommen den Patienten – auch im Notfall – zugute“, sagt Sandra Henek, Geschäftsführende Direktorin am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Im Jahr 2022 behandelte der Campus Bad Neustadt rund 27.000 Patienten über die Zentrale Notaufnahme – 41 % davon wurden anschließend stationär versorgt.

Notfallversorgung am Limit

„Die Notfallversorgung ist zweifellos am Limit. Das erleben alle Aktiven täglich; und das geht zu Lasten des Patienten“, sagt Priv. Doz. Dr. med. Michael Dinkel MBA, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt und Landesvorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) Bayern. Neben Uwe Kippnich, Koordinator Sicherheitsforschung beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und Dr. Georg Kochinki, dem Ärztlichen Leiter (ÄLRD) im Rettungsdienstbereich Schweinfurt, gehört Herr Dr. Dinkel zu den Hauptorganisatoren des Notfallforums.

Die Schere zwischen der Nachfrage nach rettungsdienstlichen Leistungen und dem Angebot an Versorgungskapazitäten gehe bedrohlich auseinander. „In den letzten 10 Jahren ist laut des Rettungsdienstberichts Bayern die Anzahl an Einsätzen ohne Notarzt – die sogenannten Bagatelleinsätze – um 30 % gestiegen. Wir erkennen außerdem eine geänderte Anspruchshaltung der Bevölkerung. Oftmals wird der Notarzt gerufen, obwohl es sich nicht um einen medizinischen Notfall handelt“, erklärt Dr. Dinkel. Das führe dazu, dass „der echte, zeitkritische Notfallpatient warten muss, weil der Rettungsdienst das ‚Nasenbluten‘ versorgt“, sagt Kippnich.

Auch die mangelnde Attraktivität des Notarztdienstes durch fehlende Wertschätzung und heterogene Lohnstrukturen innerhalb Deutschlands sowie unkontrollierte Krankenhausabmeldungen befeuern dieses Problem. „In Bayern sind an manchen Standorten circa 30 % der Notarztschichten nicht besetzt. Ständig sind Krankenhäuser nicht aufnahmefähig, sodass Patienten quer durchs ganze Land gefahren werden müssen“, so Intensivmediziner Dr. Dinkel.

Stellschrauben für eine verbesserte Situation der Notfallversorgung

An der Podiumsdiskussion setzten sich die Podiumsteilnehmenden mit dem Thema „Notfallversorgung am Limit“ auseinander. Seitens der Politik nahm Sabine Dittmar, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, teil und stellte sich den Fragen der teilnehmenden Experten. Neue Versorgungsstrukturen, ein geändertes Bewusstsein seitens der Bevölkerung und der Leistungsträger sowie die Erweiterung der Rettungskette um Notaufnahme und Intensivstation könnten dieses Problem entzerren. Die Lösungsideen im Detail:

Neue Versorgungsstrukturen schaffen: Es benötigt neue Versorgungsstrukturen, z. B. eine sektorenübergreifende Notfallversorgung durch telemedizinische Vernetzung, die Einführung von Gemeindenotfallsanitätern oder den Telenotarzt. „Seit 2005 setzt der Campus Bad Neustadt mit dem BRK Rhön-Grabfeld sehr erfolgreich das sogenannte Stroke-Angel-Projekt um – eine telemedizinische Verbindung zwischen Rettungsdienst und Klinikum“, berichtet Prof. Griewing. Ziel ist es, Schlaganfallpatienten zeitgerecht ein- und zuzuweisen. „Das Projekt Telemedizin, ist hier also praktisch schon seit vielen Jahren bewährt“, so Prof. Griewing weiter. Kippnich beschreibt, dass mit Hilfe des qualifizierten Notfallsanitäters bei nicht lebensbedrohlichen Einsätzen die Ressourcen im Rettungsdienst entlastet werden könnten. „Der Notfallsanitäter macht vor Ort eine Ersteinschätzung und entscheidet, ob er das Problem z. B. Anlegen eines Blasenkatheters selbst erledigt oder ob es ein Fall für den Rettungsdienst ist.“

Gesundheitskompetenz der Bevölkerung steigern und Nachfrage über Leitstellen steuern: „Für die Bevölkerung muss klar sein, wann sie sich an den Rettungsdienst wenden oder eine andere Stelle kontaktieren sollten“ sagt Dinkel. Um außerdem die Notaufnahmen zu entlasten, sollten laut Dr. Schneider, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, sektorenübergreifende Leitstellen etabliert werden. „Der Patient nutzt parallele Versorgungsstrukturen, weil er es im Moment kann. Es muss eine Nummer geben, die eine qualifizierte Ersteinschätzung vornehmen kann und den Patienten an die richtige Stelle weitervermittelt.“

Größere Transparenz der Krankenhäuser: Der Herzinfarktpatient, der zunächst in einer Klinik ohne Linksherzkatheter lande, verliere wichtige Zeit. „Warum werden Krankenhäuser nicht verpflichtet, Ihren Leistungskatalog offenzulegen, welche Versorgung sie leisten können und welche nicht?“, so Dr. Dinkel. Der Leiter der Krankenhauskoordinierung in Unterfranken, Dr. Michael Mildner, geht noch weiter und hinterfragt die Tatsache, warum Engpässe von Kliniken und daraus oft folgende Abmeldungen nicht transparent gemacht werden.

Rettungskette um Drohnen erweitern: Prof. Bernd Griewing und Uwe Kippnich wagen einen Blick in die Zukunft: Drohnen könnten sich möglicherweise als neues Glied in der Rettungskette etablieren, um beispielsweise lebensnotwendige Medikamenten oder Notfallequipment zu transportieren. „Damit können Medikamente oder laborrelevantes Probenmaterial in periphere oder entlegene Gebiete sehr schnell auf dem Luftweg transportiert werden“, sagt Kippnich.

Abschließend ist man sich einig, dass das Ziel eine bedarfsgerechte, bundeseinheitliche, evidenzbasierte, datengestützte Notfallversorgung sein sollte.

Praxisdemonstration: Rettung mit der Drehleiter

Wie wichtig das richtige Vorgehen beim Einsatz in der Notfallversorgung ist, wurde am Beispiel eines beeindruckenden Drehleitereinsatzes „Rettung eines Notfallpatienten mit der Drehleiter vom Dach am Campus“ gezeigt. Der Einsatz der Feuerwehrdrehleiter ist ein bewährtes Mittel, um Menschen aus schwer zugänglichen Wohnungen oder bei komplexer Versorgung in großen Höhen zu retten. Die Einsatzstrategie und neue Technik wurden im praktischen Zusammenspiel der Feuerwehr und Hilfsorganisationen live dargeboten. Vorgestellt wurde dabei die neue Fahrtrage des Rettungsdienstes, die sogenannte „Power-Load“. Die Praxisdemonstration zeigte erneut die etablierte, hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). An der Übungssituation am Campus waren beteiligt: die Freiwillige Feuerwehr Bad Neustadt, der BRK Rettungsdienst, das Technischen Hilfswerk (THW) Mellrichstadt und die Polizei Bad Neustadt. Dies bildet die Basis für eine erfolgreiche Notfallversorgung des Patienten. „Unser Ziel ist es, möglichst vielen Patienten das Überleben zu sichern und durch richtiges, der Einsatzsituation angepasstes und abgestimmtes Vorgehen, keine zusätzlichen Verletzungen herzvorzurufen“, so Kippnich, der mit Kreisbrandmeister Christian Stubenrauch (Kreisbrandinspektion Landkreis Rhön-Grabfeld) die Praxisdemonstration organisierte.

Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, einer von fünf Standorten der RHÖN-KLINIKUM AG, steht für eine sektorenübergreifende medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Auf einem Klinikgelände verzahnt der Campus ambulante und stationäre Angebote mit einer Vielzahl medizinischer Service- und Vorsorgeleistungen, die bisher räumlich getrennt waren: niedergelassene Fachärzte, Kliniken unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Herzmedizin, orthopädischer Chirurgie oder auch Neurologie arbeiten Hand in Hand mit der Pflege und der Rehabilitation zusammen. Die digitale Vernetzung aller am Behandlungsprozess beteiligten Akteure – mit innovativen IT-Lösungen und Kommunikationssystemen – ist dabei unverzichtbar. www.campus-nes.de

Bundespolizeidirektion München: Rascher Fahndungserfolg nach schwerer Gewaltstraftat am Marienplatz

Wohnungsdurchsuchungen bei Tatverdächtigen

München (ots) Vergangenen Samstag (18. März) kam es am S-Bahnsteig München Marienplatz gegen 22:30 Uhr zu einem gewalttätigen Angriff gegen zwei Jugendliche, nach der ein 17-jähriger Schüler im Krankenhaus behandelt werden musste.

Kräfte der Beweissicherungs- und Festnahme Einheit der Bundespolizei bei einer Wohnungsdurchsuchung (Symbolbild)

Aufgrund umgehender Ermittlungen konnten der Haupttäter sowie zwei Mittäter identifiziert werden. Einsatzkräfte der Bundespolizei durchsuchten Donnerstagmorgen (23. März) die Wohnungen der Tatverdächtigen. Nachdem ein zunächst unbekannter Täter einen 17-Jährigen und einen 18-Jährigen von hinten unvermittelt mit der Faust ins Gesicht schlug und beide zu Boden gingen, musste der Jüngere bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hier stellte sich heraus, dass er durch den Schlag und den anschließenden unkontrollierten Sturz mit dem Kopf auf den Steinfußboden, multiple Frakturen im Kopf- und Gesichtsbereich erlitt. Er befand sich mehrere Tage in stationärer Behandlung.

Vor der Attacke zogen sich die Tatverdächtigen in der S-Bahn Kapuzen und Pullover ins Gesicht

Ermittlungen ergaben, dass die Gruppe um den späteren Täter die Jugendlichen und deren Begleiterinnen und Begleiter bereits in der S-Bahn provozierten. Beim Ausstieg folgte dann der hinterlistige Angriff, wobei drei weitere Tatbeteiligte von den Kamerasystemen aufgezeichnet werden konnten, die den Schläger unterstützten. Dank unmittelbar eingeleiteter und intensiver Ermittlungen ist es gelungen in behördenübergreifender Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium München, den bereits mehrfach polizeibekannten Tatverdächtigen zu identifizieren. Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen mit serbischer Staatsangehörigkeit und Wohnsitz in München. Auch zwei seiner Mittäter konnten identifiziert werden. Bei ihnen handelt es sich um zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche mit kosovarischer Staatsangehörigkeit und ebenso Wohnsitz in München. Unter Ermittlungsführung der Staatsanwaltschaft München I durchsuchten zahlreiche Kräfte der Bundespolizei, darunter Spezialkräfte einer Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft, am Morgen des 23. März die Wohnungen der Tatverdächtigen im Münchner Stadtgebiet. Dabei konnten alle drei Tatverdächtigen angetroffen werden. Die Ermittler stellten zahlreiche Beweismittel sicher, außerdem konnte der vierte, noch unbekannte Tatverdächtige identifiziert werden. Es handelt sich um einen 16-jährigen Münchner mit deutscher Staatsangehörigkeit. Der 17-jährige Haupttäter zeigte sich bei seiner Festnahme geständig. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen konnten außerdem Hinweise bzw. Beweismittel zu weiteren Straftaten aufgefunden werden.

WEB: http://www.bundespolizei.de

ZDF-Politbarometer März II 2023

Schul- und Bildungspolitik: Drei Viertel wollen mehr Kompetenzen für den Bund – Mehrheit gegen Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035

Mainz (ots) Eine breite Mehrheit der Befragten beklagt im Bereich Schule und Bildung starke Defizite. So sind 91 Prozent der Meinung, dass in Deutschland für Schule und Bildung zu wenig getan wird, nur 7 Prozent sagen, das sei gerade richtig und für 1 Prozent wird zu viel getan (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Schul- und Bildungspolitik fällt bei uns weitgehend in die Kompetenz der Länder. Drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen fordern jedoch, dass zukünftig der Bund in Schul- und Bildungsfragen deutlich mehr mitbestimmen sollte. Nur für 22 Prozent soll das Ländersache bleiben.

Soll die Schul- und Bildungspolitik weitgehend Ländersache bleiben oder soll der Bund deutlich mehr mitbestimmen?

Gut die Hälfte für Vereinbarungen mit Klimaaktivisten

Um Protestaktionen wie Straßenblockaden zu verhindern, haben einige Städte Vereinbarungen mit Klimaaktivisten der Bewegung „Letzte Generation“ getroffen und zugesagt, deren Forderungen nach mehr Klimaschutz zu unterstützen. 55 Prozent begrüßen solche Vereinbarungen, 41 Prozent halten sie für nicht richtig, darunter die meisten Anhänger von CDU/CSU (57 Prozent), FDP (51 Prozent) und AfD (86 Prozent). Unterschiedliche Einschätzungen gibt es hier auch zwischen jüngeren und älteren Befragten. Während unter 35-Jährige (66 Prozent) und 35- bis 59-Jährige (57 Prozent) mehrheitlich für solche Vereinbarungen sind, zeigen sich ab 60-Jährige in dieser Frage gespalten (richtig: 48 Prozent; nicht richtig: 47 Prozent). Generell findet ein Großteil der Befragen (80 Prozent), dass illegale Aktionen von Klimaaktivisten, die zum Beispiel durch Blockaden von Hauptverkehrsstraßen einen Teil des öffentlichen Lebens lahmlegen, zu weit gehen. Nur 18 Prozent sehen das nicht so.

Mehrheit: Finanzierung weiterer Regierungsvorhaben durch Einsparungen

Verschiedene Bundesministerien haben für die Umsetzung anstehender Vorhaben weiteren Finanzbedarf angemeldet. Für die meisten Befragten (57 Prozent) sollten solche zusätzlichen finanziellen Mittel durch Einsparungen in anderen Bereichen aufgebracht werden. Nur 18 Prozent sprechen sich hier für Steuererhöhungen und 17 Prozent für die Aufnahme neuer Schulden aus.

Verhältnis der Regierungsparteien zunehmend schlechter bewertet

Auch wenn die Zufriedenheit mit Regierung (55 Prozent; März I: 47 Prozent) und Kanzler (63 Prozent; März I: 56 Prozent) wieder zugenommen hat, halten mittlerweile fast zwei Drittel das Verhältnis von SPD, Grünen und FDP in der Bundesregierung für eher schlecht. Nach 52 Prozent im September 2022, 55 Prozent im November und 59 Prozent im Januar nehmen jetzt 63 Prozent das Koalitionsklima als eher schlecht wahr (eher gut: 28 Prozent). Diese Einschätzung teilen nicht nur die meisten Anhänger der Oppositionsparteien, sondern auch eine Mehrheit der FDP (71 Prozent) und der Grünen (56 Prozent) sowie die Hälfte der SPD-Anhängerschaft (50 Prozent).

Projektion: Grüne leicht verbessert – AfD leicht verschlechtert

Wenig Bewegung gibt es in der Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 21 Prozent und die CDU/CSU auf 29 Prozent, beide unverändert. Die Grünen könnten leicht zulegen auf 19 Prozent (plus 1), die FDP bliebe bei 5 Prozent, die AfD könnte mit 14 Prozent (minus 1) rechnen und Die Linke weiterhin mit 5 Prozent. Die sonstigen Parteien lägen zusammen erneut bei 7 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Damit gäbe es eine parlamentarische Mehrheit für Schwarz-Rot sowie knapp für Schwarz-Grün. Nicht reichen würde es hingegen für die regierende Ampelkoalition oder für ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linke.

Top Ten: Olaf Scholz und Karl Lauterbach mit deutlichen Zugewinnen

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von? „) liegt Boris Pistorius erneut auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,9 (März I: 1,7) eingestuft. Mit deutlichem Abstand folgt Olaf Scholz, der sich mit 1,0 (0,6) stark verbessern kann. Auf Platz drei und vier liegen Robert Habeck mit 0,7 (0,5) und Annalena Baerbock mit 0,6 (0,5). Danach kommen Karl Lauterbach, der mit 0,2 (minus 0,2) ein klares Plus verzeichnen kann, und Christian Lindner mit minus 0,1 (minus 0,3). Markus Söder verschlechtert sich auf minus 0,2 (0,0) und Friedrich Merz auf minus 0,4 (minus 0,1), beide fallen jeweils zwei Plätze im Ranking zurück. Am Ende der Liste und weit im Negativbereich bleiben Sahra Wagenknecht mit minus 1,5 (minus 1,3) und Alice Weidel mit minus 2,8 (minus 2,6).

Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035

Ab 2035 soll es in der EU keine Neuzulassungen für Autos mit Verbrennungsmotoren mehr geben. Eine Mehrheit von 61 Prozent spricht sich gegen ein solches Verbot aus, gut ein Drittel (34 Prozent) ist dafür. Eine klare Unterstützung für das Aus von Diesel und Benzinern gibt es nur bei der Anhängerschaft der Grünen (72 Prozent), die Anhänger aller anderen Parteien sind mehrheitlich dagegen.

Öffentlicher Dienst: Großes Verständnis für Warnstreiks

Auch in dieser Woche wird im öffentlichen Dienst für höhere Löhne und Gehälter gestreikt. Gut drei Viertel der Befragten (77 Prozent) äußern Verständnis für die Warnstreiks, nur bei 20 Prozent stoßen sie auf Ablehnung.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 14. bis 16. März 2023 bei 1.146 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD: 25 Prozent, CDU/CSU: 33 Prozent, Grüne: 23 Prozent, FDP: 5 Prozent, AfD: 7 Prozent, Linke: 5 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 31. März 2023.

WEB: http://www.zdf.de

DKMS Rekord: 500.000 Schüler:innen als Stammzellspender:innen registriert

Köln (ots) Bei einer Registrierungsaktion hat die DKMS am Deutzer Gymnasium Schaurtestraße in Köln die bundesweit 500.000. registrierte Schülerin im Rahmen des DKMS Schulprojekts gefeiert. Seit fast zwei Jahrzehnten informiert die DKMS in ihrem Bildungsprojekt Schüler:innen an Schulen in ganz Deutschland über die Themen Blutkrebs und Stammzellspende. Unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt!“ bietet sie ihnen zudem bei Aktionen vor Ort die Möglichkeit, sich als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren zu lassen. Aus den 500.000 Registrierten gingen mehr als 6.600 Schüler:innen hervor, die mit ihrer Stammzellspende einem an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance ermöglicht haben.

Kinda Hasoun ist die 500.000. Schülerin, die sich im DKMS Schulprojekt hat registrieren lassen.

Als Kinda Hasoun am Deutzer Gymnasium Schaurtestraße ihre Urkunde in Empfang nimmt, freut sie sich sichtlich über die Auszeichnung, ihr Blick bleibt aber bescheiden. Die 18-Jährige sieht ihren Einsatz, sich bei der DKMS als potenzielle Stammzellspenderin registrieren zu lassen, als nichts Besonderes an. „Für mich war schon lange klar, dass ich mich registrieren lassen möchte, um vielleicht eines Tages selbst helfen zu können“, erklärt die 500.000. Registrierte des DKMS Schulprojekts. „Wenn man selbst gesund und in der Lage ist, zu spenden, ist das kein großer Aufwand.“ Das Thema Krebs war schon im Vorfeld Teil ihres Lebens gewesen: In ihrer Familie, die 2015 aus Syrien nach Deutschland geflohen ist, hat es bereits mehrere Fälle von Leukämie gegeben. Kinda hat daraus Motivation für ihre Zukunft gezogen: „Nach dem Abitur möchte ich gerne selbst Medizin studieren, Praktika in der Onkologie habe ich bereits gemacht. Mit der Registrierung kann ich schon jetzt einen Beitrag leisten. Die von Herrn Menke organisierte Aktion an unserer Schule war dazu natürlich ideal“, sagt die junge Frau.

Johannes Menke, Sport- und Musiklehrer am Deutzer Gymnasium, ist schon lange bei der DKMS registriert. 2005 ließ er sich als Schüler bei einer Aktion des DKMS Schulprojekts in die Datenbank der DKMS aufnehmen. 2008 kam er selbst als Stammzellspender in Frage. „Ich fand den ganzen Vorgang superspannend und war neugierig, was da auf mich zukommt“, erinnert sich der heute 37-Jährige. „Für mich gab es keinen Zweifel, ob ich tatsächlich spenden würde. Ich wollte es unbedingt tun. Bei der Spende in einer Dresdener Entnahmeklinik wurde ich super betreut.“ Seine Stammzellspende ging an Anders aus Schweden, mit dem er bis heute in regelmäßigen Kontakt steht – die beiden „genetischen Zwillinge“ sind gute Freunde geworden. „2012 haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Anders war dann sogar bei der ersten DKMS Schulaktion 2018 hier am Deutzer Gymnasium dabei und konnte den Schüler:innen aus erster Hand von seinen Erfahrungen berichten“, blickt Menke zurück. „Das war nicht nur informativ, sondern auch für alle Beteiligten sehr emotional und beeindruckend.“

„Die jungen Menschen machen einen echten Unterschied aus“

Für den engagierten Gymnasiallehrer ist klar: Die Möglichkeit, sich als Stammzellspender:in registrieren zu lassen, ist für seine Schüler:innen eine wertvolle Erfahrung. „Sie übernehmen damit Verantwortung für andere und sehen, dass ihr Einsatz einen Effekt hat“, sagt er. „Die jungen Leute sind so nicht nur Zuschauer im Leben, sondern machen einen echten Unterschied aus.“ Ganz nebenbei könne man so von seiner Bucketlist den Punkt „Leben retten“ abhaken, ergänzt Menke mit einem Augenzwinkern. Das DKMS Schulprojekt möchte er aus Überzeugung weiterhin an seiner Schule unterstützen.

Ein Engagement von Schüler:innen und Lehrkräften, das für das Ziel der DKMS, Blutkrebs zu besiegen, enorm wichtig ist. „Die 500.000. Registrierung im Rahmen unseres DKMS Schulprojekts macht uns unendlich froh und dankbar. Sie ist der beste Beweis dafür, dass sich junge Menschen wie Kinda auch heutzutage engagieren und anderen helfen“, erklärt Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications der DKMS. „Indem sie sich als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren lassen, setzen sich Schüler:innen an Gymnasien, Gesamtschulen und Beruflichen Schulen in ganz Deutschland dafür ein, dass an Blutkrebs erkrankte Menschen eine zweite Lebenschance erhalten.“

Möglich sei dieses überwältigende Engagement nur dank Lehrerinnen und Lehrern wie Herrn Menke, die die Registrierungsaktionen der DKMS vorbereiten und begleiten, erklärt Burkard weiter. „Dafür bedanken wir uns bei ihnen von Herzen.“ Seit dem Start des DKMS Schulprojekts 2004 wurden so bereits mehr als 4.400 Registrierungsaktionen bundesweit in Bildungseinrichtungen umgesetzt. „Neben der Registrierungsmöglichkeit, informativen Vorträgen unserer Volunteers und lernplannahen Schulmaterialien kommen dabei junge Menschen zum Einsatz, die sich selbst im Schulprojekt registriert und Stammzellen gespendet haben. Sie berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, können Fragen aus erster Hand beantworten und Ängste im Umgang mit der Thematik abbauen“, sagt Burkard.

DKMS zu Gast bei der didacta

Die DKMS wird den Besucher:innen der größten Bildungsmesse Europas didacta in Stuttgart in der kommenden Woche ihr DKMS Schulprojekt und dessen Angebote vorstellen. „Unsere Veranstaltungsformate für Schulen gehen heute über die eigentliche Registrierungsaktion weit hinaus und beinhalten etwa moderne digitale und interaktive Unterrichtsmaterialien, die Schulen einen echten Mehrwert bieten und Schüler:innen die Themen Blutkrebs und Stammzellspende in unterschiedlichen Fächern nahebringen können“, sagt dazu Konstanze Burkard. Alle Besucher:innen der Messe laden wir herzlich an unseren Stand in Halle 7 / D60 zum Gespräch ein.“

WEB: https://mediacenter.dkms.de

ZDF-Politbarometer März I 2023

Mehrheit für zusätzliches Geld für die Bundeswehr
Klima-Demonstrationen: Nur wenige erwarten Einfluss auf Politik in Deutschland

Mainz (ots) Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor gut einem Jahr hat der Bundestag ein 100-Milliarden-Euro-Paket für die Modernisierung der Bundeswehr beschlossen. Verteidigungsminister Pistorius fordert jetzt weitere finanzielle Mittel, um das in der NATO vereinbarte Ziel von 2 Prozent des Bundesinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben zu erreichen. 62 Prozent der Befragten sind dafür, dass die Bundeswehr hierfür zusätzliche Mittel erhält, auch wenn dies mit Einsparungen in anderen Bereichen oder mit der Aufnahme von Schulden verbunden ist. Dieser Einschätzung schließen sich Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen an, lediglich von den Anhängern der Linken sind die meisten (73 Prozent) gegen mehr Geld für die Bundeswehr. Insgesamt lehnt knapp ein Drittel (32 Prozent) zusätzliche Ausgaben für die Verteidigung ab (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).

Zusätzlich zum 100-Mrd.-Paket: Mehr Geld für die Bundeswehr, auch wenn woanders Einsparungen oder Schulden gemacht werden müssen?

Ukraine-Krise: Zwei Drittel begrüßen enge Zusammenarbeit mit den USA

66 Prozent der Befragten finden es gut, dass Deutschland in der Ukraine-Krise eng mit den USA zusammenarbeitet. 28 Prozent bewerten das kritisch – darunter deutlich häufiger Befragte im Osten (46 Prozent) als im Westen (23 Prozent). Nach einem Jahr Krieg gehen die Meinungen über die Position, die die westlichen Staaten gegenüber der Ukraine einnehmen sollen, auseinander: 41 Prozent sind der Ansicht, der Westen sollte die Ukraine dazu drängen, Gebietsverluste in Kauf zu nehmen, wenn dadurch der Krieg beendet werden könnte. Genauso viele (41 Prozent) sind dafür, die Ukraine darin zu unterstützen, alle von Russland besetzten Gebiete einschließlich der Halbinsel Krim zurückzuerobern. Strittig werden auch die möglichen Folgen der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine eingeschätzt. So steigt für 49 Prozent der Befragten dadurch die Gefahr eines russischen Angriffs auf westliche Staaten, 45 Prozent befürchten das nicht. Besonders hoch bewerten die Anhänger und Anhängerinnen der AfD (73 Prozent) ein solches Risiko, aber auch die der Linke (69 Prozent) und der FDP (68 Prozent).

China hat sich angeboten, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Eine große Mehrheit (86 Prozent) glaubt jedoch nicht, dass das Land ein neutraler Vermittler in diesem Konflikt wäre. Nur 11 Prozent bringen China in dieser Hinsicht Vertrauen entgegen.

Klimaschutz: Fast die Hälfte fordert mehr Anstrengungen von der Regierung

Für 48 Prozent der Befragten tut die Bundesregierung zu wenig für den Klimaschutz. 27 Prozent sagen, das sei so gerade richtig und 19 Prozent sind der Meinung, dafür wird zu viel getan. Dabei beklagen jüngere Befragte deutlich häufiger Defizite in der Klimapolitik (unter 30-Jährige: 68 Prozent) als ältere Befragte (ab 60-Jährige: 43 Prozent).

Von Demonstrationen und Protestaktionen für mehr Klimaschutz, wie sie auch an diesem Freitag stattfinden, erwartet nur knapp ein Viertel (24 Prozent) Auswirkungen auf das politische Handeln. 72 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen bezweifeln, dass dies zu mehr Maßnahmen für den Klimaschutz in Deutschland führen wird.

Groß ist auch die Skepsis, was den Kampf gegen den Klimawandel anbelangt. Nur 22 Prozent glauben, dass es der Welt gelingen wird, wirksam gegen den Klimawandel vorzugehen. Fast drei Viertel (74 Prozent) sehen das nicht so.

Projektion: SPD und AfD legen zu – Union und Grüne verlieren

Nach einem deutlichen Plus in der Woche nach der Abgeordnetenhauswahl in Berlin gibt die Union in der Politbarometer-Projektion jetzt wieder einen Punkt ab und die SPD kann sich leicht verbessern. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 29 Prozent (minus 1), die SPD erreichte 21 Prozent (plus 1) und die Grünen könnten mit 18 Prozent (minus 1) rechnen. FDP und Linke blieben jeweils bei 5 Prozent (unverändert) und die AfD könnte auf 15 Prozent (plus 1) zulegen. Die sonstigen Parteien lägen zusammen unverändert bei 7 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Damit gäbe es eine parlamentarische Mehrheit für Schwarz-Rot sowie ganz knapp für Schwarz-Grün. Nicht reichen würde es hingegen für die regierende Ampel-Koalition oder für ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linke.

Top Ten: Boris Pistorius weiter auf Platz eins

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Boris Pistorius erneut auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,7 (Februar: 1,6) eingestuft. Mit großem Abstand folgen Olaf Scholz mit 0,6 (0,7), Robert Habeck mit 0,5 (0,9) und deutlich verschlechtert, sowie Annalena Baerbock, ebenfalls mit 0,5 (0,6). Auf Platz fünf liegt Markus Söder mit 0,0 (0,1), danach kommen Friedrich Merz mit minus 0,1 (minus 0,2), Karl Lauterbach mit minus 0,2 (0,1) und Christian Lindner mit minus 0,3 (minus 0,3). Am Ende der Liste finden sich erneut Sahra Wagenknecht, die mit minus 1,3 (minus 0,8) noch weiter in den Negativbereich rutscht und Alice Weidel mit minus 2,6 (minus 2,9).

Öffentlicher Dienst: Geteilte Meinungen zu den Tarifforderungen der Gewerkschaften

Diese Woche finden erneut Streiks im öffentlichen Dienst statt. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich. 45 Prozent halten diese Forderung für zu hoch, ebenso viele (45 Prozent) für gerade richtig und 5 Prozent sind der Meinung, das sei zu niedrig. Vor allem die Anhänger und Anhängerinnen der FDP (66 Prozent), aber auch die der CDU/CSU (56 Prozent) kritisieren die Höhe der Tarifforderungen.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 28. Februar bis 2. März 2023 bei 1.165 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD: 25 Prozent, CDU/CSU: 32 Prozent, Grüne: 22 Prozent, FDP: 5 Prozent, AfD: 10 Prozent, Linke: 4 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 17. März 2023.

Diese Sendung wird mit Untertiteln angeboten.

Weitere Informationen
zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf  www.forschungsgruppe.de.

Dorothea Koch aus Goslar hat Bundesfreiwilligendienst im Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus absolviert

58-jährige Apothekerin hat eine berufliche Auszeit genommen und sich für den Naturschutz in ihrer Heimat engagiert.

Unsere Bundesfreiwillige Dorothea Koch aus Goslar steht kurz vor dem Ende ihrer Dienstzeit im Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus. Vor gut einem Jahr wagte sie den Schritt in die Wildnis des Nationalparks Harz. Dafür tauschte sie den Apothekerkittel gegen eine grüne Fleecejacke. Nachdem die 58-jährige Apothekerin einen Zeitungsartikel über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Nationalpark Harz gelesen hatte, entschloss sie sich kurzerhand für eine berufliche Auszeit und den Schritt in ein völlig neues Beschäftigungsfeld.

Bundesfreiwillige Dorothea Koch hat Nationalpark-Besucher in die Moore und wilden Wälder rund um ihren Einsatzort in Torfhaus geführt. (Foto: Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus)

„Information, Wildnis, Bildung“ sind die Schlagworte für die Nationalpark-Bildungsarbeit. An ihrem Einsatzort, dem Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus, bot sich ihr ein vielfältiges Beschäftigungsfeld mit vielen spannenden Herausforderungen – sei es bei Führungen in die Moore und wilden Wälder, bei der Betreuung von Bildungsurlauben zum Thema Oberharzer Wasserwirtschaft oder beim Informationsdienst im Besucherzentrum.

Die Voraussetzungen, die Dorothea mitbrachte, waren eine große Portion Neugierde und die Fähigkeit, sich auf Neues einzulassen. Im Zuge ihres BFD lernte sie selbst ihre Heimat ganz neu kennen: Im Besonderen die Zusammenhänge aus der wechselhaften Harzer Montangeschichte und ihren Einflüssen auf die Natur, die sich bis heute zeigen, haben die Apothekerin nachhaltig beeindruckt. Dass der Bergbau ihr neues Hobby wird, hat Dorotha vor einem Jahr noch nicht gedacht. Zurzeit absolviert sie sogar die Ausbildung zur UNESCO Weltkulturerbe-Führerin.

Neues Selbstbewusstsein erlangt

Das neue Selbstbewusstsein, sich vor eine Gruppe zu stellen und diese für die Themen des Nationalparks und die Harzer Geschichte zu begeistern, erlangte sie durch ihren Bundesfreiwilligendienst. Wobei Dorothea einräumt, dass ihr die interessierten Erwachsenengruppen mehr gelegen hätten, als die Schulklassen. Rückblickend auf dieses ereignisreiche und lehrreiche Jahr empfindet Dorothea den Freiwilligendienst als „große Spende für den Naturschutz“ in ihrer Heimat.

Auch die Kolleg*innen vom Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus profitieren im hohen Maße von der vielfältigen Lebenserfahrung, die ältere Freiwillige wie sie mitbringen. Neben zwei FÖJ-Stellen (Freiwilliges Ökologisches Jahr) bietet das Besucherzentrum Torfhaus auch 2 bis 3 BFD-Stellen an. Auch im Jahr 2023 werden wieder Menschen aus der Region gesucht, die wie Dorothea Koch den „Schritt in die Wildnis“ wagen wollen und sich im Rahmen eines BFD für den Nationalpark Harz und ihre Heimat engagieren möchten.

Die Bewerbung für den BFD in Torfhaus kann ab sofort über E-Mail an post@torfhaus.info erfolgen.

Aktiv werden im Nationalpark Harz

Freiwillige ökologische Dienste wie das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) oder der Ökologische Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) bieten die Möglichkeit, sich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz zu engagieren. Mit dem Ökologischen Bundesfreiwilligendienst ist der gesetzliche Rahmen geschaffen worden, um aktiven Interessierten ein abgesichertes, befristetes Engagement auch im Nationalpark Harz anbieten zu können. Der ÖBFD bietet die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren, sich neu auszurichten oder sich eine Auszeit aus dem Berufsalltag zu gönnen.

Eingebunden in ein Team von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann man seinen persönlichen Beitrag leisten, um die Umwelt aktiv mitzugestalten, um Spuren zu hinterlassen. Man kann sich ausprobieren und für sich neue Tätigkeitsfelder entdecken. Die Bewerber sollten mindestens 27 Jahre alt sein und eine Schulbildung haben. Im Nationalpark Harz gibt es solche Stellen beispielsweise im Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus oder im Natur-Erlebniszentrum HohneHof.